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fmb-1830-03-28-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Berlin, vor dem 29. März 1830 Ich habe Dir lange nicht geschrieben, aber ich war unwohl und verdrießlich, und hatt’ es auf der Brust und hatte den Schnupfen, und da wußte ich nichts zu melden und schwieg. Hoffentlich brauche ich bald Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 287

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Depos. 3,2,118. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Berlin, vor dem 29. März 1830 Ich habe Dir lange nicht geschrieben, aber ich war unwohl und verdrießlich, und hatt’ es auf der Brust und hatte den Schnupfen, und da wußte ich nichts zu melden und schwieg. Hoffentlich brauche ich bald

2 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

vor dem 29. März 1830 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Liebes Beckchen

Ich habe Dir lange nicht geschrieben, aber ich war unwohl und verdrießlich, und hatt’ es auf der Brust und hatte den Schnupfen, und da wußte ich nichts zu melden und schwieg. Hoffentlich brauche ich bald nur mit Dir zu sprechen, und dann wird’s hübscher sein, denn Du bist im Ganzen eine respectable Person und ich nur Behr Nahm Rindskopf oder gar was Schlimmres. In diesem Augenblick singt JetteSontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854) schön, und Publicus klatscht; ich kann aus zimmerhütlichen Gründen nicht hingehen. Aber der MantiusMantius, Eduard (1806-1874) ist doch auf den Kopf gefallen; warum entschuldigt er sich neulich bei HeinesHeine, Familie von → Heinrich Carl H. mit Zahnweh? Erstlich hat er gelogen, und das ist unmoralisch, zweitens war Graf RedernRedern, Wilhelm Friedrich Graf von (1802-1883) da, und wollt’ ihn zum Königl. Preuß. Kammersänger anwerben, als College von der P. JetteSontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854)? Was sagst Du dazu? Die ganze Geschichte scheint mir unwahr, denn sie ist ziemlich unglaublich, indeß hat Aug. WilmsenWilmsen, Auguste (1811-1891) sie erzählt; also glaube ich sie wieder. HornHorn, Wilhelm Theodor (seit 1865) von (1803-1871) hat an FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) einen dummen Brief geschrieben, KlingemKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862). einen klugen; in 4 Tagen kommt Goldschm.Goldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879) her, an meiner Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_k0v6aohk-mjkc-1nfu-eksu-egymdybkwvsa"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. 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Da dieser nun gestern HumboldtsHumboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859) Instrument aufgestellt hat, so hat das Instrument gesungen: ich werde morgen observirt, und Gustav MagnusMagnus, Heinrich Gustav (bis 1807: Joseph) (seit 1842) von (1802-1870) ist auch richtig heut da gewesen. Nachdem ich eine Weile mit ihm geplaudert hatte, und nachdem er mich versichert: CramerKramer, Wilhelm (1801-1876) sey nur ein Krämer, GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) eine Gans, HeineHeine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797-1856) ein Hein, dagegen KösterKöster, Christian Philipp (1784-1851) köstlich: so sang ich. laissons reposer la victoire. – Gegen Albertine HeineHeine, Pauline Louise Albertine (1814-1879) habe ich eine Handarbeit in einer Wette verloren; sie hatte eine Composition dagegen gewettet; nun werde ich PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) auftragen den Schlüsselbeutel, oder die Tragebänder, oder was ich mir sonst groteskes aussinne statt meiner zu verfertigen; und ich glaube, er thut’s und wir erleben daß der Junge häkeln lernt. In Göttingen haben die Studenten der SontagSontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854) die Pferde ausgespannt; das haben die Pferde übel genommen (denn die haben da esprit de corps) und sind am folgenden Tage alle mit Flausröcken und Tabackspfeifen zu Blumenbach ins Colleg gelaufen und haben die Studenten ausgespannt. Das letzte ist aber nur Zusatz.

