fmb-1827-10-23-01
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Berlin, 23. Oktober 1827
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
2 beschr. S.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Es ist lange Zeit, daß ich auf Deinen ersten Brief nicht geantwortet habe, aber es war auch lange Zeit, daß Du mich auf den ersten hast warten lassen, und so wollen wir unser beiderseitiges Verzögern uns beide nicht übel nehmen. Ich wenigstens verspreche künftig nicht so saumselig mehr zu seyn, thue Du es auch, schreib bald wieder, ich antworte dann bald, und wenn wir drin sind, so geht’s. Übrigens hätte ich Dir auch schon längst geschrieben, aber ich bin erst seit einigen Tagen von einer großen Reise zurückgekehrt, die ich mit zwei andern Studenten,
Ernstlich, die Hauptsache bleibt, daß ich 8 Wochen von Berlin weg war, und daß ich allen Ärger, alle schwarze Galle im eigentlichen Sinne ausgeschwitzt habe. Ich werde mich den Winter sehr zurückziehn, viel Musik machen, viel componiren, das wöchentliche Quartett beginnt wieder, die
Nun Neuigkeiten:
N.S. Schreib bald, und viel von Dir, was Du componirst, und wie vergnügt Du lebst; wie mich das freuen wird, weißt Du.
Berlin d. 23 Oct. 1827. Lieber Freund! Es ist lange Zeit, daß ich auf Deinen ersten Brief nicht geantwortet habe, aber es war auch lange Zeit, daß Du mich auf den ersten hast warten lassen, und so wollen wir unser beiderseitiges Verzögern uns beide nicht übel nehmen. Ich wenigstens verspreche künftig nicht so saumselig mehr zu seyn, thue Du es auch, schreib bald wieder, ich antworte dann bald, und wenn wir drin sind, so geht’s. Übrigens hätte ich Dir auch schon längst geschrieben, aber ich bin erst seit einigen Tagen von einer großen Reise zurückgekehrt, die ich mit zwei andern Studenten, Heydemann und Magnus, (Du erinnerst Dich ihrer vielleicht?) durch Deutschland gemacht habe. Alle Arten Reisen haben wir probirt: in der Schnellpost, mit dem Fuhrmann, zu Fuß, Extrapost, zu Kahne, zu Dampfschiff, und zu Leiterwagen, und bei allen haben wir uns wohl befunden; im Bündel wurde etwas weiße Wäsche geführt, mit der wir dann in den Städten: Baron aufführten. Unsern Weg nahmen wir durch den Harz nach dem Thüringer Wald, durch Thüringen nach Franken, über Coburg, Bamberg, und Nürnberg, durch grünen Wiesengrund mit Fruchtbäumen besäet, aus denen catholische spitze schwarze Thürme dich grüßen, und kleine Capellen ruhig stehen, und wo die Leute so bunt und hell aussehen, wie das Land, nach Würtemberg, Stuttgart bis Baden, von da, umgekehrt, nach Heidelberg, Frankfurt, Mainz, das Rheingau herunter bis Coblenz, Bonn und der Dom zu Cöln machte die Grenze. Dann zurück nach diesem infamen Nest, wo viel Sand, mehr Kunst, am meisten Klatscherey lebt. Hab’ auch große Männer kennen gelernt, und mich erfreut über den Feuerkopf des alten Thibaut und den freundlichen, angenehmen Lindpaintner, aber der Gottfr. Weber ist ein Kerl, wie ein Pferdedoctor, und Hr. Ganz und Hr. Anschütz mit noch Dreien machen eine ganze Heerde Vieh. Ernstlich, die Hauptsache bleibt, daß ich 8 Wochen von Berlin weg war, und daß ich allen Ärger, alle schwarze Galle im eigentlichen Sinne ausgeschwitzt habe. Ich werde mich den Winter sehr zurückziehn, viel Musik machen, viel componiren, das wöchentliche Quartett beginnt wieder, die Passion wollen wir auch singen, und wenn man sich so beschränkt kann man vergnügt leben. Ich bin eben im Begriff ein Violinquartett zu beendigen, es ist zum Weinen sentimental und sonst nicht übel glaube ich; schreibe mir, ob Du es kennen willst, so lasse ich es abschreiben, und Du hast es bald da. Nun Neuigkeiten: Klingemann ist in London leider unzufrieden, David ist wohl, Ritz auch, Spontini ist wohl, die Sontag ist wohl, Rellstab ist wohl, Kapellm. Seidel ist wohl. Kurz, wir leben nach wie vor. À propos Dorn ist ein Spitzbube geworden. GrüßSophia Kernell von mir unbekannterweise; aber grüß ordentlich. Sollst auch meine Cousine grüßen, wenn Du sie siehst. Leb wohl. Dein Felix MB N. S. Schreib bald, und viel von Dir, was Du componirst, und wie vergnügt Du lebst; wie mich das freuen wird, weißt Du.
