fmb-1822-01-08-01
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Berlin, 8. Januar 1822
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
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Felix Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Zitternd, doch unschuldig erscheine ich Unglücksel’ger vor Ihrem Richterstuhle. Freilich wenn Sie bei Erbrechung meines Briefes sagen: „Nun, der nimmt sich Zeit, für meinen allerliebsten Gratulanten hätte er sich wohl eher bedanken können, er ist auch gar zu faul der Brief ist kaum werth daß ich ihn erbreche, ich mag ihn gar nicht lesen“ so haben Sie dem Scheine nach Recht. Doch, o Richter, verdammet den Angeklagten nicht vor seiner Entschuldigung. Ich will Ihnen 30 Gründe zu meiner Vertheidigung herzählen.
1. Ich habe ihn* erst Sonnabend, den 5ten Abends um 6 Uhr bekommen sollen, und bekam ihn erst vorgestern, Sonntag den 6ten. Nun schenken Sie mir wohl die übrigen 29 Gründe des einen wegen. Dienstag d. 1ten konnt ich
Wie es mit meinen Danksagungen aussieht, das wissen Sie wohl noch; es bleibt beim Dank denken, mit dem Dank sagen siehts windig aus, und je mehr mir eine Sache gefällt, desto weniger kann ich mich bedanken. Am Ende kommts doch immer da hinaus.
Ich bedanke mich.
O wie schade, das paßt nicht in den Rhythmus, ich muß diese schlechte Gratulation mit Schande bedeckt schließen.
N. S. Wenn ich
Felixens Mutter ersucht das liebenswürdige
Berlin, erst den 8ten Januar 1822. Zitternd, doch unschuldig erscheine ich Unglücksel’ger vor Ihrem Richterstuhle. Freilich wenn Sie bei Erbrechung meines Briefes sagen: „Nun, der nimmt sich Zeit, für meinen allerliebsten Gratulanten hätte er sich wohl eher bedanken können, er ist auch gar zu faul der Brief ist kaum werth daß ich ihn erbreche, ich mag ihn gar nicht lesen“ so haben Sie dem Scheine nach Recht. Doch, o Richter, verdammet den Angeklagten nicht vor seiner Entschuldigung. Ich will Ihnen 30 Gründe zu meiner Vertheidigung herzählen. 1. Ich habe ihn* erst Sonnabend, den 5ten Abends um 6 Uhr bekommen sollen, und bekam ihn erst vorgestern, Sonntag den 6ten. Nun schenken Sie mir wohl die übrigen 29 Gründe des einen wegen. Dienstag d. 1ten konnt ich Frl. Ulle leider nicht zu sehen bekommen. Erst Freitag gratulierte ich ihr, sie mir, wir sprachen viel vom neuen und alten Jahr, und doch vergaß Ulrike den Gratulanten ganz und gar. Sonnabend kam ich wieder, fand sie von Kopfschmerzen geplagt, deswegen wollte sie nicht in die kalte Stube gehn, in der der Herr mich erwartete. Sonntag bekam ich ihn erst, wie gesagt. Und heut ist erst Posttag. – Gottlob und Dank nun ist der Mohr weiß gewaschen. – – – Wie es mit meinen Danksagungen aussieht, das wissen Sie wohl noch; es bleibt beim Dank denken, mit dem Dank sagen siehts windig aus, und je mehr mir eine Sache gefällt, desto weniger kann ich mich bedanken. Am Ende kommts doch immer da hinaus. Ich bedanke mich. O wie schade, das paßt nicht in den Rhythmus, ich muß diese schlechte Gratulation mit Schande bedeckt schließen. Herrn Kammerrath muß ich wohl schon ohne Musik gratulieren. Nähme der Herr Geheimerath meine unterthänige Gratulation an? Die Stunde schlägt, der Lehrer ist da. Ich muß nun schließen. Legen Sie mich ganz Weimar zu Füßen. F. Mendelssohn. N. S. Wenn ich meine Zeichnung von Schillers Haus ansehe, denke ich immer daran, wie Sie mich gütigst auf die Mauer placiren wollten. Felix Mendelssohn Bartholdy Felixens Mutter ersucht das liebenswürdige Fräulein Schopenhauer, hier ihren aufrichtigen Dank für alle ihre bewiesene Güte und Freundlichkeit ausdrücken zu dürfen. Möchte ihre wirkliche Erscheinung bei uns das interessante Bild realisieren, das wir uns nach dem, was wir von Ihnen hören, sehen und wissen, aufs Reizendste ausgeschmückt! Die Himmelsleiter beschäftigt mich sehr oft; denn es ist nicht nur Kunstfertigkeit, welche ich darin bewundere, aber die reinste, lieblichste Poesie, die sich auf eine seltne Weise in dem feinsten, weiblichen Gemüth anders als durch Wort und Darstellung, und doch durch beides ausspricht. Daß Felix Sie so ungemein verehrt und liebenswürdig findet bürgt mir für seine Empfänglichkeit und seinen guten Sinn: auch kann ich es Ihnen nicht genug danken, ein Ideal weiblicher Trefflichkeit in ihm erweckt zu haben. Möchten Sie in diesen Zeilen das Bedürfniß erkennen, Ihnen die Bewunderung auszudrücken, welche Sie mir eingeflößt haben! Ihre L. Mendelssohn. –Nota bene. (Wenn ich in der Rubrik von 1. zuweilen von einer dritten Person rede, so meine ich damit den gratulierenden, dienermachenden, schwerbelasteten, ausgeschnittenen Herrn, der mir immer im Kopf rumgeht. )
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Möchte ihre wirkliche Erscheinung bei uns das interessante Bild realisieren, das wir uns nach dem, was wir von Ihnen hören, sehen und wissen, aufs Reizendste ausgeschmückt! Die Himmelsleiter beschäftigt mich sehr oft; denn es ist nicht nur Kunstfertigkeit, welche ich darin bewundere, aber die reinste, lieblichste Poesie, die sich auf eine seltne Weise in dem feinsten, weiblichen Gemüth anders als durch Wort und Darstellung, und doch durch beides ausspricht. Daß Felix Sie so ungemein verehrt und liebenswürdig findet bürgt mir für seine Empfänglichkeit und seinen guten Sinn: auch kann ich es Ihnen nicht genug danken, ein Ideal weiblicher Trefflichkeit in ihm erweckt zu haben. <seg type="closer" xml:id="seg_50edd336-88a1-4494-90e8-d75ed5890f90">Möchten Sie in diesen Zeilen das Bedürfniß erkennen, Ihnen die Bewunderung auszudrücken, welche Sie mir eingeflößt haben!</seg></p> <signed rend="right">Ihre L. 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