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fmb-1822-08-09-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Friedrich Zelter in Berlin <lb></lb>Zürich, 9. August 1822 Daß Prinzessinn Elise sich meiner noch gütigst erinnert, ist wirklich eine Ehre, für die ich gewiß nicht genug danken kann, um so mehr, da ich sie durch mein Phantasiren eben nicht verdient zu haben glaube. Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 23

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

DeutschlandDüsseldorfD-DÜkDüsseldorf, Goethe-Museum, Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung, Bibliothek-KM 2357 (KK 3881a).AutographFelix Mendelssohn Bartholdy an Carl Friedrich Zelter in Berlin; Zürich, 9. August 1822Daß Prinzessinn Elise sich meiner noch gütigst erinnert, ist wirklich eine Ehre, für die ich gewiß nicht genug danken kann, um so mehr, da ich sie durch mein Phantasiren eben nicht verdient zu haben glaube.

4 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,78,1.Johann-Wolfgang Schottländer, Zelters Beziehungen zu den Komponisten seiner Zeit, in: Jahrbuch der Sammlung Kippenberg 8, Leipzig 1930, S. 239-241.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

9. August 1822 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Zürich Schweiz Zelter, Carl Friedrich (1758-1832) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Zürich d. 9ten August 1822.

Daß Prinzessinn EliseRadziwill (Radziwiłł), Friederike Luise Marthe Elisabeth (Elisa) Prinzessin (1803-1834) sich meiner noch gütigst erinnert, ist wirklich eine Ehre, für die ich gewiß nicht genug danken kann, um so mehr, da ich sie durch mein Phantasiren eben nicht verdient zu haben glaube. Wie sollte ich auch dafür genug danken können, da ich nicht weiß, wie man einer Prinzessinn für einen Gruß dankt? Wenn mein Bild<name key="PSN0109772" style="hidden" type="author">Begas (bis 1824: Begasse), Karl (Carl) Joseph (1794-1854)</name><name key="CRT0108111" style="hidden" type="art">Felix Mendelssohn Bartholdy (Ölgemälde 1821, verschollen)</name> wirklich noch ähnlicher als das Original ist, so ist es gewiß ganz fehlerfrey, und es ist mir eine große Freude und Ehre in Ihrer Stube aus einem Glasfenster herauszusehen. Daß Ihre FreitagsmusikenFreitagsmusiken von Carl Friedrich ZelterBerlinDeutschland wieder anfangen ist mir um so angenehmer, da ich hoffe mein Gloria<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_slwlsdxu-c4dp-eqae-s89v-fn18ynygrwya"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100101" style="hidden">Gloria für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [Ende 1821 bis Mitte März 1822]<idno type="MWV">A 1</idno><idno type="op"></idno></name> und Magnificat<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_okdwvb6y-kn0s-njre-exdh-fichn60lkvci"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100102" style="hidden">Magnificat für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [Frühjahr 1822] bis 31. Mai 1822<idno type="MWV">A 2</idno><idno type="op"></idno></name> werden Eintritt erhalten, und besser gesungen werden, als einen Sonntag bei uns, wo ich vor Angst mehr die Engel im Himmel, als die Soprane auf dem Register pfeifen hörte, und lieber ein Miserere als ein Gloria gesungen hätte. Kurz, Ihr lieber Brief vom 25 Juli hat mich sehr erfreut, nur bin ich begierig zu wissen, wen Sie unter Fräulein Kirschkern verstehn, denn PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) hat mit VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) gewettet Sie verstünden BeckchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858) darunter. Hat er recht, so hat er das Unglück 100 Thaler zu gewinnen? ? ? ? hat er Unrecht so kostets ihm sein ganzes Vermögen in bonis: einen Thaler; und ob er den bezahlt bin ich sehr im Zweifel; kaum glaube ich, daß er einen Thaler besitzt.

Aber was soll ich Ihnen jetzt, oder was soll ich Ihnen nicht erzählen? Was will nicht beschrieben sein, von allen Sachen, die ich in der Schweiz schon jetzt angestaunt habe? Was kann ich davon beschreiben? Der einzige Trost für mich ist, daß Sie den Rheinfall, Bodensee, und Zürchersee schon kennen, denn sonst müßte ich zu einer, wenn auch nur unvollständigen Erzählung, mir von dem unendlichen Papiere aus Berlin kommen lassen, ja wer weiß ob es zureichte? Gott sei Dank, daß ich kein Geograph bin, und die Schweiz nicht zu beschreiben habe, denn wie ließe sich solch ein Rheinfall, in dem jede Stelle, jede Abstufung der Farben, jeder einzelne Fall, jede einzelne Welle, jeder einzelne Tropfen erwähnt sein will und muß, wie ließe sich dies unaufhörliche Leben, und der Gegensatz der ewigen Bewegung und der drei unbeweglichen gegen alle Wuth des Wassers kalten Felsen mit der todten Feder ausdrücken, die, man mag sagen was man will, doch nur Zeichen für unsre Worte nicht für unsre Empfindungen schafft? Sonntag kamen wir hier an, und reisten Dienstag Nachmittag ins Gebirge nach Glarus, wo wir zum erstenmale Schneeberge in der Nähe sahen und den Dödi, Selbsanft, Scheerhorn, Kammerstock, und Hausstock kennen lernten. Auch das Linththal sahen wir, und kommen eben von dieser angenehmen Excursion zurück, wo ich, wie natürlich nichts angelegentlicheres zu thun habe, als Ihren lieben Brief zu beantworten.

