fmb-1829-05-26-01
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London, 26. Mai 1829
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, Zusatz von fremder Hand: »p Rotterdam / Steam Boat«.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
So eben erhalte ich Euren lieben Brief vom 20sten, und da über alle den Kleinigkeiten steht, die jeden, der sie zum erstenmale erlebt, wohl confus und betäubt machen müssen; und da bis vor 8 Tagen noch nicht zu bestimmen war, wie sich alles wenden würde, so war es mir nicht möglich, Euch davon zu schreiben, ja es wäre wohl kaum recht gewesen, denn ich hätte kleine Unruhen und Unannehmlichkeiten, die sich mir in einer halben Stunde ausglichen, Euch für eine ganze Woche mittheilen müssen. Daher mein Schweigen über meine Angelegenheiten, die ich Euch heut endlich auseinandersetzen kann; jeden Abend zu schreiben war mir deshalb unmöglich, weil ich seit meiner Ankunft noch keine Nacht vor ½ 2 Uhr zu Bette gekommen bin, und dann war ich immer so ermüdet, daß meine Briefe, wirklich aus nichts, als aus Entschuldigungen des Nichtschreibens hätten bestehn müssen. Da verschob ich es lieber, bis wieder ein freier, froher Tag kam; der ist heute gekommen, und nun will ich auch gleich erzählen. – Ihr wißt schon, daß ich mich bestimmt hatte, zuerst im er arrangirte, zuerst aufzutreten spricht nicht mit den nichts, und sagt mir den andern Tag mit vielem Bedauern, er habe mit den
Ich hoffe, daß der Brief morgen geht, dann habt ihr ihn schon Montag. Daß
London d. 26 May 1829So eben erhalte ich Euren lieben Brief vom 20sten, und da Eugen Doxat mir gestern sagte, es werde vielleicht Morgen ein Dampfboot abgehen, so eile ich, ihn zu beantworten, und freue mich, endlich bestimmte Nachrichten über mich und meine Pläne geben zu können. Vor allem muß ich mich aber zu vertheidigen, oder doch zu entschuldigen suchen, wegen der Schelte, die Du, lieber Vater, mir in Deinem Briefe ertheilst. Du tadelst die Ungebundenheit, das laisser aller, das ich mir im Allgemeinen und in allen Sachen, nicht blos im Briefschreiben angewöhnt, und tadelst, daß ich nicht jeden Abend schreibe, wenn auch nur zwei Worte, und daß ich von meinen Planen, meinen Aufführungen etc. schweige. Es ist mir wenigstens lieb, daß ich heut diesen Vorwurf empfange, da ich nun einen bestimmten Weg endlich habe antreten können. Dies laisser aller, und das Unterlassen aller Dinge, zu denen man nicht getrieben wird, muß hier wahrlich ein jeder der irgend etwas zu Stande bringen will, sich abgewöhnen, und da der einzige, der mir hätte hülfreich sein können, nämlich Moscheles, durch eine sonderbare Verkettung der Umstände, die ich nachher ausführlich erzählen will, gänzlich verhindert war, irgend etwas für mich zu thun, so war ich in den vorigen Wochen ganz allein, mir ganz selbst überlassen, und hatte mit Leuten zu schaffen, die ich theils kalt, theils unfreundlich fand. Das gab mir nun den ganzen Tag Laufereien und Geschäfte, die mich umso mehr verstimmten, da der schöne Frühling kam und ich nicht Zeit hatte, ihn einzuathmen, die Verstimmung schlich sich in die Briefe ein, denn es ist unmöglich dergleichen Intriguen und Discussionen, die tagtäglich sich dreimal ändern, genau zu melden, man kann immer erst nach dem Resultate sprechen, wenn man über alle den Kleinigkeiten steht, die jeden, der sie zum erstenmale erlebt, wohl confus und betäubt machen müssen; und da bis vor 8 Tagen noch nicht zu bestimmen war, wie sich alles wenden würde, so war es mir nicht möglich, Euch davon zu schreiben, ja es wäre wohl kaum recht gewesen, denn ich hätte kleine Unruhen und Unannehmlichkeiten, die sich mir in einer halben Stunde ausglichen, Euch für eine ganze Woche mittheilen müssen. Daher mein Schweigen über meine Angelegenheiten, die ich Euch heut endlich auseinandersetzen kann; jeden Abend zu schreiben war mir deshalb unmöglich, weil ich seit meiner Ankunft noch keine Nacht vor ½ 2 Uhr zu Bette gekommen bin, und dann war ich immer so ermüdet, daß meine Briefe, wirklich aus nichts, als aus Entschuldigungen des Nichtschreibens hätten bestehn müssen. Da verschob ich es lieber, bis wieder ein freier, froher Tag kam; der ist heute gekommen, und nun will ich auch gleich erzählen. – Ihr wißt schon, daß ich mich bestimmt hatte, zuerst im Philharmonischen Concerte aufzutreten; Watts, der Sekretär der Gesellschaft, und Sir George munterten mich fortwährend