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fmb-1830-03-15-01

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Wilhelm Hensel, Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin<lb></lb>Berlin, nach dem 14. März 1830 Der Hofmaler fängt an, NB. weil er nicht einen Knecht auf das Herz setzen will. Liebes Töpfchen, das jetzt so (zu) voll mit Blumen ist, sey zart gegrüßt. Schade daß Du nie etwas hölzernes gehabt, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Hensel, Wilhelm (1794-1861) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Hensel, Wilhelm (1794-1861)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 281

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Depos. 3,2,30. Autograph Wilhelm Hensel, Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Berlin, nach dem 14. März 1830 Der Hofmaler fängt an, NB. weil er nicht einen Knecht auf das Herz setzen will. Liebes Töpfchen, das jetzt so (zu) voll mit Blumen ist, sey zart gegrüßt. Schade daß Du nie etwas hölzernes gehabt,

2 beschr. S. Das beigelegte Lied ist auf den 11. April datiert. Der Brief muss davor geschrieben worden sein, da Felix Mendelssohn Bartholdy am 29. März selbst an den Masern erkrankte und deshalb nicht schreiben durfte.

Wilhelm Hensel, Fanny Hensel, Felix Mendelssohn Bartholdy

Dieser Brief war früher an ein Lied von Fanny Hensel angeheftet (D-B, Musikabteilung, MA Depos. 3,2,29). Das Lied Genesungsfeier »Kehre wieder, Kehre wieder« in A-Dur war für Rebecka Mendelssohn Bartholdy bestimmt, die sich wegen der Masern in Quarantäne befand und deren Genesung von den Geschwistern ungeduldig erwartet wurde.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

nach dem 14. März 1830 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Hensel, Wilhelm (1794-1861) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Hensel, Wilhelm (1794-1861) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin Deutschland deutsch
Hensel, Wilhelm (1794-1861) Hensel, Wilhelm (1794-1861)

Der HofmalerHensel, Wilhelm (1794-1861) fängt an, NB. weil er nicht einen Knecht auf das Herz setzen will.

Liebes Töpfchen, das jetzt so (zu) voll mit Blumen ist, sey zart gegrüßt. Schade daß Du nie etwas hölzernes gehabt, Du wärst sonst von Masernholz und könntest Deinen eignen kleinen Hausrath aus Dir schneiden lassen und wärst eine schlanke Jungfrau dann. Ach, daß Du eine Kranke bist! Aber der Geist hält eben auf und so bist Du es von gegenüber, aus dem Quarentainenhause nämlich, wird stark gegrüßt. Besser nun –

Wilhelm Hensel
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)

Mein Kind (seit kurzem bist Du ja wol eine von den Röthlichs, nicht wahr?) warum wir Dir heut noch nicht geschrieben haben? Ach es fällt ja so entsetzlich viel vor, daß wir gar keine Zeit haben, es aufzuschreiben, es zu redigiren. Was wir Alles für Kühen die Schwänze aufbinden! Ulrike PetersPeters, Ulrike Maria Wilhelmina (1807-1832) war hier, und machte mir einen langen Besuch, wir haben ohne Kaffee nach Noten geklatscht, der Maler RuhlRuhl, Ludwig Sigismund (1794-1887) aus Kassel ist bedauert, daß er Deine Bekanntschaft nicht macht, es ist ein alter Jüngling, mit grauen Handschuhen, die mit schwarz genäht und auch gestreift sind. Gestern Abend saßen wir Drei zusammen, zeichneten, was Felix und HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) betraf, stickten,, was mich betraf, und sangen Lieder, nämlich DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877), der um 9 eintrat, sich nach dem Kinde zu erkundigen, Felix sang englische, darauf ward es mit einem Male 11, und wir geriethen in eine solche Müdigkeit, daß meine Herren Brüder zu Hause schwankten, und ich kaum Thür und Bett finden konnte. Kinder, noch lebt das alte Berlin! Hotel de Russie, worin JetteSontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854) wohnt, heißt hotel de RossiRossi, Carlo Graf (1797-1864) oder weißt Dus schon, da Du heute Professoren und Tantenbesuche gehabt hast. Im Garten ists schon wieder sehr kinderlich, seit ich keine Kappe mehr trage, sind die Bäume gekappt,

