fmb-1828-04-22-01
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Berlin, 19. Februar und 22. April 1828
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S. Die Datierung des ersten Briefteils ergibt sich aus der Angabe im Brief, dass bis zum 22. April neun Wochen vergangen waren.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Ich habe lange nicht geantwortet, auf Deinen Brief (laß mich nicht so lange warten mit der revanche) aber ich wollte das
Denn wahrhaftig Lindblad, ich verstehe Dich und
Wendung, (die ich nur einem
Blick, oder einer
Erscheinungvergleichen könnte,) kurz es ist ein Eindruck, der aus den
Cavatinaaus es, und da singt immer die erste Geige, und die Welt singt mit, die 2
teGeige macht ihr immer die Schlüsse nach, und dann kommt eine Stelle, wo es ces dur wird, und viel Geseufze, und wie das ein Weilchen gedauert hat, fängt das es dur mit solch einem himmlischen Umwenden wieder an, daß ich nichts herzlicheres kenne. Mir gefiel früher das Umwenden, der Übergang nicht, denn es geht von es dur nach es dur aber –
dasmuß in die Musik. Hilf mir’s hineinbringen.
Das
ophantasiren sie alle 4 herum und beklagen sich; hast Du aber nach dem ersten Stücke, das ff und con fuoco schließen muß, eine Pause gemacht, so fang gleich das Adagio an, etc. kurz ich bitte Dich, sieh es genau durch, und schreibe mir
genaudrüber. Schreibe mir welche Einzelnheiten Dir nicht zusagen,
einemcrescendo gespielt, bis zum Ende, wo es ruhig wieder in f dur zum Schluß schleicht, spiele dann das Intermezzo gemächlich, das a dur drin sehr leicht, und im letzten laß alle Register der Wuth los, bis zur Phantasie am Schluß, und dem ruhigen Lied. Nun genug, nimm die Eitelkeit und das Gerede nicht übel. Wir haben ein Sprichwort „weß das Herz voll ist, dem geht der Mund über.“ Diese halbe Seite ist ein Beispiel davon. Übrigens wenn Dus am Clavier spielst, mußt Du die erste Geige
singen, das mache ich auch immer so, mit meiner Eulenstimme und es klingt mir gut.
Außerdem habe ich ein
Nun verzeih daß ich von mir selbst so sehr viel gesprochen; aber ich hoffe Du wirst mir sowohl darin, als auch in der Sendung von Compositionen nachahmen, und mir also wieder recht ausführlich von Dir schreiben, wie Du lebst, wie es mit der
Weil ich doch einmal nicht anders Ruhe habe, so schreibe ich Dir das
Und nun ist zwischen diesem vorigen Brief und den jetzigen Zeilen eine Zeit von 9 Wochen etwa vergangen, Du mußt durch
Unser Haus würdest Du kaum wieder erkennen, so still sieht es bei uns aus. Binnen 14 Tagen sind etwa 12 meiner Bekannten fortgereist;
Willst Du von der Berliner Musik wissen? Vom
Thu mir den einzigen Gefallen und schreib bald! Sage mir wie sich
Mein lieber Freund! Mein alter Lindblad! Ich habe lange nicht geantwortet, auf Deinen Brief (laß mich nicht so lange warten mit der revanche) aber ich wollte das Quartett mitschicken, weil das besser spricht, als die Buchstaben, und eine Zeit abwarten, grade wie jetzt, wo es spät Abend ist, und kalt, und mein Feuer im Ofen brennt, und draußen ein Sternenhimmel ist, daß man zerknirscht seyn möchte, wenn man nicht seelig seyn müßte, und wo ich nun hier so ruhig sitze, und so gerne mit Dir spräche, und Dich sehr liebe. Denn wahrhaftig Lindblad, ich verstehe Dich und Deine schwedischen Lieder und Dein Adagio aus as von Beethoven jetzt etwas besser, wie sonst. Es ist verflucht sentimental, und wie ich heute Abend auf der Straße ging, da brüllte ich so laut das daß mich die Leute sehr ansahen, ich sang aber weiter, und dachte gleich, ich müßte Dirs schreiben. Es ist die Einfachheit in dem Singen, und eine gewisse musicalische Wendung, (die ich nur einem Blick, oder einer Erscheinung vergleichen könnte, ) kurz es ist ein Eindruck, der aus den Beethovenschen Noten spricht, und mich oft zu weinen macht (Innerlich nämlich) Kennst Du sein neues Quartett aus b dur? Das aus cis moll? Lerne sie kennen, ich bitte Dich. In dem aus b ist eine Cavatina aus es, und da singt immer die erste Geige, und die Welt singt mit, die 2te Geige macht ihr immer die Schlüsse nach, und dann kommt eine