auf, etwas von meinen Compositionen dort geben zu lassen, und da ich Ihnen darauf, wie natürlich, meine Bereitwilligkeit erklärte, so versprachen mir beide, mir die Aufforderung der Directoren alsbald zukommen zu lassen. So vergingen 8 Tage, und nichts kam (über die muthmaßlichen Gründe nachher. ) Ich wurde ungeduldig, und sprach mit Watts, mit Collard, dem Chef der Clementischen Fabrik, einem angesehenen Mann hier, der sich sehr freundlich bei jeder Gelegenheit mir beweist, und mit einigen andern. Sie riethen mir, nur zu warten, die Directoren seyen faul und träge, Watts entschuldigte sich mit Geschäften, es vergingen wieder Tage, und nichts kam. Da schrieb ich an Sir George, er möchte mir endlich nun die bestimmte Antwort wissen lassen, ob und wann aus der Aufführung etwas würde, weil ich in jedem Falle irgend etwas thun wolle. Sir George, der mich aufgefordert hatte, in einem Concert, das er arrangirte, zuerst aufzutreten spricht nicht mit den Directoren, erkundigt sich nach nichts, und sagt mir den andern Tag mit vielem Bedauern, er habe mit den Directoren gesprochen, alle philharm: Concerte seien besetzt, man könne nichts Neues dies Jahr mehr geben, er habe sein Mögliches gethan u. s. w. Ich ging zu Watts, der sich sehr verlegen wieder entschuldigte, indeß immer noch versicherte, es sey nichts bestimmt, im Gegentheil, solle ich übermorgen die Aufforderung bekommen, da morgen ein großes meeting der Directoren sey, und ich möchte nur ein Paar Tage noch warten. Da ich nun mich erkundigte, und erfuhr es sei morgen an kein meeting zu denken, alles das sey nicht wahr, es solle eine neue Symphonie von Spohr gegeben werden und eine von Mozart, so gab ich die Sache verloren, Moscheles’ Antrag in seinem Concert den SommerN. sTr. zu geben, hatte ich (auf seinen Rath) verweigert, wegen des Philh. Concerts, Sir George’s Concertantrag anzunehmen rieth man mir überall ab, weil die Gelegenheit ganz unpassend sey, und so schien es, als sey es mit meinen musikal. Absichten in London für diesmal aus. Das war am Freitag, und ich mußte schreiben; es ist mir fast noch nie so schwer geworden, als den Morgen, dazu kamen noch die langweiligen evening party’s, die sich immer bis 1, 2 Uhr hinziehen, und in denen man die Musik zu den Menschen, und die Menschen zur Musik an den Haaren herbeyschleppt, kurz: ich war herunter. Am folgenden Tage ging ich zur Sontag, die mir ihren Entschluß ein Concert für die Danziger zu geben, mittheilte, und um eine meiner Ouverturen bat; ich nahm es natürlich an, und als sie darauf meinte: ob es wohl einen Menschen in der Welt gebe, der mich auch zum Spielen bringen könnte, so versicherte ich, sie sey der Mensch, und versprach auch zu spielen. (Das Concert wird wahrscheinlich in der ersten Hälfte des Juny sein. ) Kurz darauf traf ich zwei Directoren des Phil. Concerts im Musikladen, und da klärte sich dann das ganze Misverständniß endlich auf. Sir George hatte ihnen nämlich ebensowenig als der Sekretär ein Wort davon gesagt, daß ich hier Musik mitgebracht hätte, und sie gespielt haben wollte, im Gegentheil hatte Sir G. immer ihnen erzählt, wie ich eigentlich nur zum Spas Musik machte, und wie ich’s gar nicht „nöthig hätte“, und wie ich hier nur, als gentleman, keineswegs als professor mich befände; zu gleicher Zeit hatte die große Feindschaft, die zwischen Moscheles und der Philh. Gsllschf. herrscht, und der Umstand, daß Moscheles vor einem Jahre mit großem Interesse eine Symph. von Schnyder von Wartensee empfohlen hatte, die man am Ende in der Probe so schlecht fand, daß man sie nicht aufführen konnte, sondern sie zurückschicken mußte, den Sekretär und wahrscheinlich auch die Directoren mistrauisch gemacht; kurz aus 1000 kleinen Ingredienzen, die ich Euch mündlich mittheilen will, hatte sich das große Misverständniß gebraut. Von nun an ging die Sache durch; man hielt, sogleich, da ich gesagt hatte, ich hätte mehrere Stücke hier, die Symph. als das längste, für das beste zum Anfang, die Directoren baten um die Partitur, ich spielte sie ihnen vor, sie schworen, sie müsse schon das nächstemal gegeben werden, schrieben ein meeting deswegen aus, in einigen Tagen bekam ich die feyerliche Aufforderung durch den Sekretair mit der Bitte von J. B. Cramer, der den Tag Conductor war, sie selbst zu dirigiren, und Sonnabend war die Probe, gestern die Aufführung. Als ich zur Probe in die Argyll rooms trat, und