Fanny Hensel
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

(Hiebey bemerke ich, daß BremerBrehmer, L. eigentlich Kappher ist, und Dich im Wagen abholen könnte, wenn er ein Russi wäre und Du nicht die Drehkrankheit hättest) Glaube übrigens nicht, daß ich vergnügt sey, ich schimpfe innerlich und muß morgen äußerlich Blutygel brauchen. Hang the leeches! How are you? wenn Du wohl wärst, sollte michs auch nicht betrüben, indeß muß ich sagen, daß Du gar kein Fieber und daß Du eine gute Nacht gehabt hast; überhaupt geht es Dir so gut, als man nur wünschen kann, und das muß Dich trösten. Von Wöchnerinnen sagt man den ersten Tag: pretty as well, thank God, den 2ten as well as may be expected, den 3ten she ist quite charming; dann schicken die Leute nicht mehr. (vgl. Dr. KindKind, Carl Maximilian (1801-1831) a. m. O.) Hoffentlich wirst Du in kurzer Zeit quite charming sein. das paßt aber gar nicht hieher. Historisches gibt es nicht; ich war heut morgen nicht wohl, nahm ein Bad mit 2 Eimern kalt Wasser die mich ganz duselig machten, schrieb Noten, ging aus (zu JetteSontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854), die nicht zu Hause war, Mutter wird Dir schon erzählt haben, wie ich neben Heinrich BeerBeer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842) herlief) schrieb wieder an der Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_27krl639-xuyg-q4ht-kekl-jdvnxtome1qy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name>, ging zu Tische, schrieb einen Brief an meine kranke Schwester, ging nach meiner Stube, zog mich um, ging zu DevrientsDevrient, Familie von → Philipp Eduard D. wo wir etwas Musik machten, ging um 1 2 12 zu Bette, stand zu gehöriger Zeit wieder auf, ach ne, das wird erst morgen geschehen; nun denn so weiß ich nichts mehr zuzusetzen, als ein Wort, was Du geschrieben gern sahst, und gern selbst schriebst, nämlich: Tut. Die Spree wird heut wild werden, die Polizey hat eine Menge Spione hingeschickt, um den Eisgang den man in Verdacht hat, auszukundschaften und unschädlich zu machen. Wenn nun aber die Oder auch kommt, was soll da BaurBaur, Ernst Friedrich Albert (1803-1886) thun, der an der Inselbrücke wohnt; I nun, LuiseWilmsen, Luise Henriette (1807-1848) trägt ihn Huckepack durch. – Ich will Dir, wenn Du wieder wohl bist, eine Genesungsmusik<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_u7ltuq2m-bh7u-rdnj-upfd-6z5onhzjq7ku"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100948" style="hidden">Genesungsmusik für Rebecka Mendelssohn Bartholdy, [März 1830 und später]<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name> mit Clarinetten machen. So was kannst Du nicht. – Aber vielleicht was Beßres; kurz ich achte Dich, somit für heut leb wohl; morgen kommt ein Morgenbrief,

Felix Mendelssohn Bartholdy
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)

übermorgen kommt ein Uebermorgen, und so fort, wenn aber ein Übervierzehntagebrief gekommen seyn wird, dann hoffe ich wird die Briefschaft ihr seliges Ende erreicht haben, das Sehnen wird sich in Sehen verwandeln, das Schmachten in Achten, die Masern werden ausrasern, o weh, ich glaub das ward zu schlecht, besonders da Mutter es Dir vorlesen wird, da ich mich eben besann was Vater Dir Alles vorgelesen hat gestern, ward mir grüner als dem Papier worauf ich schrieb. Von Dir bin ich überzeugt, daß Du eine mitleidige Seele, und wohlthuende Jungfrau bist, deren milde Hand sich über alle schlechten Witze erstreckt, Dein Gedächtniß ist wahre Verpflegungsanstalt für weggelaufene Einfälle, dabei bleibe, nu schäle Dich bald, wenn Dein Häuten erst gestern sein wird, das wird prächtig werden. adieu liebste Posse.