Bei NägeliNägeli, Hans Georg (1773-1836) war ich nicht.

Herr HeyseHeyse, Carl Wilhelm Ludwig (1797-1855) läßt sich empfehlen.

Ich bin und bleibe Hr. ProfessorIhr ergebnerF. Mendelssohn
            Zürich d. 9ten August 1822. Daß Prinzessinn Elise sich meiner noch gütigst erinnert, ist wirklich eine Ehre, für die ich gewiß nicht genug danken kann, um so mehr, da ich sie durch mein Phantasiren eben nicht verdient zu haben glaube. Wie sollte ich auch dafür genug danken können, da ich nicht weiß, wie man einer Prinzessinn für einen Gruß dankt? Wenn mein Bild wirklich noch ähnlicher als das Original ist, so ist es gewiß ganz fehlerfrey, und es ist mir eine große Freude und Ehre in Ihrer Stube aus einem Glasfenster herauszusehen. Daß Ihre Freitagsmusiken wieder anfangen ist mir um so angenehmer, da ich hoffe mein Gloria und Magnificat werden Eintritt erhalten, und besser gesungen werden, als einen Sonntag bei uns, wo ich vor Angst mehr die Engel im Himmel, als die Soprane auf dem Register pfeifen hörte, und lieber ein Miserere als ein Gloria gesungen hätte. Kurz, Ihr lieber Brief vom 25 Juli hat mich sehr erfreut, nur bin ich begierig zu wissen, wen Sie unter Fräulein Kirschkern verstehn, denn Paul hat mit Vater gewettet Sie verstünden Beckchen darunter. Hat er recht, so hat er das Unglück 100 Thaler zu gewinnen? ? ? ? hat er Unrecht so kostets ihm sein ganzes Vermögen in bonis: einen Thaler; und ob er den bezahlt bin ich sehr im Zweifel; kaum glaube ich, daß er einen Thaler besitzt.
Aber was soll ich Ihnen jetzt, oder was soll ich Ihnen nicht erzählen? Was will nicht beschrieben sein, von allen Sachen, die ich in der Schweiz schon jetzt angestaunt habe? Was kann ich davon beschreiben? Der einzige Trost für mich ist, daß Sie den Rheinfall, Bodensee, und Zürchersee schon kennen, denn sonst müßte ich zu einer, wenn auch nur unvollständigen Erzählung, mir von dem unendlichen Papiere aus Berlin kommen lassen, ja wer weiß ob es zureichte? Gott sei Dank, daß ich kein Geograph bin, und die Schweiz nicht zu beschreiben habe, denn wie ließe sich solch ein Rheinfall, in dem jede Stelle, jede Abstufung der Farben, jeder einzelne Fall, jede einzelne Welle, jeder einzelne Tropfen erwähnt sein will und muß, wie ließe sich dies unaufhörliche Leben, und der Gegensatz der ewigen Bewegung und der drei unbeweglichen gegen alle Wuth des Wassers kalten Felsen mit der todten Feder ausdrücken, die, man mag sagen was man will, doch nur Zeichen für unsre Worte nicht für unsre Empfindungen schafft? Sonntag kamen wir hier an, und reisten Dienstag Nachmittag ins Gebirge nach Glarus, wo wir zum erstenmale Schneeberge in der Nähe sahen und den Dödi, Selbsanft, Scheerhorn, Kammerstock, und Hausstock kennen lernten. Auch das Linththal sahen wir, und kommen eben von dieser angenehmen Excursion zurück, wo ich, wie natürlich nichts angelegentlicheres zu thun habe, als Ihren lieben Brief zu beantworten.
Bei Nägeli war ich nicht.
Herr Heyse läßt sich empfehlen.
Ich bin und bleibe Hr. ProfessorIhr ergebner
F. Mendelssohn          
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Gott sei Dank, daß ich kein Geograph bin, und die Schweiz nicht zu beschreiben habe, denn wie ließe sich solch ein Rheinfall, in dem jede Stelle, jede Abstufung der Farben, jeder einzelne Fall, jede einzelne Welle, jeder einzelne Tropfen erwähnt sein will und muß, wie ließe sich dies unaufhörliche Leben, und der Gegensatz der ewigen Bewegung und der drei unbeweglichen gegen alle Wuth des Wassers kalten Felsen mit der todten Feder ausdrücken, die, man mag sagen was man will, doch nur Zeichen für unsre Worte nicht für unsre Empfindungen schafft? Sonntag kamen wir hier an, und reisten Dienstag Nachmittag ins Gebirge nach Glarus, wo wir zum erstenmale Schneeberge in der Nähe sahen und den Dödi, Selbsanft, Scheerhorn, Kammerstock, und Hausstock kennen lernten. 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