In drei Tagen werden wahrscheinlich meine Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_6smuas7n-1tjr-nynw-wrdo-iyfd93mcehlh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100619" style="hidden">Zwölf Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1830, 1. Heft (Der Jüngling); enthält MWV K 39, K 41, K 42, K 52, K 38 und K 50, 2. Heft (Das Mädchen); enthält Sehnsucht »Fern und ferner schallt der Reigen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 51, K 53, Verlust »Und wüssten’s die Blumen, die kleinen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 54 und Die Nonne »Im stillen Klostergarten«, komponiert von Fanny Hensel<idno type="MWV">SD 3</idno><idno type="op">9</idno></name> erscheinen, Du wirst mir dann erlauben Dir ein Exemplar davon vorzustellen. Morgen schreibe ich nach London; soll ich es grüßen? Eine der interessantesten Berliner Damen und die mich am entschiedensten in Affection nimmt, ist doch die Pauline NitschmannNitschmann, Pauline, sie hat mich schon 3 mal auf meiner Stube besucht, und wollte heut früh 16 Groschen von mir haben, als ich mich eben gurgelte. Es regnet. Nun ists aus.

F.
            Liebes Beckchen
Ich habe Dir lange nicht geschrieben, aber ich war unwohl und verdrießlich, und hatt’ es auf der Brust und hatte den Schnupfen, und da wußte ich nichts zu melden und schwieg. Hoffentlich brauche ich bald nur mit Dir zu sprechen, und dann wird’s hübscher sein, denn Du bist im Ganzen eine respectable Person und ich nur Behr Nahm Rindskopf oder gar was Schlimmres. In diesem Augenblick singt Jette schön, und Publicus klatscht; ich kann aus zimmerhütlichen Gründen nicht hingehen. Aber der Mantius ist doch auf den Kopf gefallen; warum entschuldigt er sich neulich bei Heines mit Zahnweh? Erstlich hat er gelogen, und das ist unmoralisch, zweitens war Graf Redern da, und wollt’ ihn zum Königl. Preuß. Kammersänger anwerben, als College von der P. Jette? Was sagst Du dazu? Die ganze Geschichte scheint mir unwahr, denn sie ist ziemlich unglaublich, indeß hat Aug. Wilmsen sie erzählt; also glaube ich sie wieder. Horn hat an Fanny einen dummen Brief geschrieben, Klingem. einen klugen; in 4 Tagen kommt Goldschm. her, an meiner Sinfonie hoffe ich morgen das 3te Stück zu beendigen (Du siehst, daß ich fleißig war) Deine Musik mit Clarinetten ist noch nicht vorgerückt, weil es noch am Texte fehlt, mit meinem Singen ist es für ewige Zeiten aus, denn wenn ich jetzt das hohe g angebe, so kann es kein unpartheiischer Ohrenzeuge vom hohen g auf meinem alten Clavier unterscheiden, da ich leider alle 3 Saiten von diesem Ton in meiner Begeisterung heruntergepaukt. Laßt es ja stimmen, ehe ich aus Italien und Frankreich wiederkomme, sonst klingts nicht schön. Wie gefällt Dir Neanders Schrift gegen die Redaction der Kirchenzeitung? Aber das paßt gar nicht hieher. Nun denn: gestern ging ein alter Mann mit grauer Mütze, grauem Rock, grauen Haaren, grauer Nase, grauer Physiognomie, in den Garten: ich fragte Bremer: wer ist der alte fatale Jude da; der antwortete: mein Vater. Da dieser nun gestern Humboldts Instrument aufgestellt hat, so hat das Instrument gesungen: ich werde morgen observirt, und Gustav Magnus ist auch richtig heut da gewesen. Nachdem ich eine Weile mit ihm geplaudert hatte, und nachdem er mich versichert: Cramer sey nur ein Krämer, Gans eine Gans, Heine ein Hein, dagegen Köster köstlich: so sang ich. laissons reposer la victoire. – Gegen Albertine Heine habe ich eine Handarbeit in einer Wette verloren; sie hatte eine Composition dagegen gewettet; nun werde ich Paul auftragen den Schlüsselbeutel, oder die Tragebänder, oder was ich mir sonst groteskes aussinne statt meiner zu verfertigen; und ich glaube, er thut’s und wir erleben daß der Junge häkeln lernt. In Göttingen haben die Studenten der Sontag die Pferde ausgespannt; das haben die Pferde übel genommen (denn die haben da esprit de corps) und sind am folgenden Tage alle mit Flausröcken und Tabackspfeifen zu Blumenbach ins Colleg gelaufen und haben die Studenten ausgespannt. Das letzte ist aber nur Zusatz.
