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fmb-1829-05-19-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>London, 19. Mai 1829 Heut nur zwei Worte, Freitag mehr. Gestern empfing ich wieder 3 Eurer Briefe auf einmal, nämlich 2 über Rotterdam (vom 6ten und 7ten) und einen vom 12ten über Hamburg. Wie herzlich ich die ganze Geschichte Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1,

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. II/61. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin; London, 19. Mai 1829 Heut nur zwei Worte, Freitag mehr. Gestern empfing ich wieder 3 Eurer Briefe auf einmal, nämlich 2 über Rotterdam (vom 6ten und 7ten) und einen vom 12ten über Hamburg. Wie herzlich ich die ganze Geschichte

3 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Weissweiler, Briefwechsel, S. 65 (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

19. Mai 1829 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) London Großbritannien Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)London 19 May 29.

Heut nur zwei Worte, Freitag mehr. Gestern empfing ich wieder 3 Eurer Briefe auf einmal, nämlich 2 über Rotterdam (vom 6ten und 7ten) und einen vom 12ten über Hamburg. Wie herzlich ich die ganze Geschichte mit den Stimmen bedaure, kann ich gar nicht sagen; mir ist nur das Misverständniß dabey unbegreiflich, nämlich FannyMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) und MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) schreiben mir nach einander, ich würde auf diese Stimmen warten, und nun in Verlegenheit sein, vielleicht deswegen etwas von meiner Composition nicht geben lassen; daran kann ja natürlich gar nicht zu denken sein; ich bat um die Stimmen, weil noch Zeit genug da war, sie von Berlin kommen zu lassen, und sie im Falle sie nicht kämen, hier zu dubliren; ich empfahl Eile, weil ich es für gut hielt, darüber sobald als möglich Entscheidung zu haben; und Du, liebe MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842), kannst umso ruhiger über die versäumte Gelegenheit sein, da ich Dir versichern kann, daß vor nächsten Montag (d. 25) im Philharm. ConcertPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien kein Gedanke daran war etwas von mir zu geben, und daß es sogar noch unbestimmt ist, ob dann etwas zur Aufführung kommen wird. Am meisten that mir die ganze Sache leid, da ich zu meiner großen Beschämung einen großen Theil der vermißten Stimmen unter meinen Musikalien fand, und da eigentlich nur von der Symphonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_b7pkdk7y-v8tb-qb8q-6k90-wod6hmaeuho1"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name> und dem S.Nstraum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ap4wds1l-wenb-wfil-io1t-mdtqulq1mhzz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name> einiges fehlt; doch auch davon weniger, als ich wohl geschrieben haben mag, und so hat mich FannysMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) ganz betrübter Brief doppelt gerührt und ich bin sehr ärgerlich auf mich. Bitte, nehmt es nicht ins Gedächtniß auf, und scheltet mich auch nicht, neckt auch nicht, sprecht gar nicht mehr von der Sache; ich habe mir schon selbst eine Moral draus gezogen, und mich selbst runtergemacht, und um mich damit necken zu lassen, finde ich die Sache zu ärgerlich und dumm von mir. Der Taumel des Abschiednehmens bei der Abreise, und des Ankommens in London mag mich entschuldigen, aber nicht rechtfertigen. – Freitag mehr. Ich muß eilen. Lord SandonSandon, Dudley Ryder (seit 1847) 2nd Earl of Harrowby (1798-1882) der mich heut besuchte, und mich mit sich ins Parlament führte, grüßt Hensel. Lebt wohl.

Felix.
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)

P.S.

Ich schwöre, daß ich nie wieder Deutschen Boden betreten und Mendelssohnschen Fliederduft einziehen will wenn ich mehr als

1 1 2 Sekunde

Zeit zu diesem P.S. habe, worin blos

1. stark gegrüßt werden soll, nämlich von mir selber.

2. gemeldet, daß wir ganz frühlingstapfer leben, und daß

3. der junge Adler fortfährt recht angenehm zu fliegen – so sitzt er jetzt

4. bei einem Dinner, taking his wine, den er nicht trinkt, nimmt sich

5. dabei komisch genug aus

6. habe ich ihn sitzen lassen um

7. diesen Brief und meine Post abzuschließen, gehe aber

8. wieder hin und habe ihm

9. und endl. versprochen, eigentlich nur hinzuzufügen, für den kleinen DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873), daß er, Felix, seine Schwester, die DulkenDulcken, Marie Louise (1811-1850), der fortwährenden andern Umstände wegen, noch nicht habe sehen können, wohl aber ihren MannDulcken, Theobald Augustus (1800-1882), der ihm und mir und jedem der es hören will, die besten Versicherungen giebt, daß seine FrauDulcken, Marie Louise (1811-1850) sich ganz vortreflich befindet, sammt der lieben KleinenDulcken, Tochter (geb. 1829) von → Theobald D. und → Marie Louise D. (1829-?) z.B. steht sie schon wieder auf. So sagte Hr. DulkenDulcken, Theobald Augustus (1800-1882) selbst mir noch gestern und es ist wahr.

