]> Brief: fmb-1829-09-11-03

fmb-1829-09-11-03

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>London, 11. September 1829 Nur ein paar Worte an Dich heute, meine ruhige Bundsgenossinn. Aber ein Paar wichtige. Ich habe nämlich in diesen Tagen fast die Gewißheit eingesehn, daß unser Plan zu Stande kommt, daß wenigstens die Eltern keine Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 220

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Depos. Berlin 3,31. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin; London, 11. September 1829 Nur ein paar Worte an Dich heute, meine ruhige Bundsgenossinn. Aber ein Paar wichtige. Ich habe nämlich in diesen Tagen fast die Gewißheit eingesehn, daß unser Plan zu Stande kommt, daß wenigstens die Eltern keine

2 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel, Zusatz von fremder Hand: »Hamburgh Steamboat.« – Der Brief wurde zusammen mit dem Brief Nr. 219 (fmb-1829-09-11-02) auf einen Bogen geschrieben. Siehe dazu den Kommentar zu Brief Nr. 219 (fmb-1829-09-11-02). Mehrfache Textverluste sind auf das Abreißen des Siegels zurückzuführen.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 303-305 (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

11. September 1829 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) London Großbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin Deutschland deutsch
Mr. Mr. W. Hensel. Berlin. (Jägerstrasse no. 20.).
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)London. 11 Sept. 1829

Nur ein paar Worte an Dich heute, meine ruhige Bundsgenossinn. Aber ein Paar wichtige. Ich habe nämlich in diesen Tagen fast die Gewißheit eingesehn, daß unser Plan zu Stande kommt, daß wenigstens die ElternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) keine Hindernisse in den Weg legen werden, und die habe ich durch einen Brief von VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) erlangt. Aber schweige von alle diesem. VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) hat erstlich die Reiselust wieder bekommen, das ist ein großes Moment. 2ens würde es ihm lieb sein mit mir in Holland ein Weilchen umherzureisen, woraus diesmal wohl leider nicht viel werden wird; das ist ein großes; endlich scheint er die Idee ich müsse allein überall umherfahren, um Selbstständigkeit zu lernen, fast aufgegeben zu haben, und giebt viel auf meinen glücklichen Erfolg in diesem Lande. Das ist die Hauptsache. Ich sage Dir, Du sollst Orangenbäume sehen. Wie mild und weich und freundlich VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Brief ist, kann ich Dir gar nicht beschreiben, und sein eigentlicher Reiseplan ist auch zu weitläuftig, als daß ich ihn Dir anders als mündlich mittheilen sollte, aber das genüge Dir, daß er mir der Beweis ist, daß es gelingen wird. Ja ein unumstößlicher Beweis. Freue Dich einmal ein bischen! Brauche übrigens mein Recept aus dem vorigen Briefe fort, und sprich von nichts. Noch dies eine: aus VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Brief folgt auch daß ich so lange im Winter bei Euch bleiben werde, als wir mögen (Schweig!) Vieles Gute folgt daraus, und Schönes und Liebes. Kurz ich denke, wenn wir im Dec. zusammenkommen, so ist für’s Auseinandergehen gar nicht sehr gesorgt.

