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fmb-1826-07-22-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Fanny Mendelssohn Bartholdy in Doberan<lb></lb>Berlin, 22. Juli 1826 Das schönste Lob hoffte ich mir zu verdienen, da ich die Gelegenheit mit Liman abpaßte, und Euch meinen Brief 2 Tage früher verschaffte, bekomme aber nur Klagen. So undankbar bin ich nicht, sondern fühle mich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 81

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. I/34. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Fanny Mendelssohn Bartholdy in Doberan; Berlin, 22. Juli 1826 Das schönste Lob hoffte ich mir zu verdienen, da ich die Gelegenheit mit Liman abpaßte, und Euch meinen Brief 2 Tage früher verschaffte, bekomme aber nur Klagen. So undankbar bin ich nicht, sondern fühle mich

4 beschr. S.

Lea Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

22. Juli 1826 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Doberan Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin 22 Juli 1826.

Das schönste Lob hoffte ich mir zu verdienen, da ich die Gelegenheit mit LimanLiman, Leonhard abpaßte, und Euch meinen Brief 2 Tage früher verschaffte, bekomme aber nur Klagen. So undankbar bin ich nicht, sondern fühle mich Euch höchlich verbunden, dem Maler Raphael senza UrbinoHirsch, Raphael Eure Depesche anvertraut zu haben. Durch seine Güte und Schnelligkeit erhielt ich sie ebenfalls 2 Tage früher, nämlich gestern Freitags, statt daß sie gewöhnlich nur Sonntag kömmt. – Mir thut es sehr leid, daß Ihr Euch über die Kranken und Unwohlen, so wie über den Diebstahl beunruhigt habt. Alles ist wieder gesund, EhrhardEhrhard (Ehrhardt), Hausangestellter der → Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin (1826/1830) macht Geschäfte, RöselRösel, Gottlob Samuel (1769-1843) geht aus. FrankFranck, Georg Hermann (1802-1855) hat vorgestern Mittag hier gegeßen, gestohlen ist weiter nichts worden, ja es bleibt sehr zweifelhaft, ob die medaillen nicht schon bei RedensReden, Franz Ludwig Wilhelm Freiherr von (1754-1831) Anwesenheit fortgekommen. Verdrießlich ist nur, daß R.Reden, Franz Ludwig Wilhelm Freiherr von (1754-1831) grade diesen objet Kling.Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) sehr empfohlen, aber dann hätte er auch dafür sorgen sollen, sie in einen sichern Schrank zu stellen. Die médaillenbehälter sind nämlich so klein, daß es gar keine Anstrengung erfordert, sie alle auf einmal fortzutragen. Der Schlößer hat nicht bestimmt behaupten können, ob das Schloß erbrochen sei, es war nur äußerst leicht gemacht. Die Geschichte, die ich vorigen Posttag schrieb, kömmt mir höchst wahrscheinlich vor: unsre Polizei ist dumm und ungeschickt genug, daß man den Entlaufenen schwerlich wieder bekommen wird; auch fürchte ich, da er schon in Spandau geseßen, er werde alle Ränke genugsam geübt, und die silbernen méd. selbst eingeschmolzen haben, indeß genügt es zu meiner Beruhigung, den sehr muthmaßlichen Thäter zu wißen. Ehrh.Ehrhard (Ehrhardt), Hausangestellter der → Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin (1826/1830) behauptet, Ihr wüßtet schon woher das anscheinende manco entstanden, und er werde es nächstens beim Nachsehen der Bücher herausfinden. Es wäre ohne Nachschlüßel der Schränke auch unmöglich, aus Deinem Zimmer, das stets verschloßen, etwas zu entwenden, vollends hier im Gartenhause, wo wir alle den Eingang bis z. 1. Juli hatten. Auch jetzt bei MedemsMedem, Heinrich Philipp August Eduard Freiherr von (1777-1863)Medem, Henriette Aloyse Friederike Amalie Freiherrin von (1785-1847) kömmt niemand v. Domestiken hinauf als die PalmanPalman, Hausangestellte der → Familie Medem in Berlin (1826) welche sie zur Bedienung des Morgens angenommen. Sollte man bei uns stehlen wollen so wär es unten in den Gartenzimmern äußerst leicht, und doch fehlt uns dort gar nichts. Das Mittelhaus ist seit LindbladsLindblad, Adolf Fredrik (1801-1878) Abreise ganz geschloßen; vorgestern ging erLindblad, Adolf Fredrik (1801-1878) mit der Schnellpost über Magdeb. und Kaßel nach Paris. Ich habe ihmLindblad, Adolf Fredrik (1801-1878) einen Br. an H. LeoLeo (Léo), August (1793-1859) mitgegeben. Nicht nur Menschen-, auch Pferdeleer wird das Haus: RedensReden, Franz Ludwig Wilhelm Freiherr von (1754-1831) krankes Rosinantchen ist nach der Thierarzneischule, das gesunde nach Hannover, und BarbyBarby, Johann Heinrich Christian (1765-1837) verreiset nächstens mit Frau und Roßen. – Ich war gestern in Charlot.b. um Alex.Mendelssohn, Alexander (1798-1871) Deinen Br. selbst zu übergeben, ich konnte ihn aber nicht erwarten, da er im Theater war; heute habe ich ihm Ehrh.Ehrhard (Ehrhardt), Hausangestellter der → Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin (1826/1830) hingeschickt, und verfügt, wenn außer Ehrh.sEhrhard (Ehrhardt), Hausangestellter der → Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin (1826/1830) Zettel noch etwas zu besorgen wäre, möchte er einen besondern Br. dort schreiben.

Lea Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874)

Für heute nur ein Paar Worte, und in denen will ich mich beklagen. Du giebst mir, lieber Vater, Deinen Rath und Deine Lehren über die Führung meiner Theaterangelegenheit<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9nfchwnc-bvf7-6h5n-nv2b-27kb7uwlv4xj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100324" style="hidden">Die Hochzeit des Camacho, Komische Oper in zwei Akten, 11. Juni 1824 bis 10. August 1825; [1826/1827]<idno type="MWV">L 5</idno><idno type="op">10</idno></name>, und sagst nachher ich möchte sie beachten, wenn sie auch nicht genial wären. Meinst Du wirklich von mir, ich laufe dem Genialen nach, und achte nur das Genial-sein-sollende, und wage zu unterscheiden, wenn Du mich belehrst, ob es schön gesagt und genial-klingend ist? Und giebt es eine andre Genialität, als die allergrößeste Wahrheit, deren wärmster Freund Du bist, und mich hoff’ ich auch dafür hältst. Ich hoffe Du habest es nur halb im Spas geschrieben, denn wäre der Vorwurf ernstlich so würde er mich, wie Du denken kannst, außerordentlich betrüben.