Stelle, wo es ces dur wird, und viel Geseufze, und wie das ein Weilchen gedauert hat, fängt das es dur mit solch einem himmlischen Umwenden wieder an, daß ich nichts herzlicheres kenne. Mir gefiel früher das Umwenden, der Übergang nicht, denn es geht von es dur nach es dur aber – O Gott! Lerne es kennen und denke an mich. – Auch in dem aus cis ist so ein Übergang, die Einleitung eine Fuge!! schließt sehr graulich in cis dur alle haben cis; und da kommts mit so einem süßem d dur hinein (das andre Stück nämlich) und solch kleinen Verzierung! Siehst Du, das ist einer von meinen Puncten! Die Beziehung aller 4 oder 3 oder 2 oder 1 Stücken einer Sonate auf die andre und die Theile, so daß man durch das bloße Anfangen „durch die ganze Existenz so eines Stückes schon das Geheimniß wisse (denn wenn daß bloße d dur anfängt, die 2 Noten, so ist mir weich um das Herz) das muß in die Musik. Hilf mir’s hineinbringen. Jetzt sehe ich wohl, wie viel weiter Du damals warst, als ich, denn Du konntest machen, und ich konnt’ es nicht verstehen, aber glaube mir nur, ich componire jetzt auch anders wie sonst, es ist viel ernsthafter geworden. Das Lied, was ich dem Quartette beifüge ist das Thema desselben. Du wirst es im ersten und letzten Stücke mit seinen Noten, in allen vier Stücken mit seiner Empfindung sprechen hören. Wenn Dir es das erstemal misfällt (was kommen kann) so spiele es zum zweitenmale, und wenn Du etwas menuettartiges darin findest, so denke an Deinen steifen und formellen Felix, mit der Halsbinde und dem Diener. Ich dächte, ich spräche aus dem Liede wohl, und es klingt mir, wie Musik. Wenn Dir das ganze Quartett auch nicht gefällt, so bitte, sieh es Dir öfter an; laß es Dir aber nicht eher vorspielen, als bis Du es ganz genau kennst aus der Partitur, und bis es Dir so gefällt; will es Dir aber gar nicht gefallen, so laß es auch gar nicht spielen. Sieh meinen Jammer! Viele Leute haben es schon gehört; aber ist es schon einem einzigen (meine Schwestern nehme ich aus, und Ritz und Marx auch), aber einem einzigen sonst eingefallen, ein Ganzes darin zu sehen? Der eine lobt das Intermezzo, der andre das, der dritte jenes. Pfui über alle! Spiel mir die Einleitung sehr ruhig und sehr warm; und im ersten Allo phantasiren sie alle 4 herum und beklagen sich; hast Du aber nach dem ersten Stücke, das ff und con fuoco schließen muß, eine Pause gemacht, so fang gleich das Adagio an, etc. kurz ich bitte Dich, sieh es genau durch, und schreibe mir genau drüber. Schreibe mir welche Einzelnheiten Dir nicht zusagen, das Ganze muß Dir zusagen, wie ich Dich kenne. Noch eins, das Adagio wird in einem crescendo gespielt, bis zum Ende, wo es ruhig wieder in f dur zum Schluß schleicht, spiele dann das Intermezzo gemächlich, das a dur drin sehr leicht, und im letzten laß alle Register der Wuth los, bis zur Phantasie am Schluß, und dem ruhigen Lied. Nun genug, nimm die Eitelkeit und das Gerede nicht übel. Wir haben ein Sprichwort „weß das Herz voll ist, dem geht der Mund über. “ Diese halbe Seite ist ein Beispiel davon. Übrigens wenn Dus am Clavier spielst, mußt Du die erste Geige singen, das mache ich auch immer so, mit meiner Eulenstimme und es klingt mir gut. Nun schreib bald darüber. Außerdem habe ich ein Tu es Petrus für Chor und Orchester, alles in allem 19stimmig, gemacht, welches mein bestes Stück ist; eine kleine geistliche Musik, in der manches Gute ist, und eine andre geistliche, die gar nichts taugt. Jetzt hat man mir eine Ehre angethan; nämlich die königliche Academie der Künste und der Künstlerverein geben im April ein Fest zum Andenken von Albrecht Dürer, die Maler malen ein Bild für den Saal, die Bildhauer (Schadow und Wichmann) stellen Statuen drin auf, ein Professor eloquent. Toelken hält eine Rede, und die Krone des Ganzen soll eine Cantate werden, wozu man mir den Auftrag gegeben, und die ich dann mit der Singacademie und einem beliebigen Orchester im Saale vor einem entsetzlichen Publicum und dem Hofe aufführen soll. Das alles wäre gut. Aber der Text war fertig. Und wie schrecklich! Trotz dessen bin ich schon