Daß Ihr J. ThomsonThomson, John (1805-1841) so liebenswürdig findet, und daß MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) schreibt, sie kenne keinen so angenehmen, lebhaften etc. Engländer, hat mich sehr amüsirt, weil ich mir es nicht im Traum hätte einfallen lassen; auch kenne ich, bei Gott, viel angenehmere, lebhaftere, etc. Engländer; er muß aber wohl bey Euch sich ganz besonders zusammengenommen. – Wenn ich wiederkomme werdet Ihr mich gewiß sehr viel Englisch anreden, um meine Aussprache zu prüfen, Fehler zu jagen u. dgl. Ich werde Euch nicht antworten, und keinen einzigen meiner gebildeten Laute von mir geben, kein never mind, kein I say. Dieser Rock ist gut genug, um drin zu trinken, sagt Toby, diese Zunge ist gut genug, um drin zu raspeln, sag ich, und ist sie das nicht, so mögt ihr sie räuchern und essen. – À propos [was ic]h esse. Neulich erwähnte einer der frischen Austern, und da wurde ich sentimental, weil ich m[ich erin]nerte, wie sie im Frühling hier schlecht wurden und ausgingen. Seitdem esse ich sie aus Melancholie, und denke daran wie die Zeit vergeht. In Regent Street stand ich gestern still, wo eine Carte von Holland aushing, und machte mir auf der bunten Straße meinen ruhigen Reiseplan, wie er im Famil.brief steht, und sah mir den Weg zwischen Elberfeld und Berlin an. Das Liederspiel<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gblgcmhh-io0z-lq1l-wlwf-wruchi08wsyn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. Dezember 1829<idno type="MWV">L 6</idno><idno type="op">89</idno></name> wird nett, denke ich; HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) und FannyMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) ein altes Ehepaar, HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) haßt die Musik, FannyMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) haßt die Soldaten, und ihr Sohn kommt nun in einen fahrenden Musikanten verkleidet zurück, ist aber eigentlich Soldat, und vergißt sich alle Augenblicke und läßt den Kriegsmann durchgucken; nun mag ihn der Vater nicht wegen der Verkleidung, die Mutter nicht wegen der durchguckenden Wirklichkeit, beide haben ihn doch aber lieb, und der Flurschütz macht sich alles zu Nutze, er ist auch ein Fremder, und da die alten Schulzen Nachricht vom Wiederkommen des Sohnes erhalten so halten sie diesen für den heimlichen Sohn, und sparen sich gegenseitig die Überraschung für den folgenden Tag auf, wo Geburts- und Amtsjubiläumstag von HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) ist, bemühen sich auch den Rüpel lieb zu haben, versperren ihrem Sohn die Gelegenheit zur Nachbarstochter zu kommen und klemmen immer den Flurschützen ein, der dann statt des Soldaten ihr ein tolles Ständchen auf seiner Fiedel bringt; am Morgen erklärt sich alles und erheitert sich; das Stück fängt nämlich den Abend unter der Linde an, spielt die Nacht durch wo das Ständchen und der Zank der beiden jungen Leute vor sich geht, und schließt am Jubiläumsmorgen. Was meinst Du zu diesen rohen Entwürfen? Mehr zur Zeit. Froh soll es sein. Und wir nicht minder.

F.
            London. 11 Sept. 1829Nur ein paar Worte an Dich heute, meine ruhige Bundsgenossinn. Aber ein Paar wichtige. Ich habe nämlich in diesen Tagen fast die Gewißheit eingesehn, daß unser Plan zu Stande kommt, daß wenigstens die Eltern keine Hindernisse in den Weg legen werden, und die habe ich durch einen Brief von Vater erlangt. Aber schweige von alle diesem. Vater hat erstlich die Reiselust wieder bekommen, das ist ein großes Moment. 2ens würde es ihm lieb sein mit mir in Holland ein Weilchen umherzureisen, woraus diesmal wohl leider nicht viel werden wird; das ist ein großes; endlich scheint er die Idee ich müsse allein überall umherfahren, um Selbstständigkeit zu lernen, fast aufgegeben zu haben, und giebt viel auf meinen glücklichen Erfolg in diesem Lande. Das ist die Hauptsache. Ich sage Dir, Du sollst Orangenbäume sehen. Wie mild und weich und freundlich Vaters Brief ist, kann ich Dir gar nicht beschreiben, und sein eigentlicher Reiseplan ist auch zu weitläuftig, als daß ich ihn Dir anders als mündlich mittheilen sollte, aber das genüge Dir, daß er mir der Beweis ist, daß es gelingen wird. Ja ein unumstößlicher Beweis. Freue Dich einmal ein bischen! Brauche übrigens mein Recept aus dem vorigen Briefe fort, und sprich von nichts. Noch dies eine: aus Vaters Brief folgt auch daß ich so lange im Winter bei Euch bleiben werde, als wir mögen (Schweig!) Vieles Gute folgt daraus, und Schönes und Liebes. Kurz ich denke, wenn wir im Dec. zusammenkommen, so ist für’s Auseinandergehen gar nicht sehr gesorgt.
