fmb-1828-10-19-01
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Berlin, 19. Oktober 1828
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
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Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Sie sind bei so vielen Gelegenheiten so wahrhaft gut und freundlich gegen mich gewesen, daß ich jetzt mit der Sache, die mir am Herzen liegt, unmittelbar auf sie zukomme, ohne Furcht, daß Sie mich mißverstehen oder es mir übelnehmen könnten.
Sie baten mich neulich darum, meine
Lassen Sie die Sache deshalb auf sich beruhen, und ärgern Sie sich nicht über mich; wenn jedoch irgendetwas in der Art von Begleitung oder Klavierspielen erforderlich sein sollte, bitte ich Sie, ganz über mich verfügen zu wollen, da es mir natürlich die größte Freude bereiten würde, mein Scherflein zu einem so schönen und glänzenden Konzert, wie es das Ihre sicher werden wird, beizutragen und
Berlin 19. 10. 28. Lieber Herr Ganz, Sie sind bei so vielen Gelegenheiten so wahrhaft gut und freundlich gegen mich gewesen, daß ich jetzt mit der Sache, die mir am Herzen liegt, unmittelbar auf sie zukomme, ohne Furcht, daß Sie mich mißverstehen oder es mir übelnehmen könnten. Sie baten mich neulich darum, meine „Meeresstille“ in Ihrem Konzert aufführen zu dürfen, und in dem Moment war ich von diesem schmeichelhaften und erfreulichen Vorschlag so überrascht, daß ich alle Schwierigkeiten und Hindernisse übersah und Ihnen für Ihre Freundlichkeit nur danken konnte. Nach reiflicher Überlegung sah ich jedoch ein, wie schwierig es für mich sein würde, Ihren Wunsch zu erfüllen, und da alle meine Gründe aus meiner Stellung als Musiker und Komponist entspringen, hoffe ich, daß Sie sie verstehen können. Es ist sehr lang her, seit die Öffentlichkeit irgendetwas Bedeutendes von mir gehört hat (einige schnell hingeschriebene Kantaten fallen nicht ins Gewicht), und ich habe nicht Klavier gespielt oder mich als Komponist hervorgetan, und so bin ich allmählich in Vergessenheit geraten, in der ich auch bis nach meiner großen Reise verbleiben möchte. Die Leute sind meiner müde, und bis zu einem gewissen Grad kann ich es ihnen nicht einmal verübeln; deshalb würde ich lieber warten, bis ich frisch aus der Fremde zurückkomme, ehe ich wieder in Kontakt mit dem Publikum trete. Gegenwärtig würde man über meine Erfolge nur hinweggehen und meine Mißerfolge tadeln: Freunde würden mich loben und Feinde mich angreifen, beide ungerechtfertigt, – und ich mag beides nicht. Unterdessen hat sich das Orchester mir gegenüber, um es noch gelinde zu sagen, so unfreundlich verhalten, daß ich es nicht wage, als sein Leiter hervorzutreten, und es ist nur natürlich, daß ich abgeneigt sein muß, die Aufführung meiner Ouvertüre“ irgendeinem anderen anzuvertrauen, denn als meine letzte Komposition ist sie mir sehr ans Herz gewachsen. Es war sehr schmerzhaft für mich zu hören, daß die Kgl. Kapelle sich geweigert hat, in der Öffentlichkeit von mir dirigiert zu werden, doch ich kann mich nicht verletzt fühlen, denn ich bin zu jung und zu wenig geachtet. Die Ouvertüre“ kann für Sie nicht die geringste Bedeutung haben, und als Beweis dafür, daß nicht ein einziger um meiner Komposition willen in den Saal käme, könnte ich manches Konzert anführen, bei dem Symphonien von mir gespielt worden sind. Lassen Sie die Sache deshalb auf sich beruhen, und ärgern Sie sich nicht über mich; wenn jedoch irgendetwas in der Art von Begleitung oder Klavierspielen erforderlich sein sollte, bitte ich Sie, ganz über mich verfügen zu wollen, da es mir natürlich die größte Freude bereiten würde, mein Scherflein zu einem so schönen und glänzenden Konzert, wie es das Ihre sicher werden wird, beizutragen und Ihnen meinen Dank für Ihre Freundlichkeit zu erweisen. Ihr hochachtungsvoll ergebener Felix Mendelssohn Bartholdy
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(rückübersetzte Fassung des bei Mendelssohn-Bartholdy, Goethe and Mendelssohn [1874], S. 186-188, in englisch publizierten Briefes).</bibl> <msDesc> <msIdentifier> <country>-</country> <settlement>-</settlement> <institution key="RISM">-</institution> <repository>-</repository> <collection>-</collection> <idno type="signatur">-</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <title key="fmb-1828-10-19-01" type="letter" xml:id="title_71295c8b-9b87-46fc-8750-bdb8d9835a83">Felix Mendelssohn Bartholdy an Leopold Ganz in Berlin; Berlin, 19. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1828-10-19" xml:id="date_b1a51a5c-32ed-4cba-8b9d-8c86ae09a399">19. 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Nach reiflicher Überlegung sah ich jedoch ein, wie schwierig es für mich sein würde, Ihren Wunsch zu erfüllen, und da alle meine Gründe aus meiner Stellung als Musiker und Komponist entspringen, hoffe ich, daß Sie sie verstehen können. Es ist sehr lang her, seit die Öffentlichkeit irgendetwas Bedeutendes von mir gehört hat (einige schnell hingeschriebene <title xml:id="title_e14c68e2-ae57-4400-9028-728084bb09b0">Kantaten<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_n8j8dyvu-u8gg-nmva-wqsn-o9prakwtcwhu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100170" style="hidden">Festmusik (»Dürer-Festmusik«) für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [März bis Mitte April 1828]<idno type="MWV">D 1</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_djzeexqi-o4gg-hklh-loey-iue37g6j9d5h"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100171" style="hidden">Begrüßung (»Humboldt-Kantate«) für Solostimmen, Männerchor und kleines Orchester, 12. 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Unterdessen hat sich das <placeName xml:id="placeName_7f8fe727-6990-438b-bc7b-de69c1977577">Orchester<name key="NST0100406" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliche Hofkapelle</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> mir gegenüber, um es noch gelinde zu sagen, so unfreundlich verhalten, daß ich es nicht wage, als sein Leiter hervorzutreten, und es ist nur natürlich, daß ich abgeneigt sein muß, die Aufführung <title xml:id="title_b55775de-a446-4653-a683-fc16cb81a418">meiner Ouvertüre“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qsau88ob-surm-b6dd-njpg-jfwwq03t2a9v"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title> irgendeinem anderen anzuvertrauen, denn als meine letzte Komposition ist sie mir sehr ans Herz gewachsen. 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