das ganze Orchester versammelt fand, und gegen 200 Zuhörer meistens Damen, aber lauter Fremde, und man erst die Sinfonie von Mozart aus es probirte, um dann die meinige vorzunehmen, so wurde mir zwar nicht ängstlich, aber sehr gespannt und aufgeregt zu Muthe; ich ging während des Mozartschen Stücks in Regent Street etwas spazieren, und sah mir die Leute an; als ich wiederkam war alles bereit und man wartete auf mich. Ich stieg dann aufs Orchester, zog meinen weißen Stock aus der Tasche, den ich mir ausdrücklich dazu habe machen lassen (der Riemer dachte ich sey ein Aldermann und wollte durchaus eine Krone darauf befestigen) und der Vorgeiger Fr. Cramer zeigte mir, wie das Orchester stände, die hintersten mußten aufstehn, damit ich sie sehn könne, er stellte mich ihnen allen vor, und wir begrüßten uns; einige lachten wohl ein bischen, daß ein kleiner Kerl mit dem Stocke jetzt die Stelle ihres sonst immer gepuderten und perückten Conductors einnähme. Dann gings los. Es ging für das erste mal recht gut und kräftig, und gefiel den Leuten schon sehr in der Probe. Nach jedem Stück applaudirte das ganze zuhörende Publikum, und das ganze Orchester, (das zum Zeichen des Beifalls mit den Bogen auf die Instrumente schlägt, oder mit den Füßen trampelt) ; nach dem letzten Stück machten sie einen großen Lärm, und da ich das Ende mußte repetiren lassen, weil es schlecht gegangen war, so machten die denselben Lärm wieder; die Directoren kamen zu mir ans Orchester, und ich mußte herunter eine Menge Diener machen, J. Cramer war ganz erfreut und überschüttete mich mit Lob und Complimenten, ich ging auf dem Orchester umher, und mußte an 200 verschiedene Hände schütteln, der erste Geiger der Italiän. Oper Spagnoletti bat sich gleich eine Ouvert. zu seinem Concert aus, der erste Flötist Nicholson bat um dieselbe Sinfonie für das seinige, und ich müßte sie wieder dirigiren. – Es war einer der glücklichsten Momente meiner Erinnerung, denn alle die Fremden waren mir in einer halben Stunde zu Bekannten, und zu Befreundeten umgewandelt. Der Erfolg gestern Abend war größer, als ich ihn mir je hätte träumen lassen. Man fing mit der Sinf. an; der alte J. Cramer führte mich ans Clavier, wie eine junge Dame, und ich wurde mit laut und lange anhaltendem Beifall empfangen. Das Adagio verlangten sie da capo, ich zog vor mich zu bedanken und weiter zu gehen, aus Furcht vor Langeweile; das Scherzo wurde aber so stark noch einmal verlangt, daß ich es wiederholen mußte, und nach dem letzten applaudirten sie fortwährend, so lange ich mich beim Orchester bedankte und hands shakte, bis ich den Saal verlassen hatte. Es ist von den angenehmsten Folgen für mich. Ein Verleger war gestern bei mir, und forderte mich auf, alles was ich in Deutschland drucken ließe auch zugleich bei ihm herauszugeben, wollte eine Ouvertüre neu für ein Concert im nächsten Monat componirt haben, (ich thue es vielleicht) verschreibt sich meine Lieder (ich glaube um sie nachzustechen) und verlangt engl. Romanzen. Unmittelbar nach der gestrigen Sinf., als ich noch rauchte und mit Klingemann und Eichthal im Vorsaal ging, machte mir der Unternehmer der Deutschen Oper hier, Hr. Schütz, den Antrag ihm seine Opern zu dirigiren; ich solle nur mit Proben und Aufführungen, mit keinem Geschäfte zu thun haben, und endlich habe ich die Anerbietung bekommen, für Coventgarden oder Drury Lane eine Oper zu schreiben. Fétis, ein süßer Professor des Conservatoire, will die Symph. mit nach Paris nehmen und sie im Conservat. geben lassen, und wahrscheinlich erhalte ich in diesen Tagen die Aufforderung im großen Musikfeste in Birmingham eine meiner geistlichen Musiken aufzuführen. Was ich nun von allem diesem annehme, ist noch ganz unbestimmt; doch will ich Euch nächsten Freitag über alles dies, und über die Pläne der Zukunft schreiben, und mir von Euch, liebe Eltern, Verhaltungsbefehle ausbitten. Ich hoffe, daß der Brief morgen geht, dann habt ihr ihn schon Montag. Daß Heyse übergangen ist, ärgert mich ganz ungemein, er könnte ebenso gut de Goethis lesen. Grüßt mir Hensel und den Onkel im Quadrat, und grüßt mir Marx sehr. Ich schreibe nächsten Posttag an ihn ausführlich und besser, als das erstemal. Was mir Deetz bringt, kann ich nicht errathen, aber göttlich komisch ist die Geschichte mit der Malibran, der ich wie ihr so gewiß wißt, leidenschaftlich die Cour mache. Ich bin ihr nämlich noch gar nicht vorgestellt, kenne sie nicht, und habe noch nie ein Wort mit ihr gesprochen!! Wenns noch Miß Marian wäre, die mir gestern Abend englisch die Hand drückte; ich meine Engelländisch. Freitag schicke ich eine Stelle aus meinem neuen Lied, und das Lied für’s Clavier durch die Gesandtschaft.
