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fmb-1829-08-10-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin<lb></lb>Glasgow, 10. August 1829 Hör an! Wir wollen jetzt mit einander froh plaudern, und von der Zukunft sprechen, von der ich vielleicht jetzt mehr weiß, als Du, denn ich male viel daran herum, und will Dir nun hier meinen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 207

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Depos. Berlin 3,30. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Glasgow, 10. August 1829 Hör an! Wir wollen jetzt mit einander froh plaudern, und von der Zukunft sprechen, von der ich vielleicht jetzt mehr weiß, als Du, denn ich male viel daran herum, und will Dir nun hier meinen

2 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel, Zusatz von fremder Hand: »pr Hamburg / SteamBoat.« Diesen Brief hat Felix Mendelssohn Bartholdy an Hensel adressiert und darin den Brief Nr. 209 eingefaltet. Hensel leitete den Brief weiter und vermerkte auf der Adressenseite: »An Schwester Beckchen / mit dem Sigel des Ehrenwortes / daß ich keinen Blick hineingethan.« Mehrfache Textverluste sind auf das Abreißen des Siegels zurückzuführen.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Brief Nr. 209 (fmb-1829-08-11-02) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Mendelssohn Bartholdy und Wilhelm Hensel in Berlin, Glasgow, 11. August 1829

-

Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 297-300.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. August 1829 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Glasgow Schottland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin Deutschland deutsch
À Mr. Mr. Guillaume Hensel. Berlin. (Jägerstr. no. 20) (bei Herrn Timm)
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Glasgow d. 10 Aug. 29. Mein liebstes Beckchen!

Hör an! Wir wollen jetzt mit einander froh plaudern, und von der Zukunft sprechen, von der ich vielleicht jetzt mehr weiß, als Du, denn ich male viel daran herum, und will Dir nun hier meinen Hauptplan mittheilen, darum schreibe ich an Dich, oder vielmehr darum setze ich mich auf den Sopha und spreche Dir ins Ohr leise. Von Glasgow tönts hinüber, und im Augenblick ist die Entfernung weg; denn Du hast gar keinen Begriff, wie ich Dich liebe, und wie nah ich mich Dir denken muß, um froh zu sein; und wie jede frohe Stunde Du mir verschaffst; und wie ich in meinem Leben nie anders denken und fühlen werde. Nie. Kannst ein dickes Haus auf mich bauen, ich halte fest. Aber es ist sonderbar, daß ich keine Note schreiben könnte, wärst Du nicht in der Welt, möcht’ auch nicht leben. Guten Abend, liebes Beckchen. Hör meinen Hauptplan; aber sag’ ihn nicht weiter, denn kein Mensch erfährt ihn, als Du, und keiner soll ihn erfahren, bis ich ihn erfülle; niemand muß das wissen, als wir beide und dann solls auf einmal losbrechen. Willst Dus FannyMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) und HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) sagen, so ists gut, vielleicht findest Dus sogar nothwendig; diese sind aber die einzigen, denen Dus sagen darfst, bei allen andern gieb das erste Beispiel. – Nun geht der Congreß zwischen uns beiden an. – Von hier an verschweigst Du alles. – I.) Ich werde in Berlin wohl etwas früher eintreffen, als ich dachte; gegen Anfang December bin ich wieder da. Die Gründe, warum ich früher komme und länger bleibe, sage ich Dir und Euch allen mündlich, wenn ich komme, Ihr werdet dann zufrieden sein. Im Februar gehe ich drauf nach Italien; werde aber dann nicht, wie ich dachte, 3 oder 4 Jahre ausbleiben, sondern nicht einmal so lange, als jetzt. Der Grund ist einfach; ich werde componiren müssen, viel und fleißig und gut; das kann und will ich aber nirgends [a]ls als bei Dir. Und so werde ich denn im Fall ich meine Reisen später fortsetze, immer nach Berlin gehn, und da componiren, was ich dann außen den Leuten spiele und aufführe, dann wieder bey Dir componiren, dann wieder aufführen, das mag eine Zeitlang so gehen, dann aber bleiben wir zusammen, und für lange. Denn ich will, wo möglich, in Berlin