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fmb-1829-01-10-02

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London<lb></lb>Berlin, 10. Januar 1829 Ich bin so böse auf Sie, daß ich Ihnen eigentlich gar nicht schreibe, sondern nur Ihrem Geist; denn der Klingemann, der mir auf meine lange und breite Epistel nicht einmal durch einige Zeilen einen Empfangsschein Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 132

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

- - - - - - Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Berlin, 10. Januar 1829 Ich bin so böse auf Sie, daß ich Ihnen eigentlich gar nicht schreibe, sondern nur Ihrem Geist; denn der Klingemann, der mir auf meine lange und breite Epistel nicht einmal durch einige Zeilen einen Empfangsschein

2 beschr. S.; Adresse. – Das Datum ergibt sich aus Brief Nr. 131 (fmb-1829-01-10-01) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London, Berlin, 10. Januar 1829, der diesem Schreiben beigefügt war.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Brief Nr. 131 (fmb-1829-01-10-01) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London, Berlin, 10. Januar 1829

-

Klingemann, Briefwechsel, S. 49.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. Januar 1829 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin Deutschland Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) London Großbritannien deutsch
Herrn Herrn Carl Klingemann. Wohlgeb. London.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Lieber Klingemann

Ich bin so böse auf Sie, daß ich Ihnen eigentlich gar nicht schreibe, sondern nur Ihrem Geist; denn der Klingemann, der mir auf meine lange und breite Epistel nicht einmal durch einige Zeilen einen Empfangsschein sendet, ist wahrlich nicht der alte gartenzeitung<name key="PSN0113241" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name><name key="CRT0109943" style="hidden" type="literature">Gartenzeitung (auch: Schnee- und Thee-Zeitung)</name>sschreibseelige Bekannte; auch habe ich, um Ihren Geist mit Ihnen nicht zu verwechseln, und dennoch ins Plaudern mich einzulassen, die eine Seite dieses Bogens abgerissen, und bin somit gezwungen concis zu sein.

Die Ursache meines Schreibens ist, Ihnen wissen zu lassen, daß ich mich freue. Als wahrer Freund müßte Ihnen gleichgültig sein, worüber, aber für alle Fälle setze ich hier den Grund noch her: so Gott will, werde ich Sie in der nächsten Zeit in London besuchen. Denn da ich im April meine Reise antrete, und im December wieder in Berlin sein will, so gehe ich wahrscheinlich in diesem Jahre nach Wien, München und London, oder umgekehrt; komme also entweder im April oder im October zu Ihnen. Wir wollen uns dann erfreuen, und ich will Ihnen mündlich Alles das, was ich hier verschweige, ausführlich erzählen, das ist viel, und ich verschweige demnach alle Veränderungen in der FamilieMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy, die nicht geschehen sind, alle Compositionen, Gesundheitszustände, Grüße u. dgl. Auch werden Ihre fleißigen Correspondentinnen meine SchwesternMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858), Mlle. SolmarSolmar, Henriette Marie (vorh. Jette Salomon) (1794-1889) und vielleicht Mde. ZimmermannZimmermann, Johanna (Johanne) Marie Luise (1802-1868) alles Interessirende gemeldet haben, und mir bliebe die Nachlese. In diesem Augenblick wird die muette de Portici<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782-1871)</name><name key="CRT0107680" style="hidden" type="music">La Muette de Portici (auch: Masaniello) AWV 16</name> von Auber zum erstenmal gegeben, über den Erfolg in London. Im März denke ich kurz vor meiner Abreise, die große Paßion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name> von Seb. Bach öffentlich mit der SingAkademieSing-AkademieBerlinDeutschland aufzuführen, über den Erfolg in London. Endlich bitte ich Sie den inliegenden dicken Brief gütigst an MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) befördern zu wollen, da ich dessen Wohnung nicht weiß. Mehreres in London. Treulich Ihr

            Lieber Klingemann
Ich bin so böse auf Sie, daß ich Ihnen eigentlich gar nicht schreibe, sondern nur Ihrem Geist; denn der Klingemann, der mir auf meine lange und breite Epistel nicht einmal durch einige Zeilen einen Empfangsschein sendet, ist wahrlich nicht der alte gartenzeitungsschreibseelige Bekannte; auch habe ich, um Ihren Geist mit Ihnen nicht zu verwechseln, und dennoch ins Plaudern mich einzulassen, die eine Seite dieses Bogens abgerissen, und bin somit gezwungen concis zu sein.
Die Ursache meines Schreibens ist, Ihnen wissen zu lassen, daß ich mich freue. Als wahrer Freund müßte Ihnen gleichgültig sein, worüber, aber für alle Fälle setze ich hier den Grund noch her: so Gott will, werde ich Sie in der nächsten Zeit in London besuchen. Denn da ich im April meine Reise antrete, und im December wieder in Berlin sein will, so gehe ich wahrscheinlich in diesem Jahre nach Wien, München und London, oder umgekehrt; komme also entweder im April oder im October zu Ihnen. Wir wollen uns dann erfreuen, und ich will Ihnen mündlich Alles das, was ich hier verschweige, ausführlich erzählen, das ist viel, und ich verschweige demnach alle Veränderungen in der Familie, die nicht geschehen sind, alle Compositionen, Gesundheitszustände, Grüße u. dgl. Auch werden Ihre fleißigen Correspondentinnen meine Schwestern, Mlle. Solmar und vielleicht Mde. Zimmermann alles Interessirende gemeldet haben, und mir bliebe die Nachlese. In diesem Augenblick wird die muette de Portici von Auber zum erstenmal gegeben, über den Erfolg in London. Im März denke ich kurz vor meiner Abreise, die große Paßion von Seb. Bach öffentlich mit der SingAkademie aufzuführen, über den Erfolg in London. Endlich bitte ich Sie den inliegenden dicken Brief gütigst an Moscheles befördern zu wollen, da ich dessen Wohnung nicht weiß. Mehreres in London. Treulich Ihr          
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