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fmb-1829-04-21-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Hamburg, adressiert an Salomon Heine <lb></lb> London, 21. April 1829 So eben in London glücklich angekommen, will ich nichts anders eher thun, als Dir von meiner Ankunft sogleich Nachricht geben. Unsre Fahrt war nicht schön und sehr lang, denn wir sind erst heut (Dinstag) um Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 144

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. II/54. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy in Hamburg, adressiert an Salomon Heine; London, 21. April 1829 So eben in London glücklich angekommen, will ich nichts anders eher thun, als Dir von meiner Ankunft sogleich Nachricht geben. Unsre Fahrt war nicht schön und sehr lang, denn wir sind erst heut (Dinstag) um

2 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel, Zusatz von fremder Hand: »Rotterdam / Steam Boat«

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Hensel, Familie Mendelssohn 1879, Bd. 1, S. 215-217. Elvers, Briefe, S. 61-64.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

21. April 1829 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) London Großbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Hamburg Deutschland deutsch
Herrn Herrn Salomon Heine Wohlgeb. Hamburg Herrn Stadtrath Mendelssohn Bartholdy aus Berlin gefälligst abzugeben.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)London. Dinstag den 21 April 1829Liebster Vater und liebstes Beckchen!

So eben in London glücklich angekommen, will ich nichts anders eher thun, als Dir von meiner Ankunft sogleich Nachricht geben. Unsre Fahrt war nicht schön und sehr lang, denn wir sind erst heut (Dinstag) um 12 am customhouse gelandet; von Sonnabend Abend bis Montag Nachmittag hatten wir den Wind entschieden entgegen, und solchen Sturm, daß die ganze Schiffsgesellschaft seekrank wurde; wir mußten einmal des dicken Nebels wegen, ein andermal um die Maschine wieder in Ordnung zu bringen, einige Zeit still liegen; noch vorige Nacht mußten die Anker an der Mündung der Themse geworfen werden, um nicht auf andre Schiffe zu stoßen; dazu nimm, daß ich von Sonntag früh bis Montag Abend mich von Ohnmacht zu Ohnmacht schleppte, vor Ekel an mir selbst und an allen übrigen, auf Dampfschiff, England und namentlich auf meine Meeresstille<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pevj1iob-hsxt-7nfr-fikv-vsg6zqomm73o"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name> fluchend, den Aufwärter nach Kräften scheltend, und ihn endlich Montag Mittag fragend, ob man nun endlich London sehn könne, worauf der gleichgültig erwiederte, daß wir vor Dinstag Mittag nicht daran zu denken hätten; dann aber, um auch von der Lichtseite zu sprechen, gestern Abend den Mondschein auf dem Meere, und viele hunderte von Schiffen um uns herum schleichend, heute früh die Fahrt auf der Themse, zwischen grünen Wiesen, rauchigen Städten, mit 20 Dampfboten um die Wette rennend, alle Kähne bald überflügelnd, und endlich der fürchterlich massenhafte Anblick der Stadt! Meine Ideen sind noch so ungeordnet, wie die vorige Phrase, und ich schreibe diesen Brief nur, um Dich von meiner glücklichen Überfahrt zu benachrichtigen; drum mach auch weiter keine Ansprüche daran, ich will sogleich noch nach Berlin schreiben, weil eine Post über Rotterdam in 4 Tagen da ankommt, muß auch nach meiner Wohnung gehen, (denn ich sitze hier noch in KlingemannsKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Stube, den Geschäfte abhalten sich eigenhändig zu empfehlen) muß MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) aufsuchen, der mich erwartet, muß zu Mittag essen, was ich seit 3 Tagen nicht gethan habe (o ich bin sehr elend!) muß mich rasiren lassen, kurz muß erst wieder Menschengestalt annehmen. Auf Wiedersehen

Felix.
            London. Dinstag den 21 April 1829Liebster Vater und liebstes Beckchen!
So eben in London glücklich angekommen, will ich nichts anders eher thun, als Dir von meiner Ankunft sogleich Nachricht geben. Unsre Fahrt war nicht schön und sehr lang, denn wir sind erst heut (Dinstag) um 12 am customhouse gelandet; von Sonnabend Abend bis Montag Nachmittag hatten wir den Wind entschieden entgegen, und solchen Sturm, daß die ganze Schiffsgesellschaft seekrank wurde; wir mußten einmal des dicken Nebels wegen, ein andermal um die Maschine wieder in Ordnung zu bringen, einige Zeit still liegen; noch vorige Nacht mußten die Anker an der Mündung der Themse geworfen werden, um nicht auf andre Schiffe zu stoßen; dazu nimm, daß ich von Sonntag früh bis Montag Abend mich von Ohnmacht zu Ohnmacht schleppte, vor Ekel an mir selbst und an allen übrigen, auf Dampfschiff, England und namentlich auf meine Meeresstille fluchend, den Aufwärter nach Kräften scheltend, und ihn endlich Montag Mittag fragend, ob man nun endlich London sehn könne, worauf der gleichgültig erwiederte, daß wir vor Dinstag Mittag nicht daran zu denken hätten; dann aber, um auch von der Lichtseite zu sprechen, gestern Abend den Mondschein auf dem Meere, und viele hunderte von Schiffen um uns herum schleichend, heute früh die Fahrt auf der Themse, zwischen grünen Wiesen, rauchigen Städten, mit 20 Dampfboten um die Wette rennend, alle Kähne bald überflügelnd, und endlich der fürchterlich massenhafte Anblick der Stadt! Meine Ideen sind noch so ungeordnet, wie die vorige Phrase, und ich schreibe diesen Brief nur, um Dich von meiner glücklichen Überfahrt zu benachrichtigen; drum mach auch weiter keine Ansprüche daran, ich will sogleich noch nach Berlin schreiben, weil eine Post über Rotterdam in 4 Tagen da ankommt, muß auch nach meiner Wohnung gehen, (denn ich sitze hier noch in Klingemanns Stube, den Geschäfte abhalten sich eigenhändig zu empfehlen) muß Moscheles aufsuchen, der mich erwartet, muß zu Mittag essen, was ich seit 3 Tagen nicht gethan habe (o ich bin sehr elend!) muß mich rasiren lassen, kurz muß erst wieder Menschengestalt annehmen. Auf Wiedersehen
Felix.          
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Meine Ideen sind noch so ungeordnet, wie die vorige Phrase, und ich schreibe diesen Brief nur, um Dich von meiner glücklichen Überfahrt zu benachrichtigen; drum mach auch weiter keine Ansprüche daran, ich will sogleich noch nach Berlin schreiben, weil eine Post über Rotterdam in 4 Tagen da ankommt, muß auch nach meiner Wohnung gehen, (denn ich sitze hier noch in <persName xml:id="persName_3d29e0a1-6305-44f4-a470-93548a522c37">Klingemanns<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> Stube, den Geschäfte abhalten sich eigenhändig zu empfehlen) muß <persName xml:id="persName_0244352c-b6c4-4e8b-be3c-450ab6ab9e13">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> aufsuchen, der mich erwartet, muß zu <hi rend="underline">Mittag essen</hi>, was ich seit 3 Tagen nicht gethan habe (o ich bin sehr elend!) muß mich rasiren lassen, kurz muß erst wieder Menschengestalt annehmen. <seg type="closer" xml:id="seg_a1037dbd-07fd-4dcc-b60a-c70c16d9b251">Auf Wiedersehen</seg></p><signed rend="right">Felix.</signed></div></body> </text></TEI>