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fmb-1830-01-09-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in Hamburg <lb></lb>Berlin, 9. Januar 1830 Ich habe Ihrer Frau Gemahlinn geschrieben, und sie wegen meines langen Stillschweigens um Verzeihung gebeten, erlauben Sie mir, mich auf diesen Brief zu beziehen und zu hoffen, daß Sie mich entschuldigen werden, wegen der dort Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 266

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Leeds GB-LEbc Leeds, University Library, The Brotherton Library Brotherton Collection MS Mendelssohn, Letters 8. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in Hamburg; Berlin, 9. Januar 1830 Ich habe Ihrer Frau Gemahlinn geschrieben, und sie wegen meines langen Stillschweigens um Verzeihung gebeten, erlauben Sie mir, mich auf diesen Brief zu beziehen und zu hoffen, daß Sie mich entschuldigen werden, wegen der dort

3 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel. – In Ignaz Moscheles’ Briefalbum enthalten. Bemerkung auf dem Briefbogen von Moscheles’ Hand: »Berlin den 9ten Januar 1830 / Seine Erkentlichkeit nach seinem 1sten Besuch in London. / Ueber meine Sinfonie in C dur. / Sein Projekt nach Italien zu reisen.«

Felix Mendelssohn Bartholdy

Sammlung William Thomas Freemantle, Rotherham, Yorkshire.

Moscheles, Briefe, S. 18-20.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

9. Januar 1830 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin Deutschland Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Hamburg Deutschland deutsch
Herrn Herrn Ign. Moscheles Wohlgeb. Adr. Herrn Adolph Emden Wohlgeb. Hamburg. franco.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Lieber Herr Moscheles

Ich habe Ihrer Frau GemahlinnMoscheles, Charlotte (1805-1889) geschrieben, und sie wegen meines langen Stillschweigens um Verzeihung gebeten, erlauben Sie mir, mich auf diesen Brief zu beziehen und zu hoffen, daß Sie mich entschuldigen werden, wegen der dort angeführten Gründe. Doch kann ich nicht unterlassen, auch Ihnen noch zu sagen, wie lebhaft ich fühle, welche Verpflichtung ich Ihnen habe, und wie dankbar ich Ihnen für alle mir erzeigte Freundschaft bin. Sie haben mich in London aufgenommen, wie ich selbst es nie erwartet haben könnte, haben mir ein Vertrauen und eine Freundlichkeit gezeigt, auf die ich nie aufhören werde stolz zu sein, und je mehr ich Sie schon früher immer bewundert hatte, desto wohlthuender mußte es mir sein, nun bei näherer Bekanntschaft zu sehen wie Sie in jeder Hinsicht jedem Künstler als Vorbild aufzustellen seyen. Sie wissen selbst am besten, wie viel eine freundliche Aufnahme in fremdem Lande werth ist, und wie namentlich in England mir die Einführung durch Sie, von dem unschätzbarsten Werthe sein mußte. Wenn mir nun dies Land den aller erfreulichsten und dauerndsten Eindruck gemacht hat, und wenn ich die erste Zeit der Entfernung von meiner FamilieMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy so angenehm zugebracht habe, als es nur irgend in der Fremde möglich war, so sind Sie es dem ich dafür danken muß, und dem ich immer erkenntlich sein werde. Fände sich nur je Gelegenheit, daß ich Ihnen irgend wie beweisen könnte, wie lebhaft ich fühle was ich Ihnen schuldig bin.

Hoffentlich sehe ich Sie bald einmal an irgend einem Orte in der Welt wieder, und finde wieder so herrliche neue Musikstücke bei Ihnen, wie diesmal; die Sinfonie<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110056" style="hidden" type="music">1. Sinfonie C-Dur, op. 81</name> ist mir ganz gegenwärtig, und ich kann mir auch mehreres draus, namentlich den ersten und dritten Satz, auswendig spielen; doch ist dies nicht recht zureichend, und ich sehe mit großem Verlangen dem Erscheinen dieses Meisterwerks entgegen. Werden Sie es denn nicht bald dem Publikum übergeben? Sie wissen ja selbst wohl am besten, wie sicher Sie auf den glänzenden Erfolg und auf die Bewunderung und lebhafteste Theilnahme aller Musiker rechnen können. Es würde mir die herzlichste Freude seyn die Partitur bald erscheinen zu sehen, und ich bin überzeugt, daß jeder der es mit der Musik gut meint, denselben Wunsch haben muß. – Wird denn nicht bald eine zweite erfolgen, oder ist dieselbe gar vielleicht schon in der Arbeit? Es wäre prächtig, wenn Sie uns mehrere Stück in diesem Geist und von solchem Ernst und solcher Tiefe schenken wollten; Sie würden alle wahren Musikfreunde hier sehr glücklich machen.