Dich liebe Fanny schelte ich besonders, für deine demüthigen Klagen über einen nicht-Gruß in meinem Brief, kann mich aber dennoch nicht enthalten Dir die Hand in Gedanken zu küssen, und um Verzeihung zu bitten, obwohl nicht wissend warum, als dein ehrfurchtsvollster

Bruder. [Paul Mendelssohn Bartholdy]
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)

Bei MagnusMagnus, Friedrich Martin (bis 1807: Emanuel Meyer) (seit 1853) von, (seit 1868) Freiherr von (1796-1869) werde ich mich ebenfalls erkundigen laßen. – Kling.Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) sagt mir, Hofr. FalkenbergFalkenberg, Heinrich Friedrich Ludwig (1771-1845) sei eben bei ihm gewesen. Man hat des Diebes Spur bis Potsdam, v. dort soll er sich nach Deßau unter dem Namen eines herzogl. v. Kumberlandschen Stallmeisters gewandt haben, auch dort wird er verfolgt. Sein Mädchen hat den Diebstahl der Bettdecke zwar nicht eingestanden, die zweite bei RedensReden, Franz Ludwig Wilhelm Freiherr von (1754-1831) befindliche ganz gleiche giebt aber den sprechendsten Beweis; es wäre wenigstens der sonderbarste Zufall, wenns mehre solcher braun und gelbblümiger Alterthümer gäbe. Kling.Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) erkundigt sich heut bei KumberlandsGroßbritannien und Hannover, Ernst August I. von (1771-1851), ob solch ein Stallmeister bei ihnen existirt habe? – Kurz, die Möglichkeit geschieht, und wenn ich nichts schreibe, so könnt Ihr mir glauben, daß nichts vorgefallen sei.

Daß Du Dir, mein Ehgemal! etwas von der Anzahl Bäder abziehen willst und deßhalb zur Bemäntelung Deiner Ungeduld BingsBing, Abraham Herz (1769-1835) Wißenschaft in Zweifel ziehst, muß ich höchlich mißbilligen. Wenn Du ihm nicht zutraust, die Zahl bestimmen zu können, so sehe ich auch nicht ein, warum Du Dir überhaupt von ihm rathen läßest, und nicht nach Carlsbad gingest, statt nach D., warum Du seine Arznei nimmst u.s.w. Gegen 2 Bäder täglich muß ich auch protestiren, das soll ganz unnütz sein. – Ihr Lieben, macht ja höchst wunderliche Waßerexperimente: Die KotzebujadeKotzebue, August Friedrich Ferdinand (seit 1785) von (1761-1819) nach Warnemünde war ein schlechter Spaß. Nein, ich lobe mir die Balken! Aengstigen soll ich mich zwar nicht, kann aber doch nicht läugnen, daß ich in jeder Hinsicht froh sein werde, meine Landläufer und Landscheuen wieder zu haben. – Du meldest mir nicht, ob Du den Br. v. DoxatDoxat, Eugen und die 67 Fr.d’or durch H. LimanLiman, Leonhard erhalten. Es waren 10 v. Mde. BeerBeer, Amalie (Esther Jehuda) (1767-1854), 27 v. DorteDorte, Herr, und 30 die Du zu haben wünschtest. – In Charlot. sind die UnsrigenMendelssohn, Alexander (1798-1871) sehr wohl, ich fand die MeyerMeyer, Recha (Rebecka, Reikel) (1767-1831) und JetteMendelssohn, Henriette Maria (Jette) (1775-1831) bei MarianenMendelssohn, Marianne (1799-1880), morgen eßen Deine SchwesternMeyer, Recha (Rebecka, Reikel) (1767-1831)Mendelssohn, Henriette Maria (Jette) (1775-1831) bei mir, und heute ziehen sie in BettysBeer, Rebecka (Betty) (1793-1850) Wohnung, die diese nun seit 2 Tagen verlaßen. – Neues giebts gar nicht, ja wir können Fanny nicht einmal die pflichtmäßige posttägliche Braut anzeigen. Jettchen KühlbrunnHecker, Henriette die schon mit HeckerHecker, Justus Friedrich Karl (1795-1850) verheirathet ist und in der Zeitung die Ihr auch leset, Abschied v. Berlin genommen, kann man billigerweise kaum dazu rechnen. – Das Wetter ist wunderschön; warm, ma non troppo, prächtige Mondscheinabende, zwischen den Weinumlaubten Fenstern für MedemsMedem, Heinrich Philipp August Eduard Freiherr von (1777-1863) Empfindsamkeit wie gemacht; leider! aber fast gar kein Regen, trotz häufig bewölkten Himmels. An des Pächters Weinwänden wirst Du Deine Freude haben; alles ist aufs Schönste am Spalier geordnet und eine Traubenfülle, wie sie am Rhein nicht reicher sein kann. Diese Leute beschicken unglaublich viel durch unermüdete Thätigkeit; es ist nicht zu beschreiben, was alles auf ihrem Felde in den paar Monaten gepflanzt worden und was so herrlich gedeiht. Auch arbeitet die ganze Familie vom Frühsten bis in die sinkende Nacht.

Vorgestern haben mich, außer H. FrankFranck, Georg Hermann (1802-1855), auch JulchenHeyse, Julie (Julchen) Caroline Marie Henriette (bis 1812 Gela Salomon) (1787-1864) und Louis SalingSaaling (vorh. Salomon), Ferdinand Louis (eigtl. Löb) (1783-1867) durch ihre Gegenwart zu Mittage à la fortune beehrt. Wir eßen immer im Freien, es ist göttlich hübsch, würde BenedicksBenedicks, Adolph (Adolphe) (1805-1836) sagen. Lebt wohl, meine Lieben, il y a disette de nouvelles, donc de paroles, grüßt alle lieben Hüner, selbst Puten. – Sophie PobeheimPobeheim, Sophie von (bis um 1798: Freude) (1767-1857) ist jetzt bei Tante HinniMendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862). Ich freue mich, zu denken, daß ich nur noch Einen Brief nach D. zu schreiben habe. Farewell, d. heißt, fahrt wohl nach Hause und laßt Euch warnen vor Warnemünde. Eure Thörin the great.

