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fmb-1829-07-16-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>London, 16. Juli 1829 Deinen Brief vom 8ten July habe ich am Dinstag erhalten, und mich recht ernsthaft gefragt, ob ich mir wirklich, wie Du es mir sagst, Vernachlässigung oder Nicht-Achtung Deiner Befehle und Maßregeln habe zu Schulden kommen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 192

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Israel Jerusalem IL-J Jerusalem, The National Library of Israel (olim: Jewish National and University Library) Lobbenberg Collection ARC. 4° 1651/XI/6. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin; London, 16. Juli 1829 Deinen Brief vom 8ten July habe ich am Dinstag erhalten, und mich recht ernsthaft gefragt, ob ich mir wirklich, wie Du es mir sagst, Vernachlässigung oder Nicht-Achtung Deiner Befehle und Maßregeln habe zu Schulden kommen

2 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Max F. Schneider, Mendelssohn oder Bartholdy? Zur Geschichte eines Familiennamens, Basel 1962, S. 20-24.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

16. Juli 1829 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) London Großbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)London d. 16 July 29.Lieber Vater

Deinen Brief vom 8ten July habe ich am Dinstag erhalten, und mich recht ernsthaft gefragt, ob ich mir wirklich, wie Du es mir sagst, Vernachlässigung oder Nicht-Achtung Deiner Befehle und Maßregeln habe zu Schulden kommen lassen, was natürlich nur aus Unachtsamkeit geschehn sein müßte, denn Du weißt wohl und traust mir zu, daß ich es aus Absicht und mit Vorsatz nicht gethan habe, und gewiß nie thun will. Da habe ich mir denn alles genau ins Gedächtniß zurückgerufen, wie es gekommen ist, daß ich hier unter den Musikern immer nur Mendelssohn genannt werde, und habe mich überzeugt, daß es wahrlich nicht meine Schuld, sondern daß es ganz natürlich so entstanden ist, und ich hoffe, Du wirst mir darin beistimmen, wenn ich Dir jetzt die Hauptursachen davon auseinandersetze. Nur muß ich noch vorher sagen, daß eine Stelle in Deinem Briefe etwas enthielt, was Du mir noch nie eröffnet hattest, denn sonst hätte ich freilich anders in einem Punct handeln müssen; es ist nämlich die, wo Du mir Deine Absicht sagst, daß wir den Namen des GroßvatersMendelssohn (vorh. Dessau), Moses (1729-1786) ganz ablegen sollten, um nur den neuen zu behalten: das habe ich nicht gewußt, und bin gewiß, daß Du mir es nie gesagt hattest; auch hätte ich dazu Deines ganz bestimmten Befehles bedurft, indem ich dann positiv mich gegen den andern Namen hätte setzen müssen, unter dem ich einmal den Musikern bekannt war, während ich hier nur dasselbe gethan habe, wie in Berlin: nämlich beide Namen unterzeichnet, beide auf die Carten gesetzt, beide jedem gesagt, der mich darum fragte. Hätte ich den andern Namen ohne Deinen ausgesprochnen Willen unterdrückt, so würde ich gewiß Deine strengsten Vorwürfe verdient haben. Die Ursache, warum Du meine Pariser Carten so stechen ließest, hast Du mir (das weiß ich sicher) nicht eröffnet, und nur einmal, als ich Dich in Paris danach fragte, gesagt, es sey zufällig geschehen. Ich nahm das für ein Zeichen, daß Du mir die Gründe nicht angeben wolltest, und frug nicht weiter; seitdem hast Du mir gewißlich nie gesagt, wir sollten den Namen Mendelssohn ablegen, und so durfte ich es also ebenso wenig und wohl noch weniger, ohne Deinen Befehl thun, als ich den Namen Bartholdy ohne denselben hätte vernachlässigen dürfen. Warum die Journalschreiber und einige Concertgeber es gethan haben, muß ich Dir nun erzählen. Etwa acht Tage nach meiner Ankunft stand ein Artikel im Harmonicon, den ich natürlich nicht veranlaßt hatte und kein Wort von ihm wußte, „daß Mr. Mendelssohn, der Enkel des berühmten PhilosophenMendelssohn (vorh. Dessau), Moses (1729-1786) desselben Namens hier angekommen sey, und daß er die Musik lieb habe und triebe etc.