fmb-1830-03-14-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Berlin, 14. März 1830
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse. Der Poststempel ist nachgeahmt. Das imitierte Siegel trägt die Inschrift »HENSELHOF JWvG I/II 3.5.« Die Adressangabe »per Bertha« bezieht sich auf Bertha Bellman, das Hausmädchen der Hensels.
Paul Mendelssohn Bartholdy, Wilhelm Hensel, Fanny Hensel, Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Schwulitaeten.
singen
frco Gränze.
Ich, das neue (nicht Sonntags-) Kind, will zur
Ich habe keine Antwort auf mein Sendschreiben von heut früh erhalten, weiß nicht, wies Euch geht. Schreibe uns doch eine kleine Epistel, grüße das kleine Töpfchen. Die Brüder waren heut Mittag sehr artig, Du kannst die Kinder immer allein ausschicken.
Zu schreiben habe ich Dir nichts, als meine besten Wünsche und namentlich den, Beckchen vor meiner Reise noch gesund zu sehen; vielleicht geschieht es auch; die Zeit, die ich noch hier bleibe, werde ich auf meinem Zimmer zubringen und fleißig schreiben, damit die
1
2
Du, der ist doch meschugge [
Ich sagte schon genugge [
d. 14. 3. 30. Liebe Mutter! Ich Dein jüngster Sohn P. Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren empfiehlt sich Dir bestens, und frägt hiermit nach Deinem Befinden. Er wird heut Abend noch auf eine halbe Stunde zu Heydemanns gehen, und bittet Beckchen zu grüßen. Croquettes schmecken doch recht gut. Darf Beckchen nicht frische reife Feigen essen? Paul Mendelssohn Bartholdy Ich, das neue (nicht Sonntags-) Kind, will zur Geheimen-Medizinal-Räthin Brucker jetzt, um ihr den todten Mann zu weisen, Sie pflegen uns indeß Beckchen gesund und wir rufen Glückauf dazu und haben Beide lieb. So grüß’ ich Sie, thun Sies weiter! Wilhelm Hensel Ich habe keine Antwort auf mein Sendschreiben von heut früh erhalten, weiß nicht, wies Euch geht. Schreibe uns doch eine kleine Epistel, grüße das kleine Töpfchen. Die Brüder waren heut Mittag sehr artig, Du kannst die Kinder immer allein ausschicken. Addieu einstweilen. Fanny Hensel Zu schreiben habe ich Dir nichts, als meine besten Wünsche und namentlich den, Beckchen vor meiner Reise noch gesund zu sehen; vielleicht geschieht es auch; die Zeit, die ich noch hier bleibe, werde ich auf meinem Zimmer zubringen und fleißig schreiben, damit die Sinfonie und das projectirte Sing-Akademiestück weiter fortschreiten; sehen werde ich Euch wol nicht mehr viel, aber desto fleißiger correspondiren, (ich meine bis jetzt noch über den Hof) auch sollen nach Kräften schlechte Witze erfolgen; Neuigkeiten weiß ich für heute nicht; alle erkundigten sich gestern nach Euch, und waren beileidig; Hr. Kalow war auch da; die Hofräthinn Steinbach und Paul Ebers sind als Emmeline und Jakob in Krojanke aufgetreten; Anna trug ein weißes Tüllkleid, mit Epheu und Rosen im Haar, und auf der rechten Seite eine dicke Backe; Sophie sah aus wie Zschiesche im Faust, ganz roth; Mde. Fränkel wie ein Schornsteinfeger im Kamin, ganz schwarz; Mde. Horn wie ein königl. preuß. Schlagbaum, abwechselnd schwarz und weiß; es war heiß, und eng und viel Gedräng’, dann trank ich Thee und Eisbaiser, und saß bei Tische, wo es gab Fische mit warmer Sauce und einem Kloße, unten zwei Schwestern, gestern, ach nein es war schon heute, denn die Leute blieben bis 1 2 3 und ich bis zwey; allein Victoire, mit Blumen im Haare, mußt schon um 10 nach Hause gehn, sie war verdrießlich und sagte schließlich, Adieu ich geh, ich hab’ Kopfweh. Auch Medems beide, im rosa Kleide, lassen Dich grüßen, mit Redensarten süßen; Wolicky klagte, als ich ihm sagte, Du seist nicht wohl (was der Teufel hol’) ich soll Dich flehen, wenn er Dich würd’ sehen, zum nächsten Mal auf einem Ball, ihn zu dedommagiren und Dich zu engagiren, zum Cotillon, das wäre bon. Auch Mantius klagte, und fragte und zagte und brummte, verstummte, und grollte und schmollte; und hatte Gram, denn Du bist ein Lamm. Auf gestrigem Balle kamen übrigens die Lieutenants zu Falle, nämlich im Masurek gab es ein großes zu Bodengestreck. Was fiel? Das ist ein Räthsel. I nun es war’ Oetzel und nicht zu vergessen der Lieutenant von Blesson. Nun bin ich zu Ende und küsse Dir die Hände; heut Abend will ich früh zur Ruh, heut früh trug Mantius Überschuh, heut Abend kommt wohl Niemand mit, heut früh besuchte mich J. P. Schmidt, heut Abend thun wir alle rien, doch sind wir morgen bei Devrient; denkst Du ich hätte den Verstand verloren, so wollt ich Du wärest nie geboren, Du bist nun einmal in der Welt, daß man Dich lieb hat und behält, drum hab ich Dich lieber, als Prinzen und Pebel und alle die anderen Gelbschnäbel; bei der Gelegenheit gerathe ich aber nun wieder in die Prosa und möchte Du wärst mir gut, und müßtest nicht so sehr Langeweile haben; die Zeit vergeht aber schnell und da die eigentliche Krankheit nur 4-5 Tage dauern soll, wie mir heut Doctor Bing sagte, so hast Du bald die erste Hälfte überstanden und das ist die schwerste und längste. Ich fing an, an Mutter zu schreiben, in der Mitte sprang es über und ging an Beckchen, nun muß ich aber schließen wie ich angefangen habe und Dich liebe Mutter fragen, wie Deine Halsschmerzen sind und Dich bitten uns nur nicht auch krank zu werden. Sey vergnügt und denke unsrer. Dein Felix Mendelssohn Bartholdy London d. 13/3 30. Du, der ist doch meschugge Fanny Hensel Ich sagte schon genugge Wilhelm Hensel
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1830-03-14-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1830-03-14-01" xml:id="title_31499313-6ca2-4a95-a156-006be6d7830c">Paul Mendelssohn Bartholdy, Wilhelm Hensel, Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin<lb></lb>Berlin, 14. März 1830</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_55a54967-4aa6-4c75-b40d-ba4fd6f85446">Liebe Mutter! Ich Dein jüngster Sohn P. Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren empfiehlt sich Dir bestens, und frägt hiermit nach Deinem Befinden. Er wird heut Abend noch auf eine halbe Stunde zu Heydemanns gehen, und bittet Beckchen</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_c2dd0827-2b9e-431a-ba96-6fa9a6af9d95">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0113263">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</author> <author key="PSN0111899">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</author> <author key="PSN0111893">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</author> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113263" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</persName><persName key="PSN0111899" resp="writer">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</persName><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 1, </idno> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Deutschland</country> <settlement>Berlin</settlement> <institution key="RISM">D-B</institution> <repository>Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz</repository> <collection>Musikabteilung</collection> <idno type="signatur">MA Depos. 3,2,130.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1830-03-14-01" type="letter" xml:id="title_c2260ce0-3468-4ac0-bf35-37803ed6fb44">Paul Mendelssohn Bartholdy, Wilhelm Hensel, Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Berlin, 14. März 1830</title> <incipit>Liebe Mutter! Ich Dein jüngster Sohn P. Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren empfiehlt sich Dir bestens, und frägt hiermit nach Deinem Befinden. Er wird heut Abend noch auf eine halbe Stunde zu Heydemanns gehen, und bittet Beckchen</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse. Der Poststempel ist nachgeahmt. Das imitierte Siegel trägt die Inschrift »HENSELHOF JWvG I/II 3.5.