Lea Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809–1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809–1847)

Wenn hier irgend etwas vorginge, so würde ich es schreiben, aber leider Gottlob, wir sind wohl, die Begebenheiten rar, der Garten und das Wetter schön. Nun sage ich noch, daß Betty BeerBeer, Rebecka (Betty) (1793-1850) und LindbladLindblad, Adolf Fredrik (1801-1878) fort, und aus mit dem Schmaus. Es lassen grüßen: Tanten, Cousinen, Haus, MedemsMedem, Heinrich Philipp August Eduard Freiherr von (1777-1863)Medem, Henriette Aloyse Friederike Amalie Freiherrin von (1785-1847), FrippchensFrippchen, Familie in Berlin, junge Garde, BergerBerger, Carl Ludwig Heinrich (1777-1839). Leb wohl Vater!

Felix Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)

Guten Morgen Fanny! Das arme Jettchen BenedicksBenedicks, Henriette (Jettchen) (1786-1855) hat ein kaltes Fieberchen. Sie hat mir geschrieben. Wundre dich nicht, wenn bei deiner Heimkehr Herr PuminPumin, Herr das dritte Wort ist, es ist eine nette Geschichte die ich aber nicht schreiben kann. Ich heiße

Rebecka
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)

Fanny bestelle ich, daß eine Dame sie besungen hat: vielleicht erfährt sie nächstens mehr.

