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fmb-1829-08-11-02

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Mendelssohn Bartholdy und Wilhelm Hensel in Berlin<lb></lb>Glasgow, 11. August 1829 Denn wenn ich an Hensel adressire, so ists ja doch für Fanny mit gemeint, und ich mag Euch beide nicht trennen im Gedanken, seid Ihr doch eins – wie danke ich Euch für den lieben Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 209

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Depos. Berlin 3,1. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Mendelssohn Bartholdy und Wilhelm Hensel in Berlin; Glasgow, 11. August 1829 Denn wenn ich an Hensel adressire, so ists ja doch für Fanny mit gemeint, und ich mag Euch beide nicht trennen im Gedanken, seid Ihr doch eins – wie danke ich Euch für den lieben

2 beschr. S. Diesen Brief hatte Hensel in den Brief Nr. 207 eingelegt, siehe Kommentar dazu.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

11. August 1829 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Glasgow Schottland Hensel, Wilhelm (1794-1861) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Glasgow d. 11 Aug. 29. Ihr Lieben!

Denn wenn ich an Hensel adressire, so ists ja doch für Fanny mit gemeint, und ich mag Euch beide nicht trennen im Gedanken, seid Ihr doch eins – wie danke ich Euch für den lieben Privatbrief, den Ihr mir schriebt, und fast noch mehr danke ich ihn Euch, da er nicht nöthig war; ich bekam ihn einige Stunden nachdem ich meine Antwort auf VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Brief, die nichts als die buchstäbl. Wahrheit enthält, schon abgeschickt hatte; ich bekam ihn im Augenblicke, als ich schnell ausfahren mußte und las ihn im Wagen; und doppelt rührte es mich, wie Ihr so vorsorgend und so ausgleichend gesprochen hattet, da es doch der Ausgleichung nicht bedurfte; denn es soll mir wahrlich in meinem Leben nicht einfallen, etwas gegen VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Willen durchsetzen zu wollen, und nun gar solch eine Kleinigkeit! Nein glaubt mir, es kommt mir nicht in den Sinn, und ich denke es soll wenig Misverständnisse über den Canal geben, die nicht leicht aufzuklären wären, und auf ebenso geradem Wege, wie dies. – Fanny schreibt mir viel über die Hochzeit, aber nicht, wann sie sein soll; wie kann ich da Choral und Praelud. bestimmen, oder gar componiren, wenn ich nicht die Zeit weiß? Schreibt mir alles genau, ich glaube fast, ich nehme einigen Antheil an Euch. Geht mir so etwas durch den Kopf, so schick ichs; ich hoffe es, denn mir ist jetzt zu Zeiten verflucht musikalisch zu Muthe. Auch will ich denn an dem Tage manchmal an Euch denken, und Euch viel grüßen, und es mir ausmalen; aber schreibt nur alles. Und gar nicht sentimental; denn ich werde doch nicht gerührt. Gebt ordentliche Bulletins von der kaiserl. Hochzeit aus, von allem Berichte und Bestimmungen; die Reflexionen mache ich dann alleine. Denn das kann ich recht gut, und werde den Tag sonderbar verleben. – Aber von was Andrem. Das zweite Blatt dieses Briefes bitte ich Dich, lieber Hensel ernstlich nicht zu lesen, sondern es, ohne es angesehen zu haben, wieder zuzufalten, nachdem Du es von diesem ersten hier abgetrennt hast, und es dann an BeckchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) zu geben, aber nicht in Gegenwart andrer; denn es enthält große Geheimnisse, und niemand, selbst die ElternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) nicht, soll davon wissen, bis ich es ihnen selbst melde. Ihr auch nicht. Keiner erfährt also, daß ich dies an BeckchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) geschrieben, und daß Du es Ihr gegeben hast; sondern Du magst es ihr nach ihrer Stube wenn sie da allein ist, oder sonst wie, bringen. Ich verlasse mich darin ganz auf Deine vollkommne Pünctlichkeit und Gefälligkeit, und bitte Dich sehr herzlich meinen Wunsch hierin zu erfüllen. – Euer Plan zur silbernen Hochzeit mit den weiblichen Liedermonatsköpfen entzückt mich; er ist prächtig; und nun gar der mit dem Liederspiel<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0111432" style="hidden" type="music">»Die Hochzeit kommt«, Festspiel für drei Soprane, Tenor, zwei Bässe, vierstimmigen gemischten Chor und Orchester HU 248 (Dezember 1829); UA 26. Dezember 1829</name>! Recht! Immer frisch und vorwärts! Wir wollen Genua zusammenschmeißen! Ich will auch mancherley zur silbernen mitbringen; Instrumentalmusik, Spuk, Seltsames, und viel Ernst; aber ich möchte gern auch Gelegenheitsstücke dazu schreiben, und die Kindersymphonie allein thut’s nicht, obwohl ich schon prächtige Materialien dafür gesammelt habe, und die darin vorkommende bagpipe, rule Britannia und Nationalmelodien sammt andren schon auswendig weiß. Gelegenheitsstücke müssen’s aber sein, und zwar für Gesang, und somit geht zu meinem Leib-, Magen- und Herzdichter, Johann Gustav DroysenDroysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884), und sagt ihm guten Tag von mir, und nun möge er sich erinnern, was er mir vor dem Abschiede versprach, und ich brauchte ihn nun. Er soll auf’s Musenpferd steigen und drauf losreiten, weit, weit hinein wie er will. 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Erstens bäte ich außer diesem Stücke, wo er frey waltet, noch um ein kleines stilles Lied zur Feier, was ich für zwei Stimmen ohne Begleitung setzen will, und mir viel bei denken. Zweitens bitte ich für das große um so wenig Worte als möglich, und um wenig Ausführung der einzelnen Bilder und Gedanken. Er kennt schon meine alte Manier. Und nun geht zu ihm, macht Euern Knix, und bittet schön.