Daß Ihr J. Thomson so liebenswürdig findet, und daß Mutter schreibt, sie kenne keinen so angenehmen, lebhaften etc. Engländer, hat mich sehr amüsirt, weil ich mir es nicht im Traum hätte einfallen lassen; auch kenne ich, bei Gott, viel angenehmere, lebhaftere, etc. Engländer; er muß aber wohl bey Euch sich ganz besonders zusammengenommen. – Wenn ich wiederkomme werdet Ihr mich gewiß sehr viel Englisch anreden, um meine Aussprache zu prüfen, Fehler zu jagen u. dgl. Ich werde Euch nicht antworten, und keinen einzigen meiner gebildeten Laute von mir geben, kein never mind, kein I say. Dieser Rock ist gut genug, um drin zu trinken, sagt Toby, diese Zunge ist gut genug, um drin zu raspeln, sag ich, und ist sie das nicht, so mögt ihr sie räuchern und essen. – À propos was ich esse. Neulich erwähnte einer der frischen Austern, und da wurde ich sentimental, weil ich mich erinnerte, wie sie im Frühling hier schlecht wurden und ausgingen. Seitdem esse ich sie aus Melancholie, und denke daran wie die Zeit vergeht. In Regent Street stand ich gestern still, wo eine Carte von Holland aushing, und machte mir auf der bunten Straße meinen ruhigen Reiseplan, wie er im Famil. brief steht, und sah mir den Weg zwischen Elberfeld und Berlin an. Das Liederspiel wird nett, denke ich; Hensel und Fanny ein altes Ehepaar, Hensel haßt die Musik, Fanny haßt die Soldaten, und ihr Sohn kommt nun in einen fahrenden Musikanten verkleidet zurück, ist aber eigentlich Soldat, und vergißt sich alle Augenblicke und läßt den Kriegsmann durchgucken; nun mag ihn der Vater nicht wegen der Verkleidung, die Mutter nicht wegen der durchguckenden Wirklichkeit, beide haben ihn doch aber lieb, und der Flurschütz macht sich alles zu Nutze, er ist auch ein Fremder, und da die alten Schulzen Nachricht vom Wiederkommen des Sohnes erhalten so halten sie diesen für den heimlichen Sohn, und sparen sich gegenseitig die Überraschung für den folgenden Tag auf, wo Geburts- und Amtsjubiläumstag von Hensel ist, bemühen sich auch den Rüpel lieb zu haben, versperren ihrem Sohn die Gelegenheit zur Nachbarstochter zu kommen und klemmen immer den Flurschützen ein, der dann statt des Soldaten ihr ein tolles Ständchen auf seiner Fiedel bringt; am Morgen erklärt sich alles und erheitert sich; das Stück fängt nämlich den Abend unter der Linde an, spielt die Nacht durch wo das Ständchen und der Zank der beiden jungen Leute vor sich geht, und schließt am Jubiläumsmorgen. Was meinst Du zu diesen rohen Entwürfen? Mehr zur Zeit. Froh soll es sein. Und wir nicht minder.
