fmb-1829-04-14-01
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Hamburg, 13. und 14. April 1829
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 S.; Adresse, mehrere Poststempel. Das Autograph ist am unteren Seitenrand beschädigt. Einige Buchstaben und Wörter wurden ergänzt. Die Schlusszeile des Schreibens fehlt.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Heut bekam ich einen Brief von
Heut früh empfingen wir Euern Brief, und nachdem wir eben von einer zweistündigen Spazierfahrt zurückkommen, bietet sich kaum Zeit genug zur Beantwortung dar, denn die table d’hôte wartet schon wieder; überhaupt weiß ich nicht, ob die Hamburger Luft zehrt, oder ob die Köche excelliren, aber ich hungre fortwährend. Schöne Stadt, wo man über die Austerschalen stolpert, und die Milch in rothen Eimern zum Verkauf trägt; leider kommt sie mir aber nicht Deutsch vor, sondern wie ein entredeux von London und Jerusalem. Das diner bei Salomon Heine war höchst gentleman; ich saß zwischen Hermann Heine und der jüngsten Tochter des alten Benedicks, (der Schwester von Adolph) die Ihrem Bruder in der Sprache, Jettchen Benedicks im Gesicht ähnlich sieht; Beckchen lebt wie Gott in Frankreich; Salomon Heine macht ihr schrecklich die cour; nennt sie Du, küßt sie bei Gelegenheit, und gibt ihr den Mantel um. Nach dem Essen gingen wir ins Theater und sahen einige Acte der Stummen v. Portici, die man hier recht gut giebt, dann ging ich zu Lindenau’s, die uns höchst freundlich aufgenommen haben. Leopold hat sich zu seinem großen Vortheil verändert; er sieht männlicher und gesünder aus, sein Spiel lobt man allgemein, er ist als Lehrer beliebt, und wenn seine Schwester etwas weniger blond wäre, würde sie sehr hübsch sein; sie hat übrigens Beckchen zuerst besucht, und uns zum Mittwoch Abend zu sich eingeladen, wo Musik gemacht werden soll; heut Abend sind wir mit ihnen im Gesangverein, den Wilh. Grund dirigirt, morgen Abend bei Hesse in Altona, morgen früh werde ich wahrscheinlich die Michaelisorgel mit einigem Seb. Bach anschnauzen, kurz es ist dafür gesorgt, daß die Bäume in den Himmel wachsen. Methfessel ist eine Mischung von Schwachhofer und Breidenstein, Saphir und Mozart flößen ihm Respect ein, Bach und Beethoven beurtheilt er schonend; der alte Schwenke hat die hmoll Messe Gottlob instrument. (für uns pp. ist es eine Wonne solch einen pp. ). Der junge Schwenke hat eine Sammlung Choräle, für die ich ihm auch einen 4stimmig schreiben muß, die Hamburger Kaufleute geben den Beethovenschen Symphonien vor den Mozartschen den Vorzug, und das ist vorläufig für heut genug. d. 14ten Heut bekam ich einen Brief von Klingemann, mit den nöthigen Zurechtweisungen, und mit der Einladung, die Doppelconcerte und das Ottett in Stimmen mitzubringen; wenn Vater zurückkommt, werde ich Dich bitten, liebe Fanny ihm die Sachen zum Einpacken zu geben. Der Singverein gestern war recht gut; er sang Spohrs letzte Dinge. (Über die Ausführung und die Michaelisorgel, die ich heut gespielt habe, und die meinen Erwartungen nicht entsprochen hat, schreibe ich aus London an Zelter das Nähere) Aber die Composition ist ganz