Den Brief kann ich nicht schließen, ohne nach Italien gefragt zu haben. Meine Reise dahin nähert sich sehr, wie die Eure? Werdet Ihr dahin ziehen? Wenn es nicht anders ginge, als durch eine förmliche, langdauernde Verpflanzung des Wohnortes dahin, so kann ichs wohl nicht wünschen, so schön es auch den Augenblick machte, aber die Entfernung nach dem verflogenen Moment, und die Scheidung von Eltern und GeschwisternMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy wäre nur schmerzlich. Könnt Ihr aber auf eine Zeitlang Beschäftigung und Wirksamkeit unterm blauen Himmel finden, so kommt, und laßt unser nächstes Jahr ein reich ausgeschmücktes werden. Von künstlerischen Zwecken gegen die freilich das Andre verschwände, rede ich nicht, denn ich weiß Hensels Absichten und Aussichten nicht. Über beide schreibe mir lieber Bruder, und laß mich viel von Deinem Plane wissen. Wenn wir zusammen zögen! Leben sollte es sein! Da fehlt die Kunst denn nie, denn beide sind eins wie Mensch und Künstler. Wir aber sind nun bald nah verwandt. Leb wohl.

F.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

N.B. Adressirt an KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) wenn

            Glasgow d. 11 Aug. 29. Ihr Lieben!
Denn wenn ich an Hensel adressire, so ists ja doch für Fanny mit gemeint, und ich mag Euch beide nicht trennen im Gedanken, seid Ihr doch eins – wie danke ich Euch für den lieben Privatbrief, den Ihr mir schriebt, und fast noch mehr danke ich ihn Euch, da er nicht nöthig war; ich bekam ihn einige Stunden nachdem ich meine Antwort auf Vaters Brief, die nichts als die buchstäbl. Wahrheit enthält, schon abgeschickt hatte; ich bekam ihn im Augenblicke, als ich schnell ausfahren mußte und las ihn im Wagen; und doppelt rührte es mich, wie Ihr so vorsorgend und so ausgleichend gesprochen hattet, da es doch der Ausgleichung nicht bedurfte; denn es soll mir wahrlich in meinem Leben nicht einfallen, etwas gegen Vaters Willen durchsetzen zu wollen, und nun gar solch eine Kleinigkeit! Nein glaubt mir, es kommt mir nicht in den Sinn, und ich denke es soll wenig Misverständnisse über den Canal geben, die nicht leicht aufzuklären wären, und auf ebenso geradem Wege, wie dies. – Fanny schreibt mir viel über die Hochzeit, aber nicht, wann sie sein soll; wie kann ich da Choral und Praelud. bestimmen, oder gar componiren, wenn ich nicht die Zeit weiß? Schreibt mir alles genau, ich glaube fast, ich nehme einigen Antheil an Euch. Geht mir so etwas durch den Kopf, so schick ichs; ich hoffe es, denn mir ist jetzt zu Zeiten verflucht musikalisch zu Muthe. Auch will ich denn an dem Tage manchmal an Euch denken, und Euch viel grüßen, und es mir ausmalen; aber schreibt nur alles. Und gar nicht sentimental; denn ich werde doch nicht gerührt. Gebt ordentliche Bulletins von der kaiserl. Hochzeit aus, von allem Berichte und Bestimmungen; die Reflexionen mache ich dann alleine. Denn das kann ich recht gut, und werde den Tag sonderbar verleben. – Aber von was Andrem. Das zweite Blatt dieses Briefes bitte ich Dich, lieber Hensel ernstlich nicht zu lesen, sondern es, ohne es angesehen zu haben, wieder zuzufalten, nachdem Du es von diesem ersten hier abgetrennt hast, und es dann an Beckchen zu geben, aber nicht in Gegenwart andrer; denn es enthält große Geheimnisse, und niemand, selbst die Eltern nicht, soll davon wissen, bis ich es ihnen selbst melde. Ihr auch nicht. Keiner erfährt also, daß ich dies an Beckchen geschrieben, und daß Du es Ihr gegeben hast; sondern Du magst es ihr nach ihrer Stube wenn sie da allein ist, oder sonst wie, bringen. Ich verlasse mich darin ganz auf Deine vollkommne Pünctlichkeit und Gefälligkeit, und