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Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1829-05-26" xml:id="date_673241b0-0f0f-413d-9d7c-8164a6d5575b">26. 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Das gab mir nun den ganzen Tag Laufereien und Geschäfte, die mich umso mehr verstimmten, da der schöne Frühling kam und ich nicht Zeit hatte, ihn einzuathmen, die Verstimmung schlich sich in die Briefe ein, denn es ist unmöglich dergleichen Intriguen und Discussionen, die tagtäglich sich dreimal ändern, genau zu melden, man kann immer erst nach dem Resultate sprechen, wenn man <hi rend="underline">über</hi> alle den Kleinigkeiten steht, die jeden, der sie zum erstenmale erlebt, wohl confus und betäubt machen müssen; und da bis vor 8 Tagen noch nicht zu bestimmen war, wie sich alles wenden würde, so war es mir nicht möglich, Euch davon zu schreiben, ja es wäre wohl kaum recht gewesen, denn ich hätte kleine Unruhen und Unannehmlichkeiten, die sich mir in einer halben Stunde ausglichen, Euch für eine ganze Woche mittheilen müssen. 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So vergingen 8 Tage, und nichts kam (über die muthmaßlichen Gründe nachher.) Ich wurde ungeduldig, und sprach mit <persName xml:id="persName_d6b70e74-665c-453a-a184-e69c75b5ab2f">Watts<name key="PSN0115636" style="hidden">Watts, William (?-1859)</name></persName>, mit <persName xml:id="persName_e0efb643-aa36-4264-965c-e966b83b6621">Collard<name key="PSN0110437" style="hidden">Collard, Frederick William (1772-1860)</name></persName>, dem Chef der Clementischen Fabrik, einem angesehenen Mann hier, der sich sehr freundlich bei jeder Gelegenheit mir beweist, und mit einigen andern. Sie riethen mir, nur zu warten, die <placeName xml:id="placeName_636652ad-3d2b-4f2e-afe4-3b99fe64b94c">Directoren<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="Direktion" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> seyen faul und träge, <persName xml:id="persName_879e0f28-7156-4aa0-be01-9e135c84d77f">Watts<name key="PSN0115636" style="hidden">Watts, William (?-1859)</name></persName> entschuldigte sich mit Geschäften, es vergingen wieder Tage, und nichts kam. Da schrieb ich an <persName xml:id="persName_339dc055-523c-422e-8aea-e9ea4f5916c0">Sir George<name key="PSN0114944" style="hidden">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName>, er möchte mir endlich nun die bestimmte Antwort wissen lassen, ob und wann aus der Aufführung etwas würde, weil ich in jedem Falle irgend etwas thun wolle. <persName xml:id="persName_0464c25b-6468-4c13-85be-8c73f30b85c1">Sir George<name key="PSN0114944" style="hidden">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName>, der mich aufgefordert hatte, in einem Concert, das <hi rend="underline">er</hi> arrangirte, zuerst aufzutreten spricht <hi rend="underline">nicht</hi> mit den <placeName xml:id="placeName_1fea4f99-3e6d-414c-b735-43af06670f62">Directoren<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="Direktion" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, erkundigt sich nach <hi rend="underline">nichts</hi>, und sagt mir den andern Tag mit vielem Bedauern, er habe mit den <placeName xml:id="placeName_b3f5ecda-cea6-48b5-86be-f32e64ca38cc">Directoren<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="Direktion" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> gesprochen, alle philharm: Concerte seien besetzt, man könne nichts Neues dies Jahr mehr geben, er habe sein Mögliches gethan u. s. w. Ich ging zu <persName xml:id="persName_86991dc2-9750-4fe7-b620-cbbf4945e95c">Watts<name key="PSN0115636" style="hidden">Watts, William (?