mich festsetzen, die Gründe in ein Paar Monaten mündlich. So dächt’ ich sähen wir uns oft, froh, immer neu in der nächsten Zeit, und die Sache wäre ganz hübsch. – Nun aber! II.) Ich von Gottes Gnaden, Ich, F.M.B. Esqu., Ich will die ElternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) dazu bringen, im nächsten Frühling nach Italien zu gehen, und mit Dir mich in Rom zu besuchen zu Ostern. Ich will’s. Und ich glaube ich werde es können. Zweifle nicht an der Möglichkeit, denn ich habs reiflich überlegt, und es geht. Will Dir auch sagen, wie. VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) hat es längst gewünscht, das Land zu sehen, nur fehlte ihm der Entschluß, und er scheute die Unbequemlichkeit, auch hielt ihn MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) ab. Komme ich nun wieder, so bin ich Schoßkind, und kann viel mit Quälen durchsetzen, wie Du weißt, auch geht MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) wohl schon lieber, wenn sie einen Theil ihres Hauses da findet; den Entschluß erstürme ich dann (weiß auch schon, wie?) und die Unbequemlichkeit kann ich sehr erleichtern, denn ich kenne nun aus dem Hochlande schlimmes Reisen, weiß wie ihm abzuhelfen, und komme Euch weit entgegen. Ich bringe übrigens noch für Euch alle wahrscheinlich eine Überraschung mit die mir viel Credit geben, und zum Erstürmen helfen wird; es ist noch ungewiß, also kann ich noch nichts sagen, Du wirst aber sehen und auch davon schweigen. Am 11 Dec. oder an der silb. Hochzeit mach ich’s. Das sollst Du sehn. Alles ist vorbereitet in mir. Es ist mein höchster Wunsch. Ich werd es klug anfangen. Gott wird helfen. Da wird es gehen. Nun hör’ was Du dabey zu thun hast. Nichts. Schweige von Allem, und sprich, als hätt’ ich nicht geschrieben. Brich das Gespräch ab, wenn von Ital. die Rede kommt. Ferner laß auch FannyMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) und H.Hensel, Wilhelm (1794-1861) die ElternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) gar nicht mit Bitten darüber angehen, und nie drauf anspielen. (Und das ist der Grund, warum Du ihnen vielleicht alles mittheilen müßtest.) Ich will aus den Wolken damit fallen, dann schlägt es besser ein. Nur sieh zu, daß Du gelegentlich erfährst, wie es mit Hensel’sHensel, Wilhelm (1794-1861) Hinkommen steht; ich treibe ihn tüchtig dazu in diesem Briefe; und wenn Du mir antworten willst, so schreibe À Mr. KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) 37 Bury Street St James’s London, pour Mr. F. Mendelss. Barth., und gieb den Brief selbst auf die Post, oder befördre ihn durch Betty P.Pistor, Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) (1808-1887) (Du brauchst nichts zu bezahlen, schickst aber durch die Post). Hast Du nichts zu antworten, so antworte lieber nicht. Und nun sage, was Du dazu meinst? Eine goldene Zeit solls werden, und ein Blumenkranz von Tagen. Wir wollen uns im Vatikan amüsiren, denn hinkommen werdet ihr, und dann ist alles recht hübsch. Du sagst, Du kennest „die ElternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) und den Garten, und des halb würde nichts draus“; ich aber sage ich kenne die ElternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) auch und Italien ist auch ein Garten, und es wird was draus. Nun ist’s vorbey; ich gehe aus der Stube, Du willst mich am Hausrock festhalten, ich laufe aber doch fort, kucke aber natürlich gleich wieder durch die Thüre und bitte Dich von mir B. P.Pistor, Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) (1808-1887) viel tausendmal zu grüßen, es ist schön, daß ihr zusammenhaltet, aber daß sie besser ist, als alle Misses zusammengenommen dazu brauche ich Dich nicht um das zu erfahren. Weiß Gott, ich habe auf den Hebriden viel an die ChinesinnPistor, Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) (1808-1887) gedacht, und am Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ffmd2x6y-nxfy-d6jt-u12q-2gwsu9pj6qdn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name> stark gearbeitet. 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            Glasgow d. 10 Aug. 29. Mein liebstes Beckchen!