Lea Mendelssohn Bartholdy
            Berlin 22 Juli 1826. Das schönste Lob hoffte ich mir zu verdienen, da ich die Gelegenheit mit Liman abpaßte, und Euch meinen Brief 2 Tage früher verschaffte, bekomme aber nur Klagen. So undankbar bin ich nicht, sondern fühle mich Euch höchlich verbunden, dem Maler Raphael senza Urbino Eure Depesche anvertraut zu haben. Durch seine Güte und Schnelligkeit erhielt ich sie ebenfalls 2 Tage früher, nämlich gestern Freitags, statt daß sie gewöhnlich nur Sonntag kömmt. – Mir thut es sehr leid, daß Ihr Euch über die Kranken und Unwohlen, so wie über den Diebstahl beunruhigt habt. Alles ist wieder gesund, Ehrhard macht Geschäfte, Rösel geht aus. Frank hat vorgestern Mittag hier gegeßen, gestohlen ist weiter nichts worden, ja es bleibt sehr zweifelhaft, ob die medaillen nicht schon bei Redens Anwesenheit fortgekommen. Verdrießlich ist nur, daß R. grade diesen objet Kling. sehr empfohlen, aber dann hätte er auch dafür sorgen sollen, sie in einen sichern Schrank zu stellen. Die médaillenbehälter sind nämlich so klein, daß es gar keine Anstrengung erfordert, sie alle auf einmal fortzutragen. Der Schlößer hat nicht bestimmt behaupten können, ob das Schloß erbrochen sei, es war nur äußerst leicht gemacht. Die Geschichte, die ich vorigen Posttag schrieb, kömmt mir höchst wahrscheinlich vor: unsre Polizei ist dumm und ungeschickt genug, daß man den Entlaufenen schwerlich wieder bekommen wird; auch fürchte ich, da er schon in Spandau geseßen, er werde alle Ränke genugsam geübt, und die silbernen méd. selbst eingeschmolzen haben, indeß genügt es zu meiner Beruhigung, den sehr muthmaßlichen Thäter zu wißen. Ehrh. behauptet, Ihr wüßtet schon woher das anscheinende manco entstanden, und er werde es nächstens beim Nachsehen der Bücher herausfinden. Es wäre ohne Nachschlüßel der Schränke auch unmöglich, aus Deinem Zimmer, das stets verschloßen, etwas zu entwenden, vollends hier im Gartenhause, wo wir alle den Eingang bis z. 1. Juli hatten. Auch jetzt bei Medems kömmt niemand v. Domestiken hinauf als die Palman welche sie zur Bedienung des Morgens angenommen. Sollte man bei uns stehlen wollen so wär es unten in den Gartenzimmern äußerst leicht, und doch fehlt uns dort gar nichts. Das Mittelhaus ist seit Lindblads Abreise ganz geschloßen; vorgestern ging er mit der Schnellpost über Magdeb. und Kaßel nach Paris. Ich habe ihm einen Br. an H. Leo mitgegeben. Nicht nur Menschen-, auch Pferdeleer wird das Haus: Redens krankes Rosinantchen ist nach der Thierarzneischule, das gesunde nach Hannover, und Barby verreiset nächstens mit Frau und Roßen. – Ich war gestern in Charlot. b. um Alex. Deinen Br. selbst zu übergeben, ich konnte ihn aber nicht erwarten, da er im Theater war; heute habe ich ihm Ehrh. hingeschickt, und verfügt, wenn außer Ehrh. s Zettel noch etwas zu besorgen wäre, möchte er einen besondern Br. dort schreiben.
Lea Mendelssohn Bartholdy
Für heute nur ein Paar Worte, und in denen will ich mich beklagen. Du giebst mir, lieber Vater, Deinen Rath und Deine Lehren über die Führung meiner Theaterangelegenheit, und sagst nachher ich möchte sie beachten, wenn sie auch nicht genial wären. Meinst Du wirklich von mir, ich laufe dem Genialen nach, und achte nur das Genial-sein-sollende, und wage zu unterscheiden, wenn Du mich belehrst, ob es schön gesagt und genial-klingend ist? Und giebt es eine andre Genialität, als die allergrößeste Wahrheit, deren wärmster Freund Du bist, und mich hoff’ ich auch dafür hältst. Ich hoffe Du habest es nur halb im Spas geschrieben, denn wäre der Vorwurf ernstlich so würde er mich, wie Du denken kannst, außerordentlich betrüben.
Dich liebe Fanny schelte ich besonders, für deine demüthigen Klagen über einen nicht-Gruß in meinem Brief, kann mich aber dennoch nicht enthalten Dir die Hand in Gedanken zu küssen, und um Verzeihung zu bitten, obwohl nicht wissend warum, als dein ehrfurchtsvollster
Bruder. Paul Mendelssohn Bartholdy
Bei Magnus werde ich mich ebenfalls erkundigen laßen. – Kling. sagt mir, Hofr. Falkenberg sei eben bei ihm gewesen. Man hat des Diebes Spur bis Potsdam, v. dort soll er sich nach Deßau unter dem Namen eines herzogl. v. Kumberlandschen Stallmeisters gewandt haben, auch dort wird er verfolgt. Sein Mädchen hat den Diebstahl der Bettdecke zwar nicht eingestanden, die zweite bei Redens befindliche ganz gleiche giebt aber den sprechendsten Beweis; es wäre wenigstens der sonderbarste Zufall, wenns mehre solcher braun und gelbblümiger Alterthümer gäbe. Kling. erkundigt sich heut bei Kumberlands, ob solch ein Stallmeister bei ihnen existirt habe? – Kurz, die Möglichkeit geschieht, und wenn ich nichts schreibe, so könnt Ihr mir glauben, daß nichts vorgefallen sei.
Daß Du Dir, mein Ehgemal! etwas von der Anzahl Bäder abziehen willst und deßhalb zur Bemäntelung Deiner Ungeduld Bings Wißenschaft in Zweifel ziehst, muß ich höchlich mißbilligen. Wenn Du ihm nicht zutraust, die Zahl bestimmen zu können, so sehe ich auch nicht ein, warum Du Dir überhaupt von ihm rathen läßest, und nicht nach Carlsbad gingest, statt nach D., warum Du seine Arznei nimmst u. s. w. Gegen 2 Bäder täglich muß ich auch protestiren, das soll ganz unnütz sein. – Ihr Lieben, macht ja höchst wunderliche Waßerexperimente: Die Kotzebujade nach Warnemünde war ein schlechter Spaß. Nein, ich lobe mir die Balken! Aengstigen soll ich mich zwar nicht, kann aber doch nicht läugnen, daß ich in jeder Hinsicht froh sein werde, meine Landläufer und Landscheuen wieder zu haben. – Du meldest mir nicht, ob Du den Br. v. Doxat und die 67 Fr. d’or durch H. Liman erhalten. Es waren 10 v. Mde. Beer, 27 v. Dorte, und 30 die Du zu haben wünschtest. – In Charlot. sind die Unsrigen sehr wohl, ich fand die Meyer und Jette bei Marianen, morgen eßen Deine Schwestern bei mir, und heute ziehen sie in Bettys Wohnung, die diese nun seit 2 Tagen verlaßen. – Neues giebts gar nicht, ja wir können Fanny nicht einmal die pflichtmäßige posttägliche Braut anzeigen. Jettchen Kühlbrunn die schon mit Hecker verheirathet ist und in der Zeitung die Ihr auch leset, Abschied v. Berlin genommen, kann man billigerweise kaum dazu rechnen. – Das Wetter ist wunderschön; warm, ma non troppo, prächtige Mondscheinabende, zwischen den Weinumlaubten Fenstern für Medems Empfindsamkeit wie gemacht; leider! aber fast gar kein Regen, trotz häufig bewölkten Himmels. An des Pächters Weinwänden wirst Du Deine Freude haben; alles ist aufs Schönste am Spalier geordnet und eine Traubenfülle, wie sie am Rhein nicht reicher sein kann. Diese Leute beschicken unglaublich viel durch unermüdete Thätigkeit; es ist nicht zu beschreiben, was alles auf ihrem Felde in den paar Monaten gepflanzt worden und was so herrlich gedeiht. Auch arbeitet die ganze Familie vom Frühsten bis in die sinkende Nacht.