mit der ersten Nummer fertig – Gott wird weiter helfen. Nun verzeih daß ich von mir selbst so sehr viel gesprochen; aber ich hoffe Du wirst mir sowohl darin, als auch in der Sendung von Compositionen nachahmen, und mir also wieder recht ausführlich von Dir schreiben, wie Du lebst, wie es mit der Logier’schen Anstalt geht (bist Du denn jetzt mit seinem Systeme mehr einverstanden? Du lobtest es ja damals nicht?) wirst mir „Lagersonaten“ und Fugen schicken, und so wird, bei der großen Entfernung, ein lebendiger Austausch sich zwischen uns erhalten. Weil ich doch einmal nicht anders Ruhe habe, so schreibe ich Dir das Lied, das Thema des Quartetts gleich hieher; es hat nur einen Vers, es ist ein Impromptu ganz so, wie es da ist, auf einer Landpartie zu Pfingsten voriges Jahres mit Text und Musik hingeschrieben. Das Quartett ist später gemacht. Da ist es: Berlin d. 22 April. Und nun ist zwischen diesem vorigen Brief und den jetzigen Zeilen eine Zeit von 9 Wochen etwa vergangen, Du mußt durch Hrrn. v. Brandel das Quartett schon erhalten haben, und mein Commentar kommt viel zu spät eigentlich, aber ich lasse ihn doch zu Dir gehen. Manches hat sich seitdem mit mir verändert, und so schnell, daß ich nicht Muße genug fand den Brief zu schließen und fortzuschicken; vor allem ist statt des kalten Sternenhimmels und Ofenfeuers mein Fenster auf, das Grün bricht jede Nacht mehr hervor, da Regen und Gewitter es gewaltig treiben, und die warme Luft sagt, daß der Frühling da sey. – Ferner ist die Cantate auf Dürer von der ich Dir erzählte bereits aufgeführt. Es ging vortrefflich; die Milder, Türrschmidt, Stümer und Devrient sangen, ich dirigirte; die Leute waren sehr zufrieden, haben mir gar sehr viel Ehre angethan, ernannten mich zum Mitglied des Akademischen Künstlervereines, tranken meine Gesundheit sehr, und verlangen die Wiederholung der Feier, so daß ich äußerlich alle Ursache habe mit meiner Composition zufrieden zu sein; innerlich weniger, denn es ist viel schwaches und mittelmäßiges darin, wie es bei dem elenden Texte nicht anders sein konnte; aber dafür habe ich jetzt wieder eine Ouverture à grand orchestre im Kopf, und das soll, wenn anders Gott will, wieder was besseres werden; wenn sie fertig ist und gelungen, so schicke ich sie Dir. Unser Haus würdest Du kaum wieder erkennen, so still sieht es bei uns aus. Binnen 14 Tagen sind etwa 12 meiner Bekannten fortgereist; Franck, Eimbrod, Horn, Gnuschke, Maercker u. v. a. haben Berlin gänzlich verlassen, Schubring geht in den nächsten Tagen, nur die beiden Heydemann bleiben zu meiner größten Freude hier. Im nächsten Jahre denke ich auch auf die Reise zu gehn, und komme dann wohl so bald nicht wieder. Klingemann schreibt von Zeit zu Zeit aus London; er scheint aber nicht sehr zufrieden mit seinem Aufenthalte, ich wünsche nichts mehr, als daß er diese Carriere, wo nur Adeliche, Intriguants oder gemeine Menschen reussiren, aufgeben möchte. Willst Du von der Berliner Musik wissen? Vom Theater? Es ist, wie es war; Spontini ein Italiäner, Brühl ein Kammerherr, die übrigen Schuster und Schneider. Zum Bußtage wird Spont. den ersten Theil der großen Messe von Beethoven (à propos was sagst Du zum et incarnatus darin???!) und das Credo von Seb. Bach geben. Wie gefällt Dir der Unsinn? Überhaupt aber kommt Bach in Mode; in Frankfurt a/M hat man sein Credo aufgeführt und will die Passion geben, André, der Verleger, schrieb nach Berlin um die Partitur der Passion zu stechen, wird sie aber nicht bekommen, weil sie Schlesinger bereits angezeigt hat. Thu mir den einzigen Gefallen und schreib bald! Sage mir wie sich Sophia Kernell, und Du, und Schweden, und eure Musik befinden; schick mir Lagersonaten und Fugen; erzähl mir etwas von der Aufführung meines Sommernachtstr. (wofür ich Dir wohl auch noch Dank schuldig bin?) sprich über mein Quartett, kurz antworte! Und bald! Der Clarinettist Addner ist hier, und gefällt den Leuten sehr; er ist ein gar angenehmer Mensch, sieht Dir zuweilen sehr ähnlich. – Die besten Grüße meiner Eltern und Schwestern und meines Bruders. Dein Felix MB.