schändlich; Mattigkeit und Langeweile halten die Leute für Erbauung, und finden die Musik heilig, sie ist aber unheilig, und ein sündliches Spiel, mit Kleinlichkeiten. Man hängt die Juden, wenn sie einen Brunnen vergiften; aber die Musik ist ebensoviel werth, hoff ich, als ein Brunnen, und somit muß Spohr sterben Die Suppe kommt eben, Lindenau ißt bei uns, nach Tische fahren wir im hellen Wetter noch ein wenig spazieren; und ich muß schließen. Nur noch einige Worte und Aufträge: Dem Devrient müßt Ihr in meinem Namen auf die Seele binden, bei den Worten „er ist da, der mich verrieth“ auf „mich“ nicht cis sondern ciscis zu singen (nicht # sondern x) Ritz weiß das Nähere) Für die Übersendung der Flegeljahre danke ich, aber ich habe sie noch nicht bekommen, am Wilhelmsplatz fiel mir ein, daß sie vergessen wären, ich schämte mich nur anhalten zu lassen (in diesem Augenblick bringt sie der Briefträger) Ritz bitte ich die besten Grüße von Maurer aus Hannover zu empfangen, die er mir auch für Euch alle aufgetragen hat; am ersten Abend meines Hierseins ging ich ins Concert, hörte ihn ein neues Stück spielen, wir besuchten uns darauf zweimal, und er reiste darauf gleich nach Hause, weil er den Tod Jesu geschwinde geben muß; wenn aber am Charfreitag in Hannover seine Seele nahe bei der Hölle ist, und in Berlin die Töchter Zions klagen helfen, dann gehe ich an Bord, denn schon Freitag Abend muß man das Dampfschiff besteigen, um Sonnabend früh auslaufen zu können, und was dann meine Seele sein wird, das weiß Gott; ich fürchte mich sehr vor der Seekrankheit. – Noch eins, die Besetzung des ersten Chorals O Lamm Gottes durch c Clarinetten möchte Ritz doch beibehalten, und in der Probe versuchen, alle 4 Clarinetten die obere Octave blasen zu lassen, auch soll er meine Partitur von Dinte, Klebereien und Röthel, kurz de ore leonis befreien. Von Theater und Musik kann ich wenig schreiben, weil in der ganzen Charwoche hir weder Schauspiel, noch Oper oder Concert sein darf, ja der Organist von St. Michaelis bat mich sogar, nur mit sanften Stimmen zu spielen, weil man es sonst draußen hörte, und dann könnte das Orgelspiel in der stillen Woche ein Ärgerniß geben. Wenn sie nur nicht am Charfreitag bei alle dem auf dem Wall ihre neuen Kleider spazieren führten! – das ist mir gerade recht, nun kann ich daher mehr bei Lindenaus sein, der Caecilia ein wenig cour machen, brauche keine Amtsgesichter zu schneiden und habe keine musikalischen Pflichten zu erfüllen, kann auf dem Jungfernstieg schlendern und Luft schnappen, mich mit Beckchen und den Austern unterhalten, kurz mich so himmlisch amüsiren, als ich thue. Grüßt Marx, und Heydem. s und Droysen u. m. a. Verzeiht den schändlich schlechten Brief; mir ist da nicht nach Schreiben jetzt zu Muthe, in London wird’s bessergehen, auch kommt von hir noch ein mehr zusammenhängender. Beckchen hatte eben inliegenden Brief an Caroline beendigt und wollte einen an Euch anfangen, als Hr. Keferstein im elegantesten Korbwagen vorfuhr, sie und Vater mit Gewalt abholte und eben mit ihnen den neuen Jungfernstieg herunter rollte. Sie bat mich, um Entschuldigung für . ..