-1859)</name></persName>, der sich sehr verlegen wieder entschuldigte, indeß immer noch versicherte, es sey nichts bestimmt, im Gegentheil, solle ich übermorgen die Aufforderung bekommen, da morgen ein großes meeting der <placeName xml:id="placeName_9d45c8b9-3db1-4411-9fb6-d886ae1b5dbb">Directoren<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="Direktion" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> sey, und ich möchte nur ein Paar Tage noch warten. Da ich nun mich erkundigte, und erfuhr es sei morgen an kein meeting zu denken, alles das sey nicht wahr, es solle eine neue <title xml:id="title_c04946bd-58ee-448f-adf9-28490949befe">Symphonie von Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110942" style="hidden" type="music">1. Sinfonie Es-Dur, op. 20</name></title> gegeben werden und eine von <persName xml:id="persName_dec3c6d5-8d53-4eee-86da-a3d6bb4457ed">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName>, so gab ich die Sache verloren, <persName xml:id="persName_428d0b94-ce79-4902-a212-43428daec8f6">Moscheles’<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> Antrag in seinem Concert den <title xml:id="title_47bf93e3-91b7-4097-8deb-5c7761ada271">SommerN.sTr.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ehqxmcff-hq4n-f1ut-iz86-zb4utxbux5r2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> zu geben, hatte ich (auf seinen Rath) verweigert, wegen des Philh. Concerts, <persName xml:id="persName_56d8bb54-5b8e-4a6c-9d0e-70dcd51468fd">Sir George’s<name key="PSN0114944" style="hidden">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName> Concertantrag anzunehmen rieth man mir überall ab, weil die Gelegenheit ganz unpassend sey, und so schien es, als sey es mit meinen musikal. Absichten in London für diesmal aus. Das war am Freitag, und ich mußte schreiben; es ist mir fast noch nie so schwer geworden, als den Morgen, dazu kamen noch die langweiligen evening party’s, die sich immer bis 1, 2 Uhr hinziehen, und in denen man die Musik zu den Menschen, und die Menschen zur Musik an den Haaren herbeyschleppt, kurz: ich war herunter. Am folgenden Tage ging ich zur <persName xml:id="persName_a42f9ac4-1b01-4721-921f-3130146b2135">Sontag<name key="PSN0114969" style="hidden">Sontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854)</name></persName>, die mir ihren Entschluß ein Concert für die Danziger zu geben, mittheilte, und um eine <title xml:id="title_dadc9c7e-14eb-40eb-939a-df12c0bc6c10">meiner Ouverturen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_uawe9xfr-qwgh-poec-zoxd-v8iknjqavlkj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> bat; ich nahm es natürlich an, und als sie darauf meinte: ob es wohl einen Menschen in der Welt gebe, der mich auch zum Spielen bringen könnte, so versicherte ich, sie sey der Mensch, und versprach auch zu spielen. (Das Concert wird wahrscheinlich in der ersten Hälfte des Juny sein.) Kurz darauf traf ich <placeName xml:id="placeName_c4619cbd-d927-4f30-81f6-ebdba56ff66c">zwei Directoren<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="Direktion" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> des <placeName xml:id="placeName_ff04d50c-b85b-4f7e-9e26-36454e145b91">Phil. Concerts<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> im Musikladen, und da klärte sich dann das ganze Misverständniß endlich auf. <persName xml:id="persName_3ce5a39a-3443-455f-99b9-5f9ff5d6b36b">Sir George<name key="PSN0114944" style="hidden">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName> hatte ihnen nämlich ebensowenig als der <persName xml:id="persName_b9c8711e-1d18-415c-92de-224b5a0cff1c">Sekretär<name key="PSN0115636" style="hidden">Watts, William (?-1859)</name></persName> ein Wort davon gesagt, daß ich hier Musik mitgebracht hätte, und sie gespielt haben wollte, im Gegentheil hatte <persName xml:id="persName_22cb3d1c-c12b-43b2-987d-4e907bd9851f">Sir G.<name key="PSN0114944" style="hidden">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName> immer ihnen erzählt, wie ich eigentlich nur zum Spas Musik machte, und wie ich’s gar nicht „nöthig hätte“, und wie ich hier nur, als gentleman, keineswegs als professor mich befände; zu gleicher Zeit hatte die große Feindschaft, die zwischen <persName xml:id="persName_974a3986-a423-4f9e-807a-2fa82d7bfed6">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> und der <placeName xml:id="placeName_8e574927-33d8-4a1a-9d75-abdd5aeea6f5">Philh. Gsllschf.<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> herrscht, und der Umstand, daß <persName xml:id="persName_0bfb9732-26be-4512-8603-9e11e8df6a1f">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> vor einem Jahre mit großem Interesse eine <title xml:id="title_66182970-c4ed-4642-ab8f-7771c223735b">Symph.