Fanny Hensel
            Der Hofmaler fängt an, NB. weil er nicht einen Knecht auf das Herz setzen will.
Liebes Töpfchen, das jetzt so (zu) voll mit Blumen ist, sey zart gegrüßt. Schade daß Du nie etwas hölzernes gehabt, Du wärst sonst von Masernholz und könntest Deinen eignen kleinen Hausrath aus Dir schneiden lassen und wärst eine schlanke Jungfrau dann. Ach, daß Du eine Kranke bist! Aber der Geist hält eben auf und so bist Du es von gegenüber, aus dem Quarentainenhause nämlich, wird stark gegrüßt. Besser nun –
Wilhelm Hensel
Mein Kind (seit kurzem bist Du ja wol eine von den Röthlichs, nicht wahr?) warum wir Dir heut noch nicht geschrieben haben? Ach es fällt ja so entsetzlich viel vor, daß wir gar keine Zeit haben, es aufzuschreiben, es zu redigiren. Was wir Alles für Kühen die Schwänze aufbinden! Ulrike Peters war hier, und machte mir einen langen Besuch, wir haben ohne Kaffee nach Noten geklatscht, der Maler Ruhl aus Kassel ist bedauert, daß er Deine Bekanntschaft nicht macht, es ist ein alter Jüngling, mit grauen Handschuhen, die mit schwarz genäht und auch gestreift sind. Gestern Abend saßen wir Drei zusammen, zeichneten, was Felix und Hensel betraf, stickten,, was mich betraf, und sangen Lieder, nämlich Devrient, der um 9 eintrat, sich nach dem Kinde zu erkundigen, Felix sang englische, darauf ward es mit einem Male 11, und wir geriethen in eine solche Müdigkeit, daß meine Herren Brüder zu Hause schwankten, und ich kaum Thür und Bett finden konnte. Kinder, noch lebt das alte Berlin! Hotel de Russie, worin Jette wohnt, heißt hotel de Rossi oder weißt Dus schon, da Du heute Professoren und Tantenbesuche gehabt hast. Im Garten ists schon wieder sehr kinderlich, seit ich keine Kappe mehr trage, sind die Bäume gekappt,
Fanny Hensel
(Hiebey bemerke ich, daß Bremer eigentlich Kappher ist, und Dich im Wagen abholen könnte, wenn er ein Russi wäre und Du nicht die Drehkrankheit hättest) Glaube übrigens nicht, daß ich vergnügt sey, ich schimpfe innerlich und muß morgen äußerlich Blutygel brauchen. Hang the leeches! How are you? wenn Du wohl wärst, sollte michs auch nicht betrüben, indeß muß ich sagen, daß Du gar kein Fieber und daß Du eine gute Nacht gehabt hast; überhaupt geht es Dir so gut, als man nur wünschen kann, und das muß Dich trösten. Von Wöchnerinnen sagt man den ersten Tag: pretty as well, thank God, den 2ten as well as may be expected, den 3ten she ist quite charming; dann schicken die Leute nicht mehr. (vgl. Dr. Kind a. m. O. ) Hoffentlich wirst Du in kurzer Zeit quite charming sein. das paßt aber gar nicht hieher. Historisches gibt es nicht; ich war heut morgen nicht wohl, nahm ein Bad mit 2 Eimern kalt Wasser die mich ganz duselig machten, schrieb Noten, ging aus (zu Jette, die nicht zu Hause war, Mutter wird Dir schon erzählt haben, wie ich neben Heinrich Beer herlief) schrieb wieder an der Sinfonie, ging zu Tische, schrieb einen Brief an meine kranke Schwester, ging nach meiner Stube, zog mich um, ging zu Devrients wo wir etwas Musik machten, ging um 1 2 12 zu Bette, stand zu gehöriger Zeit wieder auf, ach ne, das wird erst morgen geschehen; nun denn so weiß ich nichts mehr zuzusetzen, als ein Wort, was Du geschrieben gern sahst, und gern selbst schriebst, nämlich: Tut. Die Spree wird heut wild werden, die Polizey hat eine Menge Spione hingeschickt, um den Eisgang den man in Verdacht hat, auszukundschaften und unschädlich zu machen. Wenn nun aber die Oder auch kommt, was soll da Baur thun, der an der Inselbrücke wohnt; I nun, Luise trägt ihn Huckepack durch. – Ich will Dir, wenn Du wieder wohl bist, eine Genesungsmusik mit Clarinetten machen. So was kannst Du nicht. – Aber vielleicht was Beßres; kurz ich achte Dich, somit für heut leb wohl; morgen kommt ein Morgenbrief,
Felix Mendelssohn Bartholdy
übermorgen kommt ein Uebermorgen, und so fort, wenn aber ein Übervierzehntagebrief gekommen seyn wird, dann hoffe ich wird die Briefschaft ihr seliges Ende erreicht haben, das Sehnen wird sich in Sehen verwandeln, das Schmachten in Achten, die Masern werden ausrasern, o weh, ich glaub das ward zu schlecht, besonders da Mutter es Dir vorlesen wird, da ich mich eben besann was Vater Dir Alles vorgelesen hat gestern, ward mir grüner als dem Papier worauf ich schrieb. Von Dir bin ich überzeugt, daß Du eine mitleidige Seele, und wohlthuende Jungfrau bist, deren milde Hand sich über alle schlechten Witze erstreckt, Dein Gedächtniß ist wahre Verpflegungsanstalt für weggelaufene Einfälle, dabei bleibe, nu schäle Dich bald, wenn Dein Häuten erst gestern sein wird, das wird prächtig werden. adieu liebste Posse.
