fmb-1827-02-08-01
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Berlin, 8. Februar 1827
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
2 beschr. S.; Adresse. Das Datum ergibt sich aus der Tagesangabe Donnerstag und aus dem Inhalt des Briefes, der sich auf die beiden vorausgegangenen Briefe bezieht.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Repliken und dritte Antworten hasse ich; aber diesmal muß es seyn.
Endlich ist das Verhältniß zwischen uns beiden klar geworden, und das ist gut. Du fühlst Dich älter und gereifter, als ich bin, und willst trotz dessen fortwährend Rath von mir. Das geht nicht, und daher kommt’s, daß Du mir bei dem ersten „ernsthaften und ruhigen Wort“ meine Jugend gar sehr vorhältst, Dich mit Deinem Alter gar sehr brüstest. Beides ist wenigstens nicht freundschaftlich; aber dem sey wie ihm wolle, so sind wir doch klar.
Noch wirfst Du mir „Charlatanismus in der Kunst, den Du mehr hassest, als den
Was Du noch über meine Verwechslung des „Du und Sie schreibst ist blos eine Verletzung des Comment’s, denn ich habe Dir zuerst Bruderschaft angetragen.
Den übrigen Brief streiche ich aus meinem Herzen aus, und wünsche nur, daß auch mein Gedächtniß mir nicht sagen müßte das Du ihn geschrieben.
Hiebey die
Wenn Du heut Abend Zeit hast, so komm’ doch zu mir; kannst Du nicht, so komm’ ich morgen früh zu Dir.
Donnerstag. Repliken und dritte Antworten hasse ich; aber diesmal muß es seyn. Endlich ist das Verhältniß zwischen uns beiden klar geworden, und das ist gut. Du fühlst Dich älter und gereifter, als ich bin, und willst trotz dessen fortwährend Rath von mir. Das geht nicht, und daher kommt’s, daß Du mir bei dem ersten „ernsthaften und ruhigen Wort“ meine Jugend gar sehr vorhältst, Dich mit Deinem Alter gar sehr brüstest. Beides ist wenigstens nicht freundschaftlich; aber dem sey wie ihm wolle, so sind wir doch klar. Noch wirfst Du mir „Charlatanismus in der Kunst, den Du mehr hassest, als den Rossinischen“ vor, und wirklich das ist meine Schuld; auch ist’s das einzige in Deinem Briefe was zwischen uns Folgen haben wird; denn ich sprach bisher ohne Bedenken und Betrachten Dir gegenüber aus was ich dachte und meinte; das mag allerdings zuweilen arrogant geklungen haben; da nun aber die Arroganz (wie Du mir schreibst) Deine Sache nicht ist, so hörst Du so etwas nie wieder von mir. Was Du noch über meine Verwechslung des „Du und Sie schreibst ist blos eine Verletzung des Comment’s, denn ich habe Dir zuerst Bruderschaft angetragen. Den übrigen Brief streiche ich aus meinem Herzen aus, und wünsche nur, daß auch mein Gedächtniß mir nicht sagen müßte das Du ihn geschrieben. Hiebey die Lieder. Wenn Du heut Abend Zeit hast, so komm’ doch zu mir; kannst Du nicht, so komm’ ich morgen früh zu Dir. F. Mendelssohn Bartholdy
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