fmb-1830-01-25-02
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Berlin, 25. Januar 1830
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
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Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Dies ist ein Bettelbrief.
Berlin, 25. Januar 1830. Lieber Droysen! Ich habe einen schweren Kampf gekämpft, aber was hilft’s? Ich unterliege doch. Die Eitelkeit ist zu stark. Wenn die Deinige nur halb so stark ist, so geht es schlimm, und ich bleibe unten. Nämlich folgendermaßen: Dies ist ein Bettelbrief. Dein Lied „Ihr frühlingstrunk’nen Blumen“ habe ich bekanntermaßen komponiert, und zwar die beiden ersten Strophen zusammen als eine, bis „Wie hebt und sehnt sich meine Brust“, und zwar für eine Männerstimme. Nun sagte ich zwar ganz kalt, es täte nichts, wenn ich die Komposition nicht aufschriebe und dergleichen; eben ist mir aber eingefallen, daß es vielleicht eines meiner besten Lieder sein kann, und wie gut es mit seiner Frische in den Männerliederkreis paßte und zu meinem Herbstlied „Ach wie schnell“ einen Gegensatz bildete. Nun schwör’ ich Dir aber, Deine beiden letzten Strophen sind inkomponibel, namentlich das Ende; bitte Dich, mach mir auf den Rhythmus der beiden ersten eine andere Strophe mit einer Pointe oder einem Witz, kurz, was Nettes, Schlagendes, denn die jetzige Endigung weckt nur das Nachdenken (vergleiche Gottsched) . Bei Gott, W. Voß, weiß sonst nicht, was er tun soll. Hilf hier kniee ich.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1830-01-25" xml:id="date_106a3746-4d1c-4d7b-9b96-34ed997f2ac1">25. 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