F.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1829-09-11-03" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1829-09-11-03" xml:id="title_3095b617-aadd-455b-8719-e20bc13fb197">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>London, 11. September 1829</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_8e469799-5f30-42b4-90ce-6f6f808b3d28">Nur ein paar Worte an Dich heute, meine ruhige Bundsgenossinn. Aber ein Paar wichtige. Ich habe nämlich in diesen Tagen fast die Gewißheit eingesehn, daß unser Plan zu Stande kommt, daß wenigstens die Eltern keine</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_ffc6d977-8589-4f71-b248-87291e86ecca">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 1, 220 </idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Deutschland</country> <settlement>Berlin</settlement> <institution key="RISM">D-B</institution> <repository>Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz</repository> <collection>Musikabteilung</collection> <idno type="signatur">MA Depos. Berlin 3,31.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1829-09-11-03" type="letter" xml:id="title_6f92138e-402c-4514-a832-64d60ecf8806">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin; London, 11. September 1829</title> <incipit>Nur ein paar Worte an Dich heute, meine ruhige Bundsgenossinn. Aber ein Paar wichtige. Ich habe nämlich in diesen Tagen fast die Gewißheit eingesehn, daß unser Plan zu Stande kommt, daß wenigstens die Eltern keine</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>2 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel, Zusatz von fremder Hand: »Hamburgh Steamboat.« – Der Brief wurde zusammen mit dem Brief Nr. 219 (fmb-1829-09-11-02) auf einen Bogen geschrieben. Siehe dazu den Kommentar zu Brief Nr. 219 (fmb-1829-09-11-02). Mehrfache Textverluste sind auf das Abreißen des Siegels zurückzuführen.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 303-305 (Teildruck).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1829-09-11" xml:id="date_4775122b-6ceb-4a09-ba78-c41ed693afd0">11. September 1829</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_da64ea35-9826-49e2-af13-4d2be029bfdb">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_4e985bff-6e8c-4f71-9f98-28b76e085300"> <settlement key="STM0100126">London</settlement> <country>Großbritannien</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0117586" resp="receiver" xml:id="persName_a2d30b2f-5ed2-4be2-8a6d-bd011f9912b1">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_97ed6d83-07cb-4fd6-bf2a-db21d31ee402"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_360b3118-a5f2-427d-a4db-2b4e2089d161"> <head> <address> <addrLine>Mr.</addrLine> <addrLine>Mr. W. Hensel.</addrLine> <addrLine>Berlin.</addrLine> <addrLine>(Jägerstrasse no. 20.).</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_b0638900-5162-44be-820f-9708be4ae67c"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">London. <date cert="high" when="1829-09-11" xml:id="date_2d0e92e3-d242-4164-a489-348c19565ec5">11 Sept. 1829</date></dateline><p style="paragraph_without_indent">Nur ein paar Worte an Dich heute, <seg type="salute">meine ruhige Bundsgenossinn</seg>. Aber ein Paar wichtige. Ich habe nämlich in diesen Tagen fast die Gewißheit eingesehn, daß unser Plan zu Stande kommt, daß wenigstens die <persName xml:id="persName_8300f72b-7da4-4efc-8d58-7aa444e9fa74">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> keine Hindernisse in den Weg legen werden, und die habe ich durch einen Brief von <persName xml:id="persName_e473a051-5935-43ad-a87a-1ec338e60518">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> erlangt. Aber schweige von alle diesem. <persName xml:id="persName_7254b169-5a84-4aff-9e8a-34d3a445bae2">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> hat erstlich die Reiselust wieder bekommen, das ist ein großes Moment. 