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fmb-1821-10-28-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Fanny Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Wittenberg, 27. und 28. Oktober 1821 Da wären wir denn in Wittenberg bei dem Herrn Motschidler, einem sehr freundlichen Manne. Chladni ist noch nicht hier, aber wir erwarten ihn. Doris wohnt in der Traube; Herr Professor und ich beim Herrn Motschidler. Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Paul Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Alexandre Jean Boucher, Fanny Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Wittenberg; Berlin, 28., 29. und 30. Oktober 1821 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 1, 8

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. I/1. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Abraham Mendelssohn Bartholdy und Fanny Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Wittenberg, 27. und 28. Oktober 1821 Da wären wir denn in Wittenberg bei dem Herrn Motschidler, einem sehr freundlichen Manne. Chladni ist noch nicht hier, aber wir erwarten ihn. Doris wohnt in der Traube; Herr Professor und ich beim Herrn Motschidler.

4 beschr. S.; S. 4 Adresse, 1 Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

27. und 28. Oktober 1821 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Wittenberg Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Berlin Deutschland deutsch
Sr. Wohlgeboren Dem Herrn, Herrn Banquier A. Mendelssohn Berlin.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Sonnabend, den 27 Oct.

Da wären wir denn in Wittenberg bei dem Herrn MotschidlerMothschiedler, Philipp Franz Christian (1774-1845), einem sehr freundlichen Manne. ChladniChladni, Ernst Florens Friedrich (1756-1827) ist noch nicht hier, aber wir erwarten ihn. DorisZelter, Dorothea (Doris) Auguste Cäcilie (1792-1852) wohnt in der Traube; Herr ProfessorZelter, Carl Friedrich (1758-1832) und ich beim Herrn MotschidlerMothschiedler, Philipp Franz Christian (1774-1845). Wir sitzen eben – doch ich will von gestern ganz spät anfangen.

Für FanniMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847). Den Abend sahe ich bei Herrn ProfessorZelter, Carl Friedrich (1758-1832) ein Lied von B. Romberg, die Vorzeit<name key="PSN0114272" style="hidden" type="author">Romberg, Bernhard Heinrich (1767-1841)</name><name key="CRT0110551" style="hidden" type="music">Die Vorzeit. Eine Romanze</name> titulirt, liegen; nach der Art wie die jetzigen Griechen singen; eine ganz sonderbare Art! mit (für BeckchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Rebecka Henriette (1811-1858)) griechischem, auch deutschem Texte Tí καλὸς ὁ oὔρανος ἠν und da mich das ein wenig einschläferte, so legte ich mich auf den Sopha nieder, und fiel nicht auf die Erde; und um halb vier Uhr war ich aus dem Bette; um halb fünfe fuhren wir fort. Ich habe nun ein Stück Brod und drei Keulen (nicht von jungen Oelbäumen, wie die des Herkules, sondern von jungen Hühnern) gefrühstückt, doch, PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874), hat mein Vögelchen auch gefrühstückt? Um halb fünf Uhr waren wir in Wittenberg, Herr MotschidlerMothschiedler, Philipp Franz Christian (1774-1845) kam uns entgegen, hieß uns tausend Mal willkommen, und da wir unsre Sachen bald abgelegt, und in den Flur gebracht hatten, so wurde ein dienstbarer Junge als Schildwach hingestellt und wir brachten DorisZelter, Dorothea (Doris) Auguste Cäcilie (1792-1852) nach der Traube. In unsrer Wohnung wieder angekommen, schafften wir unsre Sachen gleich die Treppe herauf, in unsre reinliche obwohl kleine Zimmer. Nun sprechen Herr ProfessorZelter, Carl Friedrich (1758-1832) und MothschidlerMothschiedler, Philipp Franz Christian (1774-1845) von Kirchentonarten, Kirchengesang, Kirchenfunctionen und ich schreibe euch, ihr Lieben diesen Brief, der mir gewiß recht leicht aus der Feder fließt. Herr MotschidlerMothschiedler, Philipp Franz Christian (1774-1845) ist Organist und Cantor an beiden Wittenberger Kirchen. Die Stadtkirche (wir wohnen ihr gerade gar gegenüber, es ist die mit den zwei Thürmen), hat, damit Du es doch weißt, liebe FanniMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847), 28 Register; und 32 Fuß im Pedal. Die in der Schloßkirche hat 38 Register und auch 32 Fuß im Pedal (Bordun 32 Fuß) (Für Herrn HeiseHeyse, Carl Wilhelm Ludwig (1797-1855)) Den Caesar<name key="PSN0110243" style="hidden" type="author">Caesar, Gaius Iulius</name><name key="CRT0108331" style="hidden" type="literature">De bello Gallico</name> hat DorisZelter, Dorothea (Doris) Auguste Cäcilie (1792-1852) mit der Zahnbürste in einen Sack gesteckt; ist das nicht schrecklich? (Für MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)) Ich gratulire, dir, daß du nicht hier bist, denn Herr MothschidlerMothschiedler, Philipp Franz Christian (1774-1845), hält einen fü[rchterliche]n Pluto bei sich, einen Pudel nämlich, und die Stuben sind so niedrig daß man mit dem Kopf an den Himmel stößt, und zu den Füßen bellt Pluto – Cerberus. (Für VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)) Nach deinem Befinden frage ich nicht, denn gestern ging es dir schon recht gut, und es geht ja immer cres – cen – do; daher lecke ich dir in Gedanken die Hand, und küsse euch alle in Gedanken.

Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) d. 28ten

Heute früh waren wir in den beiden Wittenberger Kirchen. Professor ChladniChladni, Ernst Florens Friedrich (1756-1827) ist eben angekommen und läßt euch alle angelegentlichst grüßen. Ich habe schon auf beiden Orgeln hier gespielt und Herrn MothschidlerMothschiedler, Philipp Franz Christian (1774-1845) gefiel dein Lieblingsstück aus es dur<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107702" style="hidden" type="music">Schmücke dich, o liebe Seele BWV 654</name> liebe FanniMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847) besonders. Die Stunde der Post ruft; Viele Grüße an GroßmutterSalomon (seit 1812) Bartholdy, Bilka (Bella) (1749-1824), und sagt HannenHanne, Hausangestellte der → Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin (1821) daß ich auf der Schloßorgel gespielt habe. PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) grüße mir CasparisCaspari, Familie von → Moses C., auch Tante HinniMendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862), MarianeMendelssohn, Marianne (1799-1880) und alle andern Onkeln und Tanten bitte ich zu grüßen.

U.A.W.G.Felix Mendelssohn.
            Sonnabend, den 27 Oct. Da wären wir denn in Wittenberg bei dem Herrn Motschidler, einem sehr freundlichen Manne. Chladni ist noch nicht hier, aber wir erwarten ihn. Doris wohnt in der Traube; Herr Professor und ich beim Herrn Motschidler. Wir sitzen eben – doch ich will von gestern ganz spät anfangen.
Für Fanni. Den Abend sahe ich bei Herrn Professor ein Lied von B. Romberg, die Vorzeit titulirt, liegen; nach der Art wie die jetzigen Griechen singen; eine ganz sonderbare Art! mit (für Beckchen) griechischem, auch deutschem Texte Tí καλὸς ὁ oὔρανος ἠν und da mich das ein wenig einschläferte, so legte ich mich auf den Sopha nieder, und fiel nicht auf die Erde; und um halb vier Uhr war ich aus dem Bette; um halb fünfe fuhren wir fort. Ich habe nun ein Stück Brod und drei Keulen (nicht von jungen Oelbäumen, wie die des Herkules, sondern von jungen Hühnern) gefrühstückt, doch, Paul, hat mein Vögelchen auch gefrühstückt? Um halb fünf Uhr waren wir in Wittenberg, Herr Motschidler kam uns entgegen, hieß uns tausend Mal willkommen, und da wir unsre Sachen bald abgelegt, und in den Flur gebracht hatten, so wurde ein dienstbarer Junge als Schildwach hingestellt und wir brachten Doris nach der Traube. In unsrer Wohnung wieder angekommen, schafften wir unsre Sachen gleich die Treppe herauf, in unsre reinliche obwohl kleine Zimmer. Nun sprechen Herr Professor und Mothschidler von Kirchentonarten, Kirchengesang, Kirchenfunctionen und ich schreibe euch, ihr Lieben diesen Brief, der mir gewiß recht leicht aus der Feder fließt. Herr Motschidler ist Organist und Cantor an beiden Wittenberger Kirchen. Die Stadtkirche (wir wohnen ihr gerade gar gegenüber, es ist die mit den zwei Thürmen), hat, damit Du es doch weißt, liebe Fanni, 28 Register; und 32 Fuß im Pedal. Die in der Schloßkirche hat 38 Register und auch 32 Fuß im Pedal (Bordun 32 Fuß) (Für Herrn Heise) Den Caesar hat Doris mit der Zahnbürste in einen Sack gesteckt; ist das nicht schrecklich? (Für Mutter) Ich gratulire, dir, daß du nicht hier bist, denn Herr Mothschidler, hält einen fürchterlichen Pluto bei sich, einen Pudel nämlich, und die Stuben sind so niedrig daß man mit dem Kopf an den Himmel stößt, und zu den Füßen bellt Pluto – Cerberus. (Für Vater) Nach deinem Befinden frage ich nicht, denn gestern ging es dir schon recht gut, und es geht ja immer cres – cen – do; daher lecke ich dir in Gedanken die Hand, und küsse euch alle in Gedanken.