Hör an! Wir wollen jetzt mit einander froh plaudern, und von der Zukunft sprechen, von der ich vielleicht jetzt mehr weiß, als Du, denn ich male viel daran herum, und will Dir nun hier meinen Hauptplan mittheilen, darum schreibe ich an Dich, oder vielmehr darum setze ich mich auf den Sopha und spreche Dir ins Ohr leise. Von Glasgow tönts hinüber, und im Augenblick ist die Entfernung weg; denn Du hast gar keinen Begriff, wie ich Dich liebe, und wie nah ich mich Dir denken muß, um froh zu sein; und wie jede frohe Stunde Du mir verschaffst; und wie ich in meinem Leben nie anders denken und fühlen werde. Nie. Kannst ein dickes Haus auf mich bauen, ich halte fest. Aber es ist sonderbar, daß ich keine Note schreiben könnte, wärst Du nicht in der Welt, möcht’ auch nicht leben. Guten Abend, liebes Beckchen. Hör meinen Hauptplan; aber sag’ ihn nicht weiter, denn kein Mensch erfährt ihn, als Du, und keiner soll ihn erfahren, bis ich ihn erfülle; niemand muß das wissen, als wir beide und dann solls auf einmal losbrechen. Willst Dus Fanny und Hensel sagen, so ists gut, vielleicht findest Dus sogar nothwendig; diese sind aber die einzigen, denen Dus sagen darfst, bei allen andern gieb das erste Beispiel. – Nun geht der Congreß zwischen uns beiden an. – Von hier an verschweigst Du alles. – I. ) Ich werde in Berlin wohl etwas früher eintreffen, als ich dachte; gegen Anfang December bin ich wieder da. Die Gründe, warum ich früher komme und länger bleibe, sage ich Dir und Euch allen mündlich, wenn ich komme, Ihr werdet dann zufrieden sein. Im Februar gehe ich drauf nach Italien; werde aber dann nicht, wie ich dachte, 3 oder 4 Jahre ausbleiben, sondern nicht einmal so lange, als jetzt. Der Grund ist einfach; ich werde componiren müssen, viel und fleißig und gut; das kann und will ich aber nirgends als als bei Dir. Und so werde ich denn im Fall ich meine Reisen später fortsetze, immer nach Berlin gehn, und da componiren, was ich dann außen den Leuten spiele und aufführe, dann wieder bey Dir componiren, dann wieder aufführen, das mag eine Zeitlang so gehen, dann aber bleiben wir zusammen, und für lange. Denn ich will, wo möglich, in Berlin mich festsetzen, die Gründe in ein Paar Monaten mündlich. So dächt’ ich sähen wir uns oft, froh, immer neu in der nächsten Zeit, und die Sache wäre ganz hübsch. – Nun aber! II. ) Ich von Gottes Gnaden, Ich, F. M. B. Esqu., Ich will die Eltern dazu bringen, im nächsten Frühling nach Italien zu gehen, und mit Dir mich in Rom zu besuchen zu Ostern. Ich will’s. Und ich glaube ich werde es können. Zweifle nicht an der Möglichkeit, denn ich habs reiflich überlegt, und es geht. Will Dir auch sagen, wie. Vater hat es längst gewünscht, das Land zu sehen, nur fehlte ihm der Entschluß, und er scheute die Unbequemlichkeit, auch hielt ihn Mutter ab. Komme ich nun wieder, so bin ich Schoßkind, und kann viel mit Quälen durchsetzen, wie Du weißt, auch geht Mutter wohl schon lieber, wenn sie einen Theil ihres Hauses da findet; den Entschluß erstürme ich dann (weiß auch schon, wie?) und die Unbequemlichkeit kann ich sehr erleichtern, denn ich kenne nun aus dem Hochlande schlimmes Reisen, weiß wie ihm abzuhelfen, und komme Euch weit entgegen. Ich bringe übrigens noch für Euch alle wahrscheinlich eine Überraschung mit die mir viel Credit geben, und zum Erstürmen helfen wird; es ist noch ungewiß, also kann ich noch nichts sagen, Du wirst aber sehen und auch davon schweigen. Am 11 Dec. oder an der silb. Hochzeit mach ich’s. Das sollst Du sehn. Alles ist vorbereitet in mir. Es ist mein höchster Wunsch. Ich werd es klug anfangen. Gott wird helfen. Da wird es gehen. Nun hör’ was Du dabey zu thun hast. Nichts. Schweige von Allem, und sprich, als hätt’ ich nicht geschrieben. Brich das Gespräch ab, wenn von Ital. die Rede kommt. Ferner laß auch Fanny und H. die Eltern gar nicht mit Bitten darüber angehen, und nie drauf anspielen. (Und das ist der Grund, warum Du