Vorgestern haben mich, außer H. Frank, auch Julchen und Louis Saling durch ihre Gegenwart zu Mittage à la fortune beehrt. Wir eßen immer im Freien, es ist göttlich hübsch, würde Benedicks sagen. Lebt wohl, meine Lieben, il y a disette de nouvelles, donc de paroles, grüßt alle lieben Hüner, selbst Puten. – Sophie Pobeheim ist jetzt bei Tante Hinni. Ich freue mich, zu denken, daß ich nur noch Einen Brief nach D. zu schreiben habe. Farewell, d. heißt, fahrt wohl nach Hause und laßt Euch warnen vor Warnemünde. Eure Thörin the great.
Lea Mendelssohn Bartholdy
Wenn hier irgend etwas vorginge, so würde ich es schreiben, aber leider Gottlob, wir sind wohl, die Begebenheiten rar, der Garten und das Wetter schön. Nun sage ich noch, daß Betty Beer und Lindblad fort, und aus mit dem Schmaus. Es lassen grüßen: Tanten, Cousinen, Haus, Medems, Frippchens, junge Garde, Berger. Leb wohl Vater!
Felix Mendelssohn Bartholdy
Guten Morgen Fanny! Das arme Jettchen Benedicks hat ein kaltes Fieberchen. Sie hat mir geschrieben. Wundre dich nicht, wenn bei deiner Heimkehr Herr Pumin das dritte Wort ist, es ist eine nette Geschichte die ich aber nicht schreiben kann. Ich heiße
Rebecka
Fanny bestelle ich, daß eine Dame sie besungen hat: vielleicht erfährt sie nächstens mehr.
Lea Mendelssohn Bartholdy          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1826-07-22-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1826-07-22-01" xml:id="title_6b49293e-6f89-4655-906c-230258a9f5d2">Lea Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Fanny Mendelssohn Bartholdy in Doberan<lb></lb>Berlin, 22. Juli 1826</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_75c54d08-12bd-416e-a65f-7d2219b32e74">Das schönste Lob hoffte ich mir zu verdienen, da ich die Gelegenheit mit Liman abpaßte, und Euch meinen Brief 2 Tage früher verschaffte, bekomme aber nur Klagen. So undankbar bin ich nicht, sondern fühle mich</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_ef0cbf2b-0707-4298-83f9-cc6f395ee20d">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author> <author key="PSN0113263">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</author> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author> <author key="PSN0117586">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0113263" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 1, 81 </idno> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>New York, NY</settlement> <institution key="RISM">US-NYp</institution> <repository>New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division</repository> <collection>*MNY++ Mendelssohn Letters</collection> <idno type="signatur">Vol. I/34.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1826-07-20-01" type="letter" xml:id="title_cbb7dc2b-c227-4319-9139-c562df888fd0">Lea Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Fanny Mendelssohn Bartholdy in Doberan; Berlin, 22. Juli 1826</title> <incipit>Das schönste Lob hoffte ich mir zu verdienen, da ich die Gelegenheit mit Liman abpaßte, und Euch meinen Brief 2 Tage früher verschaffte, bekomme aber nur Klagen. So undankbar bin ich nicht, sondern fühle mich</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.</p> <handDesc hands="3"> <p>Lea Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1826-07-22" xml:id="date_a023bc9c-d457-4ec4-bf17-6e50f02ac14b">22. Juli 1826</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_33f8fe7c-5ccb-4c99-9060-c63a0744af36">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_6a9d0244-e179-40b6-939b-53718eaea867">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <persName key="PSN0117586" resp="author" xml:id="persName_14ef96f6-16d1-4e53-a4e6-9412c01a4461">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0113263" resp="author" xml:id="persName_73y6nxqg-hwqk-wdlb-atp3-q7cdlj9nr77d">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><persName key="PSN0113263" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</persName><persName key="PSN0117586" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_9ce6c1d0-ddbb-4c91-b26f-1f83e98864f1"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country></placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0117585" resp="receiver" xml:id="persName_d6a64daf-ff06-48b5-a547-87a78006eb5b">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <persName key="PSN0113247" resp="receiver" xml:id="persName_f4c3217c-4fe6-49cf-9d33-dd0c050084a2">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_7ccc3020-0281-4f53-804e-8dc91098421a"> <settlement key="STM0100144">Doberan</settlement> <country>Deutschland</country></placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_ec9405b0-609d-4dbf-a0d5-1ee38bfc6a1f"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1826-07-22" xml:id="date_09f9957d-a75e-4caf-9324-9d3a29971e42">22 Juli 1826.