fmb-1829-09-11-03
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London, 11. September 1829
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
2 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel, Zusatz von fremder Hand: »Hamburgh Steamboat.« – Der Brief wurde zusammen mit dem Brief Nr. 219 (fmb-1829-09-11-02) auf einen Bogen geschrieben. Siehe dazu den Kommentar zu Brief Nr. 219 (fmb-1829-09-11-02). Mehrfache Textverluste sind auf das Abreißen des Siegels zurückzuführen.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Nur ein paar Worte an Dich heute,
Daß Ihr
London. 11 Sept. 1829Nur ein paar Worte an Dich heute, meine ruhige Bundsgenossinn. Aber ein Paar wichtige. Ich habe nämlich in diesen Tagen fast die Gewißheit eingesehn, daß unser Plan zu Stande kommt, daß wenigstens die Eltern keine Hindernisse in den Weg legen werden, und die habe ich durch einen Brief von Vater erlangt. Aber schweige von alle diesem. Vater hat erstlich die Reiselust wieder bekommen, das ist ein großes Moment. 2ens würde es ihm lieb sein mit mir in Holland ein Weilchen umherzureisen, woraus diesmal wohl leider nicht viel werden wird; das ist ein großes; endlich scheint er die Idee ich müsse allein überall umherfahren, um Selbstständigkeit zu lernen, fast aufgegeben zu haben, und giebt viel auf meinen glücklichen Erfolg in diesem Lande. Das ist die Hauptsache. Ich sage Dir, Du sollst Orangenbäume sehen. Wie mild und weich und freundlich Vaters Brief ist, kann ich Dir gar nicht beschreiben, und sein eigentlicher Reiseplan ist auch zu weitläuftig, als daß ich ihn Dir anders als mündlich mittheilen sollte, aber das genüge Dir, daß er mir der Beweis ist, daß es gelingen wird. Ja ein unumstößlicher Beweis. Freue Dich einmal ein bischen! Brauche übrigens mein Recept aus dem vorigen Briefe fort, und sprich von nichts. Noch dies eine: aus Vaters Brief folgt auch daß ich so lange im Winter bei Euch bleiben werde, als wir mögen (Schweig!) Vieles Gute folgt daraus, und Schönes und Liebes. Kurz ich denke, wenn wir im Dec. zusammenkommen, so ist für’s Auseinandergehen gar nicht sehr gesorgt. Daß Ihr J. Thomson so liebenswürdig findet, und daß Mutter schreibt, sie kenne keinen so angenehmen, lebhaften etc. Engländer, hat mich sehr amüsirt, weil ich mir es nicht im Traum hätte einfallen lassen; auch kenne ich, bei Gott, viel angenehmere, lebhaftere, etc. Engländer; er muß aber wohl bey Euch sich ganz besonders zusammengenommen. – Wenn ich wiederkomme werdet Ihr mich gewiß sehr viel Englisch anreden, um meine Aussprache zu prüfen, Fehler zu jagen u. dgl. Ich werde Euch nicht antworten, und keinen einzigen meiner gebildeten Laute von mir geben, kein never mind, kein I say. Dieser Rock ist gut genug, um drin zu trinken, sagt Toby, diese Zunge ist gut genug, um drin zu raspeln, sag ich, und ist sie das nicht, so mögt ihr sie räuchern und essen. – À propos was ich esse. Neulich erwähnte einer der frischen Austern, und da wurde ich sentimental, weil ich mich erinnerte, wie sie im Frühling hier schlecht wurden und ausgingen. Seitdem esse ich sie aus Melancholie, und denke daran wie die Zeit vergeht. In Regent Street stand ich gestern still, wo eine Carte von Holland aushing, und machte mir auf der bunten Straße meinen ruhigen Reiseplan, wie er im Famil. brief steht, und sah mir den Weg zwischen Elberfeld und Berlin an. Das Liederspiel wird nett, denke ich; Hensel und Fanny ein altes Ehepaar, Hensel haßt die Musik, Fanny haßt die Soldaten, und ihr Sohn kommt nun in einen fahrenden Musikanten verkleidet zurück, ist aber eigentlich Soldat, und vergißt sich alle Augenblicke und läßt den Kriegsmann durchgucken; nun mag ihn der Vater nicht wegen der Verkleidung, die Mutter nicht wegen der durchguckenden Wirklichkeit, beide haben ihn doch aber lieb, und der Flurschütz macht sich alles zu Nutze, er ist auch ein Fremder, und da die alten Schulzen Nachricht vom Wiederkommen des Sohnes erhalten so halten sie diesen für den heimlichen Sohn, und sparen sich gegenseitig die Überraschung für den folgenden Tag auf, wo Geburts- und Amtsjubiläumstag von Hensel ist, bemühen sich auch den Rüpel lieb zu haben, versperren ihrem Sohn die Gelegenheit zur Nachbarstochter zu kommen und klemmen immer den Flurschützen ein, der dann statt des Soldaten ihr ein tolles Ständchen auf seiner Fiedel bringt; am Morgen erklärt sich alles und erheitert sich; das Stück fängt nämlich den Abend unter der Linde an, spielt die Nacht durch wo das Ständchen und der Zank der beiden jungen Leute vor sich geht, und schließt am Jubiläumsmorgen. Was meinst Du zu diesen rohen Entwürfen? Mehr zur Zeit. Froh soll es sein. Und wir nicht minder. F.
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