ihnen vielleicht alles mittheilen müßtest. ) Ich will aus den Wolken damit fallen, dann schlägt es besser ein. Nur sieh zu, daß Du gelegentlich erfährst, wie es mit Hensel’s Hinkommen steht; ich treibe ihn tüchtig dazu in diesem Briefe; und wenn Du mir antworten willst, so schreibe À Mr. Klingemann 37 Bury Street St James’s London, pour Mr. F. Mendelss. Barth., und gieb den Brief selbst auf die Post, oder befördre ihn durch Betty P. (Du brauchst nichts zu bezahlen, schickst aber durch die Post) . Hast Du nichts zu antworten, so antworte lieber nicht. Und nun sage, was Du dazu meinst? Eine goldene Zeit solls werden, und ein Blumenkranz von Tagen. Wir wollen uns im Vatikan amüsiren, denn hinkommen werdet ihr, und dann ist alles recht hübsch. Du sagst, Du kennest „die Eltern und den Garten, und des halb würde nichts draus“; ich aber sage ich kenne die Eltern auch und Italien ist auch ein Garten, und es wird was draus. Nun ist’s vorbey; ich gehe aus der Stube, Du willst mich am Hausrock festhalten, ich laufe aber doch fort, kucke aber natürlich gleich wieder durch die Thüre und bitte Dich von mir B. P. viel tausendmal zu grüßen, es ist schön, daß ihr zusammenhaltet, aber daß sie besser ist, als alle Misses zusammengenommen dazu brauche ich Dich nicht um das zu erfahren. Weiß Gott, ich habe auf den Hebriden viel an die Chinesinn gedacht, und am Quartett stark gearbeitet. Nächstens schreibe ich Dir wieder, und schicke ein Lied für 2 Stimmen für Euch beide, ohne Begleitung. Noch frägst Du, ob Du nächsten Winter 2 Stuben bewohnen sollst. Nein, denn ich brauche eine davon, und will während meines Aufenthalts wieder malen. Gesegnete Malzeit. Denk an Ital. ! Es geht nun stark zum Wiedersehen. Ich bin wieder frisch, und es saus’t mir mancherley Musik durch den Kopf. Mündlich. So möge dann gelingen, was wir hoffen. Dein Bruder          
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August 1829</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_00e107d3-35d1-47e4-9545-7f2fe3c5ebbf">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_3a9c6051-2924-431c-8b58-b70d51b777cd"> <settlement key="STM0100163">Glasgow</settlement> <country>Schottland</country></placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0117586" resp="receiver" xml:id="persName_e4b4d04f-e7e9-47d9-884a-be562b78e871">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_45cea4d3-e7e9-4384-8e06-f15d1b0968b4"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country></placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_9b2db888-98f0-4af3-bb3b-c4589c2d9a9d"> <head> <address> <addrLine>À Mr. </addrLine> <addrLine>Mr. Guillaume Hensel.</addrLine> <addrLine>Berlin.</addrLine> <addrLine>(Jägerstr. no. 20)</addrLine> <addrLine>(bei Herrn Timm)</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_497b27f8-3d4a-4da0-9ce7-9266d4854233"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Glasgow d. <date cert="high" when="1829-08-10" xml:id="date_e1eb6304-92d5-482f-946a-704ea8f2bdec">10 Aug. 29</date>.</dateline> <salute rend="left">Mein liebstes Beckchen!</salute> <p style="paragraph_without_indent">Hör an! Wir wollen jetzt mit einander froh plaudern, und von der Zukunft sprechen, von der ich vielleicht jetzt mehr weiß, als Du, denn ich male viel daran herum, und will Dir nun hier meinen Hauptplan mittheilen, darum schreibe ich an Dich, oder vielmehr darum setze ich mich auf den Sopha und spreche Dir ins Ohr leise. Von Glasgow tönts hinüber, und im Augenblick ist die Entfernung weg; denn Du hast gar keinen Begriff, wie ich Dich liebe, und wie nah ich mich Dir denken muß, um froh zu sein; und wie jede frohe Stunde <hi rend="underline">Du</hi> mir verschaffst; und wie ich in meinem Leben nie anders denken und fühlen werde. Nie. Kannst ein dickes Haus auf mich bauen, ich halte fest. Aber es ist sonderbar, daß ich keine Note schreiben könnte, wärst Du nicht in der Welt, möcht’ auch nicht