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Moses) (1795-1858)</name></persName> und <persName xml:id="persName_2b87f287-c9b2-452d-9127-5c07e4541bd4">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName> flößen ihm Respect ein, <persName xml:id="persName_c0fcd15a-37d7-42f9-a837-fd50468c9d18">Bach<name key="PSN0109617" style="hidden">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> und <persName xml:id="persName_e5652372-6cee-407b-918d-15f0e0a655fb">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> beurtheilt er schonend; <persName xml:id="persName_e58e9372-2a2a-48e5-b45b-614fb44a3fda">[der alte] Sch[wen]ke<name key="PSN0114811" style="hidden">Schwencke, Christian Friedrich Gottlieb (1767-1822)</name></persName> hat die <title xml:id="title_93e9615c-c864-49a4-ad84-d9bd58db4b0b">hmoll<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107802" style="hidden" type="music">Messe h-Moll, BWV 232</name></title> Messe Gottlob instrument. (für uns pp. ist es eine Wonne solch einen pp.). Der <persName xml:id="persName_52da7bfb-9863-460f-bb66-54b63ebd2ea2">junge Schwenke<name key="PSN0114812" style="hidden">Schwencke, Johann Friedrich (1792-1852)</name></persName> hat eine Sammlung <title xml:id="title_3c3e0511-df18-4c75-b490-cfe1101564ad">Choräle<name key="PSN0114811" style="hidden" type="author">Schwencke, Christian Friedrich Gottlieb (1767-1822)</name><name key="CRT0110816" style="hidden" type="music">Choral-Buch zum hamburgischen Gesangbuche</name></title>, für die ich ihm auch einen 4stimmig schreiben muß, die Hamburger Kaufleute geben den <persName xml:id="persName_0d3bd1c2-c578-498b-94a9-5b379ca05967">Beethovenschen<name key="PSN0109771" style="hidden">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> Symphonien vor den <persName xml:id="persName_46d7d4f4-0141-49ad-8131-d13e0a6d6e8f">Mozartschen<name key="PSN0113466" style="hidden">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName> den Vorzug, und das ist vorläufig für heut genug. </p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_a9d33f25-e9d6-4936-b505-3a8642ebe14d"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <dateline rend="left">d. <date cert="high" when="1829-04-14" xml:id="date_1c4abd82-6bb8-4109-a2a6-1ba0a529f263">14ten</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Heut bekam ich einen Brief von <persName xml:id="persName_ae7d9f0d-e9c5-477f-b944-51f593d07775">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName>, mit den nöthigen Zurechtweisungen, und mit der Einladung, die <title xml:id="title_6802a6d3-47c9-4ce8-b59e-82c8e8535d62">Doppelconcerte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wseoj5nb-ld9c-zt4z-fcpx-pxpmk2nio2sz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100346" style="hidden">Konzert d-Moll für Violine, Klavier und Orchester (Bläser und Pauken ad lib), [April 1823] bis 6. Mai 1823<idno type="MWV">O 4</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2eryjovm-7xjq-97ou-4vlt-ry6epfzejjcq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100347" style="hidden">Konzert E-Dur für zwei Klaviere und Orchester, [September 1823] bis 17. Oktober 1823<idno type="MWV">O 5</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jv55bs2h-h8mf-t9te-ekrc-9z28iutgugta"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100348" style="hidden">Konzert As-Dur für zwei Klaviere und Orchester, 5. September bis 12. November 1824<idno type="MWV">O 6</idno><idno type="op"></idno></name></title> und das <title xml:id="title_84c94308-0af7-44f8-8e59-8262e1fbd2da">Ottett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_79bbaasz-en9n-6jo3-8ncw-ed4orgw3481c"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100391" style="hidden">Oktett Es-Dur für vier Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli, 15. Oktober 1825<idno type="MWV">R 20</idno><idno type="op">20</idno></name></title> in Stimmen mitzubringen; wenn <persName xml:id="persName_b5d9aaf8-59a4-4900-8eb6-a27af0210820">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> zurückkommt, werde ich Dich bitten, liebe Fanny ihm die Sachen zum Einpacken zu geben. Der <placeName xml:id="placeName_13a0176e-df03-44dd-b63e-d22dcb5fa736">Singverein<name