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fmb-1829-09-11-02

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Hensel in Berlin <lb></lb>London, 10. und 11. September 1829 Die Sache ist die – fängt ein junges Frauenzimmer, das wir beide hochachten lieber Bruder, ihre Berichte gern an, und es folgt dann nichts nach, hier brauch ichs mit dem Unterschiede daß ich ihr Bruder Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 219

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-Bda Berlin, Stiftung Akademie der Künste Berlin-Brandenburg, Abt. Musikarchive Musikabteilung MA Depos. Berlin 3,2. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Hensel in Berlin; London, 10. und 11. September 1829 Die Sache ist die – fängt ein junges Frauenzimmer, das wir beide hochachten lieber Bruder, ihre Berichte gern an, und es folgt dann nichts nach, hier brauch ichs mit dem Unterschiede daß ich ihr Bruder

2 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel, Zusatz von fremder Hand: »Hamburgh Steamboat.« – Textverluste durch beschädigten rechten Seitenrand.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 301-303 (Teildruck). Elvers, Briefe, S. 91-94.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. und 11. September 1829 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) London Großbritannien Hensel, Wilhelm (1794-1861) Berlin Deutschland deutsch
Mr. Mr. W. Hensel. Berlin. (Jägerstrasse no. 20.).
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)35 Bury Street St James’. 10 Sept. 1829.

Die Sache ist die – fängt ein junges FrauenzimmerMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847), das wir beide hochachten lieber Bruder, ihre Berichte gern an, und es folgt dann nichts nach, hier brauch ichs mit dem Unterschiede daß ich ihr Bruder bin und daß etwas wichtiges folgt – die Sache ist also die, daß ein commitée niedergesetzt werden muß zur Anordnung silberner Feyerlichkeiten. Früher hatte ich mir FannyMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) als Präsident gedacht, sie hat aber bei ihrem ersten Vorschlage so viel auf eine gewisse Familie Rücksicht genommen (z. B. Abends sind wir allein bei Hensels, Mittag essen wir bei Hensels etc.) daß ich sie der Partheilichkeit schuldig erkläre, perhorrescire, absetze, und BeckchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) muß chairman sein. Du und Fanny und ich wir sind ord. Mitglieder, DroysenDroysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884) ist ein Ehrenmitgl., und Klingem.Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) ist auswärtiges Mitgl. Nun gehts los. Ich bitte ums Wort, und habe einen Vorschlag zu machen: wie wärs wenn wir den Polterabend so feyerten: 3 Liederspiele jedes in einem Aufzug, mit Costüm, Gesang etc. ordentlich dargestellt, und ein vollständiges Orchester unten (Letztres will ich übrigens zu allen Hochzeitfeyerl. aus eignen Mitteln bestreiten, und zu dem Ende hier eine kleine Musikspeculation machen) die Titel folgende: no.1 Soldatenliebschaft<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pbcsyxcd-dz4l-a6fj-heje-fwsbl8qza4g0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100320" style="hidden">Soldatenliebschaft, Komisches Singspiel in einem Akt, [Ende September bis 11. 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(Frag doch DroysenDroysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884), ob er mir sein Gedicht bald schicken kann) Dazwischen kann dann Eis und Kuchen und Allegorie und Pro und Epilog passend Statt finden; ich denke, es amüsirt die AelternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) weit mehr als ein bloßes Instrumentalconcert, was besser, mein’ ich, für die nächsten Wochen aufgespart wird. Mit meinen übrigen Plänen rück ich heut noch nicht heraus, sondern will erst Euern Gegenvorschlag, Beifall für den meinigen, und Ideen für den Hochzeittag vernehmen, die Ihr mir gleich umgehend mittheilen müßt (cheers) Das folgende Blatt bitte ich Dich wieder abzureißen, und ungelesen und zugemacht an BeckchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) zu geben. Es enthält wieder Wichtiges und unser großer Plan rückt vor. Wozu sind wir in der Welt? Wetter! Um Plaisir zu haben! Und bei der Gelegenheit werde bezeugt, o Hensel, daß Du ein großer Mann bist. Deine Radzeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109202" style="hidden" type="art">Das Rad (Zeichnung 1829)</name> ist ganz himmlisch, und macht mir warme Freude, wenn sie mich anguckt; denn das thut sie; es ist so genial, und schön, und doch ähnlich, und doch komisch und so fort. DroysenDroysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884) ist