bitte Dich sehr herzlich meinen Wunsch hierin zu erfüllen. – Euer Plan zur silbernen Hochzeit mit den weiblichen Liedermonatsköpfen entzückt mich; er ist prächtig; und nun gar der mit dem Liederspiel! Recht! Immer frisch und vorwärts! Wir wollen Genua zusammenschmeißen! Ich will auch mancherley zur silbernen mitbringen; Instrumentalmusik, Spuk, Seltsames, und viel Ernst; aber ich möchte gern auch Gelegenheitsstücke dazu schreiben, und die Kindersymphonie allein thut’s nicht, obwohl ich schon prächtige Materialien dafür gesammelt habe, und die darin vorkommende bagpipe, rule Britannia und Nationalmelodien sammt andren schon auswendig weiß. Gelegenheitsstücke müssen’s aber sein, und zwar für Gesang, und somit geht zu meinem Leib-, Magen- und Herzdichter, Johann Gustav Droysen, und sagt ihm guten Tag von mir, und nun möge er sich erinnern, was er mir vor dem Abschiede versprach, und ich brauchte ihn nun. Er soll auf’s Musenpferd steigen und drauf losreiten, weit, weit hinein wie er will. Er soll mir nämlich den Text schicken, phantastisch, süß, und ganz wie er mag, lang oder kurz, ernst oder froh (oder beides) alt oder neu gemessen, kurz er soll mir eine Musik in Worten componiren, zu der ich den Text dann in Noten mache. Das thut mir Joh. Gust. schon. Ich kenne den. Nur zwei Sachen bemerke ich. Erstens bäte ich außer diesem Stücke, wo er frey waltet, noch um ein kleines stilles Lied zur Feier, was ich für zwei Stimmen ohne Begleitung setzen will, und mir viel bei denken. Zweitens bitte ich für das große um so wenig Worte als möglich, und um wenig Ausführung der einzelnen Bilder und Gedanken. Er kennt schon meine alte Manier. Und nun geht zu ihm, macht Euern Knix, und bittet schön.
Den Brief kann ich nicht schließen, ohne nach Italien gefragt zu haben. Meine Reise dahin nähert sich sehr, wie die Eure? Werdet Ihr dahin ziehen? Wenn es nicht anders ginge, als durch eine förmliche, langdauernde Verpflanzung des Wohnortes dahin, so kann ichs wohl nicht wünschen, so schön es auch den Augenblick machte, aber die Entfernung nach dem verflogenen Moment, und die Scheidung von Eltern und Geschwistern wäre nur schmerzlich. Könnt Ihr aber auf eine Zeitlang Beschäftigung und Wirksamkeit unterm blauen Himmel finden, so kommt, und laßt unser nächstes Jahr ein reich ausgeschmücktes werden. Von künstlerischen Zwecken gegen die freilich das Andre verschwände, rede ich nicht, denn ich weiß Hensels Absichten und Aussichten nicht. Über beide schreibe mir lieber Bruder, und laß mich viel von Deinem Plane wissen. Wenn wir zusammen zögen! Leben sollte es sein! Da fehlt die Kunst denn nie, denn beide sind eins wie Mensch und Künstler. Wir aber sind nun bald nah verwandt. Leb wohl.
F.
N. B. Adressirt an Klingemann wenn          
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Keiner erfährt also, daß ich dies an <persName xml:id="persName_d747fa3c-8303-4970-ab65-4a8c3b036cde">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> geschrieben, und daß Du es Ihr gegeben hast; sondern Du magst es ihr nach ihrer Stube wenn sie da allein ist, oder sonst wie, bringen. Ich verlasse mich darin ganz auf Deine vollkommne Pünctlichkeit und Gefälligkeit, und bitte Dich sehr herzlich meinen Wunsch hierin zu erfüllen. – Euer Plan zur silbernen Hochzeit mit den weiblichen Liedermonatsköpfen entzückt mich; er ist prächtig; und nun gar der mit dem <title xml:id="title_f2355e3a-6532-487d-8318-1be8c3f843cb">Liederspiel<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0111432" style="hidden" type="music">»Die Hochzeit kommt«, Festspiel für drei Soprane, Tenor, zwei Bässe, vierstimmigen gemischten Chor und Orchester HU 248 (Dezember 1829); UA 