]> Brief: fmb-1822-05-24-01

fmb-1822-05-24-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Wolfgang von Goethe in Weimar<lb></lb>Berlin, 24. Mai 1822 Sie erhalten hierbei, Herr Geheimerath, ein Kästchen mit Asias, das meine Eltern Ihnen schicken, da der Hr. Professor Zelter ihnen gesagt hat, daß Sie auf die Art eingemachte Sachen gern äßen. Es sind verschiedne Arten: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 19

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Weimar D-WRgs Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv - GSA 28/611 St. 2. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Wolfgang von Goethe in Weimar; Berlin, 24. Mai 1822 Sie erhalten hierbei, Herr Geheimerath, ein Kästchen mit Asias, das meine Eltern Ihnen schicken, da der Hr. Professor Zelter ihnen gesagt hat, daß Sie auf die Art eingemachte Sachen gern äßen. Es sind verschiedne Arten:

3 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Friedländer, Musikerbriefe, S. 78 f.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

24. Mai 1822 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin Deutschland Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832) Weimar Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin den 24sten Mai 1822.

Sie erhalten hierbei, Herr Geheimerath, ein Kästchen mit Asias, das meine Eltern Ihnen schicken, da der Hr. Professor ZelterZelter, Carl Friedrich (1758-1832) ihnen gesagt hat, daß Sie auf die Art eingemachte Sachen gern äßen. Es sind verschiedne Arten: Limonen und Bambus.

Der Hr. Professor ZelterZelter, Carl Friedrich (1758-1832) hat uns auf einige Zeit verlassen. Er macht eine Geschäftsreise. Seinen Weg nimmt er über Frankfurt a/o, Celle, Herrnhut, Dresden und Magdeburg. Wenn er fortgeht so verliert auch die AcademieSing-AkademieBerlinDeutschland ihre Seele und ihr Leben, denn er ist es, der das Ganze hebt, auch wenn er nicht dirigirt, schon sein Anblick feuert alles an. Wie sehr vermisse ich ihn!

Hoffentlich werde ich in nicht sehr langer Zeit das Vergnügen genießen mein liebes Weimar wiederzusehn. Der VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) will nach der Schweiz, und da müssen wir doch über Weimar reisen.

Sind Sie schon nach Ihrem Landhause in Jena gezogen? Hr. Professor ZelterZelter, Carl Friedrich (1758-1832) sagte, daß es gewöhnlich sehr früh geschähe, und diesmal kommt noch der herrliche Frühling dazu, denn es ist hier Sommerhitze und die Kastanien haben lange abgeblüht, das Korn legt sich. Die Astronomen behaupten der Standpunct der Erde gegen die Sonne habe sich verändert, und es ist wirklich als wären wir um einen Monat weiter, als wir sind. Die Landleute wissen nicht, wo sie den reichen Segen lassen sollen. Ja sogar Kirschen soll es schon geben.

Hätten Sie wohl die Güte mich dem Herrn KammerrathGoethe, Julius August Walter von (1789-1830) und seiner Frau GemahlinnGoethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796-1872) ergebenst zu empfehlen.

Ich bleibe in tiefer Ehrfurcht, Hr. Geheimerath Ihr ergebner F. Mendelssohn
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

N.S. So eben bekommen meine Eltern einen langen Brief vom Violinspieler BoucherBoucher, Alexandre Jean (1778-1861). Man hat ihn in Wien nicht nach Wunsche aufgenommen, und er schreibt ziemlich mißmuthig. Er war bei BeethovenBeethoven, Ludwig van (1770-1827) und hier sind die Worte, mit denen er beschreibt wie ihn BeethovenBeethoven, Ludwig van (1770-1827) aufnahm: „La réception que BeethovenBeethoven, Ludwig van (1770-1827) m’a faite a étonné non seulement ses deux amis qui me conduisirent chez lui, mais aussi tout le monde musical d’içi. Il me sauta au cou (contre son habitude), en disant: „GoetheGoethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832) m’a écrit sur vous, il vous aime, vous estime, je n’ai pas besoin de vous entendre pour vous aprecier“ etc. etc.