Fanny Hensel          
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Besser nun –</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Wilhelm Hensel</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_099bde29-0035-4fcc-ab5c-fc8c4382e661"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_2ffe1f2c-2fe6-43c2-9a00-0295563daa74">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_09277fec-b2e3-43fa-98d2-be3ca40ef776">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Mein Kind</seg> (seit kurzem bist Du ja wol eine von den Röthlichs, nicht wahr?) warum wir Dir heut noch nicht geschrieben haben? Ach es fällt ja so entsetzlich viel vor, daß wir gar keine Zeit haben, es aufzuschreiben, es zu redigiren. Was wir Alles für Kühen die Schwänze aufbinden! <persName xml:id="persName_924495a9-39ae-4f1a-b506-3cc71d7f853a">Ulrike Peters<name key="PSN0113830" style="hidden">Peters, Ulrike Maria Wilhelmina (1807-1832)</name></persName> war hier, und machte mir einen langen Besuch, wir haben ohne Kaffee nach Noten geklatscht, der <persName xml:id="persName_810962e5-b614-4d7a-b732-9914ac384ba1">Maler Ruhl<name key="PSN0114351" style="hidden">Ruhl, Ludwig Sigismund (1794-1887)</name></persName> aus Kassel ist bedauert, daß er Deine Bekanntschaft nicht macht, es ist ein alter Jüngling, mit grauen Handschuhen, die mit schwarz genäht und auch gestreift sind. Gestern Abend saßen wir Drei zusammen, zeichneten, was Felix und <persName xml:id="persName_657472a3-6447-4a7e-820e-33838230d5c4">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> betraf, stickten,, was mich betraf, und sangen Lieder, nämlich <persName xml:id="persName_2163b0fe-5173-4a0a-8acb-fc6c0a7c1c8c">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName>, der um 9 eintrat, sich nach dem Kinde zu erkundigen, Felix sang englische, darauf ward es mit einem Male 11, und wir geriethen in eine solche Müdigkeit, daß meine Herren Brüder zu Hause schwankten, und ich kaum Thür und Bett finden konnte. Kinder, noch lebt das alte Berlin! Hotel de Russie, worin <persName xml:id="persName_fdb217ba-347e-40ef-a6ea-716acd44af88">Jette<name key="PSN0114969" style="hidden">Sontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854)</name></persName> wohnt, heißt hotel <persName xml:id="persName_affcf354-3b37-4f3e-b451-38b2ca2238fa">de Rossi<name key="PSN0114296" style="hidden">Rossi, Carlo Graf (1797-1864)</name></persName> oder weißt Dus schon, da Du heute Professoren und Tantenbesuche gehabt hast. Im Garten ists schon wieder sehr kinderlich, seit ich keine Kappe mehr trage, sind die Bäume gekappt,</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_eefa0dbd-a517-4f19-afcd-bf4df7616972"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">(Hiebey bemerke ich, daß <persName xml:id="persName_a3d76c6e-2e90-4e06-a838-848f7cdd8c77">Bremer<name key="PSN0110106" style="hidden">Brehmer, L.</name></persName> eigentlich Kappher ist, und Dich im Wagen abholen könnte, wenn er ein Russi wäre und Du nicht die Drehkrankheit hättest) Glaube übrigens nicht, daß ich vergnügt sey, ich schimpfe innerlich und muß morgen äußerlich Blutygel brauchen. Hang the leeches! How are you? wenn Du wohl wärst, sollte michs auch nicht betrüben, indeß muß ich sagen, daß Du gar kein Fieber und daß Du eine gute Nacht gehabt hast; überhaupt geht es Dir so gut, als man nur wünschen kann, und das muß Dich trösten. Von Wöchnerinnen sagt man den ersten Tag: pretty as well, thank God, den 2<hi rend="superscript">ten</hi> as well as may be expected, den 3<hi rend="superscript">ten</hi> she ist quite charming; dann schicken die Leute nicht mehr. (vgl. <persName xml:id="persName_cd44f7e3-4851-465c-882e-ecc74089de61">Dr. Kind<name key="PSN0112378" style="hidden">Kind, Carl Maximilian (1801-1831)</name></persName> a. m. O.) Hoffentlich