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Lerne es<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108093" style="hidden" type="music">Streichquartett B-Dur, op. 130</name></title> kennen und denke an mich. – Auch in dem <title xml:id="title_c58c3573-17fe-4c08-856b-75aa6cad1569">aus cis<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108094" style="hidden" type="music">Streichquartett cis-Moll, op. 131</name></title> ist so ein Übergang, die Einleitung eine Fuge!! schließt sehr graulich in cis dur alle haben cis; und da kommts mit so einem süßem d dur hinein <title xml:id="title_0919c6d4-ed96-4210-8d1c-b0bf93072bca">(das andre Stück nämlich) und solch kleinen Verzierung!<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108094" style="hidden" type="music">Streichquartett cis-Moll, op. 131</name></title> Siehst Du, das ist einer von meinen Puncten! Die Beziehung aller 4 oder 3 oder 2 oder 1 Stücken einer Sonate auf die andre und die Theile, so daß man durch das bloße Anfangen „durch die ganze Existenz so eines Stückes schon das Geheimniß wisse (denn wenn daß bloße d dur anfängt, die 2 Noten, so ist mir weich um das Herz) <hi rend="underline">das</hi> muß in die Musik. Hilf mir’s hineinbringen. <title xml:id="title_e84f4e63-d572-4c52-9555-48aa15128b2d">Jetzt sehe ich wohl, wie viel weiter Du damals warst<name key="PSN0112854" style="hidden" type="author">Lindblad, Adolf Fredrik (1801-1878)</name><name key="CRT0109751" style="hidden" type="music">Saknad (Sehnsucht)</name></title>, als ich, denn Du konntest <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_287282ee-fa7e-cc43f-43a6e-2f09ece1ba32" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> machen, und ich konnt’ es nicht verstehen, aber glaube mir nur, ich componire jetzt auch anders wie sonst, es ist viel ernsthafter geworden.</p> <p>Das <title xml:id="title_44479d18-89f0-4ba4-a1d6-1240fdc7f94d">Lied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_p5usdg4a-3pne-m5uv-rtzf-fenvnorzkec4"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title>, was ich dem Quartette beifüge ist das Thema desselben. Du wirst es im ersten und letzten Stücke mit seinen Noten, in allen vier Stücken mit seiner Empfindung sprechen hören. Wenn Dir es das erstemal misfällt (was kommen kann) so spiele es zum zweitenmale, und wenn Du etwas menuettartiges darin findest, so denke an Deinen steifen und formellen Felix, mit der Halsbinde und dem Diener. Ich dächte, ich spräche aus dem Liede wohl, und es klingt mir, wie Musik. Wenn Dir <title xml:id="title_3ecc0870-ab7b-4f26-844d-81fafef87fa5">das ganze Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_4zs1q8dy-yjlf-6xkx-otwb-gfjf9sduexr0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> auch nicht gefällt, so bitte, sieh es Dir öfter an; laß es Dir aber nicht eher vorspielen, als bis Du es ganz genau kennst aus der Partitur, und bis es Dir so gefällt; will es Dir aber gar nicht gefallen, so laß es auch gar nicht spielen. Sieh meinen Jammer! Viele Leute haben es schon gehört; aber ist es schon einem einzigen (meine Schwestern nehme ich aus, und Ritz und Marx auch), aber einem einzigen sonst eingefallen, ein Ganzes darin zu sehen? Der eine lobt das Intermezzo, der andre das, der dritte jenes. Pfui über alle! Spiel mir die Einleitung sehr ruhig und sehr warm; und im ersten All<hi rend="superscript">o</hi> phantasiren sie alle 4 herum und beklagen sich; hast Du aber nach dem ersten Stücke, das ff und con fuoco schließen muß, eine Pause gemacht, so fang gleich das Adagio an, etc. kurz ich bitte Dich, sieh es genau durch, und schreibe mir <hi rend="underline">genau</hi> drüber. Schreibe mir welche Einzelnheiten Dir nicht zusagen, <title xml:id="title_a97521d5-6213-4524-993b-f9208a17efb9">das Ganze<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_johytvnh-18up-7nyw-fllr-ehvp9fdzszhc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> muß Dir zusagen, wie ich Dich kenne. Noch eins, das Adagio wird in <hi rend="underline">einem</hi> crescendo gespielt, bis zum Ende, wo es ruhig wieder in f dur zum Schluß schleicht, spiele dann das Intermezzo gemächlich, das a dur drin sehr leicht, und im letzten laß alle Register der Wuth los, bis zur Phantasie am Schluß, und dem ruhigen Lied. Nun genug, nimm die Eitelkeit und das Gerede nicht übel. Wir haben ein Sprichwort „weß das Herz voll ist, dem geht der Mund über.