<name key="PSN0114653" style="hidden" type="author">Schnyder von Wartensee, Franz Xaver Joseph Peter (1786-1868)</name><name key="CRT0110737" style="hidden" type="music">1. Sinfonie A-Dur</name></title> von Schnyder von Wartensee empfohlen hatte, die man am Ende in der Probe so schlecht fand, daß man sie nicht aufführen konnte, sondern sie zurückschicken mußte, den <persName xml:id="persName_3eef3e3b-f905-4815-93a0-c3ecc27c25f7">Sekretär<name key="PSN0115636" style="hidden">Watts, William (?-1859)</name></persName> und wahrscheinlich auch die <placeName xml:id="placeName_300d7ab3-5802-45cb-b900-9c91fe3ef9be">Directoren<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="Direktion" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> mistrauisch gemacht; kurz aus 1000 kleinen Ingredienzen, die ich Euch mündlich mittheilen will, hatte sich das große Misverständniß gebraut. Von nun an ging die Sache durch; man hielt, sogleich, da ich gesagt hatte, ich hätte mehrere Stücke hier, die <title xml:id="title_eafa62e1-576d-4f4c-9c6f-e85a99c93112">Symph.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cyptew4o-kwj1-9ci0-gz8d-ympqgguexyla"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title> als das längste, für das beste zum Anfang, die <placeName xml:id="placeName_cf4f0d5c-4577-412e-8360-662647aaf54d">Directoren<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="Direktion" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> baten um die Partitur, ich spielte sie ihnen vor, sie schworen, sie müsse schon das nächstemal gegeben werden, schrieben ein meeting deswegen aus, in einigen Tagen bekam ich die feyerliche Aufforderung durch den <persName xml:id="persName_b39655a6-1ded-4d68-952c-8f2394995f69">Sekretair<name key="PSN0115636" style="hidden">Watts, William (?-1859)</name></persName> mit der Bitte von <persName xml:id="persName_8772690f-4ac7-4cc3-a7dc-b84e7ae2e8a5">J. B. Cramer<name key="PSN0110487" style="hidden">Cramer, Johann (John) Baptist (1771-1858)</name></persName>, der den Tag Conductor war, sie selbst zu dirigiren, und Sonnabend war die Probe, gestern die Aufführung. Als ich zur Probe in die <placeName xml:id="placeName_3c782081-cdb6-43bc-95e7-dfeaa3ea5350">Argyll rooms<name key="NST0100474" style="hidden" subtype="" type="institution">Argyll Rooms</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> trat, und das ganze Orchester versammelt fand, und gegen 200 Zuhörer meistens Damen, aber lauter Fremde, und man erst <title xml:id="title_52a68eb2-f5e4-4e91-9273-16561532bebe">die Sinfonie von Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110138" style="hidden" type="music">Sinfonie Es-Dur, KV 543</name></title> aus es probirte, um dann die meinige vorzunehmen, so wurde mir zwar nicht ängstlich, aber sehr gespannt und aufgeregt zu Muthe; ich ging während des Mozartschen Stücks in Regent Street etwas spazieren, und sah mir die Leute an; als ich wiederkam war alles bereit und man wartete auf mich. Ich stieg dann aufs Orchester, zog meinen weißen Stock aus der Tasche, den ich mir ausdrücklich dazu habe machen lassen (der Riemer dachte ich sey ein Aldermann und wollte durchaus eine Krone darauf befestigen) und der <persName xml:id="persName_c1a9fe5b-1766-49ca-8222-5f57795a49fd">Vorgeiger Fr. Cramer<name key="PSN0110486" style="hidden">Cramer, Franz (François) Anton Dortheus (1772-1848)</name></persName> zeigte mir, wie das Orchester stände, die hintersten mußten aufstehn, damit ich sie sehn könne, er stellte mich ihnen allen vor, und wir begrüßten uns; einige lachten wohl ein bischen, daß ein kleiner Kerl mit dem Stocke jetzt die Stelle ihres sonst immer gepuderten und perückten Conductors einnähme. Dann gings los. Es ging für das erste mal recht gut und kräftig, und gefiel den Leuten schon sehr in der Probe. Nach jedem Stück applaudirte das ganze zuhörende Publikum, und das ganze Orchester, (das zum Zeichen des Beifalls mit den Bogen auf die Instrumente schlägt, oder mit den Füßen trampelt); nach dem letzten Stück machten sie einen großen Lärm, und da ich das Ende mußte repetiren lassen, weil es schlecht gegangen war, so machten die denselben Lärm wieder; die <placeName xml:id="placeName_acd4d1fb-6815-43d6-9b2e-73199d634246">Directoren<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="Direktion" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> kamen zu mir ans Orchester, und ich mußte herunter eine Menge Diener machen, <persName