das ähnlichste Portrait, das ich in meinem Leben gesehn, er sagt offenbar eben: „etwa“. Und wie Du Dich hineinschwingst; und CarolineHeine, Caroline Friederike (1811-1888) mit den Bärenhandschuhen! Was bedeutet aber der Mond mit dem Mann darin Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe. ? Auch FannysMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) großes Portrait<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109170" style="hidden" type="art">Fanny Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1829)</name> ist s[chön,] aber es gefällt mir nicht. Ich sehe, wie herrlich es gezeichnet, wie sprechend ähnlich es ist; aber in der Stellung, Kleidung, im Blick, in der ganzen sybilligen Prophetenhaftigkeit oder schwärmenden Begeisterung ist mein CantorMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) nicht getroffen! Da liegt die Begeisterung nicht so oben auf, mehr innen drin, und zeigt sich nicht im gen Himmel sehen, oder im Ausstrecken des Arms, oder im wilden Blumenkranz, denn alles das sieht einer auf den ersten Blick! Das muß er aber nicht, sondern erst nach und nach draus klug werden. Nimm mir das nicht übel, Hofmaler, aber ich kenne meine SchwesterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) doch länger als Du, habe sie als Kind [auf] meinen Armen getragen (Übertreibung) und bin nun mal ein ungeleckter, undankbarer Brummbär, der Dir für die Sonnenstrahlen, die Du mir so von Zeit zu Zeit hinüberwirfst nicht einmal genug danken kann; wenn Du mich sehen könntest, wie ich oft so still Deinen Zeichnungen<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109170" style="hidden" type="art">Fanny Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1829)</name><name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109204" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1829)</name><name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109193" style="hidden" type="art">Lea Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1829)</name> gegen über sitze, und dann in ihrer Gesellschaft bin und nirgends weniger als in London, so wäre das eben der Dank, der Dir gebührte; aber sagen!? Pfuy über die Worte. Nun möchte ich wohl den kleinen Beer<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109195" style="hidden" type="art">Ludwig Beer, 10-jährig (Ölgemälde 1830, verschollen)</name>, und Gans<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109201" style="hidden" type="art">Professor Gans auf dem Katheder (Ölgemälde 1829)</name> und mich<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109171" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1829, verschollen)</name> und vieles andre sehen; aber im Dec. kriege ichs. So nimm denn meine Freude, als Dank, hin darüber daß es Dir gegeben ist in Formen hinzustellen, was unser einem so wohl als Bild vorschwebt, aber doch nur nebelig. Du kannst es festhalten. – FannysMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Ideen von Neapel und Malta sind schön; ich will wohl von den HebridenHebridenSchottland erzählen, die kaltes nacktes Volk sind; wirst Du aber wirklich nach Italien gehen? Und nicht auf zu lange? Auch hierüber einige Worte.

Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

d. 11ten Heut frühstückte ich bei Klingem.Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) und unser idyllisches Liederspiel<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ngxc1ekx-sdnk-vuvj-8toy-nonqx5usfdxf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. Dezember 1829<idno type="MWV">L 6</idno><idno type="op">89</idno></name> rückte sehr vor, und fängt an Form und Gestalt zu gewinnen; ich denk es soll nett werden, und Du wirst prächtig eingeführt, Hensel; fürchte Dich nicht vor dem Singen, es ist für Dich gesorgt; der Flurschütz ist ein Hauptkerl und DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877) soll wüthen, wer soll aber den jungen Kriegsknecht spielen? (Denn das wird er) Auf die Soldatenliebschaft<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ubpcoikv-dnon-52pb-x52t-rl4nythjwjge"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100320" style="hidden">Soldatenliebschaft, Komisches Singspiel in einem Akt, [Ende September bis 11. Dezember 1820]<idno type="MWV">L 1</idno><idno type="op"></idno></name> freue ich mich auch. Bitte doch FannyMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) sich nach den Stimmen umzusehen, ich glaube sie müssen sich ziemlich complett hinter den untern Glasthüren meines Bücherschranks vorfinden. Nun schreibt mir gleich, wie Euch dies gefä[llt] und was Ihr für den Hochzeittag projectirt und denkt mein.

F.

Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

N.S. Noch muß ichs prächtig finden, d

            35 Bury Street St James’. 10 Sept. 1829. Die Sache ist die – fängt ein junges Frauenzimmer, das wir beide hochachten lieber Bruder, ihre Berichte gern an, und es folgt dann nichts nach, hier brauch ichs mit dem Unterschiede daß ich ihr Bruder bin und daß etwas wichtiges folgt – die Sache ist also die, daß ein commitée niedergesetzt werden muß zur Anordnung silberner Feyerlichkeiten. Früher hatte ich mir Fanny als Präsident gedacht, sie hat aber bei ihrem ersten Vorschlage so viel auf eine gewisse Familie Rücksicht genommen (z. B. Abends sind wir allein bei Hensels, Mittag essen wir bei Hensels etc. ) daß ich sie der Partheilichkeit schuldig erkläre, perhorrescire, absetze, und Beckchen muß chairman sein. Du und Fanny und ich wir sind ord. Mitglieder, Droysen ist ein Ehrenmitgl., und Klingem. ist auswärtiges Mitgl. Nun gehts los. Ich bitte ums Wort, und habe einen Vorschlag zu machen: wie wärs wenn wir den Polterabend so feyerten: 3 Liederspiele jedes in einem Aufzug, mit Costüm, Gesang etc. ordentlich dargestellt, und ein vollständiges Orchester unten (Letztres will ich übrigens zu allen Hochzeitfeyerl. aus eignen Mitteln bestreiten, und zu dem Ende hier eine kleine Musikspeculation machen) die Titel folgende: no. 1 Soldatenliebschaft, näml. mein berühmtes Machwerk des Namens, das den Aeltern immer noch lieb ist, gegeben ohne Veränderung einer Note, und ganz mit der Besetzung, wie damals (Casper ausgenommen, dessen Rolle Devrient hat) nämlich Mde. Robert, Fanny, Stümer und H. Beer. Was meint ihr? Ists nicht luminös? Dann ein neues Liederspiel von Fanny das Hensel dichten muß, nett, luftig, lieblich an allen Ecken, sehr zart und schön. Dann eine Idylle von mir zu der mir vieles im Kopfe herum fährt; es muß hübsch werden, und soll ein gesetztes Ehepaar drin vorkommen, das Ihr beide agiren müßt, ferner eine Nachbarstochter, ein toller Flurschütz, ein verkleideter Seemann als Soldat oder was weiß ich?, ein Bauernzug und a dur über und über. (Frag doch Droysen, ob er mir sein Gedicht bald schicken kann) Dazwischen kann dann Eis und Kuchen und Allegorie und Pro und Epilog passend Statt finden; ich denke, es amüsirt die Aeltern weit mehr als ein bloßes Instrumentalconcert, was besser, mein’ ich, für die nächsten Wochen aufgespart wird. Mit meinen übrigen Plänen rück ich heut noch nicht heraus, sondern will erst Euern Gegenvorschlag, Beifall für den meinigen, und Ideen für den Hochzeittag vernehmen, die Ihr mir gleich umgehend mittheilen müßt (cheers) Das folgende Blatt bitte ich Dich wieder abzureißen, und ungelesen und zugemacht an Beckchen zu geben. Es enthält wieder Wichtiges und unser großer Plan rückt vor. Wozu sind wir in der Welt? Wetter! Um Plaisir zu haben! Und bei der Gelegenheit werde bezeugt, o Hensel, daß Du ein großer Mann bist. Deine Radzeichnung ist ganz himmlisch, und macht mir warme Freude, wenn sie mich anguckt; denn das thut sie; es ist so genial, und schön, und doch ähnlich, und doch komisch und so fort. Droysen ist das ähnlichste Portrait, das ich in meinem Leben gesehn, er sagt offenbar eben: „etwa“. Und wie Du Dich hineinschwingst; und Caroline mit den Bärenhandschuhen! Was bedeutet aber der Mond mit dem Mann darin ? Auch Fannys großes Portrait ist schön,  aber es gefällt mir nicht. Ich sehe, wie herrlich es gezeichnet, wie sprechend ähnlich es ist; aber in der Stellung, Kleidung, im Blick, in der ganzen sybilligen Prophetenhaftigkeit oder schwärmenden Begeisterung ist mein Cantor nicht getroffen! Da liegt die Begeisterung nicht so oben auf, mehr innen drin, und zeigt sich nicht im gen Himmel sehen, oder im Ausstrecken des Arms, oder im wilden Blumenkranz, denn alles das sieht einer auf den ersten Blick! Das muß er aber nicht, sondern erst nach und nach draus klug werden. Nimm mir das nicht übel, Hofmaler, aber ich kenne meine Schwester doch länger als Du, habe sie als Kind auf meinen Armen getragen (Übertreibung) und bin nun