« Die Adressangabe »per Bertha« bezieht sich auf Bertha Bellman, das Hausmädchen der Hensels. </p> <handDesc hands="4"> <p>Paul Mendelssohn Bartholdy, Wilhelm Hensel, Fanny Hensel, Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1830-03-14" xml:id="date_b6672755-d8e6-456a-896b-c3c024ea2f4c">14. März 1830</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0111893" resp="author" xml:id="persName_4b891509-7f5e-4131-a805-73639a2320bf">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <persName key="PSN0111899" resp="author" xml:id="persName_87d32f58-118a-4253-b7cd-5af24a97c7a6">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</persName> <persName key="PSN0113263" resp="author" xml:id="persName_68e20ab0-08a6-46e3-b717-79fddad25edd">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</persName> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_2e7685e6-4ccb-4ee8-b348-2d9005bebab2">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName><persName key="PSN0111899" resp="writer">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</persName><persName key="PSN0113263" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_3f0728c7-9e62-4eef-8f73-3ddd085c3e88"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country></placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0117586" resp="receiver" xml:id="persName_97c64c1f-aad3-42f7-9e13-8343828cdc5b">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0113260" resp="receiver" xml:id="persName_1061a41e-75f0-4b75-8544-400c3e6034f5">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_3251315c-606f-4411-9d57-67126f42d6d4"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country></placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_5cfcacd3-44f3-45d2-b871-a10f33822187"> <head> <address> <addrLine>An</addrLine> <addrLine>Mde. Mendelssohn Bartholdy, Tochter, & Co.</addrLine> <addrLine>per Bertha.</addrLine> <addrLine>via Ostende, Gaslampe, Souterrain etc.</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">Schwulitaeten</hi>.</addrLine> <addrLine>per esteem.</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">singen</hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">frco Gränze</hi>.</addrLine> <addrLine>J W v G.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_2e0320fd-9e03-42fa-9d55-b4442c27c74a"> <docAuthor key="PSN0113263" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113263" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</docAuthor> <dateline rend="right">d. <date cert="high" when="1830-03-14" xml:id="date_bbeaf01d-f49b-4897-9026-b40e09bd486e">14. 3. 30</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Liebe Mutter!</seg> Ich Dein jüngster Sohn P. Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren empfiehlt sich Dir bestens, und frägt hiermit nach Deinem Befinden. Er wird heut Abend noch auf eine halbe Stunde zu <persName xml:id="persName_36f6c1c3-fc4f-4388-9090-271b56052cf1">Heydemanns<name key="PSN0111958" style="hidden">Heydemann, Familie von → Albert Gustav H. und → Ludwig Eduard H.</name></persName> gehen, und bittet Beckchen zu grüßen. Croquettes schmecken doch recht gut. Darf Beckchen nicht frische reife Feigen essen?</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Paul Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_849ec765-b3e7-463c-b16d-57bdea5ec154"> <docAuthor key="PSN0111899" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_9d6317ce-0457-49da-9012-6d6315fe011d">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111899" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_7408904b-c789-4ec5-ba82-af61ae9970ce">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Ich, das neue (nicht Sonntags-) Kind, will zur <persName xml:id="persName_b78cd4ba-f7ca-4ea6-9365-58b805d138c0">Geheimen-Medizinal-Räthin Brucker<name key="PSN0110154" style="hidden">Brucker, Frau</name></persName> jetzt, um ihr den todten Mann zu weisen, Sie pflegen uns indeß Beckchen gesund und wir rufen Glückauf dazu und haben Beide lieb. <seg type="closer" xml:id="seg_bbe068c4-7bdb-46f3-bf34-67ffefc085ec">So grüß’ ich Sie, thun Sies weiter! </seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Wilhelm Hensel</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_b8cbe309-2008-499d-a625-44662eb4f4f6"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_4c9344d0-8a95-4dc9-8d45-ad5ce13353e1">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_67bde64a-ce72-4d72-af78-34bee6960fbb">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Ich habe keine Antwort auf mein Sendschreiben von heut früh erhalten, weiß nicht, wies Euch geht. Schreibe uns doch eine kleine Epistel, grüße das kleine Töpfchen. Die Brüder waren heut Mittag sehr artig, Du kannst die Kinder immer allein ausschicken. <seg type="closer" xml:id="seg_d2fc7019-8094-47c6-96b0-b41190e8ed58">Addieu einstweilen.