fmb-1829-07-30-01
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Edinburgh, 30. Juli 1829
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
5 beschr. S.; Adresse.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Es ist jetzt Nachts spät, und heut war mein letzter Tag in dieser Stadt; morgen früh gehen wir nach Abbotsford zu
Der Euch den Brief bringt, das ist ein
Drum habe ich ihm auch die Briefe nach Berlin angeboten, um die er mich nicht bat; setzt Ihr nun weiter fort.
In der tiefen Dämmrung gingen wir heut nach dem Pallaste wo
nicht
Edinburg d. 30 July 1829Ihr Lieben! Es ist jetzt Nachts spät, und heut war mein letzter Tag in dieser Stadt; morgen früh gehen wir nach Abbotsford zu Sir Walter Scott, übermorgen in die Hochlande. Die Fenster stehn offen, denn es ist schön Wetter und Sternhimmel, Klingemann schreibt neben mir in Hemdsärmeln, so weit die Scene. Der Euch den Brief bringt, das ist ein junger Mann J. Thompson der mir hier viel Freundlichkeit erwiesen hat, und mit dem ich oft und gern bei einem gemeinschaftlichen Bekannten mich traf. Ich bitte Euch herzlich, ihm die große Unbequemlichkeit seines Aufenthaltes zu erleichtern, so viel es geht; er spricht leider weder Deutsch noch Französisch, Ihr müßt also mal thun, als ob Ihr ich in Edinb. wäret, und drauf los Engl. conversiren durch dick und dünn. Er liebt die Musik sehr, ich kenne von seiner Composition ein hübsches Trio und andre Gesangstücke, die mir gar gut gefallen haben, und er unterzieht sich der Unannehmlichkeit nach einem Lande zu gehen, dessen Sprache er nicht kennt, nur um sich an dem Guten, was wir dort haben, zu ergötzen. Ich bitte Euch um so mehr ihm recht freundlich zu sein, und glaube um so mehr, daß Ihr meine Bitte erfüllen wollt, da ich nun aus Erfahrung weiß, wie tröstlich es ist, in der Fremde zuvorkommend und herzlich empfangen zu sein und da das namentlich einem Engländer fast unentbehrlich ist, der den größten Unterschied zwischem seinem abgeschloßnen Land und einem fremden stündlich fühlen muß, den daher jede Ausgleichung doppelt freut, und der gewohnt ist Fremde in seinem Wohnort gastfrey aufzunehmen. Zeigt ihm, was ihn interessirt und was ihm gefallen kann; Fanny mag ihm viel vorspielen, er muß ihre Lieder von Beckchen performt hören, gebt ihm einen guten Begriff von der Musik abroad; Vater tadelte mich einmal in Paris, daß ich gegen Fremde nicht freundlich genug sey, und ich glaube, mit Recht; aber ich habe den Fehler abgelegt, seit ich von Euch entfernt bin; man lernt es da schätzen. Drum habe ich ihm auch die Briefe nach Berlin angeboten, um die er mich nicht bat; setzt Ihr nun weiter fort. In der tiefen Dämmrung gingen wir heut nach dem Pallaste wo Königinn Maria gelebt und geliebt hat; es ist da ein kleines Zimmer zu sehn mit einer Wendeltreppe an der Thür; da stiegen sie hinauf und fanden den Rizzio im kleinen Zimmer, zogen ihn heraus, und drei Stuben davon ist eine finstre Ecke, wo sie ihn ermordet haben. Der Kapelle daneben fehlt nun das Dach, Gras und Epheu wächst viel darin, und am zerbrochnen Altar wurde Maria zur Königinn von Schottland gekrönt. Es ist da alles zerbrochen, morsch, und der heitre Himmel scheint hinein. Ich glaube, ich habe heute da den Anfang meiner Schottischen Symphonie gefunden. Nun lebt wohl. Felix Später. Eben erhalte ich den lieben Brief vom 22 July und danke Euch. Grüßt den David herzlich von mir, wünscht ihm Glück und Freude und ein stetes Vorwärtsgehn; wer weiß, wo wir uns einmal wieder begegnen. Noch muß ich zu meinem Briefe fügen, daß Thompson ein hier sehr angesehner, beliebter junger Mann ist, der überall gern und freundlich empfangen ist; er ist der Sohn des ersten Predigers in dieser Stadt &c. &c. Noch eins: bitte, sagt Marx daß Moscheles sich es ausbedungen habe, daß Schlesinger nicht sein Stück einzeln unter eignem Titel und als eignes Werk herausgeben dürfe, wie z. B. mit meinem Caprice für das Alb. des pianistes geschehen; es solle nur für die Musikal. Zeitung, und als Beilage zu derselben erscheinen. Dasselbe wünsche ich vom meinigen. Nochmals lebt wohl.
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Er liebt die Musik sehr, ich kenne von seiner Composition ein hübsches Trio und andre Gesangstücke, die mir gar gut gefallen haben, und er unterzieht sich der Unannehmlichkeit nach einem Lande zu gehen, dessen Sprache er nicht kennt, nur um sich an dem Guten, was wir dort haben, zu ergötzen. Ich bitte Euch um so mehr ihm recht freundlich zu sein, und glaube um so mehr, daß Ihr meine Bitte erfüllen wollt, da ich nun aus Erfahrung weiß, wie tröstlich es ist, in der Fremde zuvorkommend und herzlich empfangen zu sein und da das namentlich einem Engländer fast unentbehrlich ist, der den größten Unterschied zwischem seinem abgeschloßnen Land und einem fremden stündlich fühlen muß, den daher jede Ausgleichung doppelt freut, und der gewohnt ist Fremde in seinem Wohnort gastfrey aufzunehmen. 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Ich glaube, ich habe heute da den Anfang <title xml:id="title_2bccab9b-2888-4790-b915-7d30b93840a6">meiner Schottischen Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_b7buc3lc-vzlf-ymsy-yhun-muipyxqufyqg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. 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Noch eins: bitte, sagt <persName xml:id="persName_52de2b8a-e8a1-4e5e-9b41-9c9a2e2d5be7">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> daß <persName xml:id="persName_f716591b-6f25-4fac-8815-6faf1cc7ec1b">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> sich es ausbedungen habe, daß <persName xml:id="persName_a5cef78b-923e-4329-9a8b-4c9030bc6987">Schlesinger<name key="PSN0114576" style="hidden">Schlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838)</name></persName> <hi rend="underline">nicht</hi> <title xml:id="title_000af669-e08c-480c-a356-e704fe1edae8">sein Stück<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110048" style="hidden" type="music">Rhapsodie champêtre für Klavier E-Dur</name></title> einzeln unter eignem Titel und als eignes Werk herausgeben dürfe, wie z.B. mit <title xml:id="title_5e797a69-fd58-445e-8a6b-cd3344cda144">meinem Caprice<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_u7ulwvyb-y8gp-fo1v-ecjm-dhj5j1takljo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100410" style="hidden">Caprice / Capriccio (Scherzo) fis-Moll, 23. 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