key="NST0100742" style="hidden" subtype="" type="institution">Singakademie</name><settlement key="STM0100127" style="hidden" type="">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gestern war recht gut; er sang <title xml:id="title_0bc806a0-26a1-4852-80f6-c693f8f08c74">Spohrs<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110926" style="hidden" type="music">Die letzten Dinge WoO 61</name></title> letzte Dinge. (Über die Ausführung und die <placeName xml:id="placeName_a4f447f3-6680-4060-9d73-2fb6fc573242">Michaelisorgel<name key="SGH0103160" style="hidden" subtype="" type="sight">St. Michaelis</name><settlement key="STM0100127" style="hidden" type="">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, die ich heut gespielt habe, und die meinen Erwartungen nicht entsprochen hat, schreibe ich aus London an <persName xml:id="persName_a5f9a112-090b-4709-8d85-c3dd2a671b90">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> das Nähere) Aber die <title xml:id="title_1dc14cb9-4d2e-4b4b-bc84-98df2c65768e">Composition<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110926" style="hidden" type="music">Die letzten Dinge WoO 61</name></title> ist ganz schändlich; Mattigkeit und Langeweile halten die Leute für Erbauung, und finden die Musik heilig, sie ist aber unheilig, und ein sündliches Spiel, mit Kleinlichkeiten. Man hängt die Juden, wenn sie einen Brunnen vergiften; aber die <title xml:id="title_bf52b337-852a-4bd6-a670-d0dc4f645661">Musik<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110926" style="hidden" type="music">Die letzten Dinge WoO 61</name></title> ist ebensoviel werth, hoff ich, als ein Brunnen, und somit muß <persName xml:id="persName_5fa400d0-cde1-4dfc-ae2e-d9d237afdf1b">Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName> sterben Die Suppe kommt eben, <persName xml:id="persName_76ecc790-dce9-4c5a-9144-822df065799e">Lindenau<name key="PSN0112862" style="hidden">Lindenau, Leopold (1806-1859)</name></persName> ißt bei uns, nach Tische fahren wir im hellen Wetter noch ein wenig spazieren; und ich muß schließen. Nur noch einige Worte und Aufträge: Dem <persName xml:id="persName_d608e6a3-1a8c-4fa7-80fc-69a532feaa62">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> müßt Ihr in meinem Namen auf die Seele binden, <title xml:id="title_a691c6d6-21f9-47ec-afca-5e165487672b">bei den Worten<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title> „er ist da, der mich verrieth“ auf „mich“ nicht cis sondern ciscis zu singen (nicht # sondern x) <persName xml:id="persName_1a218a20-2f63-4f4d-9c13-fde3da8bc561">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> weiß das Nähere) Für die Übersendung der <title xml:id="title_da48554b-fece-4932-b27b-c7c79bfc9982">Flegeljahre<name key="PSN0114173" style="hidden" type="author">Richter, Johann Paul Friedrich (Pseud.: Jean Paul) (1763-1825)</name><name key="CRT0110453" style="hidden" type="literature">Flegeljahre. Eine Biographie</name></title> danke ich, aber ich habe sie noch nicht bekommen, am Wilhelmsplatz fiel mir ein, daß sie vergessen wären, ich schämte mich nur anhalten zu lassen (in diesem Augenblick bringt <title xml:id="title_457214d9-d6b1-47a5-a050-2d5371437a55">sie<name key="PSN0114173" style="hidden" type="author">Richter, Johann Paul Friedrich (Pseud.: Jean Paul) (1763-1825)</name><name key="CRT0110453" style="hidden" type="literature">Flegeljahre. Eine Biographie</name></title> der Briefträger) <persName xml:id="persName_8cd96a18-89b4-4a86-afa6-3cfb44a4fcac">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> bitte ich die besten Grüße von <persName xml:id="persName_a2d44527-6dbe-4e84-855a-f69e123371ca">Maurer<name key="PSN0113132" style="hidden">Maurer, Ludwig Wilhelm (Louis) (1789-1878)</name></persName> aus Hannover zu [empfangen, die er] mir auch für Euch alle aufgetragen hat; am ersten Abend meines Hierseins ging ich ins Concert, hörte <persName xml:id="persName_0786418f-93d4-49cc-9610-813b72bf6ea3">ihn<name key="PSN0113132" style="hidden">Maurer, Ludwig Wilhelm (Louis) (1789-1878)</name></persName> ein neues Stück spielen, wir besuchten uns darauf zweimal, und er reiste darauf gleich nach Hause, weil er <title xml:id="title_7c9fc018-5f98-466a-ba6c-fcae7c65e085">den Tod<name key="PSN0111513" style="hidden" type="author">Graun, Carl Heinrich (?