“ Diese halbe Seite ist ein Beispiel davon. Übrigens wenn Dus am Clavier spielst, mußt Du die erste Geige <hi rend="underline">singen</hi>, das mache ich auch immer so, mit meiner Eulenstimme und es klingt mir gut. <title xml:id="title_cbb6ff8b-1eae-4ea4-825b-23c80c3814a5">Nun schreib bald darüber.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fgsavhoy-ml6z-xv7d-avqx-yqq3vyreu6pb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> </p> <p>Außerdem habe ich ein <title xml:id="title_1c686004-3c68-48c8-a0b9-835b8d1628bc">Tu es Petrus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wsdafkhz-peyq-eiym-0aas-gpprqpjgkfcm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100104" style="hidden">»Tu es Petrus« für gemischten Chor und Orchester, [ca. September 1827] bis 14. November 1827<idno type="MWV">A 4</idno><idno type="op">111</idno></name></title> für Chor und Orchester, alles in allem 19stimmig, gemacht, welches mein bestes Stück ist; eine kleine geistliche Musik, in der manches Gute ist, und eine <title xml:id="title_9ab7caa5-26b9-4354-8c28-d02ed47c1ae7">andre geistliche, die gar nichts taugt.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nvzgpqhx-7fge-pnij-jyby-c7hdcfp6ivog"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100104" style="hidden">»Tu es Petrus« für gemischten Chor und Orchester, [ca. September 1827] bis 14. November 1827<idno type="MWV">A 4</idno><idno type="op">111</idno></name></title> Jetzt hat man mir eine Ehre angethan; nämlich die <placeName xml:id="placeName_80626a1b-751f-4150-b7f2-fef69939a386">königliche Academie<name key="NST0100240" style="hidden" subtype="" type="institution">Königlich Preußische Akademie der Künste</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> der Künste und der <placeName xml:id="placeName_cf169dbe-ad36-4ec3-835b-4332867601d3">Künstlerverein<name key="NST0100469" style="hidden" subtype="" type="institution">Künstlerverein</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> geben im April ein Fest zum Andenken von Albrecht Dürer, die Maler malen ein Bild für den Saal, die Bildhauer (<persName xml:id="persName_deebe021-968a-42ec-8ae4-16f2d41947c1">Schadow<name key="PSN0114495" style="hidden">Schadow, Johann Gottfried (1764-1850)</name></persName> und <persName xml:id="persName_36f00420-d3c0-4c83-bb29-6ab5d30e92ec">Wichmann<name key="PSN0115754" style="hidden">Wichmann, Ludwig Wilhelm (1788-1859)</name></persName>) stellen Statuen drin auf, ein <persName xml:id="persName_2f8aa7fe-e3bd-4167-8ad8-7e4da8c774ec">Professor<name key="PSN0115348" style="hidden">Toelken, Ernst Heinrich (1785-1864)</name></persName> eloquent. Toelken hält eine Rede, und die Krone des Ganzen soll eine <title xml:id="title_a2781e94-c50e-4fea-88a6-fc3bd5e214e9">Cantate<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_w4sqr6kc-4d7l-hxb5-k3hf-excm6lmzpzw5"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100170" style="hidden">Festmusik (»Dürer-Festmusik«) für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [März bis Mitte April 1828]<idno type="MWV">D 1</idno><idno type="op"></idno></name></title> werden, wozu man mir den Auftrag gegeben, und die ich dann mit der <placeName xml:id="placeName_d97904af-f447-471b-ae74-246caf97e551">Singacademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und einem beliebigen Orchester im Saale vor einem entsetzlichen Publicum und dem Hofe aufführen soll. Das alles wäre gut. Aber der Text war fertig. Und wie schrecklich! Trotz dessen bin ich schon mit der <title xml:id="title_fd4a7571-a474-44e6-84a0-e892ef5e6eda">ersten Nummer<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_konfg4t9-ve58-s0d4-mojd-1ljq3xzsoq60"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100170" style="hidden">Festmusik (»Dürer-Festmusik«) für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [März bis Mitte April 1828]<idno type="MWV">D 1</idno><idno type="op"></idno></name></title> fertig – Gott wird weiter helfen.