            Berlin den 24sten Mai 1822. Sie erhalten hierbei, Herr Geheimerath, ein Kästchen mit Asias, das meine Eltern Ihnen schicken, da der Hr. Professor Zelter ihnen gesagt hat, daß Sie auf die Art eingemachte Sachen gern äßen. Es sind verschiedne Arten: Limonen und Bambus.
Der Hr. Professor Zelter hat uns auf einige Zeit verlassen. Er macht eine Geschäftsreise. Seinen Weg nimmt er über Frankfurt a/o, Celle, Herrnhut, Dresden und Magdeburg. Wenn er fortgeht so verliert auch die Academie ihre Seele und ihr Leben, denn er ist es, der das Ganze hebt, auch wenn er nicht dirigirt, schon sein Anblick feuert alles an. Wie sehr vermisse ich ihn!
Hoffentlich werde ich in nicht sehr langer Zeit das Vergnügen genießen mein liebes Weimar wiederzusehn. Der Vater will nach der Schweiz, und da müssen wir doch über Weimar reisen.
Sind Sie schon nach Ihrem Landhause in Jena gezogen? Hr. Professor Zelter sagte, daß es gewöhnlich sehr früh geschähe, und diesmal kommt noch der herrliche Frühling dazu, denn es ist hier Sommerhitze und die Kastanien haben lange abgeblüht, das Korn legt sich. Die Astronomen behaupten der Standpunct der Erde gegen die Sonne habe sich verändert, und es ist wirklich als wären wir um einen Monat weiter, als wir sind. Die Landleute wissen nicht, wo sie den reichen Segen lassen sollen. Ja sogar Kirschen soll es schon geben.
Hätten Sie wohl die Güte mich dem Herrn Kammerrath und seiner Frau Gemahlinn ergebenst zu empfehlen.
Ich bleibe in tiefer Ehrfurcht, Hr. Geheimerath Ihr ergebner
F. Mendelssohn
N. S. So eben bekommen meine Eltern einen langen Brief vom Violinspieler Boucher. Man hat ihn in Wien nicht nach Wunsche aufgenommen, und er schreibt ziemlich mißmuthig. Er war bei Beethoven und hier sind die Worte, mit denen er beschreibt wie ihn Beethoven aufnahm: „La réception que Beethoven m’a faite a étonné non seulement ses deux amis qui me conduisirent chez lui, mais aussi tout le monde musical d’içi. Il me sauta au cou (contre son habitude), en disant: „Goethe m’a écrit sur vous, il vous aime, vous estime, je n’ai pas besoin de vous entendre pour vous aprecier“ etc. etc.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1822-05-24-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1822-05-24-01" xml:id="title_b074d083-f0fd-4c2a-b007-0e2b7803eeb0">Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Wolfgang von Goethe in Weimar<lb></lb>Berlin, 24. Mai 1822</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_96878131-8c9f-4b83-b22b-7dafaa058c47">Sie erhalten hierbei, Herr Geheimerath, ein Kästchen mit Asias, das meine Eltern Ihnen schicken, da der Hr. Professor Zelter ihnen gesagt hat, daß Sie auf die Art eingemachte Sachen gern äßen. Es sind verschiedne Arten:</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_0c506c81-7d3d-46cd-9a78-4ab382b69881">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 1, 19 </idno> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Deutschland</country> <settlement>Weimar</settlement> <institution key="RISM">D-WRgs</institution> <repository>Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv</repository> <collection>-</collection> <idno type="signatur">GSA 28/611 St. 2.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1822-05-24-01" type="letter" xml:id="title_5d456896-71e5-4ad0-9b67-82e9eaa29044">Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Wolfgang von Goethe in Weimar; Berlin, 24. Mai 1822</title> <incipit>Sie erhalten hierbei, Herr Geheimerath, ein Kästchen mit Asias, das meine Eltern Ihnen schicken, da der Hr. Professor Zelter ihnen gesagt hat, daß Sie auf die Art eingemachte Sachen gern äßen. Es sind verschiedne Arten:</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>3 beschr. S.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Friedländer, Musikerbriefe, S. 78 f.