-1759)</name><name key="CRT0108894" style="hidden" type="music">Der Tod Jesu GraunWV B : VII : 2</name></title> Jesu geschwinde geben muß; wenn aber am Charfreitag in Hannover seine Seele nahe bei der Hölle ist, und in Berlin die Töchter Zions klagen helfen, dann gehe ich an Bord, denn schon Freitag Abend muß man das Dampfschiff besteigen, um Sonnabend früh auslaufen zu können, und was dann meine Seele sein wird, das weiß Gott; ich fürchte mich sehr vor der Seekrankheit. – Noch eins, die Besetzung des <title xml:id="title_e98ffab2-616a-40db-a930-3f7a8d524f2d">ersten Chorals<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title> O Lamm Gottes durch c Clarinetten möchte <persName xml:id="persName_94c1572c-8121-4acb-b7f7-56b94adc2de2">Ritz<name key="PSN0114202" style="hidden">Rietz, Eduard Theodor Ludwig (1802-1832)</name></persName> doch beibehalten, und in der Probe versuchen, alle 4 Clarinetten die obere Octave blasen zu lassen, auch soll er meine <title xml:id="title_05443d0b-fb69-4bde-ae6e-89bc5c4dc890">Partitur<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title> von Dinte, Klebereien und Röthel, kurz de ore leonis befreien. Von Theater und Musik kann ich wenig schreiben, weil in der ganzen Charwoche hir weder Schauspiel, noch Oper oder Concert sein darf, ja der <persName xml:id="persName_296b7e43-cd22-461f-90f7-040b395b07d4">Organist<name key="PSN0113428" style="hidden">Moritz, Johann Heinrich</name></persName> von St. Michaelis bat mich sogar, nur mit sanften Stimmen zu spielen, weil man es sonst draußen hörte, und dann könnte das Orgelspiel in der stillen Woche ein Ärgerniß geben. Wenn sie nur nicht am Charfreitag bei alle dem auf dem Wall ihre neuen Kleider spazieren führten! – das ist mir gerade recht, nun kann ich daher mehr bei <persName xml:id="persName_cad9351a-3191-4c18-8353-5b2b39fab1d3">Lindenaus<name key="PSN0112859" style="hidden">Lindenau, Familie von → Leopold L.</name></persName> sein, der <persName xml:id="persName_98ab41ca-7763-438d-aeb9-e1d09c1d08e7">Caecilia<name key="PSN0112861" style="hidden">Lindenau, Caecilia</name></persName> ein wenig cour machen, brauche keine Amtsgesichter zu schneiden und habe keine musikalischen Pflichten zu erfüllen, kann auf dem Jungfernstieg schlendern und Luft schnappen, mich mit <persName xml:id="persName_27d8d782-2bb0-4e1f-aef2-44b97eb655d9">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und den Austern unterhalten, kurz mich so himmlisch amüsiren, als ich thue. Grüßt <persName xml:id="persName_b5b30808-ae0d-4956-8850-25227576cf05">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_7324cc11-f9f5-471a-8da7-b333fd95d455">Heydem.s<name key="PSN0111958" style="hidden">Heydemann, Familie von → Albert Gustav H. und → Ludwig Eduard H.</name></persName> und <persName xml:id="persName_e71a0a21-5621-406e-972a-b599948e0251">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName> u. m. a. Verzeiht den schändlich schlechten Brief; mir ist da nicht nach Schreiben jetzt zu Muthe, in London wird’s bessergehen, auch kommt von hir noch ein mehr zusammenhängender. <persName xml:id="persName_a99bbe46-13c5-4818-a353-e7080090ed0c">Beckchen<name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> hatte eben inliegenden Brief an <persName xml:id="persName_373b7d0f-9b10-490b-a0ae-04edca57672b">Caroline<name key="PSN0111814" style="hidden">Heine, Caroline Friederike (1811-1888)</name></persName> beendigt und wollte einen an Euch anfangen, als <persName xml:id="persName_31279ff4-ec7a-4a51-8c65-c5c3b88e41a6">Hr. Keferstein<name key="PSN0112335" style="hidden">Keferstein, Keferstein, Bekannter von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName> im elegantesten Korbwagen vorfuhr, sie und <persName xml:id="persName_0dd73dfa-4e96-4fba-82cd-89996c0f5c6d">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> mit Gewalt abh[olte] und eben mit ihnen den neuen Jun[gfernstieg] herunter rollte. <persName xml:id="persName_1d19b73f-55a9-485d-835a-09c06b6b4241">Sie<name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> bat mich, um Entschuldigung für [...] </p> </div> </body> </text></TEI>