</p> <p>Nun verzeih daß ich von mir selbst so sehr viel gesprochen; aber ich hoffe Du wirst mir sowohl darin, als auch in der Sendung von Compositionen nachahmen, und mir also wieder recht ausführlich von Dir schreiben, wie Du lebst, wie es mit der <persName xml:id="persName_d93cc365-dc58-4df0-b06f-283c91a23bc9">Logier’schen<name key="PSN0112919" style="hidden">Logier, Johann Bernhard (1777-1846)</name></persName> Anstalt geht (bist Du denn jetzt mit seinem Systeme mehr einverstanden? Du lobtest es ja damals nicht?) wirst mir <title xml:id="title_69b1dc60-a63a-49fb-833d-caaf08ae997b">„Lagersonaten“<name key="PSN0112854" style="hidden" type="author">Lindblad, Adolf Fredrik (1801-1878)</name><name key="CRT0109748" style="hidden" type="music">Sånger och Visor vid Pianoforte (Lieder und Gesänge mit Klavier)</name><name key="PSN0112854" style="hidden" type="author">Lindblad, Adolf Fredrik (1801-1878)</name><name key="CRT0109748" style="hidden" type="music">Sånger och Visor vid Pianoforte (Lieder und Gesänge mit Klavier)</name></title> und Fugen schicken, und so wird, bei der großen Entfernung, ein lebendiger Austausch sich zwischen uns erhalten.</p> <p>Weil ich doch einmal nicht anders Ruhe habe, so schreibe ich Dir das <title xml:id="title_c3c23556-7fd7-499f-a3f7-b667d080aa88">Lied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ahdvnzvx-gxmb-yaar-yzom-fiym1kuy3mtz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title>, das Thema des Quartetts gleich hieher; es hat nur einen Vers, es ist ein Impromptu ganz so, wie es da ist, auf einer Landpartie zu Pfingsten voriges Jahres mit Text und Musik hingeschrieben. Das <title xml:id="title_b62d81e2-fcfb-4592-8087-7e6ad4c1d03a">Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_stnbyzhq-3vro-jtnf-sf4v-brkw4bb79j6p"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> ist später gemacht. Da ist es:</p> <p style="paragraph_centered"> <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_272a0d46-0215-2983e-2e093-9c66a1a900de" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> </p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_48667d2a-162e-41d5-8c92-59949006e560"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin d. <date cert="high" when="1828-04-22" xml:id="date_114c88c4-ec41-4881-80b1-b470073d93e2">22 April</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Und nun ist zwischen diesem vorigen Brief und den jetzigen Zeilen eine Zeit von 9 Wochen etwa vergangen, Du mußt durch <persName xml:id="persName_bf18ac36-f0ad-4ed4-9bff-035674ea5a43">Hrrn. v. Brandel<name key="PSN0110075" style="hidden">Brandel, Genseric von (1782-1833)</name></persName> das <title xml:id="title_ada77f25-ab4c-44bf-b3ee-a16e5a8c6b60">Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ogmoaqai-so5e-hu2w-whxd-09tyfiynf5rs"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title> schon erhalten haben, und mein Commentar kommt viel zu spät eigentlich, aber ich lasse ihn doch zu Dir gehen. Manches hat sich seitdem mit mir verändert, und so schnell, daß ich nicht Muße genug fand den Brief zu schließen und fortzuschicken; vor allem ist statt des kalten Sternenhimmels und Ofenfeuers mein Fenster auf, das Grün bricht jede Nacht mehr hervor, da Regen und Gewitter es gewaltig treiben, und die warme Luft sagt, daß der Frühling da sey. – Ferner ist die <title xml:id="title_af9f771b-48b7-4c01-8a4a-3f262aad09c9">Cantate<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xjashs9n-lwj9-3fhr-zyux-wnx2ayfocgoi"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100170" style="hidden">Festmusik (»Dürer-Festmusik«) für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [März bis Mitte April 1828]<idno type="MWV">D 1</idno><idno type="op"></idno></name></title> auf Dürer von der ich Dir erzählte bereits aufgeführt. Es ging vortrefflich; die <persName xml:id="persName_f3ff3fcb-6e75-4d76-b1cb-684f2e3830ef">Milder<name key="PSN0113344" style="hidden">Milder-Hauptmann, Pauline Anna (1785-1838)</name></persName>, <persName xml:id="persName_760e34fe-e5f0-4425-bedd-52ab24fe008b">Türrschmidt<name key="PSN0115410" style="hidden">Türrschmidt, Auguste (1800-1866)</name></persName>, <persName xml:id="persName_cb2f1a8f-f2ae-412e-a47e-4bf566f280b9">Stümer<name key="PSN0115193" style="hidden">Stümer, Johann Daniel Heinrich (1789-1856)</name></persName> und <persName xml:id="persName_eff2e42f-4ab2-4407-9ba8-925097948ff7">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> sangen, ich dirigirte; die Leute waren sehr zufrieden, haben mir gar sehr viel Ehre angethan, ernannten mich zum Mitglied des <placeName xml:id="placeName_6a5d9676-cb4d-489a-919c-9369f0194e4b">Akademischen<name key="NST0100469" style="hidden" subtype="" type="institution">Künstlerverein</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Künstlervereines, tranken meine Gesundheit sehr, und verlangen die Wiederholung der Feier, so daß