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fmb-1825-05-03-01

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Abraham Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy an Gustave d’Eichthal in Berlin<lb></lb>Paris, 3. Mai 1825 ich danke Ihnen, lieber Gustav, für Ihren sehr freundlichen und angenehmen Brief aus Berlin vom 22 April. Es thut mir und meinem ganzen Hause sehr leid, daß Sie uns verlaßen, Sie wißen es, und es Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 65

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Frankreich Paris F-Pa Paris, Bibliothèque de l’Arsenal (in: F-Pn, Bibliothèque nationale de France) - F-Pa, Ms 15.032/75. Autograph Abraham Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy an Gustave d’Eichthal in Berlin; Paris, 3. Mai 1825 ich danke Ihnen, lieber Gustav, für Ihren sehr freundlichen und angenehmen Brief aus Berlin vom 22 April. Es thut mir und meinem ganzen Hause sehr leid, daß Sie uns verlaßen, Sie wißen es, und es

3 beschr. S.

Abraham Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

3. Mai 1825 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Paris Frankreich Eichthal (vorh. Seeligmann), Gustave (seit 1814) Baron d’ (1804-1886) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776–1835) Paris 3 Mai 1825.

ich danke Ihnen, lieber Gustav, für Ihren sehr freundlichen und angenehmen Brief aus Berlin vom 22 April. Es thut mir und meinem ganzen Hause sehr leid, daß Sie uns verlaßen, Sie wißen es, und es bedarf keiner weitern Versichrung; allein Berlin ist nun einmal kein Bildungsort für einen Kaufmann, und Sie haben keine Zeit zu verlieren. Wenn daher nicht persönliche und bürgerliche, unabweisliche, Pflichten Sie hieher zurückriefen, so würde ich mich unbedingt gegen den Abstecher erklären, welchen Sie hieher zu machen gedenken. Was Sie zurückzieht, das drücken Sie in Ihrem Briefe auf eine Weise aus, die Ihrem Gefühl, Ihrem Verstande, und Ihrer deutschen Sprachkenntnis gleich große Ehre macht. Diese Stelle Ihres Briefs hat mich erfreut und gerührt, und ich kann mich aus eignen früheren Erfahrungen ganz in Ihre Lage und Stimmung hineindenken. Allein das würde noch immer den Zeitverlust nicht rechtfertigen. Im Kampf bildet sich der Mensch, und es giebt keinen Kampf ohne Opfer; ja, eben das Opfer ist es, was das Schicksal vom Menschen fordert. Aber Sie haben, wie mir Ihr VaterEichthal (vorh. Seeligmann), Louis (seit 1814) Baron d’ (1780-1840) sagte, bürgerliche Angelegenheiten persönlich in Ordnung zu bringen, und dagegen ist Nichts zu sagen. Wenn Sie, wie ich nicht zweifle, eine Stelle in Hamburg gefunden, so bleiben Sie wenigstens hier nur so lange als ganz unabänderlich nöthig.

ich reise d. 10 oder 11 von hier, und über Nancy, Strasburg und Heidelberg zu Hause. Ich hoffe, Sie auf der Reise zu treffen, und werde mich fleißig nach Ihnen umsehen. Thun Sie ein Gleiches. Treffen wir uns, so bringen wir ein paar Stunden mit einander zu, und ich erzähle Ihnen wie es mir hier, gut und schlecht, gegangen. Paris reizt mich nicht mehr. Ihrem VaterEichthal (vorh. Seeligmann), Louis (seit 1814) Baron d’ (1780-1840) bin ich für seine wahrhaft freundliche Aufnahme, so wie ihrem BruderEichthal (vorh. Seeligmann), Adolphe (seit 1814) Baron d’ (1805-1895) für seine unveränderliche Güte für Felix, vielen Dank schuldig.