Ich werde unleserlich aber nicht die gränzenlose Anhänglichkeit mit der sich angehängt hat IhrtreusterCKlingemann.
            London 19 May 29. Heut nur zwei Worte, Freitag mehr. Gestern empfing ich wieder 3 Eurer Briefe auf einmal, nämlich 2 über Rotterdam (vom 6ten und 7ten) und einen vom 12ten über Hamburg. Wie herzlich ich die ganze Geschichte mit den Stimmen bedaure, kann ich gar nicht sagen; mir ist nur das Misverständniß dabey unbegreiflich, nämlich Fanny und Mutter schreiben mir nach einander, ich würde auf diese Stimmen warten, und nun in Verlegenheit sein, vielleicht deswegen etwas von meiner Composition nicht geben lassen; daran kann ja natürlich gar nicht zu denken sein; ich bat um die Stimmen, weil noch Zeit genug da war, sie von Berlin kommen zu lassen, und sie im Falle sie nicht kämen, hier zu dubliren; ich empfahl Eile, weil ich es für gut hielt, darüber sobald als möglich Entscheidung zu haben; und Du, liebe Mutter, kannst umso ruhiger über die versäumte Gelegenheit sein, da ich Dir versichern kann, daß vor nächsten Montag (d. 25) im Philharm. Concert kein Gedanke daran war etwas von mir zu geben, und daß es sogar noch unbestimmt ist, ob dann etwas zur Aufführung kommen wird. Am meisten that mir die ganze Sache leid, da ich zu meiner großen Beschämung einen großen Theil der vermißten Stimmen unter meinen Musikalien fand, und da eigentlich nur von der Symphonie und dem S. Nstraum einiges fehlt; doch auch davon weniger, als ich wohl geschrieben haben mag, und so hat mich Fannys ganz betrübter Brief doppelt gerührt und ich bin sehr ärgerlich auf mich. Bitte, nehmt es nicht ins Gedächtniß auf, und scheltet mich auch nicht, neckt auch nicht, sprecht gar nicht mehr von der Sache; ich habe mir schon selbst eine Moral draus gezogen, und mich selbst runtergemacht, und um mich damit necken zu lassen, finde ich die Sache zu ärgerlich und dumm von mir. Der Taumel des Abschiednehmens bei der Abreise, und des Ankommens in London mag mich entschuldigen, aber nicht rechtfertigen. – Freitag mehr. Ich muß eilen. Lord Sandon der mich heut besuchte, und mich mit sich ins Parlament führte, grüßt Hensel. Lebt wohl.
Felix.
P. S.
Ich schwöre, daß ich nie wieder Deutschen Boden betreten und Mendelssohnschen Fliederduft einziehen will wenn ich mehr als
1 1 2 Sekunde
Zeit zu diesem P. S. habe, worin blos
1. stark gegrüßt werden soll, nämlich von mir selber.
2. gemeldet, daß wir ganz frühlingstapfer leben, und daß
3. der junge Adler fortfährt recht angenehm zu fliegen – so sitzt er jetzt
4. bei einem Dinner, taking his wine, den er nicht trinkt, nimmt sich
5. dabei komisch genug aus
6. habe ich ihn sitzen lassen um
7. diesen Brief und meine Post abzuschließen, gehe aber
8. wieder hin und habe ihm
9. und endl. versprochen, eigentlich nur hinzuzufügen, für den kleinen David, daß er, Felix, seine Schwester, die Dulken, der fortwährenden andern Umstände wegen, noch nicht habe sehen können, wohl aber ihren Mann, der ihm und mir und jedem der es hören will, die besten Versicherungen giebt, daß seine Frau sich ganz vortreflich befindet, sammt der lieben Kleinen z. B. steht sie schon wieder auf. So sagte Hr. Dulken selbst mir noch gestern und es ist wahr.
Ich werde unleserlich aber nicht die gränzenlose Anhänglichkeit mit der sich angehängt hat Ihrtreuster
CKlingemann.          