In drei Tagen werden wahrscheinlich meine Lieder erscheinen, Du wirst mir dann erlauben Dir ein Exemplar davon vorzustellen. Morgen schreibe ich nach London; soll ich es grüßen? Eine der interessantesten Berliner Damen und die mich am entschiedensten in Affection nimmt, ist doch die Pauline Nitschmann, sie hat mich schon 3 mal auf meiner Stube besucht, und wollte heut früh 16 Groschen von mir haben, als ich mich eben gurgelte. Es regnet. Nun ists aus.
F.          
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Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name></title> hoffe ich morgen das 3<hi rend="superscript">te</hi> Stück zu beendigen (Du siehst, daß ich fleißig war) <title xml:id="title_012bbd97-b1af-4ad7-90fc-299416eaf330">Deine Musik<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_we8mhnzj-86ih-asdk-5ugz-propamjjcjsq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100948" style="hidden">Genesungsmusik für Rebecka Mendelssohn Bartholdy, [März 1830 und später]<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> mit Clarinetten ist noch nicht vorgerückt, weil es noch am Texte fehlt, mit meinem Singen ist es für ewige Zeiten aus, denn wenn ich jetzt das hohe g angebe, so kann es kein unpartheiischer Ohrenzeuge vom hohen g auf meinem alten Clavier unterscheiden, da ich leider alle 3 Saiten von diesem Ton in meiner Begeisterung heruntergepaukt. Laßt es ja stimmen, ehe ich aus Italien und Frankreich wiederkomme, sonst klingts nicht schön. Wie gefällt Dir <title xml:id="title_08291158-467a-4c6e-8514-c4514aea0dfa">Neanders Schrift<name key="PSN0113558" style="hidden" type="author">Neander, Johann August Wilhelm (1789-1850)</name><name key="CRT0110189" style="hidden" type="literature">Dr. Neander’s Erklärung über seine Theilnahme an der evangelischen Kirchenzeitung</name><name key="PSN0113558" style="hidden" type="author">Neander, Johann August Wilhelm (1789-1850)</name><name key="CRT0110190" style="hidden" type="literature">Anhang zu Dr. Neander’s Erklärung</name></title> gegen die Redaction der Kirchenzeitung? Aber das paßt gar nicht hieher. Nun denn: gestern ging ein alter Mann mit grauer Mütze, grauem Rock, grauen Haaren, grauer Nase, grauer Physiognomie, in den Garten: ich fragte <persName xml:id="persName_2ecdd577-c6da-45bb-9325-1fd67b809e71">Bremer<name key="PSN0110106" style="hidden">Brehmer, L.</name></persName>: wer ist der alte fatale Jude da; der antwortete: mein <persName xml:id="persName_ea9e6a05-c217-46d0-b283-b97ce86aa530">Vater<name key="PSN0110105" style="hidden">Brehmer, Vater von → L. Brehmer</name></persName>. Da dieser nun gestern <persName xml:id="persName_b391c043-6cc3-4a18-8b36-d73ee6f1e8ca">Humboldts<name key="PSN0112143" style="hidden">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName> Instrument aufgestellt hat, so hat das Instrument gesungen: ich werde morgen observirt, <persName xml:id="persName_50c72ad1-f6ac-4a8b-b3e5-c9f2801ef744">und Gustav Magnus<name key="PSN0113037" style="hidden">Magnus, Heinrich Gustav (bis 1807: Joseph) (seit 1842) von (1802-1870)</name></persName> ist auch richtig heut da gewesen. Nachdem ich eine Weile mit ihm geplaudert hatte, und nachdem er mich versichert: <persName xml:id="persName_1e23a164-3df4-4b93-9958-ab5b5951e83e">Cramer<name