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_65edbc02-59ed-4920-924c-96b346ccc64c"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Zu schreiben habe ich Dir nichts, als meine besten Wünsche und namentlich den, Beckchen vor meiner Reise noch gesund zu sehen; vielleicht geschieht es auch; die Zeit, die ich noch hier bleibe, werde ich auf meinem Zimmer zubringen und fleißig schreiben, damit die <title xml:id="title_8009ca66-f6ae-4a03-b2c9-999af5dc91bd">Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_z63t8tkd-bev9-efux-p5vs-aq6ahbr4tst7"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100341" style="hidden">Sinfonie d-Moll (»Reformations-Sinfonie«) für Orchester, [1829] bis 12. Mai 1830; 11. November 1832<idno type="MWV">N 15</idno><idno type="op">107</idno></name></title> und das projectirte Sing-Akademiestück weiter fortschreiten; sehen werde ich Euch wol nicht mehr viel, aber desto fleißiger correspondiren, (ich meine bis jetzt noch über den Hof) auch sollen nach Kräften schlechte Witze erfolgen; Neuigkeiten weiß ich für heute nicht; alle erkundigten sich gestern nach Euch, und waren beileidig; <persName xml:id="persName_1596cdd6-acf0-44b3-ab0d-cadbf22c8604">Hr. Kalow<name key="PSN0112305" style="hidden">Kalow, Herr</name></persName> war auch da; die <persName xml:id="persName_b23ceaa1-e82d-4901-8f63-92846c2caef2">Hofräthinn Steinbach<name key="PSN0115088" style="hidden">Steinbach, Frau</name></persName> und <persName xml:id="persName_d172bc17-b44d-40ce-8824-21ebbc87bb68">Paul Ebers<name key="PSN0110813" style="hidden">Ebers, Paul Wilhelm (1795-1865)</name></persName> sind als Emmeline und Jakob in Krojanke aufgetreten; <persName xml:id="persName_2eaadabe-a2ef-49e7-8d1f-433766c4198f">Anna<name key="PSN0111140" style="hidden">Fränkel, Anna Rosa (1812-?)</name></persName> trug ein weißes Tüllkleid, mit Epheu und Rosen im Haar, und auf der rechten Seite eine dicke Backe; <persName xml:id="persName_d2e18c37-5f09-458e-bf12-9dd2fa0cfa05">Sophie<name key="PSN0111143" style="hidden">Fränkel, Katharine Caroline Sophie (1808-1879)</name></persName> sah aus wie <persName xml:id="persName_25598362-a855-4688-8ab0-409ba2f8f53c">Zschiesche<name key="PSN0115935" style="hidden">Zschiesche, August (1800-1876)</name></persName> im <title xml:id="title_6badeaa0-2c06-4fe6-b980-150b83c78ed4">Faust<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110915" style="hidden" type="music">Faust WoO 51</name></title>, ganz roth; <persName xml:id="persName_c54bc166-19d0-4d89-a5b8-d3ee110a55ec">Mde. Fränkel<name key="PSN0111142" style="hidden">Fränkel, Karoline Sophie Elisabeth Anna (bis 1821: Kela) (1787-1864)</name></persName> wie ein Schornsteinfeger im Kamin, ganz schwarz; <persName xml:id="persName_27a2064b-d2d1-420f-8b4a-e4e38312fa7c">Mde. Horn<name key="PSN0112090" style="hidden">Horn, Dorothea (Doris) (1786-1853)</name></persName> wie ein königl. preuß. Schlagbaum, abwechselnd schwarz und weiß; es war heiß, und eng und viel Gedräng’, dann trank ich Thee und Eisbaiser, und saß bei Tische, wo es gab Fische mit warmer Sauce und einem Kloße, unten zwei Schwestern, gestern, ach nein es war schon heute, denn die Leute blieben bis <formula rend="fraction_slash"> <hi rend="supslash">1</hi> <hi rend="barslash"></hi> <hi rend="subslash">2</hi> </formula> 3 und ich bis zwey; allein <persName xml:id="persName_201cb036-3baa-46b3-9a2e-cc9c0681ff06">Victoire<name key="PSN0111144" style="hidden">Fränkel, Victoria (Victoire) Caroline Eugenie (1811-1843)</name></persName>, mit Blumen im Haare, mußt schon um 10 nach Hause gehn, sie war verdrießlich und sagte schließlich, Adieu ich geh, ich hab’ Kopfweh. Auch <persName xml:id="persName_f56a50a8-d91a-4b6c-9258-e1bc8f051e1c">Medems<name key="PSN0113168" style="hidden">Medem, Familie von → Heinrich Philipp von M.