wirst Du in kurzer Zeit quite charming sein. das paßt aber gar nicht hieher. Historisches gibt es nicht; ich war heut morgen nicht wohl, nahm ein Bad mit 2 Eimern kalt Wasser die mich ganz duselig machten, schrieb Noten, ging aus (zu <persName xml:id="persName_ac6f43a3-4491-43bb-90f0-487b5d7606ff">Jette<name key="PSN0114969" style="hidden">Sontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854)</name></persName>, die nicht zu Hause war, Mutter wird Dir schon erzählt haben, wie ich neben <persName xml:id="persName_08e91bd5-98ab-443b-92ac-cc8d8c7c0ee8">Heinrich Beer<name key="PSN0109766" style="hidden">Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)</name></persName> herlief) schrieb wieder an der <title xml:id="title_7203d971-6753-4687-bbec-9876167ec7f4">Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_27krl639-xuyg-q4ht-kekl-jdvnxtome1qy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name></title>, ging zu Tische, schrieb einen Brief an meine kranke Schwester, ging nach meiner Stube, zog mich um, ging zu <persName xml:id="persName_1426b5fc-1f22-4522-a86c-cf0c2c076b4d">Devrients<name key="PSN0110624" style="hidden">Devrient, Familie von → Philipp Eduard D.</name></persName> wo wir etwas Musik machten, ging um <formula rend="fraction_slash"> <hi rend="supslash">1</hi> <hi rend="barslash"></hi> <hi rend="subslash">2</hi> </formula> 12 zu Bette, stand zu gehöriger Zeit wieder auf, ach ne, das wird erst morgen geschehen; nun denn so weiß ich nichts mehr zuzusetzen, als ein Wort, was Du geschrieben gern sahst, und gern selbst schriebst, nämlich: Tut. Die Spree wird heut wild werden, die Polizey hat eine Menge Spione hingeschickt, um den Eisgang den man in Verdacht hat, auszukundschaften und unschädlich zu machen. Wenn nun aber die Oder auch kommt, was soll da <persName xml:id="persName_fd61e6cc-841b-4a13-8501-1c6849bcd3d6">Baur<name key="PSN0109710" style="hidden">Baur, Ernst Friedrich Albert (1803-1886)</name></persName> thun, der an der Inselbrücke wohnt; I nun, <persName xml:id="persName_ef3e7863-c953-43b9-be42-7cdc677a0c59">Luise<name key="PSN0115803" style="hidden">Wilmsen, Luise Henriette (1807-1848)</name></persName> trägt ihn Huckepack durch. – Ich will Dir, wenn Du wieder wohl bist, eine <title xml:id="title_dd8b3a16-76cf-4879-9e01-c45b34d3436b">Genesungsmusik<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_u7ltuq2m-bh7u-rdnj-upfd-6z5onhzjq7ku"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100948" style="hidden">Genesungsmusik für Rebecka Mendelssohn Bartholdy, [März 1830 und später]<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> mit Clarinetten machen. So was kannst Du nicht. – Aber vielleicht was Beßres; <seg type="closer" xml:id="seg_8293c7f4-83ef-4695-a2f9-258cfccdc8fc">kurz ich achte Dich, somit für heut leb wohl; morgen kommt ein Morgenbrief,</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Felix Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_062b10e1-ec75-4f6a-9c20-936cfa0375cb"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_6ccf0029-1493-4797-8c8c-6d5bd122c178">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_03295e84-4a66-4baa-964b-e41c59559893">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">übermorgen kommt ein Uebermorgen, und so fort, wenn aber ein Übervierzehntagebrief gekommen seyn wird, dann hoffe ich wird die Briefschaft ihr seliges Ende erreicht haben, das Sehnen wird sich in Sehen verwandeln, das Schmachten in Achten, die Masern werden ausrasern, o weh, ich glaub das ward zu schlecht, besonders da Mutter es Dir vorlesen wird, da ich mich eben besann was Vater Dir Alles vorgelesen hat gestern, ward mir grüner als dem Papier worauf ich schrieb. Von Dir bin ich überzeugt, daß Du eine mitleidige Seele, und wohlthuende Jungfrau bist, deren milde Hand sich über alle schlechten Witze erstreckt, Dein Gedächtniß ist wahre Verpflegungsanstalt für weggelaufene Einfälle, dabei bleibe, nu schäle Dich bald, wenn Dein Häuten erst gestern sein wird, das wird prächtig werden. <seg type="closer" xml:id="seg_504777e5-761c-4242-8e0f-b7b576273021">adieu liebste Posse.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> </body> </text></TEI>