ich äußerlich alle Ursache habe mit <title xml:id="title_3055a4f8-eaf5-4e46-a622-aa5421e759ef">meiner Composition<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zeasism5-uzas-iapd-cw6g-9kziquqbteyl"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100170" style="hidden">Festmusik (»Dürer-Festmusik«) für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [März bis Mitte April 1828]<idno type="MWV">D 1</idno><idno type="op"></idno></name></title> zufrieden zu sein; innerlich weniger, denn es ist viel schwaches und mittelmäßiges darin, wie es bei <title xml:id="title_bc38e8aa-a8e4-417c-9307-26de0507b066">dem elenden Texte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_et5xboiz-8jk9-tbe6-bgvh-jhu1nxvpzlnd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100170" style="hidden">Festmusik (»Dürer-Festmusik«) für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [März bis Mitte April 1828]<idno type="MWV">D 1</idno><idno type="op"></idno></name></title> nicht anders sein konnte; aber dafür habe ich jetzt wieder eine <title xml:id="title_c510e03a-d655-41e3-b11f-51cbe8bc8bc3">Ouverture<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kgfyd24s-rg8a-ysn5-pauv-ikm8dciqv5lj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title> à grand orchestre im Kopf, und das soll, wenn anders Gott will, wieder was besseres werden; wenn sie fertig ist und gelungen, <title xml:id="title_4c7929af-f69e-4a89-95be-abff96ec2cfa">so schicke ich sie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ez5y27l8-nvtg-6sgx-vpvg-2tud12f4j183"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title> Dir. </p> <p>Unser Haus würdest Du kaum wieder erkennen, so still sieht es bei uns aus. Binnen 14 Tagen sind etwa 12 meiner Bekannten fortgereist; <persName xml:id="persName_d0196f13-0458-48b0-8a5d-d4c2a511d772">Franck<name key="PSN0111123" style="hidden">Franck, Georg Hermann (1802-1855)</name></persName>, <persName xml:id="persName_cf1a1536-678c-4ddc-9045-a5086d37c110">Eimbrod<name key="PSN0110873" style="hidden">Einbrodt (Einbrod), Paul Peter Petrowitsch (Petrovič) (1802-1840)</name></persName>, <persName xml:id="persName_7c7ac8d9-f88b-414b-ab22-87b7a0c44797">Horn<name key="PSN0112093" style="hidden">Horn, Wilhelm Theodor (seit 1865) von (1803-1871)</name></persName>, <persName xml:id="persName_77d6faed-ee12-415a-8550-6dca04822ef2">Gnuschke<name key="PSN0111407" style="hidden">Gnuschke, Johann Eduard (1804-1834)</name></persName>, <persName xml:id="persName_75a89a35-520e-4620-95c2-8084a2c63802">Maercker<name key="PSN0113062" style="hidden">Märcker, Friedrich Adolf (1804-1889)</name></persName> u.v.a. haben Berlin gänzlich verlassen, <persName xml:id="persName_166cf9d2-7bd8-4583-8c6f-1ca4bd50323f">Schubring<name key="PSN0114732" style="hidden">Schubring, Karl Julius (1806-1889)</name></persName> geht in den nächsten Tagen, nur die <persName xml:id="persName_795ae409-96d7-4ca0-8bf5-300fa08f6569">beiden<name key="PSN0111960" style="hidden">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name></persName> <persName xml:id="persName_ab42559a-8b5e-45d1-b83a-8b34a2777dd1">Heydemann<name key="PSN0111961" style="hidden">Heydemann, Ludwig Eduard (Louis) (1805-1874)</name></persName> bleiben zu meiner größten Freude hier. Im nächsten Jahre denke ich auch auf die Reise zu gehn, und komme dann wohl so bald nicht wieder. <persName xml:id="persName_1e5f0ed7-99cd-4380-9598-3d464e32ea2f">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> schreibt von Zeit zu Zeit aus London; er scheint aber nicht sehr zufrieden mit seinem Aufenthalte, ich wünsche nichts mehr, als daß er diese Carriere, wo nur Adeliche, Intriguants oder gemeine Menschen reussiren, aufgeben möchte.</p> <p>Willst Du von der Berliner Musik wissen? Vom <placeName xml:id="placeName_22a1d1b6-41f5-43ba-94e7-8f875bcba0ae">Theater<name key="NST0100415" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Schauspielhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>? Es ist, wie es war; <persName xml:id="persName_fbaff33a-dbac-4927-b5ba-236cd3695c88">Spontini<name key="PSN0115037" style="hidden">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName> ein Italiäner, <persName xml:id="persName_faf69a79-c613-428d-bce4-566652ed17c6">Brühl<name key="PSN0110159" style="hidden">Brühl, Karl Friedrich Moritz Paul Graf von (1772-1837)</name></persName> ein Kammerherr, die übrigen Schuster und Schneider. Zum Bußtage wird <persName xml:id="persName_50d446b0-19c3-4af4-8840-0913345ca85d">Spont.