“ Von dem Augenblicke an, nannten mich alle Musiker Mendelssohn, frugen mich nach meinem GroßvaterMendelssohn (vorh. Dessau), Moses (1729-1786) und seinen Werken, die Leute, deren Bekanntschaft ich machte, erkundigten sich nach ihm, sagten mir Freundliches über ihn, und sie sprachen unter diesem Namen von mir. So kam das Auftreten im Philharm.Philharmonic SocietyLondonGroßbritannien heran, in der Probe nahmen mich die DirectorenPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien bei Seite, und sagten mir sie wollten mich auf dem Zettel „Mendelssohn Esquire“ nennen. Ich sagte, ich wollte meinen ganzen Namen auf dem Zettel haben und machte mir nichts aus dem Esqu. DiziDizi (Dizy), François Joseph (1780-1840) frug, wozu das „Bartholdy“ dastehen sollte, da es doch nur von Dir wegen der Unterscheidung von den übrigen vielen Mendelss.s in Berlin, und zur Vermeidung von Misverständnissen angenommen sey, wie er gehört habe, und alle sagten, der ganze Name sey zu lang, und beide seyen so schwer auszusprechen. Ich schlug vor, den Felix wegzulassen, (wie es auch geschehen ist) und etwa Mendelson zu schreiben, weil das die Engl. Übersetzung sey. Da fuhren sie aber sehr auf, und schärften mir ein, an dem Namen um Gotteswillen nichts zu ändern, die Engländer wüßten meinen Namen, kennten meinen GroßvaterMendelssohn (vorh. Dessau), Moses (1729-1786), und würden jede Änderung unvortheilhaft auslegen; LatourLatour, Corneil Francis (François) Tatton (1767-1845) nahm mich nachher noch besonders, und sagte mir, wenn ich keinen Ärger haben wollte, so möchte ich seinen Rath befolgen und ja nichts ändern; drauf schrieb ich ihm denn F. Mendelssohn Bartholdy sehr deutlich auf eine Carte, und bat, es so drucken zu lassen; sie versprachen es auch. Daß sie es nicht gehalten haben, hast Du aus dem Zettel des Philharm. gesehn; doch beweis’t es Dir auch, daß ich davon weder gewußt, noch irgend eine Correctur gemacht habe; denn sonst würde ich wahrlich den Mangel des Bartholdy eben so wenig, als das falsche Buchstabiren Mendless. haben stehen lassen. Von nun an hieß ich überall Mendelss., die Journale nannten mich so, und wenn ich den Concertgebern nicht express alles genau aufschrieb, so thaten sie es auch. Daher bin ich denn z.B. bei WelshWelsh, Thomas (1770-1848), bei VellutiVelluti, Giovanni Battista (1781-1861), auch bei DrouetDrouet, Louis François Philippe (1792-1873) (denk ich) mit beiden Namen ordentlich erwähnt, dagegen z.B. in den Aufsätzen des Harmonicon, auf dem Zettel der SontagSontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854), wo Sir GeorgeSmart, Sir George Thomas (1776-1867) die ganze Schreiberey anordnete und ich für unnöthig hielt, ihm noch meinen Namen zu geben, stehe ich als Mendelss. – Zum Beweise, daß ich für meine Person das Bartholdy weder vernachlässige noch supprimire, wollte ich Dir eigentlich Billete von Sir A. JohnstonJohnston, (seit 1811) Sir Alexander (1775-1849) u.a. beilegen, die immer adressiren To Monsieur Bartholdy, auch meine neuen Visitencarten, aber ich denke, Du glaubst es mir, so wie ich es Dir sage, und es braucht der peinlichen Beweise dann nicht mehr; ich will nie vernachlässigen, was Du mir befiehlst, aber aus Absicht habe ich es auch wahrlich noch nicht gethan, und nun bitte ich Dich, lieber VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835), sey wegen der Sache nicht mehr böse. Sie ist nun einmal geschehen, und insofern nicht mehr zu ändern; daß aber meine Absicht nicht war, etwas gegen Deinen Willen zu thun, das glaube mir, und verzeihe mir deshalb, wenn ich unwissend Deinen Zwecken zuwider gehandelt habe. Alles andre im Familienbrief d. 17ten, ich muß ihn durch WernerWerner, Carl Friedrich schicken, der mir verspricht, ihn gleich abzugeben, und habe leider nur kurz schreiben können. Ich bitte Dich, das folgende Blatt abzureißen, zuzusiegeln und an Onkel NathanMendelssohn, Nathan (eigtl. Carl Theodor Nathanael) (1781-1852) zu schicken.