xml:id="persName_bc58d391-0319-4511-b535-fe89d34e615c">J. Cramer<name key="PSN0110487" style="hidden">Cramer, Johann (John) Baptist (1771-1858)</name></persName> war ganz erfreut und überschüttete mich mit Lob und Complimenten, ich ging auf dem Orchester umher, und mußte an 200 verschiedene Hände schütteln, der erste Geiger der Italiän. Oper <persName xml:id="persName_64f60609-b622-4be0-9f5d-f85aee0c52bb">Spagnoletti<name key="PSN0115001" style="hidden">Spagnoletti, Paolo (1773-1834)</name></persName> bat sich gleich eine Ouvert. zu seinem Concert aus, der erste <persName xml:id="persName_6391a5c0-1ea0-41c9-b85f-cf80cb3061f2">Flötist Nicholson<name key="PSN0113590" style="hidden">Nicholson, Charles (1795-1837)</name></persName> bat um dieselbe <title xml:id="title_36ab9faa-1fc8-480e-ad7b-d80f9b91b501">Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kohchypd-a5dy-jbi2-qhf3-pgsmkh8r4azn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title> für das seinige, und ich müßte sie wieder dirigiren. – Es war einer der glücklichsten Momente meiner Erinnerung, denn alle die Fremden waren mir in einer halben Stunde zu Bekannten, und zu Befreundeten umgewandelt. Der Erfolg gestern Abend war größer, als ich ihn mir je hätte träumen lassen. Man fing mit der <title xml:id="title_c7eb8d3c-abd1-4525-b1ce-be7dcfb27499">Sinf.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xwds0rkw-cjch-pxga-xxd2-wdoooiottys6"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title> an; der alte <persName xml:id="persName_a14759f6-beb9-4242-9966-32aeb106ec6d">J. Cramer<name key="PSN0110487" style="hidden">Cramer, Johann (John) Baptist (1771-1858)</name></persName> führte mich ans Clavier, wie eine junge Dame, und ich wurde mit laut und lange anhaltendem Beifall empfangen. Das Adagio verlangten sie da capo, ich zog vor mich zu bedanken und weiter zu gehen, aus Furcht vor Langeweile; das Scherzo wurde aber so stark noch einmal verlangt, daß [ich es wieder]holen mußte, und nach dem letzten applaudirten sie fortwährend, so lange ich mich beim Orchester bedankte und hands shakte, bis ich den Saal verlassen hatte. Es ist von den angenehmsten Folgen für mich. Ein Verleger war gestern bei mir, und forderte mich auf, alles was ich in Deutschland drucken ließe auch zugleich bei ihm herauszugeben, wollte eine Ouvertüre neu für ein Concert im nächsten Monat componirt haben, (ich thue es vielleicht) verschreibt sich <title xml:id="title_57d78512-0ce4-4da8-a57d-82aa5f66bd5d">meine Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jb4w24ag-fgsz-3rjm-py2e-ict103c3rnwg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100618" style="hidden">Zwölf Gesänge für eine Singstimme und Klavier, 1827, 1. Heft; enthält MWV K 30, Das Heimweh »Was ist’s, was mir den Atem hemmet«, komponiert von Fanny Mendelssohn Bartholdy, Italien »Schöner und schöner schmückt sich«, komponiert von Fanny Mendelssohn Bartholdy, MWV K 37, K 31 und K 17, 2. Heft; enthält MWV K 32, K 33, K 34, K 35, K 36 und Duett (Suleika und Hatem) »An des lust’gen Brunnens Rand«, komponiert von Fanny Mendelssohn Bartholdy<idno type="MWV">SD 2</idno><idno type="op">8</idno></name></title> (ich glaube um sie nachzustechen) und verlangt engl. Romanzen. Unmittelbar nach der <title xml:id="title_47d39084-ef39-4f4c-ac89-b175c747cbe9">gestrigen Sinf.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gjyl0zr9-b1yr-2udz-loy2-27em0dlotsjp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title>, als ich noch rauchte und mit <persName xml:id="persName_4c551698-3bbc-40e3-843f-b9dccaf662a1">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> und <persName xml:id="persName_581e64b1-0405-49e1-8932-cea12339d309">Eichthal<name key="PSN0110860" style="hidden">Eichthal (vorh. Seeligmann), Adolphe (seit 1814) Baron d’ (1805-1895)</name></persName> im Vorsaal ging, machte mir der Unternehmer der Deutschen Oper hier, <persName xml:id="persName_dff29f34-bf3d-4529-b2bc-d31b85549e72">Hr. Schütz<name key="PSN0114790" style="hidden">Schütz, Josef Karl August (1790-1840)</name></persName>, den Antrag ihm seine Opern zu dirigiren; ich solle nur mit Proben und Aufführungen, mit keinem Geschäfte zu thun haben, und endlich habe ich die Anerbietung bekommen, für <placeName xml:id="placeName_d314b4fd-11b1-4c13-ba93-0598ed5363e6">Coventgarden<name key="NST0100286" style="hidden" subtype="" type="institution">Royal Opera House Covent Garden</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> oder <placeName xml:id="placeName_b30a58ba-6d09-4229-a471-3c91f5c901a3">Drury Lane<name key="NST0100285" style="hidden" subtype="" type="institution">Drury Lane Theatre</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> eine Oper zu schreiben. <persName xml:id="persName_f3cf2b20-b30c-4482-8721-372e9376affd">Fétis<name key="PSN0111039" style="hidden">Fétis, François-Joseph (1784-1871)</name></persName>, ein süßer Professor des Conservatoire, will die <title xml:id="title_13d98a30-f59a-4930-a41a-29f0aa3b5fd6">Symph.