<name key="PSN0115037" style="hidden">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName> den <title xml:id="title_fce6bec6-b796-4eeb-b878-40587c056203">ersten Theil der großen Messe<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108045" style="hidden" type="music">Missa solemnis D-Dur, op. 123</name></title> von Beethoven (à propos was sagst Du zum et incarnatus darin???!) und das <title xml:id="title_a9f7d2e2-d423-4891-b9e8-e4419ec52a67">Credo<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107802" style="hidden" type="music">Messe h-Moll, BWV 232</name></title> von Seb. Bach geben. Wie gefällt Dir der Unsinn? Überhaupt aber kommt <persName xml:id="persName_126b9d4c-9daa-48e3-aac7-5fdaf4251dfc">Bach<name key="PSN0109617" style="hidden">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> in Mode; in Frankfurt a/M hat man sein <title xml:id="title_931603ad-52ba-4640-8f7b-d386f900c220">Credo<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107802" style="hidden" type="music">Messe h-Moll, BWV 232</name></title> aufgeführt und will die <title xml:id="title_637c28ba-7a24-4913-8ccd-89d0e013f3e1">Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title> geben, <persName xml:id="persName_4ac66a49-3cb9-4236-9b98-91508ef47318">André<name key="PSN0109484" style="hidden">André, Johann Anton (1775-1842)</name></persName>, der Verleger, schrieb nach Berlin um die Partitur der <title xml:id="title_00534120-ec69-4a19-a645-7c2914484c0c">Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title> zu stechen, wird sie aber nicht bekommen, weil sie <persName xml:id="persName_3a6b5d30-e1e0-4788-9f85-bbd39d5f7216">Schlesinger<name key="PSN0114585" style="hidden">A. M. Schlesinger, Musikverlag in Berlin</name></persName> bereits angezeigt hat.</p> <p>Thu mir den einzigen Gefallen und schreib <hi rend="underline">bald</hi>! Sage mir wie sich <persName xml:id="persName_5a0d2642-c39a-45ce-958e-01774d72cc85">Sophia Kernell<name key="PSN0112857" style="hidden">Lindblad, Sophia (Sophie) Carolina (1802-1886)</name></persName>, und Du, und Schweden, und eure Musik befinden; schick mir <title xml:id="title_d1627500-42a4-4517-903f-3d3cbfdda62f">Lagersonaten<name key="PSN0112854" style="hidden" type="author">Lindblad, Adolf Fredrik (1801-1878)</name><name key="CRT0109748" style="hidden" type="music">Sånger och Visor vid Pianoforte (Lieder und Gesänge mit Klavier)</name><name key="PSN0112854" style="hidden" type="author">Lindblad, Adolf Fredrik (1801-1878)</name><name key="CRT0109748" style="hidden" type="music">Sånger och Visor vid Pianoforte (Lieder und Gesänge mit Klavier)</name></title> und Fugen; erzähl mir etwas von der Aufführung <title xml:id="title_31eb8ebb-c6f1-4a99-8f33-ab55cc4afec8">meines Sommernachtstr.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ogie1fsu-nvs9-d3pa-gd9k-ggjdcytjcjec"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> (wofür ich Dir wohl auch noch Dank schuldig bin?) sprich über <title xml:id="title_e43ac8d3-1550-4532-9d76-dea2fe559b08">mein Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8lkh5xji-vmtz-iyqc-9dsb-ljt5s7wd7rts"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100393" style="hidden">Quartett a-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [Juli 1827] bis 26./27. Oktober 1827<idno type="MWV">R 22</idno><idno type="op">13</idno></name></title>, kurz antworte! Und bald! Der <persName xml:id="persName_b74000c5-e40a-495d-a996-1fdbf5e5980f">Clarinettist Addner<name key="PSN0109388" style="hidden">Addner, André (erw. 1830-1835 und 1860 -?)</name></persName> ist hier, und gefällt den Leuten sehr; er ist ein gar angenehmer Mensch, sieht Dir zuweilen sehr ähnlich. – <seg type="closer" xml:id="seg_7409abde-89d5-46d0-aae3-f8247bf6377d">Die besten Grüße </seg><persName xml:id="persName_28fbef11-9eaf-4d82-85b2-5767e3c42c43">meiner Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und <persName xml:id="persName_e7c810d0-db0f-4b7c-a62b-fd05632fc16b">Schwestern<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0117586" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und <persName xml:id="persName_5bf2d59d-f5db-4ee9-860b-a54a619a55f6">meines Bruders<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>.</p> <signed rend="right">Dein</signed> <signed rend="right">Felix MB.</signed> </div> </body> </text></TEI>