mal ein ungeleckter, undankbarer Brummbär, der Dir für die Sonnenstrahlen, die Du mir so von Zeit zu Zeit hinüberwirfst nicht einmal genug danken kann; wenn Du mich sehen könntest, wie ich oft so still Deinen Zeichnungen gegen über sitze, und dann in ihrer Gesellschaft bin und nirgends weniger als in London, so wäre das eben der Dank, der Dir gebührte; aber sagen!? Pfuy über die Worte. Nun möchte ich wohl den kleinen Beer, und Gans und mich und vieles andre sehen; aber im Dec. kriege ichs. So nimm denn meine Freude, als Dank, hin darüber daß es Dir gegeben ist in Formen hinzustellen, was unser einem so wohl als Bild vorschwebt, aber doch nur nebelig. Du kannst es festhalten. – Fannys Ideen von Neapel und Malta sind schön; ich will wohl von den Hebriden erzählen, die kaltes nacktes Volk sind; wirst Du aber wirklich nach Italien gehen? Und nicht auf zu lange? Auch hierüber einige Worte.
d. 11ten Heut frühstückte ich bei Klingem. und unser idyllisches Liederspiel rückte sehr vor, und fängt an Form und Gestalt zu gewinnen; ich denk es soll nett werden, und Du wirst prächtig eingeführt, Hensel; fürchte Dich nicht vor dem Singen, es ist für Dich gesorgt; der Flurschütz ist ein Hauptkerl und Devrient soll wüthen, wer soll aber den jungen Kriegsknecht spielen? (Denn das wird er) Auf die Soldatenliebschaft freue ich mich auch. Bitte doch Fanny sich nach den Stimmen umzusehen, ich glaube sie müssen sich ziemlich complett hinter den untern Glasthüren meines Bücherschranks vorfinden. Nun schreibt mir gleich, wie Euch dies gefällt und was Ihr für den Hochzeittag projectirt und denkt mein.
F.
N. S. Noch muß ichs prächtig finden, d          
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S.; Adresse, mehrere Poststempel, Zusatz von fremder Hand: »Hamburgh Steamboat.« – Textverluste durch beschädigten rechten Seitenrand.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 301-303 (Teildruck).</bibl> <bibl type="printed_letter">Elvers, Briefe, S. 91-94.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1829-09-10" xml:id="date_94ea18d1-a07e-49ea-aaa7-037697e7250c">10.</date> und <date cert="high" when="1829-09-11" xml:id="date_1588e5aa-c2e6-4483-b10e-4ce948605282">11. September 1829</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_92a4f07d-0d21-45d5-804d-b136b4d98779">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_7cbc6282-bcda-41fa-b557-872bdc091f32"> <settlement key="STM0100126">London</settlement> <country>Großbritannien</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0111899" resp="receiver" xml:id="persName_0e871ec6-c0f0-41dc-b915-5b868433d71e">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_0080cdf3-e202-461d-95b3-67d5e5794a67"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_02b9fea5-7d7e-4d09-8fc8-b23aa0eef2d4"> <head> <address> <addrLine>Mr.</addrLine> <addrLine>Mr. W. Hensel.</addrLine> <addrLine>Berlin.</addrLine> <addrLine>(Jägerstrasse no. 20.).</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_a88b0935-62aa-43fa-8946-8e164ec1e505"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">35 Bury Street St James’. <date cert="high" when="1829-09-10" xml:id="date_cc6b5ed6-8d13-43f1-bb99-73039b3e9b91">10 Sept. 1829</date>.</dateline><p style="paragraph_without_indent">Die Sache ist die – fängt ein <persName xml:id="persName_2a5e9d93-60e2-4877-a6a6-4a6ca7c30daf">junges Frauenzimmer<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, das wir beide hochachten <seg type="salute">lieber Bruder</seg>, ihre Berichte gern an, und es folgt dann nichts nach, hier brauch ichs mit dem Unterschiede daß ich ihr Bruder bin und daß etwas wichtiges folgt – die Sache ist also die, daß ein commitée niedergesetzt werden muß zur Anordnung silberner Feyerlichkeiten. Früher hatte ich mir <persName xml:id="persName_04d8ce79-e0f8-481f-a1b4-399de137211f">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> als Präsident gedacht, sie hat aber bei ihrem ersten Vorschlage so viel auf eine gewisse Familie Rücksicht genommen (z. B. Abends sind wir allein bei Hensels, Mittag essen wir bei Hensels etc.) daß ich sie der Partheilichkeit schuldig erkläre, perhorrescire, absetze, und <persName xml:id="persName_a2cffc4f-feca-4b53-8dec-0fd3b6cc5ac5">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> muß chairman sein. Du und Fanny und ich wir sind ord. Mitglieder, <persName xml:id="persName_9040b5d8-584d-44f5-b54a-7db0c438ea19">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName> ist ein Ehrenmitgl., und <persName xml:id="persName_a391a682-5537-45f3-b8d9-fb956e091ddb">Klingem.