key="PSN0112518" style="hidden">Kramer, Wilhelm (1801-1876)</name></persName> sey nur ein Krämer, <persName xml:id="persName_409445cd-d243-484b-92eb-d1427ba27d2f">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> eine Gans, <persName xml:id="persName_85aa002e-9aad-4a2b-8108-89d794d208ee">Heine<name key="PSN0111816" style="hidden">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797-1856)</name></persName> ein Hein, dagegen <persName xml:id="persName_ba94cdee-045f-4da0-a17b-2503b5d5c09e">Köster<name key="PSN0112501" style="hidden">Köster, Christian Philipp (1784-1851)</name></persName> köstlich: so sang ich. laissons reposer la victoire. – Gegen <persName xml:id="persName_0bf0caa2-d581-429f-8db5-a075119a7131">Albertine Heine<name key="PSN0117011" style="hidden">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> habe ich eine Handarbeit in einer Wette verloren; sie hatte eine Composition dagegen gewettet; nun werde ich <persName xml:id="persName_47055ff2-f3b7-41ad-a771-c26b39f05d19">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> auftragen den Schlüsselbeutel, oder die Tragebänder, oder was ich mir sonst groteskes aussinne statt meiner zu verfertigen; und ich glaube, er thut’s und wir erleben daß der Junge häkeln lernt. In Göttingen haben die Studenten der <persName xml:id="persName_9dfdcbe2-a3c3-44d9-830f-6d1375166598">Sontag<name key="PSN0114969" style="hidden">Sontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854)</name></persName> die Pferde ausgespannt; das haben die Pferde übel genommen (denn die haben da esprit de corps) und sind am folgenden Tage alle mit Flausröcken und Tabackspfeifen zu Blumenbach ins Colleg gelaufen und haben die Studenten ausgespannt. Das letzte ist aber nur Zusatz.</p><p>In drei Tagen werden wahrscheinlich <title xml:id="title_ea495387-27c0-40e2-8a68-68cc00a2952b">meine Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_6smuas7n-1tjr-nynw-wrdo-iyfd93mcehlh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100619" style="hidden">Zwölf Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1830, 1. Heft (Der Jüngling); enthält MWV K 39, K 41, K 42, K 52, K 38 und K 50, 2. Heft (Das Mädchen); enthält Sehnsucht »Fern und ferner schallt der Reigen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 51, K 53, Verlust »Und wüssten’s die Blumen, die kleinen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 54 und Die Nonne »Im stillen Klostergarten«, komponiert von Fanny Hensel<idno type="MWV">SD 3</idno><idno type="op">9</idno></name></title> erscheinen, Du wirst mir dann erlauben Dir ein Exemplar davon vorzustellen. Morgen schreibe ich nach London; soll ich es grüßen? Eine der interessantesten Berliner Damen und die mich am entschiedensten in Affection nimmt, ist doch die <persName xml:id="persName_ca08ebd8-6f06-4560-901f-60d6f23f1717">Pauline Nitschmann<name key="PSN0113607" style="hidden">Nitschmann, Pauline</name></persName>, sie hat mich schon 3 mal auf meiner Stube besucht, und wollte heut früh 16 Groschen von mir haben, als ich mich eben gurgelte. <seg type="closer" xml:id="seg_abd5c012-4c3c-48dc-8416-0e1b2d12e822">Es regnet. Nun ists aus.</seg></p><signed rend="right">F.</signed></div></body> </text></TEI>