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_npigvl9w-lmu0-6y1k-zwfa-tfg3c9jq1j6o"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title> mit nach Paris nehmen und sie im <placeName xml:id="placeName_212c61e8-93e9-4970-8db2-b3ed36e06cf4">Conservat.<name key="NST0100349" style="hidden" subtype="" type="institution">Conservatoire de Musique</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> geben lassen, und wahrscheinlich erhalte ich in diesen Tagen die Aufforderung im großen <placeName xml:id="placeName_d003134f-5d84-4404-be83-e7b27edfa1e1">Musikfeste in Birmingham<name key="NST0100324" style="hidden" subtype="" type="institution">The Birmingham Triennial Music Festival</name><settlement key="STM0100323" style="hidden" type="">Birmingham</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> eine meiner geistlichen Musiken aufzuführen. Was ich nun von allem diesem annehme, ist noch ganz unbestimmt; doch will ich Euch nächsten Freitag über alles dies, und über die Pläne der Zukunft schreiben, und mir von Euch, liebe Eltern, Verhaltungsbefehle ausbitten.</p><p>Ich hoffe, daß der Brief morgen geht, dann habt ihr ihn schon Montag. Daß <persName xml:id="persName_b7744562-af3d-4de2-8b3e-fca9f251eb36">Heyse<name key="PSN0111970" style="hidden">Heyse, Carl Wilhelm Ludwig (1797-1855)</name></persName> übergangen ist, ärgert mich ganz ungemein, er könnte ebenso gut de <persName xml:id="persName_293e6c36-fc2b-4bdf-b806-9534ba56cf60">Goethis<name key="PSN0111422" style="hidden">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName> lesen. Grüßt mir <persName xml:id="persName_303f65b4-b351-43a7-9088-e6f7a6a3af7d">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> und den <persName xml:id="persName_bf0256e2-b0e7-4b96-9dbc-1b03d46d4e53">Onkel<name key="PSN0111892" style="hidden">Hensel, Onkel von → Wilhelm H.</name></persName> im Quadrat, und grüßt mir <persName xml:id="persName_9a1243e6-a0af-467d-a090-a9e3fe6f788d">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> sehr. Ich schreibe nächsten Posttag an ihn ausführlich und besser, als das erstemal. Was mir <persName xml:id="persName_cb285bce-a525-4436-a631-24d11683f1d2">Deetz<name key="PSN0110585" style="hidden">Deetz, Martin Gottlieb (1769-1842)</name></persName> bringt, kann ich nicht errathen, aber göttlich komisch ist die Geschichte mit der <persName xml:id="persName_ece7477d-0ff6-424f-8229-24d25635b08c">Malibran<name key="PSN0113047" style="hidden">Malibran, María Felicità (1808-1836)</name></persName>, der ich wie ihr so gewiß wißt, leidenschaftlich die Cour mache. Ich bin ihr nämlich noch gar nicht vorgestellt, kenne sie nicht, und habe noch nie ein Wort mit ihr gesprochen!! Wenns noch <persName xml:id="persName_3b4f8c50-bd66-46bc-8ec7-efcb060565ee">Miß Marian<name key="PSN0110488" style="hidden">Cramer, Marian</name></persName> wäre, die mir gestern Abend englisch die Hand drückte; ich meine Engelländisch. Freitag schicke ich eine Stelle aus <title xml:id="title_dd1b5a21-3059-4aa4-ab05-e7c6b749c656">meinem neuen Lied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_hq9kwhnm-cygv-mud6-srw8-s6gpimlpez2r"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100257" style="hidden">The Garland »By Celia’s arbour all the night« / Der Blumenkranz »An Celias Baum in stiller Nacht«, 22./24. Mai 1829<idno type="MWV">K 44</idno><idno type="op"></idno></name></title>, und das <title xml:id="title_2370e740-4eda-42a4-8132-20f95d515757">Lied für’s Clavier<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_yjbs2ye4-jbwi-amop-thx2-rftpzu3wz7of"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100946" style="hidden">Lied für’s Clavier, [26. Mai 1829]<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> durch die Gesandtschaft.</p></div></body> </text></TEI>