</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Das schönste Lob hoffte ich mir zu verdienen, da ich die Gelegenheit mit <persName xml:id="persName_e2eb476f-12a9-4953-b00c-b33d73f360b6">Liman<name key="PSN0112843" style="hidden">Liman, Leonhard</name></persName> abpaßte, und Euch meinen Brief 2 Tage früher verschaffte, bekomme aber nur Klagen. So undankbar bin ich nicht, sondern <seg type="salute">fühle mich Euch höchlich verbunden</seg>, dem Maler Raphael senza <persName xml:id="persName_43f0b131-ca32-48c0-aefc-0f1b949ec7c2">Urbino<name key="PSN0112013" style="hidden">Hirsch, Raphael</name></persName> Eure Depesche anvertraut zu haben. Durch seine Güte und Schnelligkeit erhielt ich sie ebenfalls 2 Tage früher, nämlich gestern Freitags, statt daß sie gewöhnlich nur Sonntag kömmt. – Mir thut es sehr leid, daß Ihr Euch über die Kranken und Unwohlen, so wie über den Diebstahl beunruhigt habt. Alles ist wieder gesund, <persName xml:id="persName_ae019a6e-2684-428e-a6d4-003ebcf08ccb">Ehrhard<name key="PSN0110843" style="hidden">Ehrhard (Ehrhardt), Hausangestellter der → Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin (1826/1830)</name></persName> <hi rend="underline">macht Geschäfte</hi>, <persName xml:id="persName_8e4ebf17-07c6-4a7b-b2f4-73bebb386f6c">Rösel<name key="PSN0114280" style="hidden">Rösel, Gottlob Samuel (1769-1843)</name></persName> geht aus. <persName xml:id="persName_20b29cca-f377-43fe-949d-e38f34cc4e05">Frank<name key="PSN0111123" style="hidden">Franck, Georg Hermann (1802-1855)</name></persName> hat vorgestern Mittag hier gegeßen, gestohlen ist weiter nichts worden, ja es bleibt sehr zweifelhaft, ob die medaillen nicht schon bei <persName xml:id="persName_7e8a6eda-a8d1-4897-b39a-71b070db4c3a">Redens<name key="PSN0114095" style="hidden">Reden, Franz Ludwig Wilhelm Freiherr von (1754-1831)</name></persName> Anwesenheit fortgekommen. Verdrießlich ist nur, daß <persName xml:id="persName_865c0ad6-eae7-448e-b3c4-9739a5e5bc85">R.<name key="PSN0114095" style="hidden">Reden, Franz Ludwig Wilhelm Freiherr von (1754-1831)</name></persName> grade diesen objet <persName xml:id="persName_706535db-58cc-4c1b-b6b2-989da8c02867">Kling.<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> sehr empfohlen, aber dann hätte er auch dafür sorgen sollen, sie in einen sichern Schrank zu stellen. Die médaillenbehälter sind nämlich so klein, daß es gar keine Anstrengung erfordert, sie alle auf einmal fortzutragen. Der Schlößer hat nicht bestimmt behaupten können, ob das Schloß erbrochen sei, es war nur äußerst leicht gemacht. Die Geschichte, die ich vorigen Posttag schrieb, kömmt mir höchst wahrscheinlich vor: unsre Polizei ist dumm und ungeschickt genug, daß man den Entlaufenen schwerlich wieder bekommen wird; auch fürchte ich, <hi rend="underline">da</hi> er schon in Spandau geseßen, er werde alle Ränke genugsam geübt, und die silbernen méd. selbst eingeschmolzen haben, indeß genügt es zu meiner Beruhigung, den sehr muthmaßlichen Thäter zu wißen. <persName xml:id="persName_7ede0699-2b53-4575-b2df-e401fd6a8aab">Ehrh.<name key="PSN0110843" style="hidden">Ehrhard (Ehrhardt), Hausangestellter der → Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin (1826/1830)</name></persName> behauptet, Ihr wüßtet schon woher das anscheinende manco entstanden, und er werde es nächstens beim Nachsehen der Bücher herausfinden. Es wäre ohne Nachschlüßel der Schränke auch unmöglich, aus Deinem Zimmer, das stets verschloßen, etwas zu entwenden, vollends hier im Gartenhause, wo wir alle den Eingang bis z. 1. Juli hatten. Auch jetzt bei <persName xml:id="persName_4644ee61-b596-4318-944a-95bc281aef4d">Medems<name key="PSN0113174" style="hidden">Medem, Heinrich Philipp August Eduard Freiherr von (1777-1863)</name><name key="PSN0113171" style="hidden">Medem, Henriette Aloyse Friederike Amalie Freiherrin von (1785-1847)</name></persName> kömmt niemand v. Domestiken hinauf als die <persName xml:id="persName_d81981e8-5599-4d17-a4b6-9dad090faa72">Palman<name key="PSN0113730" style="hidden">Palman, Hausangestellte der → Familie Medem in Berlin (1826)</name></persName> welche sie zur Bedienung des Morgens angenommen. Sollte man bei uns stehlen wollen so wär es unten in den Gartenzimmern äußerst leicht, und doch fehlt uns dort gar nichts. Das Mittelhaus ist seit <persName xml:id="persName_ba8cdfa3-44b2-44f5-80bf-2fbc35f7a0fe">Lindblads<name key="PSN0112854" style="hidden">Lindblad, Adolf Fredrik (1801-1878)</name></persName> Abreise ganz geschloßen; vorgestern ging <persName xml:id="persName_985cf1dd-7785-47ca-b214-984d0d351cc3">er<name key="PSN0112854" style="hidden">Lindblad, Adolf Fredrik (1801-1878)</name></persName> mit der Schnellpost über Magdeb. und Kaßel nach Paris. Ich habe <persName xml:id="persName_ad4d5d9a-c034-435a-bf77-097c30f795f2">ihm<name key="PSN0112854" style="hidden">Lindblad, Adolf Fredrik (1801-1878)</name></persName> einen Br. an H. <persName xml:id="persName_0aa3b901-5b04-4ea9-81f0-6c773bd4f14d">Leo<name key="PSN0112784" style="hidden">Leo (Léo), August (1793-1859)</name></persName> mitgegeben. Nicht nur Menschen-, auch Pferdeleer wird das Haus: <persName xml:id="persName_9abbb21c-2f26-4290-a08c-a9a19431ca8d">Redens<name key="PSN0114095" style="hidden">Reden, Franz Ludwig Wilhelm Freiherr von (1754-1831)</name></persName> krankes Rosinantchen ist nach der Thierarzneischule, das gesunde nach Hannover, und <persName xml:id="persName_4dfec7b8-3849-4b99-a76c-576613c7a756">Barby<name key="PSN0109658" style="hidden">Barby, Johann Heinrich Christian (1765-1837)</name></persName> verreiset nächstens mit Frau und Roßen. – Ich war gestern in Charlot.b. um <persName xml:id="persName_3666b2a0-3511-441e-aeb4-2f44423bc285">Alex.<name key="PSN0113213" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName> Deinen Br. selbst zu übergeben, ich konnte ihn aber nicht erwarten, da er im Theater war; heute habe ich ihm <persName xml:id="persName_cb2f4acf-78a4-4171-8d51-2fc8c59d8871">Ehrh.<name key="PSN0110843" style="hidden">Ehrhard (Ehrhardt), Hausangestellter der → Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin (1826/1830)</name></persName> hingeschickt, und verfügt, wenn außer <persName xml:id="persName_110265ef-e601-41e9-a070-c1b2f5d1a420">Ehrh.s<name key="PSN0110843" style="hidden">Ehrhard (Ehrhardt), Hausangestellter der → Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin (1826/1830)</name></persName> Zettel noch etwas zu besorgen wäre, möchte er einen besondern Br. dort schreiben.