fmb-1829-12-01-01
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Brüssel, 1. Dezember 1829
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
2 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Klingemann.
tJames’.)
Ich sehe gar nicht ein, warum ich Euch nicht eben so schreiben sollte, wie meiner Familie, nämlich Euch allen; seid Ihr mir doch alle gleich eng verbunden und danke ich doch Euch allen die schöne, reiche Zeit, die ich drüben gelebt habe; also möchte ich auch nicht gleich zu einem besonders sprechen, sondern zu alle denen, die jetzt um das Mühlenfelsische Caminfeuer sitzen (denn es ist Dinstag Abend) und über die Schönheit seiner Maria disputiren (dafür ist
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Brüssel 1 Dec. 1829. Ihr Lieben Ich sehe gar nicht ein, warum ich Euch nicht eben so schreiben sollte, wie meiner Familie, nämlich Euch allen; seid Ihr mir doch alle gleich eng verbunden und danke ich doch Euch allen die schöne, reiche Zeit, die ich drüben gelebt habe; also möchte ich auch nicht gleich zu einem besonders sprechen, sondern zu alle denen, die jetzt um das Mühlenfelsische Caminfeuer sitzen (denn es ist Dinstag Abend) und über die Schönheit seiner Maria disputiren (dafür ist Horn da) kurz dies muß ein Generalbrief seyn, und so will ich auch immer schreiben, wenn ich mich an Euch alle zu wenden habe; will mir aber zugleich das Recht vorbehalten Privatbriefe nebenher zu schicken. Ich sage Euch also mit kurzen Worten daß ich sehr glücklich und gesund hier angekommen bin, so gesund daß ich mich eben sehr kurz fassen muß, denn ich will morgen ganz früh schon weiter nach Lüttich, weil mein Knie sich ungemein wohl befindet, nicht schmerzt, und mir sogar weniger dick vorkommt, als bey der Abreise. Zugleich will ich auch auf Französische diligence, Französische Pflasterwege, Französisches Essen etc. etc. geschimpft und geflucht haben, denn ich hasse es. Gestern Abend in Lille sah ich ein, warum es kein Französisches Wort für comfortable oder den Superlativ snug (cf. Rosen, Johnson u. a. ) geben könne; sie hatten mir ein Feuer in meiner Schlafstube gemacht, wodurch diese so rauchig geworden war, daß ich nicht drin bleiben konnte; drauf gaben sie mir einen großen Saal mit einem Bette drin, schreiben mußte ich aber in der Gaststube, das ging auch im Anfang recht gut, und ich arbeitete an No. 2 des Liederspiels (No. 1 ist in Calais geboren) bis zwei Kinderfrauen mit zugehörigem Gewürme sich ums Camin setzten und die Bälger in Schlaf sangen; da konnte ich mir nicht helfen, und ich that, was Klingemann allein begreift, der mich von der Seite kennt: ich ging um 3 4 auf 6 Nachmittags zu Bett und schlief richtig bis zur Postzeit. Von heut habe ich weiter nichts zu erzählen, als daß ich statt nach der Uhr zu sehen nur zu beobachten hatte, wie sich auf dem Rücken meines Vordermannes, des Conducteurs, der Puderkreis nach und nach erweiterte den sein dicker Zopf auf seinen Sammtrock warf. Die Überfahrt von Dover war schön und ruhig; mir wurde in der ersten Stunde wieder gräßlich übel, doch kam es nicht zum Ausbruch (im eigentlichen Sinne) sondern ich machte die Augen zu, wie bei Staffa, und hörte gleichgültig, wie sie neben mir spien, philosophirten und das Meer bewunderten. Ein Franzose fing an zu brechen, als wir in den Hafen einliefen. Ich aber hielt mich. Man lernt doch immer was zu. Morgen Nacht hoffe ich in Lüttich, übermorgen in Cöln zu schlafen, und dann Freitag mit der Post nach Cassel zu gehen, wo ich übernachten, und dann nach Eisenach fahren will; demnach hoffe ich zu Gott heut über 8 Tage zu den Meinigen nach Berlin zu kommen; wollt Ihr an dem Tag zusammen sein und meiner gedenken, so wißt Ihr, daß es mich erfreut und daß ich immer, in jeder Lage des Lebens Euch nahe sein werde. Lebt denn wohl, sie trommeln im Schloßgarten drüben 1 2 10, und ich will schlafen. Schreibt mir doch bald all, und über alles, und laßt mich nie lange ohne Nachricht von Euch sein. Giebt es was Neues, so laßt michs wissen, und wo nicht, so schreibt das Alte; dann ists desto besser, und das wünsche und hoffe ich. Von Kind hoffe ich schon einen Brief in Berlin vorzufinden, auch vielleicht von Euch. Jetzt macht Rosen den Thee. Auf ein Wiedersehen. Felix MB
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Die Überfahrt von Dover war schön und ruhig; mir wurde in der ersten Stunde wieder gräßlich übel, doch kam es nicht zum Ausbruch (im eigentlichen Sinne) sondern ich machte die Augen zu, wie bei Staffa, und hörte gleichgültig, wie sie neben mir spien, philosophirten und das Meer bewunderten. Ein Franzose fing an zu brechen, als wir in den Hafen einliefen. Ich aber hielt mich. Man lernt doch immer was zu. Morgen Nacht hoffe ich in Lüttich, übermorgen in Cöln zu schlafen, und dann Freitag mit der Post nach Cassel zu gehen, wo ich übernachten, und dann nach Eisenach fahren will; demnach hoffe ich zu Gott heut über 8 Tage zu den Meinigen nach Berlin zu kommen; wollt Ihr an dem Tag zusammen sein und meiner gedenken, so wißt Ihr, daß es mich erfreut und daß ich immer, in jeder Lage des Lebens Euch nahe sein werde. 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