<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> ist auswärtiges Mitgl. Nun gehts los. Ich bitte ums Wort, und habe einen Vorschlag zu machen: wie wärs wenn wir den Polterabend so feyerten: 3 Liederspiele jedes in einem Aufzug, mit Costüm, Gesang etc. ordentlich dargestellt, und ein vollständiges Orchester unten (Letztres will ich übrigens zu allen Hochzeitfeyerl. aus eignen Mitteln bestreiten, und zu dem Ende hier eine kleine Musikspeculation machen) die Titel folgende: <title xml:id="title_ce8d3d04-f0ae-401f-8d12-88124e89f004">no.1 Soldatenliebschaft<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pbcsyxcd-dz4l-a6fj-heje-fwsbl8qza4g0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100320" style="hidden">Soldatenliebschaft, Komisches Singspiel in einem Akt, [Ende September bis 11. Dezember 1820]<idno type="MWV">L 1</idno><idno type="op"></idno></name></title>, näml. mein berühmtes Machwerk des Namens, das den <persName xml:id="persName_5b521c14-276f-40d6-8d0d-34df9ec6c142">Aeltern<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> immer noch lieb ist, gegeben ohne Veränderung einer Note, und ganz mit der Besetzung, wie damals (<persName xml:id="persName_bc72fa84-5d01-49ed-ac3d-a89367bcf7a9">Casper<name key="PSN0110308" style="hidden">Casper, Johann Ludwig (1796-1864)</name></persName> ausgenommen, dessen Rolle <persName xml:id="persName_9d7f329e-856b-4c8b-b0bf-b008bfe47282">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> hat) nämlich <persName xml:id="persName_0c2cabdd-8f22-4626-8b6a-c84d91a441b0">Mde. Robert<name key="PSN0114233" style="hidden">Robert, Friederike (1795-1832)</name></persName>, <persName xml:id="persName_0ebf2643-6552-4bce-a7c1-e3d62b1e8b13">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, <persName xml:id="persName_617e02c5-d2a9-4515-81e3-1e6c69933f9f">Stümer<name key="PSN0115193" style="hidden">Stümer, Johann Daniel Heinrich (1789-1856)</name></persName> und <persName xml:id="persName_ffe3eca0-cb0b-4f3c-9613-f5c911859bc6">H. Beer<name key="PSN0109766" style="hidden">Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)</name></persName>. Was meint ihr? Ists nicht luminös? Dann ein <title xml:id="title_14361471-2f6b-46e4-9d7b-960478357134">neues Liederspiel von Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0111432" style="hidden" type="music">»Die Hochzeit kommt«, Festspiel für drei Soprane, Tenor, zwei Bässe, vierstimmigen gemischten Chor und Orchester HU 248 (Dezember 1829); UA 26. Dezember 1829</name></title> das Hensel dichten muß, nett, luftig, lieblich an allen Ecken, sehr zart und schön. Dann <title xml:id="title_932dd2d4-806f-40ed-98e2-06666cb626af">eine Idylle von mir<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0ej5jjbj-ik8o-cxhl-4cyl-cobhxv0uhhh5"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. Dezember 1829<idno type="MWV">L 6</idno><idno type="op">89</idno></name></title> zu der mir vieles im Kopfe herum fährt; es muß hübsch werden, und soll ein gesetztes Ehepaar drin vorkommen, das Ihr beide agiren müßt, ferner eine Nachbarstochter, ein toller Flurschütz, ein verkleideter Seemann als Soldat oder was weiß ich?, ein Bauernzug und a dur über und über. (Frag doch <persName xml:id="persName_d4bf0b08-24ff-40ff-8317-52bac001009d">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName>, ob er mir sein Gedicht bald schicken kann) Dazwischen kann dann Eis und Kuchen und Allegorie und Pro und Epilog passend Statt finden; ich denke, es