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fmb-1826-08-28-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Nepomuk Schelble in Frankfurt a. M.<lb></lb>Berlin, 28. August 1826 Ich habe nun so lange schon nichts Unmittelbares von Ihnen gehört, und es ist recht böse von Ihnen, daß Sie Ihre wahren und warmen Freunde gänzlich vergessen. Wieviel Erfreuliches hätte Sie mir von sich selbst, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1,

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Frankfurt a. M. D-F Frankfurt a. M., Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Handschriftenabteilung, Autogr. F. Mendelssohn Bartholdy - Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Nepomuk Schelble in Frankfurt a. M.; Berlin, 28. August 1826 Ich habe nun so lange schon nichts Unmittelbares von Ihnen gehört, und es ist recht böse von Ihnen, daß Sie Ihre wahren und warmen Freunde gänzlich vergessen. Wieviel Erfreuliches hätte Sie mir von sich selbst,

2 beschr. S.; Adresse.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

J. A. Stargardt, Berlin, Auktion 29. und 30. April 1927, Katalog 268, Nr. 499 (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

28. August 1826 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin Deutschland Schelble, Johann Nepomuk (1789-1837) Frankfurt a. M. Deutschland deutsch
Herrn Herrn Schelble. Wohlgeb. Frankfurt a/M d.G.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin d. 28 Aug. 1826. Mein lieber, verehrter Freund!

Ich habe nun so lange schon nichts Unmittelbares von Ihnen gehört, und es ist recht böse von Ihnen, daß Sie Ihre wahren und warmen Freunde gänzlich vergessen. Wieviel Erfreuliches hätte Sie mir von sich selbst, Ihrer geehrten FamilieSchelble, Familie von → Johann Nepomuk S., Ihrem VereineCäcilienvereinFrankfurt a. M.Deutschland, überhaupt von Ihrem ganzen Wirken und Schaffen sagen können, wenn Sie nur eine Minute einmal an mich gedacht hätten. Mir dagegen, der ich mich ruhig fortübend, still und einförmig vor mich hinlebe, und schon deswegen Mangel an Schreibestoff spüre, ist es eher zu verzeihen, daß ich schwieg, und so freute es mich doppelt die Reise des Herrn Heinrich DornDorn, Heinrich Ludwig Egmont (1804-1892) benutzen zu können, um Ihnen zu erzählen, daß es mir und allen meinigen wohlgeht, und daß wir alle mit innigster Liebe Ihrer gedenken, und daß wir herzlich bedauern, Ihr Versprechen uns, wenn’s auch nur auf einer Durchreise nach Königsberg, auf ein Paar Tage zu besuchen, gar nicht erfüllt zu sehn. Wenn Sie doch bald nach Berlin kämen, damit ich wieder einmal einem Musiker meine Compositionen vorspielen, und etwas wieder gesungen hören könnte. Ich bitte Sie herzlich schreiben Sie mir doch ja recht bald, ob uns noch etwas Hoffnung bleibt, Sie zu sehn, und wie es Ihnen geht, und was Sie zur neuen Beethovenschen Symphonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name> sagen, zu der Sie subcribirt haben, damit ich doch ein Zeichen habe, daß Sie meiner noch ein bischen denken. Das einzige was ich bisjetzt von Ihrer Hand besitze, sind Noten, das treffliche Fis moll Stück<name key="PSN0114524" style="hidden" type="author">Schelble, Johann Nepomuk (1789-1837)</name><name key="CRT0110645" style="hidden" type="music">Andante con moto für Klavier fis-Moll</name> nämlich, was Sie bei meiner letzten Durchreise, so gütig waren, mir in’s Stammbuch zu schreiben. Mit hoher Freude und Bewundrung betrachte ich es stets, aber nun möchte ich auch Worte haben. -