Dein F M B.
            London d. 16 July 29. Lieber Vater
Deinen Brief vom 8ten July habe ich am Dinstag erhalten, und mich recht ernsthaft gefragt, ob ich mir wirklich, wie Du es mir sagst, Vernachlässigung oder Nicht-Achtung Deiner Befehle und Maßregeln habe zu Schulden kommen lassen, was natürlich nur aus Unachtsamkeit geschehn sein müßte, denn Du weißt wohl und traust mir zu, daß ich es aus Absicht und mit Vorsatz nicht gethan habe, und gewiß nie thun will. Da habe ich mir denn alles genau ins Gedächtniß zurückgerufen, wie es gekommen ist, daß ich hier unter den Musikern immer nur Mendelssohn genannt werde, und habe mich überzeugt, daß es wahrlich nicht meine Schuld, sondern daß es ganz natürlich so entstanden ist, und ich hoffe, Du wirst mir darin beistimmen, wenn ich Dir jetzt die Hauptursachen davon auseinandersetze. Nur muß ich noch vorher sagen, daß eine Stelle in Deinem Briefe etwas enthielt, was Du mir noch nie eröffnet hattest, denn sonst hätte ich freilich anders in einem Punct handeln müssen; es ist nämlich die, wo Du mir Deine Absicht sagst, daß wir den Namen des Großvaters ganz ablegen sollten, um nur den neuen zu behalten: das habe ich nicht gewußt, und bin gewiß, daß Du mir es nie gesagt hattest; auch hätte ich dazu Deines ganz bestimmten Befehles bedurft, indem ich dann positiv mich gegen den andern Namen hätte setzen müssen, unter dem ich einmal den Musikern bekannt war, während ich hier nur dasselbe gethan habe, wie in Berlin: nämlich beide Namen unterzeichnet, beide auf die Carten gesetzt, beide jedem gesagt, der mich darum fragte. Hätte ich den andern Namen ohne Deinen ausgesprochnen Willen unterdrückt, so würde ich gewiß Deine strengsten Vorwürfe verdient haben. Die Ursache, warum Du meine Pariser Carten so stechen ließest, hast Du mir (das weiß ich sicher) nicht eröffnet, und nur einmal, als ich Dich in Paris danach fragte, gesagt, es sey zufällig geschehen. Ich nahm das für ein Zeichen, daß Du mir die Gründe nicht angeben wolltest, und frug nicht weiter; seitdem hast Du mir gewißlich nie gesagt, wir sollten den Namen Mendelssohn ablegen, und so durfte ich es also ebenso wenig und wohl noch weniger, ohne Deinen Befehl thun, als ich den Namen Bartholdy ohne denselben hätte vernachlässigen dürfen. Warum die Journalschreiber und einige Concertgeber es gethan haben, muß ich Dir nun erzählen. Etwa acht Tage nach meiner Ankunft stand ein Artikel im Harmonicon, den ich natürlich nicht veranlaßt hatte und kein Wort von ihm wußte, „daß Mr. Mendelssohn, der Enkel des berühmten Philosophen desselben Namens hier angekommen sey, und daß er die Musik lieb habe und triebe etc. “ Von dem Augenblicke an, nannten mich alle Musiker Mendelssohn, frugen mich nach meinem Großvater und seinen Werken, die Leute, deren Bekanntschaft ich machte, erkundigten sich nach ihm, sagten mir Freundliches über ihn, und sie sprachen unter diesem Namen von mir. So kam das Auftreten im Philharm. heran, in der Probe nahmen mich die