</name></persName> beide, im rosa Kleide, lassen Dich grüßen, mit Redensarten süßen; <persName xml:id="persName_8df8ff1c-dc21-4838-870c-4aebf9c7009e">Wolicky<name key="PSN0115858" style="hidden">Wolicky (Wolicki), Valerian Josef von (1804-1885)</name></persName> klagte, als ich ihm sagte, Du seist nicht wohl (was der Teufel hol’) ich soll Dich flehen, wenn er Dich würd’ sehen, zum nächsten Mal auf einem Ball, ihn zu dedommagiren und Dich zu engagiren, zum Cotillon, das wäre bon. Auch <persName xml:id="persName_d1b97434-01d5-4bc1-be0e-6fc070191e06">Mantius<name key="PSN0113058" style="hidden">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> klagte, und fragte und zagte und brummte, verstummte, und grollte und schmollte; und hatte Gram, denn Du bist ein Lamm. Auf gestrigem Balle kamen übrigens die Lieutenants zu Falle, nämlich im Masurek gab es ein großes zu Bodengestreck. Was fiel? Das ist ein Räthsel. I nun es war’ <persName xml:id="persName_03e6702a-74c8-4b15-b495-a0cace3b8f81">Oetzel<name key="PSN0113649" style="hidden">Oetzel, Franz August (1808-1888)</name></persName> und nicht zu vergessen der Lieutenant von <persName xml:id="persName_d5080ce1-37e6-4686-afec-d530f594fc7c">Blesson<name key="PSN0109974" style="hidden">Blesson, Johann Ludwig Urbain von (1790-1861)</name></persName>. Nun bin ich zu Ende und küsse Dir die Hände; heut Abend will ich früh zur Ruh, heut früh trug <persName xml:id="persName_55bd4e0a-e5f2-46b9-bcc0-79d450ea3fe5">Mantius<name key="PSN0113058" style="hidden">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> Überschuh, heut Abend kommt wohl Niemand mit, heut früh besuchte mich J<persName xml:id="persName_c732cbdb-3dd8-48d1-9127-a46743ce8aca">. P. Schmidt<name key="PSN0114614" style="hidden">Schmidt, Johann Philipp Samuel (1779-1853)</name></persName>, heut Abend thun wir alle rien, doch sind wir morgen bei <persName xml:id="persName_5b5d4281-bca2-4911-b3cc-f16f789ff807">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName>; denkst Du ich hätte den Verstand verloren, so wollt ich Du wärest nie geboren, Du bist nun einmal in der Welt, daß man Dich lieb hat und behält, drum hab ich Dich lieber, als Prinzen und Pebel und alle die anderen Gelbschnäbel; bei der Gelegenheit gerathe ich aber nun wieder in die Prosa und möchte Du wärst mir gut, und müßtest nicht so sehr Langeweile haben; die Zeit vergeht aber schnell und da die eigentliche Krankheit nur 4-5 Tage dauern soll, wie mir heut <persName xml:id="persName_c91eb8d9-2eba-4e2d-80a0-b933a97fed9a">Doctor Bing<name key="PSN0109955" style="hidden">Bing, Abraham Herz (1769-1835)</name></persName> sagte, so hast Du bald die erste Hälfte überstanden und das ist die schwerste und längste. Ich fing an, an Mutter zu schreiben, in der Mitte sprang es über und ging an Beckchen, nun muß ich aber schließen wie ich angefangen habe und Dich liebe Mutter fragen, wie Deine Halsschmerzen sind und Dich bitten uns nur nicht auch krank zu werden. <seg type="closer" xml:id="seg_b5c14537-214d-4c26-b909-f2109343ea06">Sey vergnügt und denke unsrer.</seg> </p> <signed rend="right">Dein</signed> <signed rend="left">Felix Mendelssohn Bartholdy</signed> <dateline rend="left">London d. <date cert="high" when="1830-03-13" xml:id="date_0a97c0a1-4956-4f1b-8a66-2bc9f59f4a92">13/3 30</date>.</dateline> </div> <div n="5" type="act_of_writing" xml:id="div_1d308a72-f0e3-4935-8471-66dbfda44469"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Du, der ist doch meschugge [<persName xml:id="persName_aa696c93-3405-4662-b90a-b7a3eddae897">Fanny Hensel<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>]</p> </div> <div n="6" type="act_of_writing" xml:id="div_78460c5e-27ad-4c61-8155-a552ed2c7e85"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Ich sagte schon genugge [<persName xml:id="persName_d877d192-ec68-411c-80cc-15556321a6b1">Wilhelm Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>]</p> </div> </body> </text></TEI>