Überbringer dieser Zeilen Herr Heinrich DornDorn, Heinrich Ludwig Egmont (1804-1892) aus Königsberg, ist ein liebenswürdiger und talentvoller junger Mann, der Ihnen alles, was Sie ihn hören zu lassen vielleicht die Güte hätten, mit dem besten Danke lohnen wird, den es geben kann, indem er nämlich davon lernen wird. Er hat in Berlin die musikalische Carrière mit Glück und Beifall betreten, und ich hoffe, daß er Tüchtiges leisten wird. Er kann Ihnen über alles Musiktreiben in Berlin am besten Auskunft geben, weil er das alles von Grund aus kennt, und es wird Ihnen lieb seyn lebendigere Beschreibungen davon zu hören, als Druckerschwärze oder Tinte geben können. Ich bitte Sie von Herzen ihm die Erlaubniß zu geben den CäcilienvereinCäcilienvereinFrankfurt a. M.Deutschland zu hören, und ihm selbst einmal was vorzusingen, denn er ist dankbar und empfänglich für das Schöne und gute Musik ist ihm die größte Freude.

Mit der Bitte mich Ihrer Frau GemahlinnSchelble, Auguste Amalie (Molly) (1799-1862) hochach[tungsvoll] zu empfehlen, und baldige Antwort hoffend Ihr Freund Felix Mendelssohn Bartholdy.
            Berlin d. 28 Aug. 1826. Mein lieber, verehrter Freund!
Ich habe nun so lange schon nichts Unmittelbares von Ihnen gehört, und es ist recht böse von Ihnen, daß Sie Ihre wahren und warmen Freunde gänzlich vergessen. Wieviel Erfreuliches hätte Sie mir von sich selbst, Ihrer geehrten Familie, Ihrem Vereine, überhaupt von Ihrem ganzen Wirken und Schaffen sagen können, wenn Sie nur eine Minute einmal an mich gedacht hätten. Mir dagegen, der ich mich ruhig fortübend, still und einförmig vor mich hinlebe, und schon deswegen Mangel an Schreibestoff spüre, ist es eher zu verzeihen, daß ich schwieg, und so freute es mich doppelt die Reise des Herrn Heinrich Dorn benutzen zu können, um Ihnen zu erzählen, daß es mir und allen meinigen wohlgeht, und daß wir alle mit innigster Liebe Ihrer gedenken, und daß wir herzlich bedauern, Ihr Versprechen uns, wenn’s auch nur auf einer Durchreise nach Königsberg, auf ein Paar Tage zu besuchen, gar nicht erfüllt zu sehn. Wenn Sie doch bald nach Berlin kämen, damit ich wieder einmal einem Musiker meine Compositionen vorspielen, und etwas wieder gesungen hören könnte. Ich bitte Sie herzlich schreiben Sie mir doch ja recht bald, ob uns noch etwas Hoffnung bleibt, Sie zu sehn, und wie es Ihnen geht, und was Sie zur neuen Beethovenschen Symphonie sagen, zu der Sie subcribirt haben, damit ich doch ein Zeichen habe, daß Sie meiner noch ein bischen denken. Das einzige was ich bisjetzt von Ihrer Hand besitze, sind Noten, das treffliche Fis moll Stück nämlich, was Sie bei meiner letzten Durchreise, so gütig waren, mir in’s Stammbuch zu schreiben. Mit hoher Freude und Bewundrung betrachte ich es stets, aber nun möchte ich auch Worte haben. -
Überbringer dieser Zeilen Herr Heinrich Dorn aus Königsberg, ist ein liebenswürdiger und talentvoller junger Mann, der Ihnen alles, was Sie ihn hören zu lassen vielleicht die Güte hätten, mit dem besten Danke lohnen wird, den es geben kann, indem er nämlich davon lernen wird. Er hat in Berlin die musikalische Carrière mit Glück und Beifall betreten, und ich hoffe, daß er Tüchtiges leisten wird. Er kann Ihnen über alles Musiktreiben in Berlin am besten Auskunft geben, weil er das alles von Grund aus kennt, und es wird Ihnen lieb seyn lebendigere Beschreibungen davon zu hören, als Druckerschwärze oder Tinte geben können. Ich bitte Sie von Herzen ihm die Erlaubniß zu geben den Cäcilienverein zu hören, und ihm selbst einmal was vorzusingen, denn er ist dankbar und empfänglich für das Schöne und gute Musik ist ihm die größte Freude.
Mit der Bitte mich Ihrer Frau Gemahlinn hochachtungsvoll zu empfehlen, und baldige Antwort hoffend Ihr Freund
Felix Mendelssohn Bartholdy.          
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