Ich denke nun von hier nach Italien zu gehen, sobald es mein schlimmer Fuß mir nur gestattet, und bitte Sie mir zu erlauben, Ihnen dann und wann von da aus Nachrichten über Musik und die Musiker zukommen zu lassen; sollte Ihnen dann Ihre Zeit einmal zulassen mir ein Paar Worte zu schreiben so wissen Sie, wie sehr Sie mich verbinden würden.

Leben Sie wohl und seyn Sie glücklich wie ich es Ihnen wünsche; und denken Sie stets freundlich Ihres treu ergebnenFelix Mendelssohn Bartholdy.Berlin 9/1 30.
            Lieber Herr Moscheles
Ich habe Ihrer Frau Gemahlinn geschrieben, und sie wegen meines langen Stillschweigens um Verzeihung gebeten, erlauben Sie mir, mich auf diesen Brief zu beziehen und zu hoffen, daß Sie mich entschuldigen werden, wegen der dort angeführten Gründe. Doch kann ich nicht unterlassen, auch Ihnen noch zu sagen, wie lebhaft ich fühle, welche Verpflichtung ich Ihnen habe, und wie dankbar ich Ihnen für alle mir erzeigte Freundschaft bin. Sie haben mich in London aufgenommen, wie ich selbst es nie erwartet haben könnte, haben mir ein Vertrauen und eine Freundlichkeit gezeigt, auf die ich nie aufhören werde stolz zu sein, und je mehr ich Sie schon früher immer bewundert hatte, desto wohlthuender mußte es mir sein, nun bei näherer Bekanntschaft zu sehen wie Sie in jeder Hinsicht jedem Künstler als Vorbild aufzustellen seyen. Sie wissen selbst am besten, wie viel eine freundliche Aufnahme in fremdem Lande werth ist, und wie namentlich in England mir die Einführung durch Sie, von dem unschätzbarsten Werthe sein mußte. Wenn mir nun dies Land den aller erfreulichsten und dauerndsten Eindruck gemacht hat, und wenn ich die erste Zeit der Entfernung von meiner Familie so angenehm zugebracht habe, als es nur irgend in der Fremde möglich war, so sind Sie es dem ich dafür danken muß, und dem ich immer erkenntlich sein werde. Fände sich nur je Gelegenheit, daß ich Ihnen irgend wie beweisen könnte, wie lebhaft ich fühle was ich Ihnen schuldig bin.
Hoffentlich sehe ich Sie bald einmal an irgend einem Orte in der Welt wieder, und finde wieder so herrliche neue Musikstücke bei Ihnen, wie diesmal; die Sinfonie ist mir ganz gegenwärtig, und ich kann mir auch mehreres draus, namentlich den ersten und dritten Satz, auswendig spielen; doch ist dies nicht recht zureichend, und ich sehe mit großem Verlangen dem Erscheinen dieses Meisterwerks entgegen. Werden Sie es denn nicht bald dem Publikum übergeben? Sie wissen ja selbst wohl am besten, wie sicher Sie auf den glänzenden Erfolg und auf die Bewunderung und lebhafteste Theilnahme aller Musiker rechnen können. Es würde mir die herzlichste Freude seyn die Partitur bald erscheinen zu sehen, und ich bin überzeugt, daß jeder der es mit der Musik gut meint, denselben Wunsch haben muß. – Wird denn nicht bald eine zweite erfolgen, oder ist dieselbe gar vielleicht schon in der Arbeit? Es wäre prächtig, wenn Sie uns mehrere Stück in diesem Geist und von solchem Ernst und solcher Tiefe schenken wollten; Sie würden alle wahren Musikfreunde hier sehr glücklich machen.
Ich denke nun von hier nach Italien zu gehen, sobald es mein schlimmer Fuß mir nur gestattet, und bitte Sie mir zu erlauben, Ihnen dann und wann von da aus Nachrichten über Musik und die Musiker zukommen zu lassen; sollte Ihnen dann Ihre Zeit einmal zulassen mir ein Paar Worte zu schreiben so wissen Sie, wie sehr Sie mich verbinden würden.
Leben Sie wohl und seyn Sie glücklich wie ich es Ihnen wünsche; und denken Sie stets freundlich Ihres treu ergebnen
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Berlin 9/1 30.          
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