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Ich wenigstens verspreche künftig nicht so saumselig mehr zu seyn, thue Du es auch, schreib bald wieder, ich antworte dann bald, und wenn wir drin sind, so geht’s. Übrigens hätte ich Dir auch schon längst geschrieben, aber ich bin erst seit einigen Tagen von einer großen Reise zurückgekehrt, die ich mit zwei andern Studenten, <persName xml:id="persName_6dd19596-5ffa-4d22-ab3f-b71c38dfe75c">Heydemann<name key="PSN0111960" style="hidden">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name></persName> und <persName xml:id="persName_8d5227cf-2ff2-4363-92eb-83c60f08821f">Magnus<name key="PSN0113039" style="hidden">Magnus, Rudolph Albert (1809-1859)</name></persName>, (Du erinnerst Dich ihrer vielleicht?) durch Deutschland gemacht habe. Alle Arten Reisen haben wir probirt: in der Schnellpost, mit dem Fuhrmann, zu Fuß, Extrapost, zu Kahne, zu Dampfschiff, und zu Leiterwagen, und bei allen haben wir uns wohl befunden; im Bündel wurde etwas weiße Wäsche geführt, mit der wir dann in den Städten: Baron aufführten. Unsern Weg nahmen wir durch den Harz nach dem Thüringer Wald, durch Thüringen nach Franken, über Coburg, Bamberg, und Nürnberg, durch grünen Wiesengrund mit Fruchtbäumen besäet, aus denen catholische spitze schwarze Thürme dich grüßen, und kleine Capellen ruhig stehen, und wo die Leute so bunt und hell aussehen, wie das Land, nach Würtemberg, Stuttgart bis Baden, von da, umgekehrt, nach Heidelberg, Frankfurt, Mainz, das Rheingau herunter bis Coblenz, Bonn und der <placeName xml:id="placeName_429c243a-3167-482f-ab4c-814b94720ec8">Dom<name key="SGH0100350" style="hidden" subtype="" type="sight">St. Peter und Maria (Dom)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu Cöln machte die Grenze. Dann zurück nach diesem infamen Nest, wo viel Sand, mehr Kunst, am meisten Klatscherey lebt. 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Anschütz<name key="PSN0109510" style="hidden">Anschütz, Joseph Andreas (1772-1855)</name></persName> mit noch Dreien machen eine ganze Heerde Vieh. </p> <p>Ernstlich, die Hauptsache bleibt, daß ich 8 Wochen von Berlin weg war, und daß ich allen Ärger, alle schwarze Galle im eigentlichen Sinne ausgeschwitzt habe. Ich werde mich den Winter sehr zurückziehn, viel Musik machen, viel componiren, das wöchentliche Quartett beginnt wieder, die <title xml:id="title_a258734d-5a23-45f6-9048-6c5b8d85d37a">Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title> wollen wir auch singen, und wenn man sich so beschränkt kann man vergnügt leben. 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Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854)</name></persName> ist wohl, <persName xml:id="persName_e7f21fcc-cc64-4d7b-9817-21222a9a9570">Rellstab<name key="PSN0114136" style="hidden">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName> ist wohl, <persName xml:id="persName_fecba3ba-7fa5-4e9f-90e8-baf8bd7e5e14">Kapellm. Seidel<name key="PSN0114846" style="hidden">Seidel, Friedrich Ludwig (1765-1831)</name></persName> ist wohl. Kurz, wir leben nach wie vor. À propos <persName xml:id="persName_cc8897b5-0555-4370-be82-0804972cdc8c">Dorn<name key="PSN0110712" style="hidden">Dorn, Heinrich Ludwig Egmont (1804-1892)</name></persName> ist ein Spitzbube geworden. <seg type="closer" xml:id="seg_2d2fa86d-ee31-44b8-ac60-ccbc68b00d93">Grüß<persName xml:id="persName_2cc129a4-d883-4f15-9f3a-3164c8c3a119">Sophia Kernell<name key="PSN0112857" style="hidden">Lindblad, Sophia (Sophie) Carolina (1802-1886)</name></persName> von mir unbekannterweise; aber grüß ordentlich. Sollst auch meine <persName xml:id="persName_bc222fa6-ab0a-4ffa-aa72-d3c751eabb4c">Cousine<name key="PSN0109843" style="hidden">Benedicks, Josephine (Peppi, eigtl. Pessel) (1798-1834)</name></persName> grüßen, wenn Du sie siehst. </seg></p> <closer rend="right">Leb wohl.</closer> <signed rend="right">Dein</signed> <signed rend="right">Felix MB</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_8022c34d-1471-4506-a804-30c84fce2e9d"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">N.S. Schreib bald, und viel von Dir, was Du componirst, und wie vergnügt Du lebst; wie mich das freuen wird, weißt Du.</p> </div> </body> </text></TEI>