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_826248b8-0bbd-44c2-8312-b9c717efd54e"> <docAuthor key="PSN0113263" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_14e8be3c-dcf6-412a-8bb5-fd26444e5205">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113263" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_f9751225-e245-4988-ba8c-3eba79b83149">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Für heute nur ein Paar Worte, und in denen will ich mich beklagen. Du giebst mir, <seg type="salute">lieber Vater</seg>, Deinen Rath und Deine Lehren über die Führung <title xml:id="title_1307609e-3b1f-4fdd-aeaf-2a2a54ee093c">meiner Theaterangelegenheit<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9nfchwnc-bvf7-6h5n-nv2b-27kb7uwlv4xj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100324" style="hidden">Die Hochzeit des Camacho, Komische Oper in zwei Akten, 11. Juni 1824 bis 10. August 1825; [1826/1827]<idno type="MWV">L 5</idno><idno type="op">10</idno></name></title>, und sagst nachher ich möchte sie beachten, wenn sie auch nicht genial wären. Meinst Du wirklich von mir, ich laufe dem Genialen nach, und achte nur das Genial-sein-sollende, und wage zu unterscheiden, wenn Du mich belehrst, ob es schön gesagt und genial-klingend ist? Und giebt es eine andre Genialität, als die allergrößeste Wahrheit, deren wärmster Freund Du bist, und mich hoff’ ich auch dafür hältst. Ich hoffe Du habest es nur halb im Spas geschrieben, denn wäre der Vorwurf ernstlich so würde er mich, wie Du denken kannst, außerordentlich betrüben.</p> <p> <seg type="closer" xml:id="seg_5beada53-15dc-471d-a5b1-1ed9c56661e4">Dich liebe Fanny schelte ich besonders, für deine demüthigen Klagen über einen nicht-Gruß in meinem Brief, kann mich aber dennoch nicht enthalten Dir die Hand in Gedanken zu küssen, und um Verzeihung zu bitten, obwohl nicht wissend warum, als dein ehrfurchtsvollster</seg> </p> <signed rend="right">Bruder. <add resp="UT" type="editors_addition">[Paul Mendelssohn Bartholdy]</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_85b84b84-cedb-4e37-b113-76112b1e4c47"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Bei <persName xml:id="persName_c612872a-adf9-4821-9f92-b455cbf3a685">Magnus<name key="PSN0113036" style="hidden">Magnus, Friedrich Martin (bis 1807: Emanuel Meyer) (seit 1853) von, (seit 1868) Freiherr von (1796-1869)</name></persName> werde ich mich ebenfalls erkundigen laßen. – <persName xml:id="persName_6d4e6155-84e7-427e-a148-424de3f9e689">Kling.<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> sagt mir, <persName xml:id="persName_a3888b28-0874-4dfb-aae6-39e8506b1921">Hofr. Falkenberg<name key="PSN0110986" style="hidden">Falkenberg, Heinrich Friedrich Ludwig (1771-1845)</name></persName> sei eben bei ihm gewesen. Man hat des Diebes Spur bis Potsdam, v. dort soll er sich nach Deßau unter dem Namen eines herzogl. v. Kumberlandschen Stallmeisters gewandt haben, auch dort wird er verfolgt. Sein Mädchen hat den Diebstahl der Bettdecke zwar nicht eingestanden, die zweite bei <persName xml:id="persName_f5d21531-ffd9-4157-8d24-129ec11d92d4">Redens<name key="PSN0114095" style="hidden">Reden, Franz Ludwig Wilhelm Freiherr von (1754-1831)</name></persName> befindliche ganz gleiche giebt aber den sprechendsten Beweis; es wäre wenigstens der sonderbarste Zufall, wenns mehre solcher braun und gelbblümiger Alterthümer gäbe. <persName xml:id="persName_76116e68-79ef-410b-994b-02cb9d4178ae">Kling.<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> erkundigt sich heut bei <persName xml:id="persName_c1c01fac-01b8-4ef4-8046-fa981f11b43a">Kumberlands<name key="PSN0111569" style="hidden">Großbritannien und Hannover, Ernst August I. von (1771-1851)</name></persName>, ob solch ein Stallmeister bei ihnen existirt habe? – Kurz, die Möglichkeit geschieht, und wenn ich nichts schreibe, so könnt Ihr mir glauben, daß nichts vorgefallen sei.</p> <p>Daß Du Dir, mein Ehgemal! etwas von der Anzahl Bäder abziehen willst und deßhalb zur Bemäntelung Deiner Ungeduld <persName xml:id="persName_b5df3fc3-93fc-4236-b1fd-2970806bb66e">Bings<name key="PSN0109955" style="hidden">Bing, Abraham Herz (1769-1835)</name></persName> Wißenschaft in Zweifel ziehst, muß ich höchlich mißbilligen. Wenn Du ihm nicht zutraust, die Zahl bestimmen zu können, so sehe ich auch nicht ein, warum Du Dir überhaupt von ihm rathen läßest, und nicht nach Carlsbad gingest, statt nach D., warum Du seine Arznei nimmst u.s.w. Gegen 2 Bäder täglich muß ich auch protestiren, das soll ganz unnütz sein. – Ihr Lieben, macht ja höchst wunderliche Waßerexperimente: Die <persName xml:id="persName_bb302d55-0b15-4e90-b5a3-c03ade242ad9">Kotzebujade<name key="PSN0112511" style="hidden">Kotzebue, August Friedrich Ferdinand (seit 1785) von (1761-1819)</name></persName> nach Warnemünde war ein schlechter Spaß. Nein, ich lobe mir die Balken! Aengstigen <hi rend="underline">soll</hi> ich mich zwar nicht, kann aber doch nicht läugnen, daß ich in jeder Hinsicht froh sein werde, meine Landläufer und Landscheuen wieder zu haben. – Du meldest mir nicht, ob Du den Br. v. <persName xml:id="persName_6f8cb7bb-20f2-4720-bf42-4aa7946fdebb">Doxat<name key="PSN0110727" style="hidden">Doxat, Eugen</name></persName> und die 67 Fr.d’or durch <persName xml:id="persName_6fd825cc-182c-4a3d-a9a1-c27b4839f5d0">H. Liman<name key="PSN0112843" style="hidden">Liman, Leonhard</name></persName> erhalten. Es waren 10 v. <persName xml:id="persName_aea532cb-7f7e-406e-86bc-fcc2de1f27d2">Mde. Beer<name key="PSN0109764" style="hidden">Beer, Amalie (Esther Jehuda) (1767-1854)</name></persName>, 27 v. <persName xml:id="persName_5bd59951-08ce-4170-bd1e-1bcdad0a094f">Dorte<name key="PSN0110717" style="hidden">Dorte, Herr</name></persName>, und 30 die Du zu haben wünschtest. – In Charlot. sind die <persName xml:id="persName_b164b270-3b4a-49db-9c18-c53b42bb06d5">Unsrigen<name key="PSN0113213" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName> sehr wohl, ich fand die <persName xml:id="persName_e5bc3bbc-adaa-4d75-9e95-895706d14a07">Meyer<name key="PSN0113312" style="hidden">Meyer, Recha (Rebecka, Reikel) (1767-1831)</name></persName> und <persName xml:id="persName_f07c9a1c-2155-4f8f-b854-c694e9de95d7">Jette<name key="PSN0113224" style="hidden">Mendelssohn, Henriette Maria (Jette) (1775-1831)</name></persName> bei <persName xml:id="persName_7e73eded-4a98-4a5d-a232-0863515351b9">Marianen<name key="PSN0113230" style="hidden">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name></persName>, morgen eßen <persName xml:id="persName_75fcc192-b400-4421-b650-959dff0dafb1">Deine Schwestern<name key="PSN0113312" style="hidden">Meyer, Recha (Rebecka, Reikel) (1767-1831)</name><name key="PSN0113224" style="hidden">Mendelssohn, Henriette Maria (Jette) (1775-1831)</name></persName> bei mir, und heute ziehen sie in <persName xml:id="persName_a64b6f12-5d99-4bb7-aa60-b1e5e84a796c">Bettys<name key="PSN0109770" style="hidden">Beer, Rebecka (Betty) (1793-1850)</name></persName> Wohnung, die diese nun seit 2 Tagen verlaßen. – Neues giebts gar nicht, ja wir können Fanny nicht einmal die pflichtmäßige posttägliche Braut anzeigen. <persName xml:id="persName_b0d92938-1cab-4a70-8f7f-c1837ff736ec">Jettchen Kühlbrunn<name key="PSN0111799" style="hidden">Hecker, Henriette</name></persName> die schon mit <persName xml:id="persName_9a050bdb-2ec0-466b-a6ce-deb672c2d5e0">Hecker<name key="PSN0111800" style="hidden">Hecker, Justus Friedrich Karl (1795-1850)</name></persName> verheirathet ist und in der Zeitung die Ihr auch leset, Abschied v. Berlin genommen, kann man billigerweise kaum dazu rechnen. – Das Wetter ist wunderschön; warm, ma non troppo, prächtige Mondscheinabende, zwischen den Weinumlaubten Fenstern für <persName xml:id="persName_3e68d0fc-d860-44e0-a7e0-10640a834190">Medems<name key="PSN0113174" style="hidden">Medem, Heinrich Philipp August Eduard Freiherr von (1777-1863)</name></persName> Empfindsamkeit wie gemacht; leider! aber fast gar kein Regen, trotz häufig bewölkten Himmels. An des Pächters Weinwänden wirst Du Deine Freude haben; alles ist aufs Schönste am Spalier geordnet und eine Traubenfülle, wie sie am Rhein nicht reicher sein kann. Diese Leute beschicken unglaublich viel durch unermüdete Thätigkeit; es ist nicht zu beschreiben, was alles auf ihrem Felde in den paar Monaten gepflanzt worden und was so herrlich gedeiht. Auch arbeitet die ganze Familie vom Frühsten bis in die sinkende Nacht. </p> <p>Vorgestern haben mich, außer <persName xml:id="persName_c3ad8efb-0289-4a55-b18a-e836f73b376b">H. Frank<name key="PSN0111123" style="hidden">Franck, Georg Hermann (1802-1855)</name></persName>, auch <persName xml:id="persName_087480e4-97b5-4b91-b173-27fd460f08f8">Julchen<name key="PSN0111974" style="hidden">Heyse, Julie (Julchen) Caroline Marie Henriette (bis 1812 Gela Salomon) (1787-1864)</name></persName> und <persName xml:id="persName_4b92fde1-1b2d-4fb0-9f89-b829ea3e621c">Louis Saling<name key="PSN0114386" style="hidden">Saaling (vorh. Salomon), Ferdinand Louis (eigtl. Löb) (1783-1867)</name></persName> durch ihre Gegenwart zu Mittage à la fortune beehrt. Wir eßen immer im Freien, es ist göttlich hübsch, würde <persName xml:id="persName_113d883d-11ea-4089-bcc7-a43fb7f3ffa1">Benedicks<name key="PSN0109840" style="hidden">Benedicks, Adolph (Adolphe) (1805-1836)</name></persName> sagen. Lebt wohl, meine Lieben, il y a disette de nouvelles, donc de paroles, grüßt alle lieben Hüner, selbst Puten. – <persName xml:id="persName_fb274b8c-a71f-426a-b1eb-9e90b275488b">Sophie Pobeheim<name key="PSN0113912" style="hidden">Pobeheim, Sophie von (bis um 1798: Freude) (1767-1857)</name></persName> ist jetzt bei <persName xml:id="persName_d53778d1-eeb6-4abc-923f-a7d3df7874ad">Tante Hinni<name key="PSN0113223" style="hidden">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name></persName>. Ich freue mich, zu denken, daß ich nur noch Einen Brief nach D. zu schreiben habe. Farewell, d. heißt, fahrt wohl nach Hause und laßt Euch warnen vor Warnemünde. <seg type="closer" xml:id="seg_978890ec-0e10-450f-8dea-f863b14c3a06">Eure Thörin the great.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_00871ba7-70b2-4493-bd67-8b598e616b1a"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_44512730-78b3-4053-bcc5-d85ae323b72b">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_e53fda3c-1c13-459b-a4f3-7e128bd94cbb">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Wenn hier irgend etwas vorginge, so würde ich es schreiben, aber leider Gottlob, wir sind wohl, die Begebenheiten rar, der Garten und das Wetter schön. Nun sage ich noch, daß <persName xml:id="persName_12755a19-8145-4acd-953f-92c15f8c8cbd">Betty Beer<name key="PSN0109770" style="hidden">Beer, Rebecka (Betty) (1793-1850)</name></persName> und <persName xml:id="persName_ee809830-5b16-4cd8-b89c-bf3baee4cf18">Lindblad<name key="PSN0112854" style="hidden">Lindblad, Adolf Fredrik (1801-1878)</name></persName> fort, und aus mit dem Schmaus. <seg type="closer">Es lassen grüßen: Tanten, Cousinen, Haus, <persName xml:id="persName_ccc42ab7-197b-4f23-8128-30077fec0d55">Medems<name key="PSN0113174" style="hidden">Medem, Heinrich Philipp August Eduard Freiherr von (1777-1863)</name><name key="PSN0113171" style="hidden">Medem, Henriette Aloyse Friederike Amalie Freiherrin von (1785-1847)</name></persName>, <persName xml:id="persName_7e567356-6716-4935-96f0-91f3a41fcd8a">Frippchens<name key="PSN0111240" style="hidden">Frippchen, Familie in Berlin</name></persName>, junge Garde, <persName xml:id="persName_da8f26dc-43e3-42bf-8b65-ccea675bf2a8">Berger<name key="PSN0109868" style="hidden">Berger, Carl Ludwig Heinrich (1777-1839)</name></persName>. Leb wohl Vater!</seg> </p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Felix Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="5" type="act_of_writing" xml:id="div_a61390de-de03-4d8f-9c34-b7d9703a9cd4"> <docAuthor key="PSN0117586" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_7f1718b8-f49b-4d23-b86f-174a2214fed2">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0117586" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_2fe45805-d571-4e47-82a4-0279e48b1fd0">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p><seg type="salute">Guten Morgen Fanny</seg>! Das arme <persName xml:id="persName_874ac336-637c-4fe5-a6cd-dabae30df3e9">Jettchen Benedicks<name key="PSN0109841" style="hidden">Benedicks, Henriette (Jettchen) (1786-1855)</name></persName> hat ein kaltes Fieberchen. Sie hat mir geschrieben. Wundre dich nicht, wenn bei deiner Heimkehr <persName xml:id="persName_d470579c-3275-4d69-aa42-8e4e3a01b1bb">Herr Pumin<name key="PSN0114026" style="hidden">Pumin, Herr</name></persName> das dritte Wort ist, es ist eine nette Geschichte die ich aber nicht schreiben kann. <seg type="closer" xml:id="seg_c574bd43-733c-4141-9176-f970f81df7d1">Ich heiße</seg> </p> <signed rend="right">Rebecka</signed> </div> <div n="6" type="act_of_writing" xml:id="div_eadde8e0-9710-4935-ab54-c0f747714196"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Fanny bestelle ich, daß eine <hi rend="underline">Dame</hi> sie besungen hat: vielleicht erfährt sie nächstens mehr. </p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>