d. 28ten Heute früh waren wir in den beiden Wittenberger Kirchen. Professor Chladni ist eben angekommen und läßt euch alle angelegentlichst grüßen. Ich habe schon auf beiden Orgeln hier gespielt und Herrn Mothschidler gefiel dein Lieblingsstück aus es dur liebe Fanni besonders. Die Stunde der Post ruft; Viele Grüße an Großmutter, und sagt Hannen daß ich auf der Schloßorgel gespielt habe. Paul grüße mir Casparis, auch Tante Hinni, Mariane und alle andern Onkeln und Tanten bitte ich zu grüßen.
U. A. W. G. Felix Mendelssohn.          
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Um halb fünf Uhr waren wir in Wittenberg, <persName xml:id="persName_0d368826-519c-43d5-9fd4-ea3e3b12c682">Herr Motschidler<name key="PSN0113453" style="hidden">Mothschiedler, Philipp Franz Christian (1774-1845)</name></persName> kam uns entgegen, hieß uns tausend Mal willkommen, und da wir unsre Sachen bald abgelegt, und in den Flur gebracht hatten, so wurde ein dienstbarer Junge als Schildwach hingestellt und wir brachten <persName xml:id="persName_a162e10a-b37d-4c9b-ba4f-70aceef9efba">Doris<name key="PSN0115918" style="hidden">Zelter, Dorothea (Doris) Auguste Cäcilie (1792-1852)</name></persName> nach der Traube. In unsrer Wohnung wieder angekommen, schafften wir unsre Sachen gleich die Treppe herauf, in unsre reinliche obwohl kleine Zimmer. Nun sprechen <persName xml:id="persName_8ae3dcb8-9b1d-41b3-a7ea-a66285fba1f0">Herr Professor<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> und <persName xml:id="persName_5a6eafe6-1c0f-426e-9bd5-0b9ac16cc758">Mothschidler<name key="PSN0113453" style="hidden">Mothschiedler, Philipp Franz Christian (1774-1845)</name></persName> von Kirchentonarten, Kirchengesang, Kirchenfunctionen und ich schreibe euch, ihr Lieben diesen Brief, der mir gewiß recht leicht aus der Feder fließt. <persName xml:id="persName_b01e7f7e-bfdb-4a43-8e48-8c101d3938e9">Herr Motschidler<name key="PSN0113453" style="hidden">Mothschiedler, Philipp Franz Christian (1774-1845)</name></persName> ist Organist und Cantor an beiden Wittenberger Kirchen. Die Stadtkirche (wir wohnen ihr gerade gar gegenüber, es ist die mit den zwei Thürmen), hat, damit Du es doch weißt, liebe <persName xml:id="persName_260a1489-2873-44be-9195-c77157568db7">Fanni<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, 28 Register; und 32 Fuß im Pedal. Die in der Schloßkirche hat 38 Register und auch 32 Fuß im Pedal (Bordun 32 Fuß) (Für <persName xml:id="persName_9356505a-d057-44ca-9df7-d58ca661e3ba">Herrn Heise<name key="PSN0111970" style="hidden">Heyse, Carl Wilhelm Ludwig (1797-1855)</name></persName>) Den <title xml:id="title_3cd2e25b-d90e-418b-9788-0b1f0de66237">Caesar<name key="PSN0110243" style="hidden" type="author">Caesar, Gaius Iulius</name><name key="CRT0108331" style="hidden" type="literature">De bello Gallico</name></title> hat <persName xml:id="persName_e9a7dad0-9a49-45e9-98fc-6222a9cd2fdc">Doris<name key="PSN0115918" style="hidden">Zelter, Dorothea (Doris) Auguste Cäcilie (1792-1852)</name></persName> mit der Zahnbürste in einen Sack gesteckt; ist das nicht schrecklich? (Für <persName