leben. Guten Abend, liebes Beckchen. Hör meinen Hauptplan; aber sag’ ihn nicht weiter, denn kein Mensch erfährt ihn, als Du, und keiner soll ihn erfahren, bis ich ihn erfülle; niemand muß das wissen, als wir beide und dann solls auf einmal losbrechen. Willst Dus <persName xml:id="persName_2d5c596e-d25d-4844-8e78-30aaadb79737">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und <persName xml:id="persName_b1e3740e-a156-4249-8288-f257733218c2">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> sagen, so ists gut, vielleicht findest Dus sogar nothwendig; diese sind aber die einzigen, denen Dus sagen darfst, bei allen andern gieb das erste Beispiel. – Nun geht der Congreß zwischen uns beiden an. – Von hier an verschweigst Du alles. – I.) Ich werde in Berlin wohl etwas früher eintreffen, als ich dachte; gegen Anfang December bin ich wieder da. Die Gründe, warum ich früher komme und länger bleibe, sage ich Dir und Euch allen mündlich, wenn ich komme, Ihr werdet dann zufrieden sein. Im Februar gehe ich drauf nach Italien; werde aber dann nicht, wie ich dachte, 3 oder 4 Jahre ausbleiben, sondern nicht einmal so lange, als jetzt. Der Grund ist einfach; ich werde componiren müssen, viel und fleißig und gut; das kann und will ich aber nirgends [a]ls als bei Dir. Und so werde ich denn im Fall ich meine Reisen später fortsetze, immer nach Berlin gehn, und da componiren, was ich dann außen den Leuten spiele und aufführe, dann wieder bey Dir componiren, dann wieder aufführen, das mag eine Zeitlang so gehen, dann aber bleiben wir zusammen, und für lange. Denn ich will, wo möglich, in Berlin mich festsetzen, die Gründe in ein Paar Monaten mündlich. So dächt’ ich sähen wir uns oft, froh, immer neu in der nächsten Zeit, und die Sache wäre ganz hübsch. – Nun aber! II.) Ich von Gottes Gnaden, Ich, F.M.B. Esqu., <hi rend="underline">Ich will</hi> die <persName xml:id="persName_7376a918-607b-4f55-9359-1c5da5e5a900">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> dazu bringen, im nächsten Frühling nach Italien zu gehen, und mit Dir mich in Rom zu besuchen zu Ostern. Ich will’s. Und ich glaube ich werde es können. Zweifle nicht an der Möglichkeit, denn ich habs reiflich überlegt, und es geht. Will Dir auch sagen, wie. <persName xml:id="persName_9807e9ab-f9e6-4bdf-a2f6-53aa9687bb8d">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> hat es längst gewünscht, das Land zu sehen, nur fehlte ihm der Entschluß, und er scheute die Unbequemlichkeit, auch hielt ihn <persName xml:id="persName_3df62a17-a44d-4b35-8e17-f36b8404fe96">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> ab. Komme ich nun wieder, so bin ich Schoßkind, und kann viel mit Quälen durchsetzen, wie Du weißt, auch geht <persName xml:id="persName_aec22055-6fdc-40e3-a7e3-83fefa456402">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> wohl schon lieber, wenn sie einen Theil ihres Hauses da findet; den Entschluß <hi rend="underline">erstürme</hi> ich dann (weiß auch schon, wie?) und die Unbequemlichkeit kann ich sehr erleichtern, denn ich kenne nun aus dem Hochlande schlimmes Reisen, weiß wie ihm abzuhelfen, und komme Euch weit entgegen. Ich bringe übrigens noch für Euch alle wahrscheinlich eine Überraschung mit die mir viel Credit geben, und zum Erstürmen helfen wird; es ist noch ungewiß, also kann ich noch nichts sagen, Du wirst aber sehen und auch <hi rend="underline">davon</hi> schweigen. Am 11 Dec. oder an der silb. Hochzeit mach ich’s. Das sollst Du sehn. Alles ist vorbereitet in mir. Es ist mein höchster Wunsch. Ich werd es klug anfangen. Gott wird helfen. Da wird es gehen. Nun hör’ was Du dabey zu thun hast. Nichts. Schweige von Allem, und sprich, als hätt’ ich nicht geschrieben. Brich das Gespräch ab, wenn von Ital. die Rede kommt. Ferner laß auch <persName xml:id="persName_8db169ec-48d6-4d01-82bb-156395aad97c">Fanny<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und <persName xml:id="persName_ec720950-dafd-4170-a6d5-aad85912b908">H.