Leben Sie wohl, nehmen Sie sich recht zusammen, und verschlucken Sie Ihre Lehrzeit wie eine Medizin. Die Deutschen sagen, nur der Teufel will verschlucken, soll ihn nicht lang begucken. mit herzlicher und unwandelbarer Freundschaft Der Ihrige A Mendelssohn Bartholdy
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Auch ich danke Ihnen herzlich, lieber Eichthal, daß in Ihrem Briefe Sie meiner so freundlich gedacht haben. Möge es Ihnen recht wohl gehn, in Ihrer fernern Laufbahn; das beste, was man einem Freunde wünschen kann, wünsche ich Ihnen von ganzer Seele; und wenn wir uns auch diesmal nicht wiedersehn, so finden wir doch gewiß noch im Leben, Gott weiß wo, uns wieder, und wenn es auch in andern Lagen, und andern Ländern ist. Leben Sie recht wohl, und gedenken Sie freundlich meiner, wie auch ich mich stets mit Freude an Ihren Aufenthalt in Berlin, und an die Stunden, die wir mit einander zubrachten erinnern werde.

Der Ihrige Felix Mendelssohn Bartholdy.
            Paris 3 Mai 1825. ich danke Ihnen, lieber Gustav, für Ihren sehr freundlichen und angenehmen Brief aus Berlin vom 22 April. Es thut mir und meinem ganzen Hause sehr leid, daß Sie uns verlaßen, Sie wißen es, und es bedarf keiner weitern Versichrung; allein Berlin ist nun einmal kein Bildungsort für einen Kaufmann, und Sie haben keine Zeit zu verlieren. Wenn daher nicht persönliche und bürgerliche, unabweisliche, Pflichten Sie hieher zurückriefen, so würde ich mich unbedingt gegen den Abstecher erklären, welchen Sie hieher zu machen gedenken. Was Sie zurückzieht, das drücken Sie in Ihrem Briefe auf eine Weise aus, die Ihrem Gefühl, Ihrem Verstande, und Ihrer deutschen Sprachkenntnis gleich große Ehre macht. Diese Stelle Ihres Briefs hat mich erfreut und gerührt, und ich kann mich aus eignen früheren Erfahrungen ganz in Ihre Lage und Stimmung hineindenken. Allein das würde noch immer den Zeitverlust nicht rechtfertigen. Im Kampf bildet sich der Mensch, und es giebt keinen Kampf ohne Opfer; ja, eben das Opfer ist es, was das Schicksal vom Menschen fordert. Aber Sie haben, wie mir Ihr Vater sagte, bürgerliche Angelegenheiten persönlich in Ordnung zu bringen, und dagegen ist Nichts zu sagen. Wenn Sie, wie ich nicht zweifle, eine Stelle in Hamburg gefunden, so bleiben Sie wenigstens hier nur so lange als ganz unabänderlich nöthig.
ich reise d. 10 oder 11 von hier, und über Nancy, Strasburg und Heidelberg zu Hause. Ich hoffe, Sie auf der Reise zu treffen, und werde mich fleißig nach Ihnen umsehen. Thun Sie ein Gleiches. Treffen wir uns, so bringen wir ein paar Stunden mit einander zu, und ich erzähle Ihnen wie es mir hier, gut und schlecht, gegangen. Paris reizt mich nicht mehr. Ihrem Vater bin ich für seine wahrhaft freundliche Aufnahme, so wie ihrem Bruder für seine unveränderliche Güte für Felix, vielen Dank schuldig.
Leben Sie wohl, nehmen Sie sich recht zusammen, und verschlucken Sie Ihre Lehrzeit wie eine Medizin. Die Deutschen sagen, nur der Teufel will verschlucken, soll ihn nicht lang begucken. mit herzlicher und unwandelbarer Freundschaft Der Ihrige
A Mendelssohn Bartholdy
Auch ich danke Ihnen herzlich, lieber Eichthal, daß in Ihrem Briefe Sie meiner so freundlich gedacht haben. Möge es Ihnen recht wohl gehn, in Ihrer fernern Laufbahn; das beste, was man einem Freunde wünschen kann, wünsche ich Ihnen von ganzer Seele; und wenn wir uns auch diesmal nicht wiedersehn, so finden wir doch gewiß noch im Leben, Gott weiß wo, uns wieder, und wenn es auch in andern Lagen, und andern Ländern ist. Leben Sie recht wohl, und gedenken Sie freundlich meiner, wie auch ich mich stets mit Freude an Ihren Aufenthalt in Berlin, und an die Stunden, die wir mit einander zubrachten erinnern werde.
Der Ihrige
Felix Mendelssohn Bartholdy.          
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