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August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> einiges fehlt; doch auch davon weniger, als ich wohl geschrieben haben mag, und so hat mich <persName xml:id="persName_431056bc-1ee5-44ef-8a2b-59425059ad01">Fannys<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> ganz betrübter Brief doppelt gerührt und ich bin sehr ärgerlich auf mich. Bitte, nehmt es nicht ins Gedächtniß auf, und scheltet mich auch nicht, neckt auch nicht, sprecht gar nicht mehr von der Sache; ich habe mir schon selbst eine Moral draus gezogen, und mich selbst runtergemacht, und um mich damit necken zu lassen, finde ich die Sache zu ärgerlich und dumm von mir. Der Taumel des Abschiednehmens bei der Abreise, und des Ankommens in London mag mich entschuldigen, aber nicht rechtfertigen. – Freitag mehr. Ich muß eilen. <persName xml:id="persName_51c7967e-14d1-4d25-b6aa-90d48809f28d">Lord Sandon<name key="PSN0114456" style="hidden">Sandon, Dudley Ryder (seit 1847) 2nd Earl of Harrowby (1798-1882)</name></persName> der mich heut besuchte, und mich mit sich ins Parlament führte, <seg type="closer" xml:id="seg_b6d3d2a1-57f9-4e06-82b4-ab6851050128">grüßt Hensel. Lebt wohl.</seg></p><signed rend="right">Felix.</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_bf663350-5f0b-4b7c-89ff-77645b61922c"><docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</docAuthor><docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent">P.S.</p><p style="paragraph_without_indent">Ich schwöre, daß ich nie wieder Deutschen Boden betreten und Mendelssohnschen Fliederduft einziehen will wenn ich mehr als </p><p style="paragraph_centered">1 <formula rend="fraction_slash"> <hi rend="supslash">1</hi> <hi rend="barslash"></hi> <hi rend="subslash">2</hi></formula> Sekunde</p><p>Zeit zu diesem P.S. habe, worin blos</p><p style="paragraph_without_indent">1. stark gegrüßt werden soll, nämlich von mir selber.</p><p style="paragraph_without_indent">2. gemeldet, daß wir ganz frühlingstapfer leben, und daß</p><p style="paragraph_without_indent">3. der junge Adler fortfährt recht angenehm zu fliegen – so sitzt er jetzt</p><p style="paragraph_without_indent">4. bei einem Dinner, taking his wine, den er nicht trinkt, nimmt sich</p><p style="paragraph_without_indent">5. dabei komisch genug aus</p><p style="paragraph_without_indent">6. habe ich ihn sitzen lassen um</p><p style="paragraph_without_indent">7. diesen Brief und meine Post abzuschließen, gehe aber</p><p style="paragraph_without_indent">8. wieder hin und habe ihm</p><p style="paragraph_without_indent">9. und endl. versprochen, eigentlich nur hinzuzufügen, für den <persName xml:id="persName_08e9b158-3a03-45d3-9622-5e2ddffdb2a7">kleinen David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>, daß er, Felix, seine Schwester, die <persName xml:id="persName_db20bc9b-fece-4009-ade6-638f687d2041">Dulken<name key="PSN0110768" style="hidden">Dulcken, Marie Louise (1811-1850)</name></persName>, der fortwährenden andern Umstände wegen, noch nicht habe sehen können, wohl aber <persName xml:id="persName_24d4ad5a-298f-4d89-8318-02dc80d86002">ihren Mann<name key="PSN0110769" style="hidden">Dulcken, Theobald Augustus (1800-1882)</name></persName>, der ihm und mir und jedem der es hören will, die besten Versicherungen giebt, daß <persName xml:id="persName_99c9aef5-62b8-4625-9fdc-063ed9e9ac67">seine Frau<name key="PSN0110768" style="hidden">Dulcken, Marie Louise (1811-1850)</name></persName> sich ganz vortreflich befindet, sammt der lieben <persName xml:id="persName_dcb802ae-b6d3-420a-bdba-4ddbb4ba2548">Kleinen<name key="PSN0110767" style="hidden">Dulcken, Tochter (geb. 1829) von → Theobald D. und → Marie Louise D. (1829-?)</name></persName> z.B. steht sie schon wieder auf. So sagte <persName xml:id="persName_ae929b8d-cd72-4035-a8b9-8768428ee0b2">Hr. Dulken<name key="PSN0110769" style="hidden">Dulcken, Theobald Augustus (1800-1882)</name></persName> selbst mir noch gestern und es ist wahr. </p><closer rend="left" xml:id="closer_0faf36cc-0de8-4dd1-aaea-297bbab987dd">Ich werde unleserlich aber nicht die gränzenlose Anhänglichkeit mit der sich angehängt hat Ihr</closer><signed rend="right">treuster</signed><signed rend="right">CKlingemann.</signed></div></body> </text></TEI>