<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> die <persName xml:id="persName_1d95aed2-5879-4b8f-a041-4ce69411f3be">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> gar nicht mit Bitten darüber angehen, und nie drauf anspielen. (Und das ist der Grund, warum Du ihnen vielleicht alles mittheilen müßtest.) Ich will aus den Wolken damit fallen, dann schlägt es besser ein. Nur sieh zu, daß Du gelegentlich erfährst, wie es mit <persName xml:id="persName_fb2caed3-6c24-4b72-a832-a5c1f80080bb">Hensel’s<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> Hinkommen steht; ich treibe ihn tüchtig dazu in diesem Briefe; und wenn Du mir antworten willst, so schreibe À <persName xml:id="persName_5054721e-c20e-4e76-8605-942af0f5aef6">Mr. Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> 37 Bury Street St James’s London, pour Mr. F. Mendelss. Barth., und gieb den Brief <hi rend="underline">selbst auf die Post</hi>, oder befördre ihn durch <persName xml:id="persName_275907d2-f17e-4bb1-a290-b3215bc731f4">Betty P.<name key="PSN0113887" style="hidden">Pistor, Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) (1808-1887)</name></persName> (Du brauchst nichts zu bezahlen, schickst aber <hi rend="underline">durch die Post</hi>). Hast Du nichts zu antworten, so antworte lieber nicht. Und nun sage, was Du dazu meinst? Eine goldene Zeit solls werden, und ein Blumenkranz von Tagen. Wir wollen uns im Vatikan amüsiren, denn hinkommen werdet ihr, und dann ist alles recht hübsch. Du sagst, Du kennest „die <persName xml:id="persName_03adcddc-2958-4ead-ad07-84f2929282a8">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und den Garten, und des halb würde nichts draus“; ich aber sage ich kenne die <persName xml:id="persName_afed669e-9b96-4fc6-903b-c66a6713bbf6">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> auch und Italien ist auch ein Garten, und es wird was draus. Nun ist’s vorbey; ich gehe aus der Stube, Du willst mich am Hausrock festhalten, ich laufe aber doch fort, kucke aber natürlich gleich wieder durch die Thüre und bitte Dich von mir <persName xml:id="persName_c2b8a8ce-ec6b-49e3-a71e-4ef1106b0912">B. P.<name key="PSN0113887" style="hidden">Pistor, Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) (1808-1887)</name></persName> viel tausendmal zu grüßen, es ist schön, daß ihr zusammenhaltet, aber daß sie besser ist, als alle Misses zusammengenommen dazu brauche ich Dich nicht um das zu erfahren. Weiß Gott, ich habe auf den Hebriden viel an die <persName xml:id="persName_7ba865ff-d5b7-4097-8a05-10d8bc6336e3">Chinesinn<name key="PSN0113887" style="hidden">Pistor, Friederike Dorothea Elisabeth (Betty) (1808-1887)</name></persName> gedacht, und <title xml:id="title_f864205c-dee9-4327-b790-c5abf8e72497">am Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ffmd2x6y-nxfy-d6jt-u12q-2gwsu9pj6qdn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name></title> stark gearbeitet. Nächstens schreibe ich <hi rend="underline">Dir</hi> wieder, und schicke <title xml:id="title_d6e30336-b59b-472b-a822-bd99486975e4">ein Lied für 2 Stimmen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_d74bx9l7-y5vk-cejm-44gl-om0j1cplpn0n"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100947" style="hidden">Lied für 2 Stimmen, [10. August 1829]<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> für Euch beide, ohne Begleitung. Noch frägst Du, ob Du nächsten Winter 2 Stuben bewohnen sollst. Nein, denn <hi rend="underline">ich</hi> brauche eine davon, und will während meines Aufenthalts wieder malen. Gesegnete Malzeit. Denk an Ital.! Es geht nun stark zum Wiedersehen. Ich bin wieder frisch, und es saus’t mir mancherley Musik durch den Kopf. Mündlich. <seg type="closer" xml:id="seg_01bdc1eb-118a-4d18-a962-c278c06840f7">So möge dann gelingen, was wir hoffen. Dein Bruder</seg></p></div></body></text></TEI>