xml:id="persName_995283ae-a286-4cc7-94f1-21378c37d158">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>) Ich gratulire, dir, daß du nicht hier bist, denn <persName xml:id="persName_99580e56-40f1-4607-a117-b61af28ff4c2">Herr Mothschidler<name key="PSN0113453" style="hidden">Mothschiedler, Philipp Franz Christian (1774-1845)</name></persName>, hält einen fü[rchterliche]n Pluto bei sich, einen Pudel nämlich, und die Stuben sind so niedrig daß man mit dem Kopf an den Himmel stößt, und zu den Füßen bellt Pluto – Cerberus. (Für <persName xml:id="persName_4853ef7c-3400-4966-90f1-b35ff18a3c95">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>) Nach deinem Befinden frage ich nicht, denn gestern ging es dir schon recht gut, und es geht ja immer cres – cen – <seg type="closer" xml:id="seg_966ebd06-c85f-46ba-8378-52bfc549c6e5">do; daher lecke ich dir in Gedanken die Hand, und küsse euch alle in Gedanken.</seg></p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_3299a1a6-5393-4893-8280-5c484e48164c"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <dateline rend="right">d. 28<hi rend="superscript">ten</hi></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Heute früh waren wir in den beiden Wittenberger Kirchen. <persName xml:id="persName_c34f8ac0-d360-45cb-8ed1-9244bc77f56d">Professor Chladni<name key="PSN0110370" style="hidden">Chladni, Ernst Florens Friedrich (1756-1827)</name></persName> ist eben angekommen und läßt euch alle angelegentlichst grüßen. Ich habe schon auf beiden Orgeln hier gespielt und <persName xml:id="persName_3930426b-e569-4312-850e-0ff8b1352f8c">Herrn Mothschidler<name key="PSN0113453" style="hidden">Mothschiedler, Philipp Franz Christian (1774-1845)</name></persName> gefiel <title xml:id="title_58b2bf6b-928c-45d8-9f07-ec9b91cfeeec">dein Lieblingsstück aus es dur<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107702" style="hidden" type="music">Schmücke dich, o liebe Seele BWV 654</name></title> liebe <persName xml:id="persName_cdfe52c2-d349-45f8-9d31-33f4af1e9b67">Fanni<name key="PSN0117585" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> besonders. Die Stunde der Post ruft; Viele Grüße an <persName xml:id="persName_01b23bb3-5ef8-46fe-96c7-dff599318c72">Großmutter<name key="PSN0114443" style="hidden">Salomon (seit 1812) Bartholdy, Bilka (Bella) (1749-1824)</name></persName>, und sagt <persName xml:id="persName_f60f33bd-6a4e-4d82-9486-7fdb6a8f4b3e">Hannen<name key="PSN0115975" style="hidden">Hanne, Hausangestellte der → Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin (1821)</name></persName> daß ich auf der Schloßorgel gespielt habe. <persName xml:id="persName_6f995ba5-d31e-43a3-aacc-c02efd5dd1dc">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> grüße mir <persName xml:id="persName_7d2589af-0141-4cd8-b80d-948f47543f39">Casparis<name key="PSN0110303" style="hidden">Caspari, Familie von → Moses C.</name></persName>, auch <persName xml:id="persName_1b1fdad6-f5e7-44a9-a916-8f3340d34bef">Tante Hinni<name key="PSN0113223" style="hidden">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name></persName>, <persName xml:id="persName_5b06f4e4-2ddc-4fd9-8c2a-87ca1d0e329a">Mariane<name key="PSN0113230" style="hidden">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name></persName> und alle andern Onkeln und Tanten bitte ich zu grüßen.</p> <signed rend="left">U.A.W.G.Felix Mendelssohn.</signed> </div> </body> </text></TEI>