amüsirt die <persName xml:id="persName_de57153f-f799-4edb-938c-f66a15b427f0">Aeltern<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> weit mehr als ein bloßes Instrumentalconcert, was besser, mein’ ich, für die nächsten Wochen aufgespart wird. Mit meinen übrigen Plänen rück ich heut noch nicht heraus, sondern will erst Euern Gegenvorschlag, Beifall für den meinigen, und Ideen für den Hochzeittag vernehmen, die Ihr mir gleich umgehend mittheilen müßt (cheers) Das folgende Blatt bitte ich Dich wieder abzureißen, und ungelesen und zugemacht an <persName xml:id="persName_ea1a3671-5af4-4a18-85b5-a120e55e8020">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> zu geben. Es enthält wieder Wichtiges und unser großer Plan rückt vor. Wozu sind wir in der Welt? Wetter! Um Plaisir zu haben! Und bei der Gelegenheit werde bezeugt, o Hensel, daß Du ein großer Mann bist. <title xml:id="title_6e739ae2-4645-4cbc-b2f7-42b26595dd39">Deine Radzeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109202" style="hidden" type="art">Das Rad (Zeichnung 1829)</name></title> ist ganz himmlisch, und macht mir warme Freude, wenn sie mich anguckt; denn das thut sie; es ist so genial, und schön, und doch ähnlich, und doch komisch und so fort. <persName xml:id="persName_6fb246bd-d5fd-4099-bfd4-df9f740e36e0">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName> ist das ähnlichste Portrait, das ich in meinem Leben gesehn, er sagt offenbar eben: „etwa“. Und wie Du Dich hineinschwingst; und <persName xml:id="persName_c30e800d-bce3-4046-9525-38105733ec4e">Caroline<name key="PSN0111814" style="hidden">Heine, Caroline Friederike (1811-1888)</name></persName> mit den Bärenhandschuhen! Was bedeutet aber der Mond mit dem Mann darin <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_26cffbe3-412b-f8f35-8c97b-4dd56287077a" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> ? Auch <persName xml:id="persName_1e12b9d2-4e13-4ee9-9f45-08ba6d636c02">Fannys<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> <title xml:id="title_6239cee4-57f9-459d-bd22-f841564d0120">großes Portrait<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109170" style="hidden" type="art">Fanny Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1829)</name></title> ist s[chön,] aber es gefällt mir nicht. Ich sehe, wie herrlich es gezeichnet, wie sprechend ähnlich es ist; aber in der Stellung, Kleidung, im Blick, in der ganzen sybilligen Prophetenhaftigkeit oder schwärmenden Begeisterung ist mein <persName xml:id="persName_7e9c84bc-a6b7-42bb-a812-3243b6bece68">Cantor<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> nicht getroffen! Da liegt die Begeisterung nicht so oben auf, mehr innen drin, und zeigt sich nicht im gen Himmel sehen, oder im Ausstrecken des Arms, oder im wilden Blumenkranz, denn alles das sieht einer auf den ersten Blick! Das muß er aber nicht, sondern erst nach und nach draus klug werden. Nimm mir das nicht übel, Hofmaler, aber ich kenne meine <persName xml:id="persName_797ae467-14bf-45a0-ad7d-804494107d82">Schwester<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> doch länger als Du, habe sie als Kind [auf] meinen Armen getragen (Übertreibung) und bin nun mal ein ungeleckter, undankbarer Brummbär, der Dir für die Sonnenstrahlen, die Du mir so von Zeit zu Zeit hinüberwirfst nicht einmal genug danken kann; wenn Du mich sehen könntest, wie ich oft so still <title xml:id="title_9938b736-eea7-42c2-b0c8-32b9999fffb6">Deinen Zeichnungen<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109170" style="hidden" type="art">Fanny Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1829)</name><name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109204" style="hidden" type="art">Rebecka Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1829)</name><name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109193" style="hidden" type="art">Lea Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1829)</name></title> gegen über sitze, und dann in ihrer Gesellschaft bin