Directoren bei Seite, und sagten mir sie wollten mich auf dem Zettel „Mendelssohn Esquire“ nennen. Ich sagte, ich wollte meinen ganzen Namen auf dem Zettel haben und machte mir nichts aus dem Esqu. Dizi frug, wozu das „Bartholdy“ dastehen sollte, da es doch nur von Dir wegen der Unterscheidung von den übrigen vielen Mendelss. s in Berlin, und zur Vermeidung von Misverständnissen angenommen sey, wie er gehört habe, und alle sagten, der ganze Name sey zu lang, und beide seyen so schwer auszusprechen. Ich schlug vor, den Felix wegzulassen, (wie es auch geschehen ist) und etwa Mendelson zu schreiben, weil das die Engl. Übersetzung sey. Da fuhren sie aber sehr auf, und schärften mir ein, an dem Namen um Gotteswillen nichts zu ändern, die Engländer wüßten meinen Namen, kennten meinen Großvater, und würden jede Änderung unvortheilhaft auslegen; Latour nahm mich nachher noch besonders, und sagte mir, wenn ich keinen Ärger haben wollte, so möchte ich seinen Rath befolgen und ja nichts ändern; drauf schrieb ich ihm denn F. Mendelssohn Bartholdy sehr deutlich auf eine Carte, und bat, es so drucken zu lassen; sie versprachen es auch. Daß sie es nicht gehalten haben, hast Du aus dem Zettel des Philharm. gesehn; doch beweis’t es Dir auch, daß ich davon weder gewußt, noch irgend eine Correctur gemacht habe; denn sonst würde ich wahrlich den Mangel des Bartholdy eben so wenig, als das falsche Buchstabiren Mendless. haben stehen lassen. Von nun an hieß ich überall Mendelss., die Journale nannten mich so, und wenn ich den Concertgebern nicht express alles genau aufschrieb, so thaten sie es auch. Daher bin ich denn z. B. bei Welsh, bei Velluti, auch bei Drouet (denk ich) mit beiden Namen ordentlich erwähnt, dagegen z. B. in den Aufsätzen des Harmonicon, auf dem Zettel der Sontag, wo Sir George die ganze Schreiberey anordnete und ich für unnöthig hielt, ihm noch meinen Namen zu geben, stehe ich als Mendelss. – Zum Beweise, daß ich für meine Person das Bartholdy weder vernachlässige noch supprimire, wollte ich Dir eigentlich Billete von Sir A. Johnston u. a. beilegen, die immer adressiren To Monsieur Bartholdy, auch meine neuen Visitencarten, aber ich denke, Du glaubst es mir, so wie ich es Dir sage, und es braucht der peinlichen Beweise dann nicht mehr; ich will nie vernachlässigen, was Du mir befiehlst, aber aus Absicht habe ich es auch wahrlich noch nicht gethan, und nun bitte ich Dich, lieber Vater, sey wegen der Sache nicht mehr böse. Sie ist nun einmal geschehen, und insofern nicht mehr zu ändern; daß aber meine Absicht nicht war, etwas gegen Deinen Willen zu thun, das glaube mir, und verzeihe mir deshalb, wenn ich unwissend Deinen Zwecken zuwider gehandelt habe. Alles andre im Familienbrief d. 17ten, ich muß ihn durch Werner schicken, der mir verspricht, ihn gleich abzugeben, und habe leider nur kurz schreiben können. Ich bitte Dich, das folgende Blatt abzureißen, zuzusiegeln und an Onkel Nathan zu schicken.
Dein F M B.          