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1822-05-24" xml:id="date_3b3718ce-f9bb-4442-b1f9-2b46afa852fb">24. Mai 1822</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_17e3ffe8-0cb4-4c64-a7d1-83a7c4d7d720">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_71809b14-e5e1-4de3-98f8-e21e00b033f4"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country></placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0111422" resp="receiver" xml:id="persName_f994c089-b55a-4146-87e7-8192370bfafe">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_5093fccc-fcea-4516-ae96-5cd8ff1e3206"> <settlement key="STM0100134">Weimar</settlement> <country>Deutschland</country></placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_3ed81e14-84c9-4388-9f77-87a8890f6576"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin den <date cert="high" when="1822-05-24" xml:id="date_d6fe5e2f-7f83-473f-916d-ca4839f06a4b">24<hi rend="superscript">sten</hi> Mai 1822</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Sie erhalten hierbei, Herr Geheimerath</seg>, ein Kästchen mit Asias, das meine Eltern Ihnen schicken, da der <persName xml:id="persName_0481c469-cccc-4cef-8fff-a081427076a1">Hr. Professor Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> ihnen gesagt hat, daß Sie auf die Art eingemachte Sachen gern äßen. Es sind verschiedne Arten: Limonen und Bambus.</p> <p>Der <persName xml:id="persName_27ca2ff1-53e9-4908-8ffd-adcdcbed5eb1">Hr. Professor Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> hat uns auf einige Zeit verlassen. Er macht eine Geschäftsreise. Seinen Weg nimmt er über Frankfurt a/o, Celle, Herrnhut, Dresden und Magdeburg. Wenn er fortgeht so verliert auch die <placeName xml:id="placeName_2942ea93-7958-4766-8d55-3e5546595048">Academie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ihre Seele und ihr Leben, denn <hi rend="underline">er</hi> ist es, der das Ganze hebt, auch wenn er nicht dirigirt, schon sein Anblick feuert alles an. Wie sehr vermisse ich ihn!</p> <p>Hoffentlich werde ich in nicht sehr langer Zeit das Vergnügen genießen mein liebes Weimar wiederzusehn. Der <persName xml:id="persName_0ffa97c5-3f47-451e-a5dd-0e9f74f0df2a">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> will nach der Schweiz, und da müssen wir doch über Weimar reisen.</p> <p>Sind Sie schon nach Ihrem Landhause in Jena gezogen? <persName xml:id="persName_5a71e81d-fe76-4458-b035-9a229db94ad7">Hr. Professor Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> sagte, daß es gewöhnlich sehr früh geschähe, und diesmal kommt noch der herrliche Frühling dazu, denn es ist hier Sommerhitze und die Kastanien haben lange abgeblüht, das Korn legt sich. Die Astronomen behaupten der Standpunct der Erde gegen die Sonne habe sich verändert, und es ist wirklich als wären wir um einen Monat weiter, als wir sind. Die Landleute wissen nicht, wo sie den reichen Segen lassen sollen. Ja sogar Kirschen soll es schon geben.</p> <p>Hätten Sie wohl die Güte mich dem <persName xml:id="persName_f51ecce8-1b3e-42e3-9c12-b53470f00d82">Herrn Kammerrath<name key="PSN0111423" style="hidden">Goethe, Julius August Walter von (1789-1830)</name></persName> und seiner <persName xml:id="persName_f21b90b9-8b70-4040-8237-2c3563114d19">Frau Gemahlinn<name key="PSN0111425" style="hidden">Goethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796-1872)</name></persName> ergebenst zu empfehlen.</p> <closer rend="left" xml:id="closer_5349453d-19dd-423f-95cd-4036bff66867">Ich bleibe in tiefer Ehrfurcht, Hr. Geheimerath</closer> <signed rend="right">Ihr ergebner</signed> <signed rend="right">F. Mendelssohn</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_d6414ab1-570b-4e73-8515-5b86be01f417"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">N.S. So eben bekommen meine Eltern einen langen Brief vom <persName xml:id="persName_5e10296a-7a27-4c7c-a0f9-c464efd8ad3a">Violinspieler Boucher<name key="PSN0110054" style="hidden">Boucher, Alexandre Jean (1778-1861)</name></persName>. Man hat ihn in Wien nicht nach Wunsche aufgenommen, und er schreibt ziemlich mißmuthig. Er war bei <persName xml:id="persName_eccad8f6-4841-48b4-8733-b7da293d1d8c">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> und hier sind die Worte, mit denen er beschreibt wie ihn <persName xml:id="persName_03ae568b-0cf7-44b1-bc33-1ad8e2bcf802">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> aufnahm: „La réception que <persName xml:id="persName_a628a629-5237-4730-aaca-2d66e910d557">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> m’a faite a étonné non seulement ses deux amis qui me conduisirent chez lui, mais aussi tout le monde musical d’içi. Il me sauta au cou (contre son habitude), en disant: „<persName xml:id="persName_5f28bf5d-46f0-4ce3-8ff7-68227dc5fa27">Goethe<name key="PSN0111422" style="hidden">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName> m’a écrit sur vous, il vous aime, vous estime, je n’ai pas besoin de vous entendre pour vous aprecier“ etc. etc.</p> </div> </body> </text></TEI>