26. Dezember 1829</name></title>! Recht! Immer frisch und vorwärts! Wir wollen Genua zusammenschmeißen! Ich will auch mancherley zur silbernen mitbringen; Instrumentalmusik, Spuk, Seltsames, und viel Ernst; aber ich möchte gern auch Gelegenheitsstücke dazu schreiben, und die Kindersymphonie allein thut’s nicht, obwohl ich schon prächtige Materialien dafür gesammelt habe, und die darin vorkommende bagpipe, rule Britannia und Nationalmelodien sammt andren schon auswendig weiß. Gelegenheitsstücke müssen’s aber sein, und zwar für Gesang, und somit geht zu meinem Leib-, Magen- und Herzdichter, <persName xml:id="persName_793d6105-cb13-49c6-858d-1cdf4435dd14">Johann Gustav Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName>, und sagt ihm guten Tag von mir, und nun möge er sich erinnern, was er mir vor dem Abschiede versprach, und ich brauchte ihn nun. Er soll auf’s Musenpferd steigen und drauf losreiten, weit, weit hinein wie er will. Er soll mir nämlich den <title xml:id="title_7f09bed5-7df3-4521-9319-d1753f9cf3b7">Text<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_x8mvih0u-xm2a-veqr-8mgv-o2w4ylvgzkr6"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. Dezember 1829<idno type="MWV">L 6</idno><idno type="op">89</idno></name></title> schicken, phantastisch, süß, und ganz wie er mag, lang oder kurz, ernst oder froh (oder beides) alt oder neu gemessen, kurz er soll mir eine Musik in Worten componiren, zu der ich den Text dann in Noten mache. Das thut mir <persName xml:id="persName_d706f7c7-b388-4c08-ad4d-ec379d598a6e">Joh. Gust<name key="PSN0110751" style="hidden">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName>. schon. Ich kenne den. Nur zwei Sachen bemerke ich. Erstens bäte ich außer diesem Stücke, wo er frey waltet, noch um ein kleines stilles Lied zur Feier, was ich für zwei Stimmen ohne Begleitung setzen will, und mir viel bei denken. Zweitens bitte ich für das große um so wenig Worte als möglich, und um wenig Ausführung der einzelnen Bilder und Gedanken. Er kennt schon meine alte Manier. Und nun geht zu ihm, macht Euern Knix, und bittet schön. </p> <p>Den Brief kann ich nicht schließen, ohne nach Italien gefragt zu haben. Meine Reise dahin nähert sich sehr, wie die Eure? Werdet Ihr dahin ziehen? Wenn es nicht anders ginge, als durch eine förmliche, langdauernde Verpflanzung des Wohnortes dahin, so kann ichs wohl nicht wünschen, so schön es auch den Augenblick machte, aber die Entfernung nach dem verflogenen Moment, und die Scheidung von <persName xml:id="persName_77aacc9b-fb6c-41b6-a0bf-914a8fb9cdb8">Eltern und Geschwistern<name key="PSN0113241" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName> wäre nur schmerzlich. Könnt Ihr aber auf eine Zeitlang Beschäftigung und Wirksamkeit unterm blauen Himmel finden, so kommt, und laßt unser nächstes Jahr ein reich ausgeschmücktes werden. Von künstlerischen Zwecken gegen die freilich das Andre verschwände, rede ich nicht, denn ich weiß Hensels Absichten und Aussichten nicht. Über beide schreibe mir lieber Bruder, und laß mich viel von Deinem Plane wissen. Wenn wir zusammen zögen! Leben sollte es sein! Da fehlt die Kunst denn nie, denn beide sind eins wie Mensch und Künstler. Wir aber sind nun bald nah verwandt. <seg type="closer" xml:id="seg_8910c306-970f-48e2-bd95-4601ace22c92">Leb wohl.</seg></p> <signed rend="right">F.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_8c078a58-44aa-47f9-bc12-4d5f6952dc5a"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">N.B. Adressirt an <persName xml:id="persName_f8e56796-a8f7-4a84-bf47-c4264262d058">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> wenn</p></div></body></text></TEI>