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Da habe ich mir denn alles genau ins Gedächtniß zurückgerufen, wie es gekommen ist, daß ich hier unter den Musikern immer nur Mendelssohn genannt werde, und habe mich überzeugt, daß es wahrlich nicht meine Schuld, sondern daß es ganz natürlich so entstanden ist, und ich hoffe, Du wirst mir darin beistimmen, wenn ich Dir jetzt die Hauptursachen davon auseinandersetze. Nur muß ich noch vorher sagen, daß eine Stelle in Deinem Briefe etwas enthielt, was Du mir noch nie eröffnet hattest, denn sonst hätte ich freilich anders in einem Punct handeln müssen; es ist nämlich die, wo Du mir Deine Absicht sagst, daß wir den Namen des <persName xml:id="persName_369465d6-a8d0-450f-bc41-625688273e28">Großvaters<name key="PSN0113232" style="hidden">Mendelssohn (vorh. 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Ich nahm das für ein Zeichen, daß Du mir die Gründe nicht angeben wolltest, und frug nicht weiter; seitdem hast Du mir gewißlich nie gesagt, wir sollten den Namen Mendelssohn ablegen, und so durfte ich es also ebenso wenig und wohl noch weniger, ohne Deinen Befehl thun, als ich den Namen Bartholdy ohne denselben hätte vernachlässigen dürfen. Warum die Journalschreiber und einige Concertgeber es gethan haben, muß ich Dir nun erzählen. Etwa acht Tage nach meiner Ankunft stand ein Artikel im Harmonicon, den ich natürlich nicht veranlaßt hatte und kein Wort von ihm wußte, „daß Mr. Mendelssohn, der Enkel des berühmten <persName xml:id="persName_9adfc415-3c73-4a20-94fd-a144180499e4">Philosophen<name key="PSN0113232" style="hidden">Mendelssohn (vorh. 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So kam das Auftreten im <placeName xml:id="placeName_f5440eed-3b7e-46d4-9d51-2f552956722c">Philharm.<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> heran, in der Probe nahmen mich die <placeName xml:id="placeName_9d2b3fb6-6148-4ae3-b2f1-289e6e420616">Directoren<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="Direktion" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> bei Seite, und sagten mir sie wollten mich auf dem Zettel „Mendelssohn Esquire“ nennen. Ich sagte, ich wollte meinen ganzen Namen auf dem Zettel haben und machte mir nichts aus dem <persName xml:id="persName_758baa8b-4274-45b9-bc74-8ebfe0b8bc88">Esqu. Dizi<name key="PSN0110677" style="hidden">Dizi (Dizy), François Joseph (1780-1840)</name></persName> frug, wozu das „Bartholdy“ dastehen sollte, da es doch nur von Dir wegen der Unterscheidung von den übrigen vielen Mendelss.s in Berlin, und zur Vermeidung von Misverständnissen angenommen sey, wie er gehört habe, und alle sagten, der ganze Name sey zu lang, und beide seyen so schwer auszusprechen. Ich schlug vor, den Felix wegzulassen, (wie es auch geschehen ist) und etwa Mendelson zu schreiben, weil das die Engl. Übersetzung sey. Da fuhren sie aber sehr auf, und schärften mir ein, an dem Namen um Gotteswillen nichts zu ändern, die Engländer wüßten meinen Namen, kennten meinen <persName xml:id="persName_43b4283d-1701-4355-9924-cc72ac002508">Großvater<name key="PSN0113232" style="hidden">Mendelssohn (vorh. Dessau), Moses (1729-1786)</name></persName>, und würden jede Änderung unvortheilhaft auslegen; <persName xml:id="persName_bfa6ba45-abe7-4440-b086-f27a49b810ee">Latour<name key="PSN0112696" style="hidden">Latour, Corneil Francis (François) Tatton (1767-1845)</name></persName> nahm mich nachher noch besonders, und sagte mir, wenn ich keinen Ärger haben wollte, so möchte ich