2ens würde es ihm lieb sein mit mir in Holland ein Weilchen umherzureisen, woraus diesmal wohl leider nicht viel werden wird; das ist ein großes; endlich scheint er die Idee ich müsse allein überall umherfahren, um Selbstständigkeit zu lernen, fast aufgegeben zu haben, und giebt viel auf meinen glücklichen Erfolg in diesem Lande. Das ist die Hauptsache. Ich sage Dir, Du sollst Orangenbäume sehen. Wie mild und weich und freundlich <persName xml:id="persName_1435e1cd-9f64-4837-a121-f93b9767d889">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Brief ist, kann ich Dir gar nicht beschreiben, und sein eigentlicher Reiseplan ist auch zu weitläuftig, als daß ich ihn Dir anders als mündlich mittheilen sollte, aber das genüge Dir, daß er mir der Beweis ist, daß es gelingen wird. Ja ein unumstößlicher Beweis. Freue Dich einmal ein bischen! Brauche übrigens mein Recept aus dem vorigen Briefe fort, und sprich von nichts. Noch dies eine: aus <persName xml:id="persName_9c7cda45-1a4a-421f-97a3-210212ab1229">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Brief folgt auch daß ich so lange im Winter bei Euch bleiben werde, als wir mögen (Schweig!) Vieles Gute folgt daraus, und Schönes und Liebes. Kurz ich denke, wenn wir im Dec. zusammenkommen, so ist für’s Auseinandergehen gar nicht sehr gesorgt.</p><p>Daß Ihr <persName xml:id="persName_6f739bfe-0570-4697-9f7f-bcc532bb3585">J. Thomson<name key="PSN0115318" style="hidden">Thomson, John (1805-1841)</name></persName> so liebenswürdig findet, und daß <persName xml:id="persName_6a1a18d7-f5f9-4d7d-8024-95f66fca502a">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> schreibt, sie kenne keinen so angenehmen, lebhaften etc. Engländer, hat mich sehr amüsirt, weil ich mir es nicht im Traum hätte einfallen lassen; auch kenne ich, bei Gott, viel angenehmere, lebhaftere, etc. Engländer; er muß aber wohl bey Euch sich ganz besonders zusammengenommen. – Wenn ich wiederkomme werdet Ihr mich gewiß sehr viel Englisch anreden, um meine Aussprache zu prüfen, Fehler zu jagen u. dgl. Ich werde Euch nicht antworten, und keinen einzigen meiner gebildeten Laute von mir geben, kein never mind, kein I say. Dieser Rock ist gut genug, um drin zu trinken, sagt Toby, diese Zunge ist gut genug, um drin zu raspeln, sag ich, und ist sie das nicht, so mögt ihr sie räuchern und essen. – À propos [was ic]h esse. Neulich erwähnte einer der frischen Austern, und da wurde ich sentimental, weil ich m[ich erin]nerte, wie sie im Frühling hier schlecht wurden und ausgingen. Seitdem esse ich sie aus Melancholie, und denke daran wie die Zeit vergeht. In Regent Street stand ich gestern still, wo eine Carte von Holland aushing, und machte mir auf der bunten Straße meinen ruhigen Reiseplan, wie er im Famil.brief steht, und sah mir den Weg zwischen Elberfeld und Berlin an. Das <title xml:id="title_1390b0f4-3b71-4e6c-b6b6-92c6c317beb7">Liederspiel<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gblgcmhh-io0z-lq1l-wlwf-wruchi08wsyn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. Dezember 1829<idno type="MWV">L 6</idno><idno type="op">89</idno></name></title> wird nett, denke ich; <persName xml:id="persName_0a5992be-a9de-45f7-a92e-6f78393932a2">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> und <persName xml:id="persName_f85a88c9-f707-4a98-8866-ea56a9e45812">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> ein altes Ehepaar, <persName xml:id="persName_fc3a7758-934c-43da-ad64-c546400bf146">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> haßt die Musik, <persName xml:id="persName_1f54f146-f765-4175-a845-4d5c948776d0">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> haßt die Soldaten, und ihr Sohn kommt nun in einen fahrenden Musikanten verkleidet zurück, ist aber eigentlich Soldat, und vergißt sich alle Augenblicke und läßt den Kriegsmann durchgucken; nun mag ihn der Vater nicht wegen der Verkleidung, die Mutter nicht wegen der durchguckenden Wirklichkeit, beide haben ihn doch aber lieb, und der Flurschütz macht sich alles zu Nutze, er ist auch ein Fremder, und da die alten Schulzen Nachricht vom Wiederkommen des Sohnes erhalten so halten sie diesen für den heimlichen Sohn, und sparen sich gegenseitig die Überraschung für den folgenden Tag auf, wo Geburts- und Amtsjubiläumstag von <persName xml:id="persName_40f4abd1-cf22-4716-a28a-8c688e27ea82">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> ist, bemühen sich auch den Rüpel lieb zu haben, versperren ihrem Sohn die Gelegenheit zur Nachbarstochter zu kommen und klemmen immer den Flurschützen ein, der dann statt des Soldaten ihr ein tolles Ständchen auf seiner Fiedel bringt; am Morgen erklärt sich alles und erheitert sich; das Stück fängt nämlich den Abend unter der Linde an, spielt die Nacht durch wo das Ständchen und der Zank der beiden jungen Leute vor sich geht, und schließt am Jubiläumsmorgen. Was meinst Du zu diesen rohen Entwürfen? <seg type="closer" xml:id="seg_f00024a8-2b8f-4ca1-91a6-4ec719397fd3">Mehr zur Zeit. Froh soll es sein. Und wir nicht minder.</seg></p><signed rend="right">F.</signed></div></body> </text></TEI>