und nirgends weniger als in London, so wäre das eben der Dank, der Dir gebührte; aber sagen!? Pfuy über die Worte. Nun möchte ich wohl <title xml:id="title_553fd531-0c33-4c43-bcfd-ffd568cabffe">den kleinen Beer<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109195" style="hidden" type="art">Ludwig Beer, 10-jährig (Ölgemälde 1830, verschollen)</name></title>, und <title xml:id="title_8b32cca9-0684-44ea-a05f-2c33c67cc81f">Gans<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109201" style="hidden" type="art">Professor Gans auf dem Katheder (Ölgemälde 1829)</name></title> und <title xml:id="title_3bc45222-9c84-4c67-9372-c718f3197da7">mich<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109171" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1829, verschollen)</name></title> und vieles andre sehen; aber im Dec. kriege ichs. So nimm denn meine Freude, als Dank, hin darüber daß es Dir gegeben ist in Formen hinzustellen, was unser einem so wohl als Bild vorschwebt, aber doch nur nebelig. Du kannst es festhalten. – <persName xml:id="persName_c1b4874a-f86a-469a-97a5-f533e0069f1a">Fannys<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> Ideen von Neapel und Malta sind schön; ich will wohl von den <placeName xml:id="placeName_6bcbab87-d04d-4d80-bf9f-51c3bc680bd8">Hebriden<settlement key="STM0100485" style="hidden" type="">Hebriden</settlement><country style="hidden">Schottland</country></placeName> erzählen, die kaltes nacktes Volk sind; wirst Du aber wirklich nach Italien gehen? Und nicht auf zu lange? Auch hierüber einige Worte.</p></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_901361fa-8241-4ac7-97ee-2a10fe004d82"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent"><seg type="inline">d. <date cert="high" when="1829-09-11" xml:id="date_a0e6f0e2-5757-4d65-a12d-7337bb252606">11</date></seg><date cert="high" when="1829-09-11" xml:id="date_b885cbd4-663f-4030-bce3-f65c8b5fe9a8"><hi rend="superscript">ten</hi> </date>Heut frühstückte ich bei <persName xml:id="persName_dab2dfce-56eb-4dae-a2b1-5c597efeb891">Klingem.<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> und <title xml:id="title_8360d483-21dc-48c2-b630-ecc8d4241c50">unser idyllisches Liederspiel<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ngxc1ekx-sdnk-vuvj-8toy-nonqx5usfdxf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. Dezember 1829<idno type="MWV">L 6</idno><idno type="op">89</idno></name></title> rückte sehr vor, und fängt an Form und Gestalt zu gewinnen; ich denk es soll nett werden, und Du wirst prächtig eingeführt, Hensel; fürchte Dich nicht vor dem Singen, es ist für Dich gesorgt; der Flurschütz ist ein Hauptkerl und <persName xml:id="persName_6e441dfd-e486-4fd3-9664-aa4f2d899ab7">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> soll wüthen, wer soll aber den jungen Kriegsknecht spielen? (Denn das wird er) Auf die <title xml:id="title_17a1d097-69ae-4ed1-9cd4-c310af884942">Soldatenliebschaft<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ubpcoikv-dnon-52pb-x52t-rl4nythjwjge"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100320" style="hidden">Soldatenliebschaft, Komisches Singspiel in einem Akt, [Ende September bis 11. Dezember 1820]<idno type="MWV">L 1</idno><idno type="op"></idno></name></title> freue ich mich auch. Bitte doch <persName xml:id="persName_3571cd9f-f863-40f2-86c4-1caf81364c2c">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> sich nach den Stimmen umzusehen, ich glaube sie müssen sich ziemlich complett hinter den untern Glasthüren meines Bücherschranks vorfinden. Nun schreibt mir gleich, wie Euch dies gefä[llt] und was Ihr für den Hochzeittag projectirt <seg type="closer" xml:id="seg_89597cd2-715e-43c2-b977-645438bc3e8d">und denkt mein.</seg></p><p style="paragraph_right">F.</p></div><div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_ff2f6c87-402b-48a3-8623-8a4f35ec1bdc"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent">N.S. Noch muß ichs prächtig finden, d</p></div></body></text></TEI>