seinen Rath befolgen und ja nichts ändern; drauf schrieb ich ihm denn F. Mendelssohn Bartholdy sehr deutlich auf eine Carte, und bat, es so drucken zu lassen; sie versprachen es auch. Daß sie es nicht gehalten haben, hast Du aus dem Zettel des Philharm. gesehn; doch beweis’t es Dir auch, daß ich davon weder gewußt, noch irgend eine Correctur gemacht habe; denn sonst würde ich wahrlich den Mangel des Bartholdy eben so wenig, als das falsche Buchstabiren Mendless. haben stehen lassen. Von nun an hieß ich überall Mendelss., die Journale nannten mich so, und wenn ich den Concertgebern nicht express alles genau aufschrieb, so thaten sie es auch. Daher bin ich denn z.B. bei <persName xml:id="persName_33ba7cac-a54a-4583-9a71-dcd7d0c79060">Welsh<name key="PSN0115697" style="hidden">Welsh, Thomas (1770-1848)</name></persName>, bei <persName xml:id="persName_2cdfa98f-66da-41b7-8cf1-3af93a39e7ca">Velluti<name key="PSN0115475" style="hidden">Velluti, Giovanni Battista (1781-1861)</name></persName>, auch bei <persName xml:id="persName_a8b4759c-8405-456c-89eb-354c3669ff2c">Drouet<name key="PSN0110748" style="hidden">Drouet, Louis François Philippe (1792-1873)</name></persName> (denk ich) mit beiden Namen ordentlich erwähnt, dagegen z.B. in den Aufsätzen des Harmonicon, auf dem Zettel der <persName xml:id="persName_b7ddcf36-4588-48fa-9ecd-726d6fb98e19">Sontag<name key="PSN0114969" style="hidden">Sontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854)</name></persName>, wo <persName xml:id="persName_db54a69c-b349-45b0-a5e7-223fe77635a5">Sir George<name key="PSN0114944" style="hidden">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName> die ganze Schreiberey anordnete und ich für unnöthig hielt, ihm noch meinen Namen zu geben, stehe ich als Mendelss. – Zum Beweise, daß ich für meine Person das Bartholdy weder vernachlässige noch supprimire, wollte ich Dir eigentlich Billete von <persName xml:id="persName_8b5b88e8-42fd-4944-823f-04a1dd0f00ab">Sir A. Johnston<name key="PSN0112262" style="hidden">Johnston, (seit 1811) Sir Alexander (1775-1849)</name></persName> u.a. beilegen, die immer adressiren To Monsieur Bartholdy, auch meine neuen Visitencarten, aber ich denke, Du glaubst es mir, so wie ich es Dir sage, und es braucht der peinlichen Beweise dann nicht mehr; ich will nie vernachlässigen, was Du mir befiehlst, aber aus Absicht habe ich es auch wahrlich noch nicht gethan, und nun bitte ich Dich, lieber <persName xml:id="persName_a1228c1d-edba-4601-b965-58f42dd5730b">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>, sey wegen der Sache nicht mehr böse. Sie ist nun einmal geschehen, und insofern nicht mehr zu ändern; daß aber meine Absicht nicht war, etwas gegen Deinen Willen zu thun, das glaube mir, und verzeihe mir deshalb, wenn ich unwissend Deinen Zwecken zuwider gehandelt habe. Alles andre im Familienbrief d. 17<hi rend="superscript">ten</hi>, ich muß ihn durch <persName xml:id="persName_3f71077e-79fd-419c-a47c-f96c23824600">Werner<name key="PSN0115713" style="hidden">Werner, Carl Friedrich</name></persName> schicken, der mir verspricht, ihn gleich abzugeben, und habe leider nur kurz schreiben können. Ich bitte Dich, das folgende Blatt abzureißen, zuzusiegeln und an <persName xml:id="persName_4c4512e6-da1f-4844-9fb9-c7e59b4abe13">Onkel Nathan<name key="PSN0113233" style="hidden">Mendelssohn, Nathan (eigtl. Carl Theodor Nathanael) (1781-1852)</name></persName> zu schicken.</p><signed rend="right">Dein F M B.</signed></div></body> </text></TEI>